Beiträge von McChris

    Hallo,
    wir haben mittlerweile den dritten Spanier in unserer 5-Hunde-Truppe und sind rundum glücklich mit ihnen.


    Alle drei sind unter völlig unterschiedlichen Voraussetzungen zu uns gekommen, Podenco Janosch kam als ca. 14-wöchiger Welpe - da war das größte Problem, eine Bindung herzustellen, weil er schon recht autark war..., Mix Sidney war bereits 2 Jahre alt mit Straßen-Vorleben - die unglaubliche Verfressenheit auf wirklich ALLES ist auch heute noch ein Risikofaktor und erst kürzlich kam Dogge Doba, 6-jährig, mit Wachhund-Vergangenheit - sie ist auf unserer Ranch absolut großartig, an ihrer Umwelt-Panik und Angst vor Fremden arbeiten wir langsam und behutsam, sie kennt einfach GAR NICHTS und hat vor allem möglichen Angst - einiges davon läßt tief blicken, was ihre Vergangenheit angeht. Aber darauf waren wir eingerichtet, weshalb wir dies weniger als Problem, denn als Herausforderung ansehen.


    Alle drei sind bisher gesund - altersbedingte Problemchen bei der Dogge ausgenommen, aber auch das war uns vorher klar und wir wollten einen älteren Hund, da gehört das halt dazu.


    Das Wichtigste, wenn man sich für Hunde aus dem Auslandstierschutz interessiert, ist meiner Meinung nach, dass man sich immer darüber im Klaren sein muss, dass die Tierschützer vor Ort lange nicht die Möglichkeiten haben, die deutsche Tierheime haben. Sowohl, was die Auskunft über das Wesen der Hunde angeht, als auch über gesundheitliche Probleme. Deshalb sollte man von der eigenen Mentalität her so gepolt sein, dass man sich gern auf ein "Überraschungs-Ei" einläßt.


    Wir haben nur gute Erfahrungen mit diesen Hunden gemacht. Jederzeit wieder.


    LG, Chris

    Hallo Ilona,
    ein erniedrigter HKT bei normwertigen Hb (vermute ich, weil Du schreibst, alles andere ist im Normbereich) kommt bei uns in der Human-Intensiv-Medizin immer dann vor, wenn viele Infusionen gegeben werden (wahlweise auch, wenn extrem viel getrunken wurde, z. B. bei Diabetikern mit hohem Zucker).


    Erhöhte Eosinophile können bei allem möglichen vorkommen, z. B. bei Parasitenbefall, Allergien, Darminfektionen, etc.


    Leukos beim Hund sind so eine Sache - da reicht schon ein aufgeregter Hund bei der Blutabnahme, um sie in die Höhe schnellen zu lassen. Wichtig bei den Leukos ist, dass sie sehr direkt reagieren. Da ohne Vorkontrollen aber ein einziger Leukozytenwert nicht aussagekräftig ist (vielleicht waren sie höher und sind auf dem Weg nach unten, vielleicht ist es aber auch andersrum), ist eine Verlaufskontrolle (z. B. auch unter Mitbestimmung der CRP, das ist ein Entzündungsparameter, der etwas träger reagiert als die Leukos) zu empfehlen.


    Nein, einen Geistesblitz habe ich leider nicht, nur die 20-jährige Intensiv-Erfahrung, dass Laborwerte einen manchmal ganz schön zum Narren halten können.


    Das Kontraströntgen ist jedenfalls eine gute Idee und bei Erbrechen von unverdautem (?) Futter ein Muss.


    *der Fellnase die Daumen drück*


    Liebe Grüße,
    Chris

    Hallo Katja,


    Krieg zwischen zwei Parteien funktioniert nur, wenn beide Parteien mitmachen.....


    Gieß die Pieselflecken oder säe notfalls etwas Gras nach, dann ist der einzige Grund, weshalb wer meckern könnte, beseitigt und alles andere geht die Nachbarschaft einen feuchten Kehricht an...


    Halt es mit den Ärzten "Laß die Leute reden...."


    Dein Malamut hat schon ein dickes Fell - leg Dir auch eines zu. Wenn die Leute irgendwas denken WOLLEN, dann tun sie es auch, lass sie machen, DU weißt es doch besser. Und das ist doch das Einzige, was zählt.


