Hallo Judith,
dann bin ich mal gespannt, ob sich mit einer anderen Strategie "was tut".
Ich "schwenke" oft von einer Strategie auf die nächste um und mach mir auch Gedanken da rüber, was "jetzt schon wieder " der Auslöser für irgendwas neues gewesen ist - aber ich registriere diese möglichen Auslöser nur, ohne sie über zu bewerten....
Doba ist ein Hund, der sich ganz schnell durch bedrohliche Körperhaltungen des Menschen aus dem Konzept bringen läßt. Sie spielt z. B. nur ein, zwei Minuten mit meinem Liebsten, der mit ihr spielt wie mit allen anderen unserer Hunde auch... Nach kurzer Zeit Spielen verlagert Doba ihren Schwerpunkt immer mehr nach hinten, um dann ins Platz zu gehen... Da ist sie einfach noch überfordert mit. Gerade jetzt am WE haben wir mal eine Foto-Session gemacht, auf der man die Unterschiede zwischen uns Menschen im Spielen ganz gut sehen kann.
Meine eine ist durch den Umgang mit den Pferden ganz unbewußt darauf "gedrillt", den Pferden bei der Arbeit vom Boden aus, immer den gewünschten Weg durch meine eigene Körperhaltung frei zu halten oder aber meine Körperhaltung zum Blocken oder zur Temporegulation einzusetzen. Und das sieht man sehr gut auf den Fotos - es gibt kein einziges Foto, auf dem ich zu sehen bin, wie ich Doba "frontal" ausblocke, da ist immer eine weggedrehte Schulter-Kopf-Partie bei mir zu sehen, so daß Doba sich im Spiel frei bewegen kann... und auf den Fotos mit dem Liebsten sieht man sehr gut, wie er ungewollt und unbewußt das Spielen abbricht, indem er Doba durch "frontale Blocks" geradezu ausbremst...
Das ist sehr interessant zu sehen und natürlich durch Fotos oder Videos, die man sich in Ruhe ansehen kann, viel leichter nachzuvollziehen als in der Situation direkt...
Unsere anderen Hunde sind den nicht immer hundeverhaltens-konformen Umgang mit uns Menschen gewohnt und bewerten nicht alle unsere Aktionen aus Hundesicht. Das fängt an beim "innigen" Blickkontakt, geht über für Hunde eigentlich unangemessene körperliche Kontaktaufnahmen und endet noch lange nicht beim gemeinsamen Spielen, bei dem schon mal im Eifer des Gefechtes eigentlich widersprüchliche Signale ausgesendet werden.... Aber bei den schon lange bei uns lebenden Hunden relativieren sich solche körpersprachlichen Probleme. Auch Doba wird irgendwann gelernt haben, dass sie nicht jede Bewegung von uns Menschen auf die Goldwaage legen muss.... Deshalb machen wir aus der Foto-Session derzeit - nichts. Meinen Liebsten würde es nur "ausbremsen", wenn er jetzt im Spielen auf seine Körperhaltung achten würde, was bei mir, die ich ihm gegenüber auch 30 Jahre Vorsprung habe, was das Leben mit Tieren angeht, auf ganz unbewußten Schienen abläuft... Da ist der Spaß am Spielen wichtiger und auch der irgendwann eintretende Gewöhnungseffekt bei Doba...
Ich denke mir, dass unsere Schißbüxen, besonders die, die in irgendeiner Form durch Menschen körperlich bedroht oder mißhandelt worden sind, natürlich gelernt haben, jede einzelne menschliche Handlung auf die Goldwaage zu legen.... Und von diesem Trip müssen sie einfach runterkommen, durch langsame Gewöhnung, durch immer stärkeres Vertrauen und einfach durch die Zeit, die auch bei Hunden so einige Wunden heilen kann...
Ich stelle nachher mal ein paar Bilder zum in Ruhe ansehen auf meine HP, um den raschen Wechsel zwischen freudigem Spielen und der Reaktion auf die Körperhaltung mal zu verdeutlichen...
Der Link dazu kommt dann noch.
LG, Chris