Beiträge von kaenguruh

    Das ist ein schönes Thema, weil gerade die schwierigen Hunde - von Menschen zu dem gemacht, was sie sind - unsere Zuneigung verdient haben ... und doch viel zu oft ihr Leben im Tierheim fristen müssen.

    Ich habe Eure Geschichten total gerne gelesen!! Insbesondere die Geschichten von Buffo und Lee, weil auch mein erster Hund (unvergleichbar, unverwechselbar, unmöglich, unvergesslich!) ein Hund mit ganz massiven Aussetzern war. Ein riesiger, zum Teil aggressiver Köter aus schlechter Haltung (die Macken sind ungezählt) und ein 12jähriges Mädchen mit Panik vor Hunden ... wir waren IRRSINN, ein Herz und eine Seele ... und wider erwarten, haben wir verdammt viel erreicht. Und doch ... musste er im Tierheim sterben, weil ich ihn nicht mit nach Hause nehmen konnte - egal, wieviel ich versucht habe. Ich habe meine ganze Freizeit in den Hund investiert, habe mit ihm im Tierheimhof und in seinem Zwinger gesessen. Bei Wind und Wetter. Habe in den Ferien die Zwinger ausgeschippt und bin jeden Tag mit ihm raus. Und doch ... musste er im Tierheim sterben. In Gedanken läuft er bei JEDEM Spaziergang nebenher. Und damit schließe ich seine Geschichte erstmal, denn auch nach zehn Jahren, laufen mir sofort die Tränen. :tropf:

    Und weil MEIN Hund, der mir wirklich ALLES bedeutet (hat), im Tierheim sterben musste ... habe ich ihm und mir etwas versprochen. Ich kümmere mich um die armen und alten Tierheim-Wuffel, die sonst vielleicht niemand mehr haben will.

    Im August waren wir im Tierheim, um den Hunden wenigstens etwas Auslauf zu bieten. Ein eigener Hund war eigentlich nicht drin. Und da haben wir unseren Hund gesehen. Mit seinen 11 Jahren war er nochmal im Tierheim gelandet und als ob das nicht schlimm genug wäre, war er auch noch ein Problemfall. Spaziergänge mit den Gassigängern waren unmöglich, da er immer wieder Angstzustände hatte. Dazu unverträglich mit Rüden und Katzen, sehr dominant und die Zähne waren (und sind) eine einzige Katastrophe. Er hatte im Tierheim auch einfach nur Stress ... Stress pur, das hab ich selten zuvor gesehen. Wir MUSSTEN ihn einfach mit nach Hause nehmen und haben es keine Minute bereut! Wir lieben unseren Griesgram ... er ist ein ganz toller Hund. Am Anfang war er doppelt gesichert (Geschirr und Halsband) ... inzwischen kann er in bekannten Gebieten sogar ohne Leine laufen, auch wenn wir am Abruftraining noch sehr viel zu tun haben. Er ist insgesamt ein toller Hund.

    Und nun genug der Sentimentalität ... *SCHNIFF*

    @ Greta ... Puh, da bin ich aber froh, ich war schon erschrocken :lol: ... bei solchen Aussagen - Zeitung und über drei Tage ignorieren - wird man halt auch mal impulsiv und muss gaaaanz schnell tippseln was man davon hält. Ich bin auch fast vom Hocker gekippt.

    Grundsätzlich schließe ich mich den Beiträgen von Fusselflitz und Schlaubi an. Kein Hund beißt ohne Grund - niemals. Und Schlaubi hat ja auch einen älteren Beitrag verlinkt, aus dem man einen möglichen Grund bereits relativ leicht ableiten kann.

    Auch stimme ich Euch darin zu, dass ein Tier ein Familienmitglied ist und man es nicht leichtfertig - eigentlich sogar niemals - abgeben sollte.

    ABER ...

    ... insbesondere durch meine aktive Zeit im Tierschutz, habe ich gelernt, dass es manchmal doch die bessere Lösung ist.

    Die Frage, warum es überhaupt zur Abgabesituation kommen muss, sei mal dahingestellt. Es ist klar, dass verammt viel schief gelaufen ist, wenn man man vor der Situation kapitulieren und eingestehen muss, dass ein Leben im TH für den Hund vorerst besser ist. Eine traurige Ausgangslage - für Mensch und ganz besonders auch für Tier.

