Beiträge von McChris

    Ich hätte auch echt Angst um die Katze

    Braucht man nicht - der HSH macht das dem BC schon klar, dass er da die Zähne weglassen soll.

    Auf dieser Farm im Video leben die Tiere eng zusammen, ich sehe diese Katze auch immer wieder in Nacht-Videos, in denen es um HSH-"Einsätze" geht, die gehört also zum Team und das Team passt auch aufeinander auf. Auch der BC ist zumindest tagsüber immer wieder dabei - das ist schon ein sehr ausgefeiltes Miteinander dort.

    und sich sichtbar fragt, was mit diesem Viech nicht stimmt ...

    :lol:

    Der Hund, um den es geht, ist vom Verhalten ein typischer Herdenschutzhund,

    Die sind aber "nur so" anders, als im Herdenschutzkontext. Ob da der HSH wirklich überwiegt, kann man erst an der Herde beurteilen.

    Von Welpenzeit an machts leichter, aber grundsätzlich ists nicht unmöglich, auch einen erwachsenen HSH in die Herde zu sozialisieren, das steckt ja in ihnen drin.

    Wichtig ist, dass man massiv auf Ansätze von Jagdverhalten ggü den Herdentieren achtet und auch darauf, wie der Hund sich verhält, wenn ihn ein Mutterschaf massregelt. Auch bei Geburten muss man anfangs auf der Hut sein.

    Denk nur dran, dass jeder HSH, der nicht funktioniert, immer auf alle Tierhalter mit HSH zurückfällt. |)

    Wie realistisch ist es, einen erwachsenen Herdenschutzhundmix (Unbekannte Herkunft) in eine Herde als arbeitender Hund zu integrieren, wenn der Hund nie als Herdenschutzhund gearbeitet hat?

    Mix ist halt so eine Sache. Wobei HSHxHSH da noch was anderes ist als HSHx? Bei Letzterem würde ich von vorneherein nein sagen.

    Und dann ist zusätzlich noch die Frage, ob der Interessent HSH-Erfahrung an der Herde hat. Wenn nein, nein.

    Mit meiner McYassi hab ich es ja so gemacht. Kann gutgehen, muss aber nicht und ist, bis man sicher sein kann, dass der Hund zauntreu ist, die Hunde zueinander passen und der Hund auch zur Herde passt, viel Arbeit. Also wirklich viel Arbeit. Und mir hat das wirklich Spass gemacht - wenn man den dabei nicht hat, ists noch mehr Arbeit.

    Ein ?-Kandidat an Hund braucht am besten bereits vorhandene HSH, einen HSH-erfahrenen Halter und eine bereits hsh-erfahrene Herde.

    Grundsätzlich ist da bei allen der Konsens: der Hund ist ein toller Hund

    Das ist er ja auch. Und die Probleme, die Ihr miteinander habt, sind weniger Erziehungsprobleme, als Beziehungsprobleme. Wenn die Beziehung sich allmählich verbessert, sind die jetzigen Probleme draussen unterwegs nur noch ansatzweise vorhanden und plötzlich trainierbar.

    Eine Vermittlung ist aber, gerade durch den beißvorfall, nicht leicht.

    Jein. Ein noch unverstandener, nicht dem Hundetyp HSH entsprechend geführter HSH-Mix - da ist so ein Beissvorfall anderen Artgenossen gegenüber, die nicht mit im Familienverband leben, vorhersehbar. Angepasst geführt oder nach sachkundiger Integration in einen Mehr-Hunde-Haushalt ist das künftig nicht zwangsläufig ein Problem.

    Soll heissen: wer sich für diesen Hundetyp eignet und damit auch bereits Erfahrung hat, wird sich durch den Beissvorfall nicht "schrecken" lassen.

    Momentan ist das größte Problem die Tatsache, dass die Situation enorm an meiner Psychie nagt, die durch mehrere familiäre Schicksalsschläge in den letzten Wochen eh schon fragil ist und ich da einfach enorm auf das Baby und mich aufpassen muss. Das hilft dem Hund und dem Training aber natürlich auch nicht.