    Liebe Grüße, Chris

    Hallo Pelle,
    Deine Tierärztin scheint noch nicht besonders bewandert in Sachen Mittelmeerkrankheiten zu sein - das ist aber leider häufig der Fall, wenn Tierärzte noch nicht viel mit diesen Erkrankungen zu tun hatten.


    Hier ist mal ein Link, wo Du Dich über Mittelmeerkrankheiten, ihre Diagnostik und Behandlung schlau lesen kannst.


    http://www.inselhunde.de/krankheiten.htm


    Das ist eine sehr ausführliche und informative Seite, die kaum Fragen offen läßt.


    Die Test würde ich jedenfalls unbedingt machen lassen, denn die Ausage "da kann man eh nix machen (frei von mir interpretiert....)" stimmt definitiv nicht.


    Also, viel Glück für den baldigen Test auf Mittelmeerkrankheiten und für alle zukünftigen gleich mit!


    LG, Chris


    (mit drei Spaniern, deshalb kann ich Deine Sorgen durchaus nachvollziehen)

    Hallo Helen,
    dafür sind Foren ja da, dass man sich gegenseitig weiterhilft und mich interessiert dieses Thema halt sehr.


    Ohne weitergehende Diagnostik (wie eben das schon erwähnte MRT/KernspinT) wird niemand etwas genaueres über die Ursache für die Krampfanfälle sagen können. Aber ich denke, bei Eurer ja sehr engagierten Tierärztin seid Ihr in guten Händen und die wird mit Euch eh noch besprechen, wie es diagnostisch weitergeht.


    Zu der Frage nach den Krampfanfällen aus dem Schlaf heraus - daß man daraus auf eine bestimmte Grunderkrankung schließen kann, glaube ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass dadurch, dass es ja unterschiedliche Schlafphasen mit ganz unterschiedlicher Gehirnaktivität gibt, eher da ein Zusammenhang besteht.


    Ob der Schlaf des Hundes schon so weit erforscht ist, wie der des Menschen, weiß ich nicht, aber ich weiß aus der Humanmedizin, dass in der REM-Phase z. B. gehäuft Herzinfarkte auftreten (leidvolle Nachtdienstler-Intensiv-Erfahrung....), einfach, weil da die Gehirnaktivität recht hoch ist und somit das Nervensystem auf Hochtouren läuft....


    So ähnlich könnte ich mir das auch mit dem Hundeschlaf vorstellen - nur mit dem Unterschied, dass Hunde ihren Schlaf ja über Tag und Nacht verteilen und somit auch die einzelnen Schlafphasen anders verteilt sind.


    Eine erhöhte Krampfbereitschaft beim Menschen wird auf jeden Fall beim vorzeitigen Aufwecken in der Tiefschlafphase beschrieben. Nur ist in der Tiefschlafphase die Gehirnaktivität eher gering - durch das Aufwecken werden dann offensichtlich so plötzliche, vermeintlich heftige Reize gesetzt, dass das Gehirn über-reizt ist und mit Krampfen reagiert.


    Wie man das allerdings in den ganz normalen Alltag mit Hund packen soll, weiß ich auch nicht. Jetzt, wo noch alles "neu" für Euch ist, ist am ehesten Beobachten, beobachten, beobachten angesagt, vielleicht sogar eine Art Hunde-Tagebuch in Stichpunkten. Manchmal kann man so nach einiger Zeit Regelmäßigkeiten feststellen, die einem ohne durch die Lappen gegangen wären.


    Liebe Grüße,
    Chris

    Hallo Angelika,
    aus der Humanmedizin weiß ich, dass die Hersteller von solchen Pieks-Hilfen und Teststreifen immer gerne "Pröbchen" verteilen (die Meßgeräte gibt es sogar umsonst, weil das Folgegeschäft mit Teststreifen und Pieksern viel mehr einbringt....)- schreib doch einfach mal solche Firmen an/San-Geschäft etc., ob sie Dir nicht mal ein Muster schicken können.


    Jeder empfindet das Handling mit verschiedenem Zubehör anders - deshalb wird Dir die Meinung anderer nicht viel nützen.


    Z. B. hier:
    http://www.diabetesshop.at/index.php?cPath=7_24


    Liebe Grüße,
    Chris

    Und hier der zweite Teil.... Die Teilnahme an der BGH-Prüfung...


    Never change a winning team……


    Nachdem Janosch und ich auf diesem Hundeplatz soviel gelernt hatten und auch tatsächlich geringfügige Fortschritte machten, kam an einem legendären Samstag unsere Ausbilderin auf die glorreiche Idee, dass auch wir endlich einmal an der Begleithund-Prüfung teilnehmen könnten (nein, sie wollte uns nicht bloß loswerden), Fakt war nämlich, dass an diesem Samstag alles lief wie geschmiert…..


    Janosch kam auf das erste „Janosch. Hier.“
    Janosch machte „Sitz“, wann und wo ich ihn darum bat.
    „Platz“ genauso.
    „Bleib.“ war eine unserer leichtesten Übungen.
    „Bei Fuß“ mit Leine und in der freien Folge war durch die spanischer Schritt-Interpretation geradezu ein Genuss.
    Der Hund himmelte mich während der Übungen geradezu an.


    Mein Gott, hatte Janosch sich etwa in einen Schäferhund verwandelt????


    Nein, keine Sorge, Janosch war Janosch geblieben. Immer für Sondereinlagen und Überraschungen gut. Und der aufmerksame Leser wird registriert haben, dass diese Perfektion sich bisher auf einen einzigen Samstag beschränkte….


    Egal, ich mach mich ja gerne zum Affen!!!!


    So kam es, dass Janosch und meine Wenigkeit 14 Tage später versuchten, an der Begleithund-Prüfung teilzunehmen. Der geneigte Leser möge bitte genauestens auf die Formulierungen achten….


    Es regnete nämlich!!! Wochenlang strahlender Sonnenschein und ausgerechnet an so einem geschichtsträchtigen Tag Regen…. Mir schwante Böses.


    Gnädiger Nebel überdeckt einen großen Teil meiner Erinnerungen an diesen Tag, so dass ich mittlerweile schon gar nicht mehr weiß, welche Übung in welcher Reihenfolge schiefgelaufen ist. Regelmäßige Hundesportler mögen mir also verzeihen, wenn ich das ein oder andere durcheinander bringe….


    Egal, ich fang einfach an.


    Die Gruppenübungen gingen ja so leidlich. Wir marschierten alle in einem imaginären Rechteck um die Wette und die Hunde gingen im freien Fuß. Die meisten Hunde sind hart im Nehmen und stören sich nicht weiter an dem Kommando-Ton und den bösartigen scharfen Endungen der meisten Kommandos. Aber, wie wir ja alle wissen: Podencos sind sensibel, sehr.


    Deshalb hatten Janosch und ich uns auf folgenden modus operandi geeinigt: Ich schlage ihm höflich vor, dass er jetzt ein „feines Füsschen“ macht und wiederhole diesen Vorschlag dann in regelmäßigen Abständen, sprich, etwa alle 20 Sekunden. Dabei musste ich bloß noch in ebenso regelmäßigen Abständen bedeutungsvoll auf den Oberschenkel (meinen) klopfen, in etwas kürzeren Abständen mit der Lekkerli-Raschel-Tüte in der Brusttasche rascheln und ab und an ein kleines „Quietsch“ ertönen lassen, um die Aufmerksamkeit des Hundes bei mir zu behalten. Also eigentlich gar kein Problem.


    Aber: Irgendwelche merkwürdigen Leute haben für derartige Prüfungen seltsame Regeln erfunden:
    Man darf das Kommando bloß ein einziges Mal sagen.
    Man darf während der Prüfung weder materielle Belohnungen (=Lekkerlis) verteilen, schon gar keine ganzen Fleischwürste und auf gar keinen Fall Plüsch-Schweine mit sich tragen und auch noch damit quietschen.
    Es ist auch bei Todesstrafe verboten, die linke Hand in für Hunde wohlriechende Substanzen zu tunken und damit in Prüfungs-Notfällen aller Art vor der Hunde-Nase herumzufuchteln.
    Die Sache mit den Handtüchern für „Sitz“ und „Platz“ bei nassem Boden war so explizit nicht ausformuliert….


    Und, was ich persönlich wirklich völlig bescheuert finde, man darf den Hund auch nicht loben!!!


