Beiträge von McChris

    Hallo nochmal, Angel,
    ja, manchmal braucht man das einfach - wenn irgendwas festgefahren scheint, erstmal durchschnaufen....

    Ich möchte dir nur nochmal Mut machen - schau Dich, auch wenn das Geld nicht locker sitzt - ruhig noch mal nach einem Hundetrainer um, denn erstens (es muss nicht gleich die "XY-Schule" sein, von der es Bücher, Spezial-Leinen und ein Riesen PR-Spektakel gibt) ist das gar nicht so teuer, wie Du gerade vielleicht denken magst (ich hab für eine Überprüfung unseres Verhaltens mit unserer Angsthündin bei uns zuhause mit kurzer Trainingseinheit so lächerlich wenig gezahlt, dass es fast peinlich war...) und zweitens ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du gar nicht so viele Trainingsstunden brauchen wirst, wie Du momentan vielleicht denkst... Sind erst mal die "Grundsteine" gelegt im Umgang mit einem ängstlichen/unsicheren Hund, geht der Rest auf einmal recht schnell...

    Mit einem Zwinkern gesagt - einmal Hundetrainer ist wahrscheinlich billiger als das Reinigungsmittel für einen Monat...

    Der nächste Vorteil ist - Du hast SOFORT Hilfe vom Profi und läufst nicht - bei allem guten Willen - Gefahr, doch irgendwas falsch zu machen und dann in einigen Monaten mit noch mehr Baustellen doch bei einem Trainer zu landen... Wir Menschen sind oft so, dass wir uns schwer damit tun, auf uns allein gestellt von bisherigen Verhaltensweisen wegzukommen.

    Besuch uns doch mal im Angsthund-Thread ( https://www.dogforum.de/ftopic92533.html), es tut nämlich gut, wenn man sich mit Gleichgesinnten austauschen kann und über noch so kleine Erfolge freuen kann.

    LG und viel Erfolg für Euch beide,
    Chris

    Hallo Judith,
    alle meine Tier sind jetzt im Herbst-Winter-Wetter deutlich schreckhafter als sonst. Bei den Pferden und Schweinen nenne ich solche Wetterlagen immer "Säbelzahntiger-Wetter" - irgendwie steckt manchmal in den Vierbeinern noch drin, dass so kurz vor dem Winter die Gefahr durch Freßfeinde (bei den Pferden und Schweinen) oder Nahrungskonkurrenten (Hundis) wesentlich größer ist als zu anderen Jahreszeiten.
    Und Podenco Janosch ist durch die erhöhten Kleinwildaktivitäten derzeit auch nur noch im Jagdfieber - mit Bohnen in den Ohren... da hilft nur, öfter mal anleinen, den Aktionsradius ein wenig begrenzen...
    Dazu noch die hormonelle Komponente - da brauchst Du Nerven wie Drahtseile, aber es liegt nicht an Dir, das sind z. T. noch Rudimente der Urinstinkte, die da durchkommen.... Kann bei zwei Hündinnen übrigens auch gut sein, dass die nicht-scheinträchtige hormonell ein wenig mitschiebt und sich auf die vermeintliche Trächtigkeit der Großen mit vorbereitet - und um DA gegen anzukommen, muss man sich ganz schön ins Zeug legen.....

    Meine (verstorbene ) Dogge Ares hat mir beim Spielen tatsächlich schon mal eine Gehirnerschütterung beschert.... :lol:

    Wir gehen jetzt als Ural-Bauer verkleidet raus und lassen uns nass-schneeregnen... Mistwetter, elendes... *schimpf*

    LG, Chris

    Hallo Angel,
    das klingt jetzt hart, ist aber lieb gemeint:
    Im Grunde macht Dein Paco nur das, was Du ihm beigebracht hast.
    Du hast ihm durch das beruhigend auf ihn einreden beigebracht, dass das Pieseln als Beschwichtigung absolut richtig ist.... Und durch Deinen zunehmenden Frust und die unterdrückte Wut, in Kombination mit mal ignorieren, mal schimpfen, mal beruhigen, ist Dein Paco mittlerweile so verwirrt, dass er in allen Situationen, die ihn unsicher machen, erst einmal durch Pieseln beschwichtigt. Und dadurch, dass er gar nicht mehr weiß, was von ihm erwartet wird, machen ihn zunehmend immer mehr Situationen unsicher....

    Du bist nicht mehr berechenbar für Deinen Hund. Egal, wie sehr er Dich beschwichtigt - immer gibt es Streß...

    Ich schreibe das so brutal, weil ich Dich ein wenig aufrütteln will.

    Damit Du Euch beide möglichst bald aus diesem Teufelskreis rausholst.

    Eure Baustelle ist jetzt schon so riesengroß geworden, dass ich Dir rate, Dich mit einem guten Hundetrainer in Verbindung zu setzen, der mal Dein eigenes Verhalten gegenüber Paco unter die Lupe nimmt. Ein Hundetrainer, der Dir die Momente zeigt, in denen Du Paco durch ein bestimmtes Verhalten Deinerseits aus seinen Ängsten heraushelfen kannst. Und der Dir auch zeigt, wo Du Fehler gemacht hast bisher (Beruhigen, z. B.)