    Und dennoch fallen mir spontan viele (viel zu viele) Fälle ein, in denen den Tieren diese letzte Gnade des Besitzers verwehrt blieb. Halter, die sich die Situation nicht eingestehen wollten. Hunde, die unter widrigsten Umständen - und sei es nur die fehlende Zuneigung - leben mussten.

    Wenn zum Wohle des Tieres gehandelt wird - und ausschließlich dazu - ist es auch eine sehr mutige Entscheidung, dem Tier ein besseres Leben zu ermöglichen. Der letzte Punkt sollte dann aber gewährleistet werden - das sind wir JEDEM Tier schuldig.


    Nun zur konkreten Frage.

    Wenn die Situation für Dich emotional und subjektiv tatsächlich unlösbar ist, möchte ich Dir folgendes Vorgehen vorschlagen:

    1. Lade einen guten Hundetrainer ein und bitte ihn, die Situation zu analysieren und dies schriftlich zu dokumentieren. Das ist deshalb so wichtig, weil Vermittlungshunden die Vorgeschichte oft nachhängt. Kennt man die Fehler der Vorbesitzer nicht, wird aus dem Angstbeisser schnell ein Kinderhasser. Lass diese Analyse machen, damit Deinem Hund nicht die Fehler seiner Vorbesitzer ans Bein gebunden werden und ihm eine glückliche Zukunft verbauen.

    2. Melde Dich beim nächsten Tierheim und bitte um Hilfe bei der Vermittlung. Nimm die Analyse des Trainers mit.

    3. Lass den Hund bei Euch wohnen, bis er etwas gefunden hat - das funktioniert wie bei einer Pflegestelle, nur, dass Du selbst für ihn aufkommen müssen wirst.

    4. Inseriere außerdem bei der Not-Seite der Rasse. Lass die Kontakte aber bitte nur über das Tierheim laufen.


    5. Nutze die Vermittlungszeit!! Nimm die Ratschläge des Hundetrainers (Punkt 1) und gehe die Probleme an. Arbeite an der Grunderziehung des Hundes. Hunde, die mit Beißvorfällen ggü. Kindern auffällig geworden sind, haben schlechte Chancen bei der Vermittlung. Geh die Probleme daher sofort an - jeder noch so kleine Fortschritt, bedeutet für den Hund ein großes Stück zusätzlicher Hoffnung! Und keine Ausreden - diese letzte Zeitinvestition hat der Hund verdient!

    6. Mach Fotos, Fotos, Fotos ... und wenn die Möglichkeit besteht auch Videos, Videos und Videos. Erspart dem TH viel Arbeit und erhöht natürlich die Vermittlungschancen.

    7. Lass die neue Familie oft vorbeikommen, um den Hund besser kennenzulernen. Scheue keine Zeit und Mühen. Gib Deinem Hund all seine Sachen mit in die neue Familie.


    Bitte, bitte, bitte ... keine private Vermittlung o. Vermittlungen über anderweitige Anbieter. Die Tierheime sind nicht so schlimm wie ihr Ruf. Sie haben jahrelange Erfahrung in der Vermittlung u. außerdem auch Möglichkeiten zur Vor- und Nachkontrolle. Bitte wirklich nur übers Tierheim!! Wenn Du privat mitsuchen willst, tu das gerne, aber lass die endgültige Entscheidung / Vermittlung nur vom Tierheim durchführen!!


    Ich wünsche Dir, Deinem Kind und Deinem Hund wirklich von Herzen, dass es die richtige Entscheidung ist. Alles Gute für Euch Drei !!

    Hallo,

    hab mich mal durch die vorherigen Seiten gewühlt und möchte Dir auch noch ein paar Zeilen hinterlassen. Erstmal möchte ich Dir sagen: Wir ALLE machen Fehler, es ist noch kein Hundeflüsterer vom Himmel gefallen. Manchmal sind die Fettnäpfchen größer, manchmal kleiner. Wichtig ist, dass man immer auf der Hut ist keine Bequemlichkeit zuzulassen und kontinuierliche Selbstreflexion betreibt.