    Nicht nur Podencos und ihre Leute haben ihre Probleme mit solchen Prüfungsregeln und so kam es, dass an diesem Tag der gefragteste Duft bei den Mädels „Meat Loaf“ vom gleichnamigen Sänger war, die Herren der Schöpfung bevorzugten „Sausage men“. Komischerweise hatten alle auf der linken Seite ausgebeulte Hosentaschen und manchen hing aus der Brusttasche bedeutungsvoll der Strick vom Belohnungsspielzeug der Hunde.


    Bei mir war auch die rechte Hosentasche ausgebeult, da klemmte nämlich der niedliche, kleine Quietsch-Löwe, den ich einige Tage zuvor aus einem Kinderwagen gerettet hatte.
    Es geht auch das Gerücht um, dass die letzten Treffen vor solchen Prüfungen lediglich dazu dienen, die Fähigkeiten als Bauchredner zu vervollkommnen…..


    Aber sei`s drum: In der Liebe und in Hundeprüfungen ist alles erlaubt. Alles….


    Wir liefen also immer noch mehr oder weniger geordnet im Rechteck durch die Gegend und die Hunde folgten frei bei Fuß. Oh, ja, auch Janosch. Ich zischte ihm in regelmäßigen Abständen ein „feines Füßchen“ durch den linken Mundwinkel zu und brachte hier und da auch ein leises „Quietsch“ unter. Ab und zu erschlug ich eine Mücke auf meinem linken Oberschenkel oder kratzte mich mit der linken Hand am rechten Ohr, wobei ich leider gegen die Lekkerli-Raschel-Tüte stieß….


    Dann kam das Gruppen-Platz-und-Bleib. Wir legten also wie geheißen unsere Hunde in wohlbedachtem Abstand voneinander ins „Platz“ und Janosch, dieser Traumhund, legte sich ohne größere Diskussion und ohne Handtuch auf das nasse Gras!!! Ich liebte diesen Hund! Wir tauschten einen Blick tiefsten Einverständnisses und ich sah in Janosch`s Augen die Enttäuschung: Kein Lob!!! Recht hatte er, das geht so nicht!!!! Ich knuddelte ihn also kurz und sagte laut und deutlich „Fein.“ zu ihm.
    Dann mussten wir uns umdrehen und uns forschen Schrittes von den Hunden entfernen und hinter einer Ecke außer Sicht gehen….


    Ich hörte das Raunen der Menge. Ja, ich war auch stolz auf diesen Hund! Wahrscheinlich bewunderten sie gerade die Eleganz mit der Janosch das „Platz und Bleib“ ausführte. Ab und zu kam ein Kichern auf. Gelegentlich ertönten Lachsalven….
    Ich und die anderen 5 Teilnehmer hielten es vor Spannung nicht mehr aus und so lugten wir – illegalerweise, klar – durch die Hecke und sahen
    - einen sich genüsslich putzenden Podenco………
    ....einen sich genüsslich putzenden Podenco unter der Schrägwand (es regnete!!!!)……


    Aber: er war im Platz, ich schwör`s…..


    Wir wurden zurückgeholt und sollten die Hunde abrufen….


    Ich rief also pflichtschuldigst „Janosch. Hier“ und während alle anderen Hunde ungeachtet des Wetters eifrig zu ihren Leuten rannten, stand Janosch zwar brav auf, machte auch ein, zwei Schritte nach vorne, nur um festzustellen, dass es immer noch regnet und sich wieder unter das schützende Dach zurückzuziehen…..


    Ich sah mit einem verlegenen Grinsen zu den Prüfern herüber, aber nein, die Aufforderung, jetzt bitte sofort den Platz zu verlassen, kam nicht…. Ganz im Gegenteil, einer der Prüfer nickte mir freundlich zu, mit einer Geste, die nur eines bedeuten konnte: „Versuchs noch mal!“


    Egal, es war sowieso gelaufen…
    Also zog ich das volle Programm durch….


    „Jaaaaannnooooosch. Hiiiiiieeeeeer.“ (helle, glockenreine Frauenstimme, das „Hier“ in der Klangebene leicht anmoduliert…..)


    „raschel“ und „quietsch, quietsch, quiiiiieeeetsch“ (Wedeln mit der Lekkerli-Raschel-Tüte und dem Plüsch-Löwen)


    „Trab, trab, trab…“ (Wegsprinten der Hundeführerin)
    dann „Brrööööööööötcheeeeen“ mit einer hellen, jubilierenden Stimme, geradezu gesungen, am Ende im Ton leicht ansteigend…..


