Zitat
Das Reh hat nicht denselben Stellungswert für uns wie der Hund. Das ist mir schon klar. Aber in der Natur ist das eine genauso viel wert wie das andere.
Ja in der Natur… Da ist aber auch das Schwein so viel wert oder das Huhn wie das Reh. Tiere die in Massentierhaltung ein elendiges unwürdiges Leben führen, und wenn sie Pech haben auch noch beim Schlachten richtig leiden müssen. Wenn z. B. das Schwein lebendig in die Brühanlagen kommt. Alles damit der Mensch möglichst mindestens 6 x die Woche billig Fleisch und Wurst essen kann..
http://www.stern.de/politik/deutsc…eh-1555518.html
Aber wehe der Hund reißt ein Reh…
Bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte ganz bestimmt nie miterleben, wie mein Hund oder ein Hund ein Wildtier reißt. Ich bin auch absolut dagegen, einen Hund der ständig oder regelmäßig zum Jagen abhaut nicht zu sichern. Aber daran ist ja dann nicht mal der viell. erschossene Hund Schuld, sondern der Halter. Und ich weiß natürlich auch, dass es immer Hundehalter gibt, die es nicht schlimm finden, wenn der Hund mal jagen geht, den Hund dann nicht sichern und auch nicht daran arbeiten. Und das finde ich auch zum k*****. Hier ist grade Brut- und Setzzeit und ich bin einer der wenigen Hundehalter der seinen Hund bis zum 15. Juli an der Leine führt. Bei meiner Hündin und mir ist jagen auch immer mal wieder Thema. Leider kommt es so einmal im Jahr vor, dass sie mal abdüst. Das letzte Mal war im Februar, davor das Jahr im März. Soll ich sie jetzt deswegen nur an der Schleppleine laufen lassen? Wer hat denn die absolute hundertprozentige Sicherheit, dass sein Hund niemals einem Wildtier hinterher geht? Von einer Freundin der Hund hat mit acht Jahren, ihre Familie hatte ihn von Welpenbeinen an, das erste und einzige Mal in seinem Leben (ein Reh) gejagt. Ich kannte den Hund auch und habe gesehen wie er weiter fröhlich Leckerlis im Gras gesucht hat, während vor ihm der Hase hochhopste, dem hat er nur einen Blick gegönnt.
Beim letzten Mal im Februar ist der Hase ca. 2 Meter vor meiner Hündin hochgegangen, sie war auch ein paar Sekunden außer Sichtweite. Hätte das jetzt ein Jäger gesehen und ich hätte einen Bußgeldbescheid bekommen, kein Problem. Und ich werde jetzt den 4. Hundetrainer ausprobieren, um weiter daran zu arbeiten.
Aber ich finde einfach, dass wir Menschen nicht den Moralischen raushängen lassen können, wenn es darum geht den Hund zu verurteilen, der das Wildtier reißt während wir täglich Millionen von Tieren in den Massenställen quälen, bzw. es zulassen, dass sie so gehalten werden und auch nicht immer ohne Leiden geschlachtet werden. Das macht mich echt fassungslos. Und ich wohne in einem 1000 Einwohner Dorf. Ich könnte hier von keinem Bauern mit gutem Gewissen das Fleisch kaufen. Mal abgesehen davon, weil ich gar nicht weiß, wo es geschlachtet wird.
Wie ist es eigentlich mit den Jägern die keinen Hund zur Nachsuche haben? Wie oft passier es denn, dass ein Jäger das Wildtier nicht sofort trifft?
Wie in diesem Artikel hier:
http://www.jagdaktuell.com/news/nachsuche…n-gerd-h-meyden
Der Sohn meines Nachbarn, der so einmal im Monat mal dort ist, z. B. hat keinen Hund, ist aber Jäger. Er errzählte vor ein paar Wochen meinen Eltern dass er jetzt erstmal in den Wald fährt, ein Reh schießen, er hätte schließlich dieses Jahr noch keins geschossen, es wird langsam mal Zeit. Was wenn er das Reh nicht gleich beim ersten Mal richtig trifft, so dass es tot ist?
Was ist wenn Wildtiere auf die Straße rennen, weil sie von einem Schuss Panik bekommen haben? Letztens beim Spazieren gehen im Nachbarort, wir waren insgesamt anderthalb Stunden unterwegs und haben in der Zeit 23 Schüsse gezählt. Ich könnte mir schon vorstellen, dass bei so einer Schießerei mal so ein Wildtier in Panik gerät, wenn es nah dran ist und Richtung Straße läuft, die übrigens nicht weit weg war.
Eine Verwandte aus dem Nachbarort erzählte mir vor kurzem (Brut- und Setzzeit hatte noch nicht begonnen), dass ein Jäger aus dem Auto ihr und ihrem Mann von weiter weg zubrüllte: „Leinen Sie Ihren Hund an, sonst knalle ich ihn beim nächsten Mal ab.“ Das ganze brüllte er ein paar Mal. Der Witz an der Sache ist nur, dass deren Hund schon drei Jahre tot ist.
Über die Jäger in meinem Ort kann ich mich bisher nicht beschweren, na ja, einer hat letztes Jahr aus Versehen seinen eigenen Hund erschossen. Ansonsten weiß ich von einem, dass er keine Hunde schießen würde und die anderen werden freundlich gegrüßt, wenn sie im Auto vorbeifahren.