    Falls Du es noch hast, schmeiß bitte direkt das Stachel- oder Würgehalsband weg. Wenn sich das Ding zuzieht, lösen Atemnot und Schmerz einen Adrenalinschub aus. Der Adrenalinschub ermöglicht widerum eine kurzfristige aber immense Kraftsteigerung. Eine langfristige Verbesserung kann man durch ein gutes und der Situation angemessenes Geschirr, Lauftraining und ggf. einer zwischen den Vorderpfoten befestigten Leine. Ich gehöre auch zu den Zugpferd-Besitzern und unser Hund durfte im TH nur noch doppelt gesichert (!) mit den Pflegern raus. Durch Geschirr und Richtungswechsel konnten wir ihn bereits nach einer Woche mit einer normalen Leine führen, nach zwei bis drei Wochen war aus dem Zugpferd ein Hund geworden. Es tut mir unendlich Leid für Dich, dass Du an einen Trainer geraten bist, der imho zu falschen Methoden rät. Ich würde mir vermutlich auch viele Bären aufbinden lassen.

    Ansonsten schließe ich mich den Usern an, die sich fragen, was der Hund in der Pension erlebt hat. Auch würde ich die Verwandten befragen, die den Hund gehütet haben. Wie sind sie mit ihm umgegangen?

    Eine Schlüsselsituation für mich scheint, dass Deine Verwandten bereits mit dem Hund auf einer Familienfeier waren. Wie sind sie mit dem Hund umgegangen? Haben sie Hundeerfahrung? Haben sie dem Hund in der ungewohnten Situation vielleicht nicht genügend Sicherheit geben können?

    Wir nehmen den Hund nur dann zu Feiern und Festen mit, wenn die Teilnehmerzahl begrenzt ist und er ausreichend Rückzugsmöglichkeiten hat. Er kann es nicht leiden, wenn er von Fremden angefasst, angelockt oder bekuschelt wird - und das ist sein gutes Recht. Deshalb ist er auch nie an einem Ort angebunden, damit er dort nicht (man bekommt nicht alles mit) bedrängt werden und sich ggf. nicht zurückziehen kann. Wenn er dabei ist, dann stellen wir klar: der Hund bleibt bei uns und zieht sich zurück, wenn er Ruhe braucht. Niemand hat sich dem Hund auf seinem Rückzugsplatz zu nähern oder ihn anzulocken. Trotzdem ... ab einer gewissen Menschenanzahl bleibt er besser zu Hause.

    Ich denke Dein Hund hat einfach aus der Not heraus gebissen. Du warst nicht dabei und im Nachhinein wird kaum ein Mensch zugeben (oder ohne Hilfe realisieren), dass er sich dem Hund dämlich genähert hat. Allein die Tatsache, dass Dein Hund in die LIPPE der Verwandten gebissen hat, spricht imho FÜR den Hund. Wenn ich mich einem Hund nähere - selbst meinem eigenen Hund - halte ich ihm doch nicht direkt meinen Schädel vor die Nase. Natürlich möchte ich die Situation nicht bagatellisieren - selbstverständlich sollte ein Hund nicht direkt zubeissen (wobei ich annehme, es war eher ein Warnschnapper ... sonst wäre doch sicherlich mehr passiert) und an der Geschichte muss definitiv gearbeitet werden. Dennoch würde ich persönlich - nach den Informationen, die ich gelesen habe - dem Hund nicht das Vertrauen entziehen. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um einen verwirrten und verunsicherten Hund (soviel Stress in den letzten Wochen!) der dann auf einer Familienfeier schlicht die Nerven verloren hat, als ihm jemand den Rüssel ins Gesicht gehalten hat. :ka:

    Deine Bedenken kann ich natürlich gut verstehen - immerhin hast Du ein kleines Kind zu Hause. Verzeihe Deinem Hund bitte trotzdem und mache Dir klar, dass es noch immer der selbe Hund ist - DEIN Hund, keine Bestie im Collie-Pelz. Dein Hund spürt, wenn Du ihm mit Vorbehalten begegnest und es wird die Situation nicht verbessern. Verzeihe ihm, denn Dein Hund hat keinen schlechten Charakter ... er ist einfach ein Hund, ein Tier und deshalb hat er eine für ihn unangenehme Situation im Rahmen seiner bis dato bekannten Möglichkeiten, Vorprägung u. Verwirrung gelöst. Gib ihm in kontinuierlicher Arbeit die Sicherheit, sich anders aus solchen Situationen zu lösen. Der Hund hat keinen schlechten Charakter, da bin ich mir ganz sicher.