    Das ist tatsächlich einer der oder gar DER Knackpunkt bei Euch.

    Der Kerle spürt das alles, merkt Dir aber nur an, dass was nicht in Ordnung ist und setzt das so um, dass er übersteigertes (weil er damit, so jung wie er noch ist, im Grunde überfordert ist) Schutzverhalten zeigt. Der ist im Grunde unterwegs durch Deine Anspannung dauerhaft auf dem Trip "wo?wo?wo?ist die Gefahr, die mein Mensch spürt?". Dass er selbst der Auslöser ist, versteht er nicht.

    Das bedeutet, dass die einzige Stellschraube, um da rauszukommen, Du selbst bist.

    Deshalb ist - immer noch im Erste-Hilfe-Modus - die wichtigste Frage, was kannst Du tun, damit DU gelassener, entspannter mit ihm umgehen kannst.

    Ich schmeiss einfach ein paar Ideen in den Raum - vllt. passt ja was zu Euch und Eurer Situation:

    - Spaziergänge nur zu Zweit, Dein Mann hält die Leine, aber Du bist die Führungsperson für den Kerle, Lösen lassen, wenn Ihr nicht zu Zweit loskönnt, im Garten

    - Maulkorb drauf, das entspannt ungemein

    -Doppelsicherung an Geschirr und Halsband und vllt. hast Du im Thread mit dem anderen HSH-Mix schon die Bilder mit dem Zügelgriff und der Stabilisierung der Haltehand an Hüfte oder Bein gesehen

    - daheim im Haus und Garten (eingezäunt?) weiter die Beziehungs-Übungen durch Eure Bewertungen, wenn Ihr da soweit seid, dass er anschlägt, weil er was hört und Euch dann anschaut, um zu sehen, was Ihr davon haltet, seid Ihr einen Riesenschritt weiter

    Und vllt. magst Du auch noch mal schwierige Situationen etwas detaillierter beschreiben, was genau passiert, wenn er bei anderen Menschen/Kindern oder bei Hunden eskaliert und wie Ihr da bisher mit umgeht.

    Mit jedem Aneinandergeraten der Beiden wird die Wahrscheinlichkeit geringer, dass man das nochmal zufriedenstellend kitten kann.

    Mein Vorschlag wäre:

    Ab sofort komplettes Trennen, bei diesem Kaliber sollte das mit Welpengittern ja noch ganz gut funktionieren, damit kein weiterer Vorfall passieren kann.

    Guten Trainer hinzuziehen, der sich mit Mehrhundehaltung auskennt und der Euch daheim besucht und sich das anschaut, beurteilt und soweit noch Hoffnung besteht, dass das mit Management hinzubekommen ist, dessen Tipps, regelmäßig begleitet und begutachtet, umsetzen. Das wird allerdings mächtig anstrengend für Dich. Einfach so wird das nix.

    Ich hab hier 2 Wurfgeschwister-Rüden einer sehr ressourcenbetonten Rasse, da gabs aufmerksames Management des Miteinanders von Minute 1 an (was sich schlimmer und aufwändiger liest, als es war und ist), mit dem Ziel es gar nicht erst zu einem ernsten Konflikt kommen zu lassen. Das hat bisher 8 Jahre lang gut funktioniert und das wird es auch weiterhin.

    Ein ernster Konflikt beginnt weit vor dem tatsächlichen Knall.

    Umfrage vom FLI zur Blauzungenkrankheit

    Zitat

    Wir wissen, dass die Bekämpfung der Blauzungenkrankheit eine Herausforderung ist und auch Sorgen und Bedenken mit sich bringt. Deshalb ist es unser Ziel, Ihre Erfahrungen und Einschätzungen ernst zu nehmen und gemeinsam mit Ihnen die besten Wege zu finden, um die Gesundheit Ihrer Tiere zu schützen.

