Wir haben unseren Hund ja ebenfalls mit 10 Jahren aus dem TH übernommen und hatten mehrere Monate ein ähnliches Problem. Allerdings hatte unser Hundeopi auch ein Problem mit Panikattacken und es ist schwer zu differenzieren, ob das möglicherweise auch ursächlich für diese "Wunderlichkeit" war.
Es war nie ein Problem, wenn einer von uns eine Runde allein mit dem Hund dreht. Alles okay. Er hatte aber ein riesiges Problem damit, wenn wir gemeinsam losgingen aber einer seiner Menschen irgendwo abzweigte. Erstmal war er felsenfest der Meinung, dass er mitsamt Mensch an der Leine hinterher müsse. Wenn ihm dämmerte, dass das so nicht klappt, wurde er bockig und verweigerte das laufen - teilweise verfiel er dann auch in seine Panikattacken. So viel Stress!
Woran es lag, kann ich beim besten Willen nicht sagen.
Meine Theorie bislang ist, dass ein Hund geprägt wird, wenn er immer wieder die Bezugsperson verliert. Ich denke nicht, dass ihm das in irgendeiner Form bewusst ist. Ich denke aber, dass er den "Marker" im Kopf hat, dass es schlecht ist, wenn eine Bezugsperson ihn außerhalb des gewohnten Umfelds (Wohnung) zurücklässt. Was meint ihr? Ist wahrscheinlich schon wieder viel zu menschlich gedacht.
Egal. So schwierig die Erklärung vielleicht ist, so einfach war die Lösung. Wir haben es einfach geübt ... sind absichtlich mal auseinander gezweigt ... haben uns ein paar Meter später wieder getroffen ... Abstände verlängert, sind ab und an mal zum Spaziergang dazu gestoßen und so weiter. Jeder kleine positive Teilschritt (stehen bleiben, statt hinterherzerren ... später stehen bleiben und bocken aber auf Zuruf zumindest reagieren ...) wurde belohnt und bejubelt.
Inzwischen denkt er, dass das ein ganz tolles Spiel ist und hält auf bestimmten Strecken immer Ausschau nach dem jeweils Anderen.
Es ist aber definitiv nicht ganz weg. Besonders wenn wir nicht Zuhause bin. Dann sitzt er vor der Toilettentür und starrt die an, bis ich wieder rauskomme.