ZitatWas meint Ihr dazu???
Wie schätzt Ihr diese Problematik ein?
Gibt es einen Mangel an Plätzen? Wie groß wird der wohl sein?
Kürzlich lebten im Tierheim zwei Schäferhund-Damen. Die Haltung war is dato nicht das gelbe vom Ei gewesen, die Mädels waren mit Vorsicht zu genießen. Als im Tierheim einige Arbeiten anfielen, wollten sich die Damen direkt mal einen der Handwerker krallen - der Hundeknast hat auch seine Vorteile denn dank der guten Sicherung bestand natürlich keine Gefahr, trotzdem schien eine Vermittlung erst einmal in weite Ferne zu rücken. Kaum ein paar Wochen später standen dann aber die Menschen vor der Tür, die auch den (fast) straffällig gewordenen Schäferhund-Damen ein zu Hause geben wollten und konnten.
Außerdem sitzt eine große Mischlings-Dame im besten Alter ein. Das Tierheim ist das Beste, was ihr je passiert ist - und entsprechend ihrer Erlebnisse kennt sie nur eine Sprache. Sie langte zu, biss eine der Mitarbeiterinnen. Trotzdem hatte sie ihr Leben nicht verwirkt, sondern die Menschen machten sich die Mühe, sie zu verstehen und eine gemeinsame Sprache zu finden. Sie wird nie im Hof laufen dürfen, in großen Gruppen spazieren gehen oder "einfach so" mit "irgendwem" eine Gassirunde bekommen. Aber sie hat ihre festen Bezugspersonen, festen Gassigeher und dadurch auch Lebensqualität. Und ein paar Jahre bleiben ihr vielleicht noch, in denen der richtige Mensch vor ihrem Zwinger steht.
Mein Patenhund. Er war am Zaun angebunden, also wissen wir nicht viel über ihn. Er sitzt seit einigen Jahren im Tierheim, weil er ebenfalls besondere Menschen sucht. Menschen, die einen unberechenbaren Hund händeln können. Und auch in seinem Fall hört man nicht auf daran zu glauben, dass eines Tages die richtigen Menschen vor seinem Zwinger stehen. In der Zwischenzeit hat er eine gewisse Lebensqualität - Streicheleinheiten durch die Pfleger, die er tolerieren kanan. Wenn das Tierheim geschlossen ist, darf er auch mal hinten auf die Wiese und laufen ...
Die Zeit arbeitet für all diese Tiere. Im Tierheim kommen sie oft erstmals zur Ruhe, lernen feste Bezugspersonen kennen (und schätzen, dass sie von diesen niemals Böses zu erwarten haben) und fügen sich in einen fest-geregelten Tagesablauf ein. Und immer wieder stehen irgendwann die Menschen vor der Tür, die es leisten können und wollen so einen Hund aufzunehmen.
Mir fallen viele Hundgesichter ein, die man bereits abgeschrieben hatte, für die es noch ein Happy-End gab. Ein Happy-End in einem guten (!) Tierheim wo der Alltag nicht nur aus Zwinger (!) und Wegsperrung besteht. Oder ein Happy-End in einer Familie. Manche dieser Hunde - die z.T. auch schon mehrere Vorfälle hatten - waren nach wenigen Wochen nicht mehr wieder zu erkennen.