    Jeder Mensch, der mit einem Hund zusammenlebt, muss ihn IMMER aufmerksam und kritisch lesen. Denn wir Menschen vergessen nur allzu gern (und oft), dass unsere Sofawölfe mit einer Menge spitzer Zähne und Krallen bewehrt sind, um ihre eigenen Grenzen durchzusetzen. Wir verlangen, dass sie dies unterlassen. Im Gegenzug müssen wir ihnen ein Umfeld bieten, indem sie es auch unterlassen _können_. Und da die Mensch-Hund-Kommunikation eben doch recht beschränkt bist (bitte Evolution, gib ihnen Stimmbänder oder integrierte Schiefertäfelchen) müssen wir IMMER und IMMER und IMMER das Verhalten unseres Hundes lesen. Denn letztlich wissen, was gerade ihn ihm vorgeht, können wir oft nicht. Auch wenn wirs gern glauben.

    Wie stehst Du denn inzwischen zu Deinem Fellball?

    Viel Glück!!

    Das sind ja tolle Voraussetzungen !!

    Da kommt natürlich erstmal fast jeder agile Hund in Frage - Hundeerfahrung, Zeit, Auslauf, Wohngegend am Feld und möglicherweise Agility.

    Trotzdem würde ich persönlich einen agilen aber ausgeglichenen Hund wählen, damit auch die Familienmitglieder ohne Hundeerfahrung sich schnell und sicher mit dem Hund auseinandersetzen können. Ich denke da ganz besonders auch an Deinen kleinen Bruder, weshalb ich einen Hund empfehlen würde, der relativ leicht zu erziehen ist.

    Mir fallen folgende Hund ein:

    Kennst Du Bearded Collies? Es sind sehr ausgeglichene und freundliche Tiere, die zwar anspruchsloser sind als ein Broder, aber immernoch einen großen Bewegungsdrang haben. Es sind außerdem sehr intelligente Hunde, d.h. ihr solltet Euch auch um die geistige Auslastung ein paar Gedanken machen. Durch die tolle Ausgangssituation kann ich mir aber gut vorstellen, dass ein Bearded Collie bei Euch glücklich wird. Ein absolutes Plus ist aus meiner Sicht die Geduld und die Gutmütigkeit.

    Bei den Voraussetzungen kann ich mur auch einen Entlebucher Sennenhund gut vorstellen. Auch hier steht die ausreichende Beschäftigung - körperlich und geistig - im Vordergrund. Neben der Agility machen die Hundis auch gern Nasenarbeit (zumindest die, die ich kenne). Falls ihr aber keinen neuen Hausherrn möchtet, müsst ihr unbedingt sehr konsequent mit ihm sein.


    PS. Ich persönlich fände es super, wenn ihr Euch für einen Hund aus dem Tierschutz entscheidet. Es gibt zu fast jeder Rasse eine Seite xxx-Rasse in Not. Ansonsten gibt es in den Tierheimen viele Mischlingswelpen und Junghunde, zu denen Euch die PflegerInnen sicher auch schon viel erzählen können.

    Ist mit Photoshop gemacht. Die Schnörkel und die Typo sind halt schnell mit dem Zeichentablo gekritzelt.

    Aber wo wir hier am Tippseln sind, kann ich ja mal was loswerden. Ich finde es total toll, was Du mit Deinem Rotti erreichst. Ich hoffe das lesen und sehen ganz, ganz viele Leute. :gut:

    Zitat

    Ah ja, weil mein Hund eine vom menschen geschaffene Kreatur ist, ist es artgerecht den Hund mit undefinierbaren Fertigfutterbrocken zu füttern, die irgendwie dank viel Chemie seinen Bedarf decken.

    Warum essen wir keine Astronautennahrung? Ist artgerecht und gesund. :hust:

    Lass uns das doch einfach machen. Nur noch Astronautennahrung und der Hund kriegt veganes Fertigfutter.

    Das muss gut sein, denn es gibt keine Langzeitstudien, die das Gegenteil beweisen :roll: