Hallo GisiMisi,
ich stehe dem Thema Kastration recht pragmatisch gegenüber - liegt vielleicht am landwirtschaftlichen Hintergrund und da wir eine gemischte Hundegruppe daheim haben, zu der erst kürzlich eine schon ältere Doggen-Dame hinzugestoßen ist, kam für uns (wegen des Narkoserisikos der älteren Dogge) nur die Kastration der beiden da noch intakten Rüden in Frage. Von insgesamt 5 Hunden, drei davon Rüden, sind also 4 kastriert, 1 davon eine Hündin.
Der 7-jährige Yorkshire-Mix-Rüde und der 8-jährige Podenco sind erst im Juli "dran" gewesen, beide an einem Tag, um sozusagen den Gleichstand zu wahren.... Beide Hunde - vom Wesen her völlig unterschiedlich, aber beide vorher "stinknormale" Rüden, haben sich nicht nennenswert wesensmäßig verändert. Die OP war mit einmal 30 und einmal 45 Minuten recht kurz und ich konnte sie ein paar Stunden später wieder abholen. Bei dem Podi hatte sich ein kleines Hämatom gebildet, worauf mich die TÄ gleich hingewiesen hatte, das war mit Hilfe von etwas Kühlen aber rasch wieder abgeschwollen. Ca. 5 Tage waren sie tagsüber "trichterlos" unter Daueraufsicht, nachts dann Trichter druff und danach ging es ganz ohne. Ein paar Tage hatten wir Leinenzwang (da hab ich geschummelt, denn ab dem 5. Tag war nichts mehr zu sehen und wir hätten 10 gesollt...), die Fäden hab ich am 10. Tag (Intensiv-Pflegekraft) selbst gezogen.
Bei beiden Hunden musste ich die vorherige Futterration um ca. 1/3 kürzen. Der Yorkie hat super-schnell zugelegt und auch der Podi sah plötzlich nicht mehr schnittig aus.... Das hat sich jetzt aber dank Futterkürzung eingependelt.
Beide toben, raufen und spielen noch genauso rüden-like wie vorher. Mit fremden Hunden gibts es entweder keine Probleme, oder die, die vorher auch schon da waren - allerdings spielen sich unsere Hundekontakte im vertrauten Dorf-Hund-Umfeld ab. Ganz "fremde" Hunde treffen wir eher selten.
Unser 3. Rüde ist schon vor 8 Jahren 2-jährig kastriert worden. Ihn kannte ich "unkastriert" nicht, ganz fremde Rüden wissen manchmal nicht so recht, ob er Männlein oder Weiblein ist, aber Sid wehrt aufreitende Rüden recht souverän ab.
Ein zufälliger, aber angenehmer Nebeneffekt beim Podenco: Der immer wieder aufflackernde Vorhaut-Katarrh ist futsch. Damit ist das Risiko eines Prostata-Abszesses (der bei unserer vorherigen Dogge post-op durch Komplikationen zum Tod geführt hat) drastisch vermindert.
Wie gesagt, ich sehe das Kastrationsthema recht pragmatisch. In unserer Dorf-Hund-Welt, in der die Hundekontakte sich überwiegend auf vertraute Hunde belaufen, haben unsere Hundis keine Probleme damit.
Liebe Grüße,
Chris