Beiträge von AnjaNeleTeam

    Ich würde empfehlen nochmal einen Versuch im Büro zu starten. Wenn möglich sammle ein paar Überstunden und geh 1-2 Wochen immer etwas früher, damit in der Gewöhnungszeit nicht gleich der ganze Tag absolviert werden muss. Besorg ihm eine Box die verschließbar und groß genug ist. Nimm was zum Beschäftigen mit. Einen Kong, Kauknochen, o.Ä.

    HuTa ist viel Reiz, wenig Ruhe und wenig sinnvolle Beschäftigung. Das macht das ganze meist zu einer schwierigen Geschichte.

    Gleichzeitig solltest du dir eine ernsthafte Aufgabe mit ihm suchen. Etwas was ihn fordert. Nicht so Kinderkram wie Leckerlis suchen. Stell dir vor du hättest als 12 Jähriger noch mit Bauklötzen spielen sollen. Das lastet dich dann so viel aus wie Kaugummi kauen.

    Möglichkeiten gibt es da viele. Zughundesport, Mantrailing, Dummysport, usw.

    Wir haben die Retrievergebrauchsprüfung (RGP- Meisterprüfung ähnlich VGP/VPS für Retriever) bestanden! :hurra:

    Die Prüfung ging über 2 Tage. Hier mal die Fächer:


    Angstfach war die Schweißarbeit. Da bin ich mir immer am unsichersten und es wär einfach so blöd gewesen, wenn wir gleich nach dem ersten Fach hätten heimfahren müssen. Und dann war das vom Schwierigkeitsgrad des Geländes her echt anspruchsvoll. Am Anfang gleich 2x über einen Bach drüber, von da dann einen Steilhang hoch, den ich nur auf allen Vieren bewältigen konnte. Leider kassierten wir einen Abruf, weil Leo mich kurz vor knapp sehr sicher in eine Dickung zog und dann brachte ihn noch eine ihm bekannte Person aus dem Konzept. Ich war sehr froh als wir am Stück waren.


    Hinter ihm ist der Anschuss und man kann den Bach sowie den Hang erkennen.


    Dann folgte etwas Chaos, weil unsere lebenden Enten getauscht werden mussten, das brachte den Ablauf sehr durcheinander, was für die eigenen Nerven nicht zuträglich war. Als wir sie dann endlich arbeiten konnten war es fast dunkel. Die Richter irgendwie sehr durch den Wind und wenig hilfreich. Leo war erstmal falsch und hat die Ente nicht gefunden, ich konnte ihn dann etwas näher lotsen und endlich fand er sie. Drückte sie schön aus dem Bewuchs ins offene Wasser und trieb sie mir den Fluß (Nebenarm) aufwärts bilderbuchmäßig zu, so dass ich sie sicher schießen konnte - meine erste Ente! Bisher hatte ich nur Gänse erlegt. Ohne zögern hat er sie mir einwandfrei apportiert :gut: Ich war so happy, dass wir das geschafft hatten und fix und alle im Anschluss :tropf:


    Leo mit unserer ersten gemeinsam erlegten Ente!


    Bei den Fächern am Sonntag (vor allem Einweisen) hatte ich wenig Bedenken, nur beim Einweisen im Senffeld bei dem Leo mal testen sollte ob das nicht doch etwas hoch ist, wurde mir kurz mulmig :headbash: Wir hatten ein wenig rumgescherzt und gemeint, ob wir unsere Hunde nicht tragen könnten, dann würden wir sie wenigstens sehen :lol:


    Leo hat die ganzen Einweisefächer aber wirklich souverän gemacht. Stöbern, Buschieren und Suche waren die Fächer in denen wir die meisten Abzüge bekamen, aber das war ok. Für einen Hund der wenig und erst spät bejagt wurde, ist das glaub ich verständlich, dass er da einfach nicht so richtig weiß um was es geht.



    Das war unser Suchengebiet für die Freiverlorensuche am Sonntag Mittag. Sieht nett aus, oder? Ich kam hin und dachte mir, dass das ja wirklich ein nettes Suchengebiet ist, bis ich erfahren habe, dass das einfach nieder gemähte Brombeeren sind und das dementsprechend pieksig war. Alle Hunde waren ziemlich durch und nur ein Hund hat in 10 Min alle 3 Stücke gefunden. Leo hat 2 gebracht, aber im Zeitlupentempo.


    Vor allem vom Gelände her fand ich sie sehr anspruchsvoll. 4 von 6 Teams konnten bestehen. Ich bin einfach happy, dass wir die Prüfung meistern konnten! Ich hätte das Anfang des Jahres nicht für möglich gehalten :D Ich rechne es Leo unglaublich hoch an, dass der das alles so brav mitmacht und dazu lernt obwohl er jetzt dann 7 Jahre wird :herzen1:

    Danke noch für eure Antworten. Sie bestätigen schon das was ich auch sehe/denke.


    Was ich allerdings nicht bestätigen kann, ist, dass diese Hunde wenig an der Zusammenarbeit mit dem Menschen interessiert sind. Eigentlich ganz und gar nicht. Allerdings geht hier, so wie ich es wahrgenommen habe, sehr schnell die Motivation verloren, wenn diese Hunde nicht rassegerecht beschäftigt und eben diese Erfolge mit ihren Menschen haben.


    War vielleicht auch falsch ausgedrückt. Wenn der Mensch zum Jagderfolg hilft und Gehorsamsgeschichten kein Thema (mehr) sind, dann arbeitet auch ein DD gern mit seinem Menschen. Aber die Grundbereitschaft seh ich jetzt doch weniger ausgeprägt als bei einem Labrador zum Beispiel.

    Ich schließe nicht von diesem Exemplar auf die ganze Rasse, sondern hole verschiedene Meinungen und Erfahrungen ein die sich damit decken.

    Der "Kleine" ist kein Problemhund. Er ist einfach ein harter und unerschrockener Junghund, dessen Besitzer sich irgendwann nicht mehr zu helfen wissen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich mit ihm das Zwicken schneller hinbekommen hätte, einfach weil ich mehr Erfahrung habe und schneller kapiere auf was das hinaus läuft und keine Kinder im Spiel sind.

    Der DD wird jagdlich geführt und wird durchaus gern positiv trainiert. Leider ist dem DD das nicht genug. Man merkt richtig wie er seine Grenzen sucht und sich reiben will.

    Wie gesagt einfach ein anderer Typ Hund.


    Ich sagte ja auch, dass ich den Charakter cool finde von den Hunden, aber aktuell hätte ich echt keinen Bock ständig zu diskutieren, vor allem nicht mit einem Hund dem ein scharfes Wort halt einfach voll egal ist. Für Leute die das gewohnt sind und das mögen ist es ja voll ok. Für mich wärs in meinem Alltag zu stressig. Ich weiß einfach inzwischen, mein Terrier hat mich das gelehrt, sehr zu schätzen wenn ein Hund leichtführig im Alltag ist und ich keine Angst haben muss, dass irgendwas passiert. Nicht mit Hunden, nicht mit Kindern und nicht mit Wild.


    Und was Facebook Gruppen angeht: man sieht halt nur das Ergebnis oder eine Momentaufnahme. Man sieht nicht wie die da hingekommen sind. Und gerade im Jagdhundebereich ist Starkzwang keine Seltenheit. Wenn man den ausüben möchte, kein Problem. Für mich ist das nix und auch nix für den Freund mit DD.



    Ich kenne jetzt ein DD aus jagdlicher Zucht, in Jägerhand, in Jagdhundehundeschule und der ist ein riesiger Hasenfuß :shushing_face: Der Halter ist wirklich sehr erfahren und achtet auch auf eine positivere Jagdhundeausbildung als bisweilen üblich...


    Aktuell steht es noch in den Sternen ob er die Prüfung schafft. Jagdtrieb ja, aber löst sich nicht vom Halter. Sehr unsicher mit Hunden und etwas unsicher mit fremden Menschen... Zwicken tut er dafür nicht :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Horrorvorstellung solche Hunde in unsicher bis ängstlich :fear:

    Ich kram mal den Thread wieder hoch. Vorgestern war ich bei dem Freund mit seinem DD. Der "Kleine" ist ultra niedlich mit seinem Bart. Wirklich nett mit anderen Hunden und ein Clown. Jagdlich wirklich top! Jetzt aber das große Aber: er findet es nach wie vor lustig zu zwicken und kommt jetzt in eine Alter wo das wirklich Probleme machen kann. Herrchen und Frauchen sind nicht inkonsequent, beschäftigen sich viel mit Hundeerziehung, aber haben nicht so viel Erfahrung, vor allem nicht mit einem Jagdgebrauchshund. Sie haben verschiedenes probiert, aber nichts führt bisher zum Erfolg. Selbst bei heftigen körperlichen Strafen (ja viele Jagdhundetrainer empfehlen das) ist er maximal kurz beeindruckt und macht dann weiter. Es ist echt Wahnsinn wie hart der Hund im nehmen ist, wenn man sonst "normale" Hunde gewohnt ist.