    Und noch während ich mich umdrehte, hörte ich es schon:
    Galoppel, galoppel, galoppel….
    Janosch kommt, er kommt, ER KOMMT !!!


    Er war da (und fünf andere Hunde auch, aber war das mein Problem?)
    Ich knuddelte ihn, was das Zeug hielt, lobte ihn in den höchsten Tönen „Feiner Hund!“, hopste vor Begeisterung auf der Stelle und rief freudestrahlend in Richtung Prüfer „Haben Sie das gesehen????“
    Alle Hunde bekamen ein Lekkerli.


    Wir waren immer noch dabei…


    Es folgten die Einzelübungen. Sicherheitshalber wurden Janosch und ich als letzte eingeteilt und so warteten wir, gemütlich unter der Schrägwand zusammengekuschelt, ich eine rauchend (wahrscheinlich auch verboten…) und Janosch eine halbe Fleischwurst zu sich nehmend, ganz manierlich kleine Stückchen abreißend und dann genüsslich kauend (mit Sicherheit verboten, aber hey, w i r waren das….).


    Noch sicherheitshalberer durften erst mal alle anderen alle Einzelübungen durchführen und obwohl es fünf völlig verschiedene Mensch-Hunde-Teams waren, sahen sich die Ausführungen erschreckend ähnlich. Die Hunde taten alles, was die Menschen verlangten. Die Menschen stapften ohne jedes Leuchten in den Augen und ohne ein Lächeln im Prüfungsring umher, ließen ihre Hunde während des Gehens „Sitz“ machen und so blieben die armen Vierbeiner im strömenden Regen zurück…


    Wir waren dran und es schüttete geradezu….
    Schützend hüllte ich Janosch in meine Hundeplatz-Weste, rettete noch schnell den Rest der Fleischwurst und stopfte ihn in meine hintere, rechte Hosentasche und los ging`s….


    Für das Einzel-Übungs-Sitz-und-Bleib legte ich fürsorglich ein Handtuch für Janosch hin (doppelt gefaltet, denn mittlerweile regnete es sehr stark…) und dementsprechend klappte es hervorragend. Janosch saß da, versuchte, den Kopf auch irgendwie unter die Hundeweste zu bekommen und als das nicht gelang, stand er auf, schüttelte sich, sah sich um und erblickte die Prüfer!
    Die standen da und drängten sich unter einem Regenschirm zusammen…..


    Aber: Platz ist in der kleinsten Hütte und somit war es überhaupt kein Problem für Janosch, sich noch irgendwie mit dazuzuquetschen und während er noch wie eine Katze an den Beinen der Prüfer entlang strich, was weniger mit dem riesigen Drang nach Zärtlichkeit zu tun hatte, als viel mehr mit der Frage „wie bekommt Hund sich am schnellsten wieder trocken…., wurde ich – immer noch freundlich nickend (es sollte verboten werden, dass Prüfer sich mit irgendwelchen stimmungsaufhellenden Drogen zuschütten….) gebeten, meinen Hund abzurufen…..


    Ratlos sah ich mich um. Und sah die Lösung…..


    Ein Doppelschirm!!!! Meine Güte, da hätte ich auch selbst drauf kommen können….
    Das Paar sträubte sich etwas und verbrachte die nächste halbe Stunde geknebelt und mit der Hundeleine an den Begrenzungszaun gefesselt und zugegeben, etwas nass….
    Egal, jetzt hatte i c h den Doppelschirm (dafür keine Leine mehr), fröhlich winkte ich den Prüfern zu, bat um Entschuldigung wegen der kurzen Verzögerung und rief „Janosch. Hier.“ Und wie der Blitz kam Janosch auf mich und den Schirm und das einzige noch trockene Handtuch zugerast, wurde schnellstens abgetrocknet, bekam die halbe Fleischwurst und sah mir dann eifrig wedelnd zu, wie ich vor Freude und Begeisterung auf der Stelle hüpfte, stolz den Schirm schwenkte und völlig fassungslos immer wieder rief „Er ist da, habt Ihr das gesehen, er ist gekommen, einfach so. HURRA!!“….