    Diese Umfrage soll dabei helfen, besser zu verstehen, wie gut Tierhalterinnen und Tierhalter in Deutschland über die Krankheit, ihre Übertragung und die verfügbaren Schutzmaßnahmen informiert sind und in welchem Ausmaß Sie Ihre Tiere gegen BTV-3 impfen und welche Überlegungen Sie dabei leiten.

    https://www.soscisurvey.de/Blauzungenkrankheit/

    Wie so oft, bei solchen Fragestellungen, frag ich mich, obs was bringt. Mitgemacht hab ich trotzdem.

    ....

    Hier im LK (und überall anderswo) ists noch nicht vorbei - die Blauzunge ist weiter auf dem Vormarsch, wenn auch nicht mehr wie ein Tsunami, sondern in gebremster Form. Wo es bis zum Winter keine komplette Durchseuchung gegeben hat, wirds im Frühjahr wieder explodieren.

    Ihr braucht ja jetzt einen deutlichen Cut. Deshalb geht das in der nächsten Zeit am besten sehr betont und deutlich. Das machts für alle einfacher.

    Später verfeinern sich dann die eigenen Signale auch wieder. Wenn der Hund lernen kann, dass er sich an Euch orientieren darf (das ist nämlich für so einen jungen Hund unglaublich anstrengend, soviel Verantwortung zu haben, die geben das sehr sehr gern auch wieder ab!), dann wird vieles leichter.

    Noch zu dieser "der Hund bellt wegen Aussenreizen"-Bewertung durch Euch.

    Das ist im Grunde der perfekte Start in einen - wenn auch vllt. nur vorübergehenden - Neuanfang zwischen Euch, der den Vorteil hat, dass Ihr daheim in den sicheren vier Wänden oder im Garten die ersten Grundsteine für die neue Mensch-Hund-Beziehung legen könnt. Ohne dass sich draussen unterwegs doofe Situationen ergeben, ohne dass Ihr draussen unterwegs in alte Anspannungsmuster zurückfallt. Wenn das drinnen anfängt zu funktionieren, dann wird sich das auch draussen wiederspiegeln, wenn der Hund anfängt, bei Euch nachzufragen, was Ihr davon haltet.

    Dieses Nachfragen kann absolut minimalistisch ausfallen.

    Da kann der stehend in eine Richtung schauende Hund ganz leicht ein Ohr zu Euch umklappen. Der muss sich dafür nicht zu Euch umdrehen, oder umschauen.

    Wenn man diese feinen Signale wahrnimmt, macht das vieles einfacher.

    Beispielsweise dass seine lautstarken Reaktionen auf Geräusche (von den gibt es in einer Reihenhaussiedlung leider einige) nur vorkommen, wenn wir zuhause sind. Und auch, dass einzelne Geräusche die immer wiederkommen kein Problem mehr für ihn sind.

    Ja, das passt da mit rein.

    Auch hier als Erste-Hilfe-Tipp:

    Wenn er anschlägt, steht einer von Euch auf, geht in die Richtung des Geräuschs, "lauscht" oder "schaut" ganz betont und sagt dann irgendwas wie "passt schon"/"alles gut", gern für Euch und die eigene Körpersprache mit einem "ist bloss Erna, die sich nebenan mit dem Postboten unterhält" und setzt Euch wieder hin.

    Man kann das mal untereinander zum besser Verstehen ausprobieren, wie sich der eigene Körper verhält, wenn man sowas sagt und im Gegenzug auch, wie er sich verhält, wenn man "OMG :shocked: , da steht ein Bär auf der Terrasse" sagt.

    Ihr braucht ja jetzt einen deutlichen Cut. Deshalb geht das in der nächsten Zeit am besten sehr betont und deutlich. Das machts für alle einfacher.

    Später verfeinern sich dann die eigenen Signale auch wieder. Wenn der Hund lernen kann, dass er sich an Euch orientieren darf (das ist nämlich für so einen jungen Hund unglaublich anstrengend, soviel Verantwortung zu haben, die geben das sehr sehr gern auch wieder ab!), dann wird vieles leichter.