    Gestern habe ich dann darüber mit unserer Jagdhundetrainerin gesprochen. Sie sagt selber, dass so ein Hund nix für sie wäre, weil die einfach wenig an der Zusammenarbeit interessiert sind und überzeugt werden müssen, ähnlich wie bei Terriern. Sie brauchen ihr Leben lang eine klare und konsequente Führung und immer wieder "Nachbesserungen". Wenn ich mit Leo vergleiche: der brauchte als Junghund schon viel Übung und Konsequenz, aber jetzt sind die Themen durch und der Gehorsam passt. Mit einem DD müsste ich mich auf ewige Reibereien einstellen, ähnlich wie mit Janosch früher. Jetzt musste Janosch aber nur alltagstauglich sein und kein Hund im Jagdeinsatz.

    Also Resümee für mich: DD sind coole Hunde. Optik und Charakter gefällt mir, aber in meinen Alltag passen sie aktuell auf keinen Fall. Und wer weiß ob ich mich später damit rumschlagen möchte, wenn man es auch so viel einfacher haben kann :D

    drums030

    Schau mal auf der ersten Seite, da hab ich es beschrieben.



    Ganz genau. Mein Ziel (Traum **hust) ist es, den absolut triebigen Hund mit dem STOP auch aus dem Jagen rauszukriegen. Und Jagen is eh so aufregend, daher möcht ich mit dem STOP Ruhe reinbringen und übe das ruhig. Und an der Leine STOP sagen und stehnbleiben, da kann man im Aufbau eigentlich nix mehr falsch machen, weil einfach "blond" und idiotensicher. Sprich, der Hund hat keine Chance, das STOP zu mißachten und einfach weiterzulaufen. Dann sitzt das m.E.n. schon ganz gut, bevor man das mal mit Schlepp oder gar ohne Leine austestet, und die Wahrscheinlichkeit, daß Hund das dann ausnutzt, ist geringer :-) :-) Denn wenn ich das fürs Jagen (besser NICHT-Jagen *gg) nutzen möchte, muß es sauber aufgebaut sein, und Hund sollte erstmal möglichst keinen Erfolg haben im Sinne von "ich kann STOP folgenlos ignorieren".

    Und ein ruhiges STOP bewirkt, daß er dort bleibt (ich kann hingehen und umgehend anleinen und muß ihn dafür net erst noch einfangen), während ein mit Spannung und Trieb aufgebautes STOP ihn mit Sicherheit noch zusätzlich pushen würde, sodaß er auf Dauer nicht in der Lage wäre, zuverlässig ruhig zu bleiben oder stehnzubleiben, wenn er Wild sieht.

    Kann ich halt einfach gar nicht bestätigen.

    Meine Logik ist folgende: der Hund befindet sich eh schon in einer hohen Erregungslage, deshalb muss die Erwartung deutlich beim Hund ankommen und das geht eben am besten mit einem hohen Reiz. Aber an sich geht es einfach nur darum das Kommando vernünftig zu konditionieren. Wenn er sich vom Jagen abhalten lässt und auch bei Wildsichtung zuverlässig stoppt, ist mir eigentlich wurscht ob er das gespannt oder entspannt macht. Wobei ich bezweifle, dass ein so aufgebauter Hund dabei wirklich entspannt.

    Ich bin erstaunt, dass so viele es bedenklich oder nachteilig finden, wenn man das Stop mit einer hohen Erwartungshaltung aufbaut.

    Ich hab das so aufgebaut und für mich war es nie ein Problem, im Gegenteil. Mein Hund dreht sich auch bei einem hohen Reiz gern zu mir, weil er weiß, dass es dann was geiles gibt. Die Hunde die ich im Dummytraining kenne, die über kleinschrittiges reizarmes Üben aufgebaut wurden, stoppen nicht halb so freudig und zuverlässig. Meistens gucken sie erst noch nach dem Reiz und stoppen dann langsam. Für den Alltag mag das aber natürlich reichen, deswegen muss man schauen wofür man es braucht.


    Dem Hund das Stop bei einer auf-mich-zu-Bewegung beizubringen, würde ich nicht machen.