    Souverän beendeten wir die restlichen Übungen und wenn man den Griff vom Schirm etwas verbiegt, kann man ihn auch in den weichen Boden rammen, so dass auch das „Sitz“ aus dem flotten Gehen heraus kein großes Problem war – ich ließ Janosch kurz unter der Schrägwand warten, rammte den Schirm in den Boden, legte das Handtuch drunter und jedes Mal, wenn wir zufällig am Schirm vorbeisprinteten, brauchte ich bloß „Sitzchen“ zu flüstern und Janosch pflanzte seinen Edel-Hintern unter den Schirm und sah mir fröhlich wedelnd dabei zu, wie ich weiter durch den strömenden Regen hetzte….


    Die anderen bekamen nichtssagende Zettel in die Hand gedrückt, während Janosch und ich einen kleinen Pokal bekamen. Für die Teilnahme an der BGH außerhalb der Wertung, unter Anerkennung der besonderen Leistung…. Auf dem Pokal war ein teilnahmslos blickender Schäferhund zu sehen. Meinem Hund aber blitzte das Lachen aus den Augen!
    Laßt fröhliche Menschen und Tiere um mich sein, alles andere ist egal….
    Alle zusammen feierten wir noch den Rest des Nachmittages unsere individuell errungenen Siege und wie wir ja alle wissen: Die wahren Helden sind die, die auch unmöglich erscheinende Aufgaben in Angriff nehmen….




    Zwei Wochen später machten Sidney und ich mal eben schnell die Begleithund-Prüfung…..
    Bei Ares habe ich darauf verzichtet. Doggen kleben einem sowieso am Bein….


    Jeder so, wie kann!!!!





    LG, Chris

    Hallo,
    wenn die Fraktur nicht verschoben ist, ist es auch in der Humanmedizin völlig üblich, dass da erstmal nichts weiter gemacht wird. Nach ca. 6 Wochen hat sich ein Kallus um die Bruchstellen gebildet und dann "hält" alles wieder. Bis dahin ist natürlich Vorsicht angesagt.


    Bei einem derartigen Schädel-Trauma kannst Du davon ausgehen, dass auch eine Gehirnerschütterung vorliegt. Da ist auch Hunden müde und schwindelig zumute.... Und dazu noch Schmerzen von den Weichteil-Prellungen....und der Fraktur....


    Da ist Ruhe angesagt. Das spielen wollen würd ich als Beobachtung, dass es dem Hund wieder besser geht, registrieren, es aber noch nicht fördern...


    Ruhe, auch wenns dem Hundetier schwerfällt - ca. drei Wochen braucht der "gehirnerschütterte" Kopf, bis Schwindel, Übelkeit und Müdigkeit wieder besser sind.


    Gute Besserung an die Fellnase!


    LG, Chris

    Unsere Dogge hatte auch diesen Ausfluss - grünlich, rahmig. Nennt sich auf schlau Praputialkatarrh. Manchmal war die Umgebung der Harnröhre leicht entzündet, manchmal nicht. Das wechselte sehr, auch Menge und Dauer dieses Ausflusses wechselten sehr. Mehrere Tierärzte definierten dies als primär "kosmetisches" Problem ohne dass man es therapieren müsste, wobei versuchsweise eingesetzte Antibiotika nur kurzfristig Besserung brachten. Genau wie Spülung mit milden Schleimhautdesinfektionsmitteln.


    Das Sekret, das da raustropft, wird in der Prostata gebildet. Die Gefahr bei einem langanhaltenden Präputialkatarrh ist, dass sich irgendwann (oft erst nach Jahren) eine Entzündung der Prostata ausbildet oder sogar Prostata-Abszesse entstehen. Eine Kastration kann das Risiko dieser beiden möglichen, aber nicht zwangsläufig folgenden Erkrankungen drastisch minimieren.


    Unser Doggen-Rüde ist letzten Endes an Komplikationen (septischer Schock) eines Prostata-Abszesses gestorben.


    Unser Podenco-Rüde, der wegen des Einzugs einer älteren Doggen-Hündin erst kürzlich kastriert wurde, hat auch immer mal wieder grünlichen Ausfluss gehabt. Die Kastration erfolgte in unserem Fall wegen der gemischten Rudel-Haltung, aber angenehmer Nebeneffekt: Der Ausfluss ist weg.


    Liebe Grüße, Chris