    Wenn man den richtigen Umgang mit einem unsicheren Hund verinnerlicht hat und dies konsequent durchführt, kann aus einer Riesenbaustelle mit Geduld und Spucke wieder ein Mensch-Hund-Team der A-Klasse werden.

    Es gibt tolle, hilfreiche Bücher wie z. B. "Der ängstliche Hund" von Nicole Wilder oder "Trau nie einem Fremden" von Patricia McCornell, die einen guten Einblick in das "Denken" eines ängstlichen Hundes verschaffen. Da kann man sich schon mal prima warmlesen.

    Ebenfalls mal reinlesen kannst Du Dich hier im Forum im Angsthund-Thread, da gibt es schon mächtig viele Tipps.

    Versuch jetzt erst einmal, Deinen Frust und Deine Wut wegzulassen. Das steht Euch nur im Weg. Kommt beide zur Ruhe, versuch für Deinen Hund im Ganzen erst mal ruhiger und vorhersehbarer zu sein und such möglichst bald einen guten Hundetrainer für Euch - dann wird das schon....

    Ich drück Euch beiden jedenfalls die Daumen,
    LG, Chris

    edit - Antworten überschnitten, war nicht schnell genug...

    Hallo Uschi,
    jaaaaa, manchmal könnte man denken, man sei hier bei NavyCIS oder so gelandet, wenn bei jeder kleinen Unklarheit gleich die Ermittlungen aufgenommen werden :lol:

    Aber zum Thema:
    Ich finde es toll, dass Du erkannt hast, Fehler mit Deinem Hund gemacht zu haben. Noch toller natürlich, dass Du nun auch etwas dagegen unternehmen willst.
    Tu Dir und Deinem Hund einen großen Gefallen und "selbstkasteie" Dich nicht zu sehr deshalb, es ist nun mal passiert, Du willst dran arbeiten und mit ein wenig Hilfe wird das schon wieder - wenn man zu stinkig mit sich selbst ist, blockiert man sich eher, als dass es einem etwas nützt.

    Ein großes Problem für Deinen Hund hast Du ja schon selbst genannt. Du bist für ihn unberechenbar. Indem Du für Dich und Deinen Hund, durchaus auch mit Hilfe einer Trainerin klare Regeln aufstellst, Dir Gedanken machst, wie man sich seinem Hund gegenüber verständlich macht und Euch beiden einige Zeit läßt, sich an das neue Miteinander zu gewöhnen, hast Du schon ein gutes Stück geschafft. Der Rest (irgendwelche Problemstellungen wo Du das Nackenschütteln und so angewendet hast, scheinen ja da zu sein), kommt dann mit gradliniger und für den Hund verständlicher Erziehungsarbeit hinterher.

    Wichtig ist, dass Du jetzt nicht vor schlechtem Gewissen versuchst, gegen zu kompensieren, indem Du Deinen Hund mit (menschlichen) Liebesbeweisen überschüttest, oder ihn in noch so guter Absicht zu sehr bedrängst. Laß ihn sich die "neue Ursula" erst mal einige Tage in Ruhe ansehen und ihn in seinem Tempo kommen.

    Kommt beide erstmal zur Ruhe und fangt mit der neuen Trainerin neu an.

    Liebe Grüße und viel Erfolg, Chris

    Hallo Pubär,
    ich antworte mal in meiner Eigenschaft als Tierphysiotherapeutin.

    Was die Schmerzmittel angeht, gibt es verschiedene Varianten. Das Rimadyl ist eigentlich mittlerweile durch besser verträgliche Präparate abgelöst worden.
    Variante eins ist, man tastet sich an den Schmerzmittelbedarf des Hundes heran. Nicht immer wird tatsächlich die für die kg/KG angegebene Menge benötigt, gerade "chronische" Schmerzhunde kommen oft lange Zeit mit geringerer Dosierung aus.
    Variante zwei ist, man probiert z. B. pflanzliche Schmerzmittel aus - im Hundebereich ist das etwa Dexboron (Zusammensetzung läßt sich nachgoogeln...), das oft bei noch nicht allzu starken Schmerzen hilft und gut verträglich ist.

    Variante drei ist: Man klärt ab, woher genau die Schmerzen kommen. Du hast nicht geschrieben, wo genau die alte Fraktur war, aber das Vorhandensein einer alten Fraktur bedeutet nicht automatisch Schmerzen in diesem Gebiet. Wenn die Fraktur nicht allzu "krumm" verheilt ist und das Bein versteift ist, muss das nicht unbedingt Schmerzen mit sich ziehen. Ich weiß auch nicht, wo jetzt genau die Arthrose sitzt - im betroffenen Bein oder im vielleicht überlasteten gegenüberliegenden Bein. Wenn das ganze Geschehen schon so lange her ist und die Sehnen verkürzt sind, kann man noch ein wenig versuchen, da gegenzuarbeiten, aber die Erfolgsaussichten, die Sehnen wieder "lockerer" zu kriegen, sind recht gering.

    Sehr hilfreich kann die Austestung von Wärme- oder Kälteanwendungen sein. Ebenfalls hilfreich, gerade bei Arthroseschmerz ist Magnetfeld. Auch die bereits genannte Akkupunktur ist etwas, wo viele Schmerzhunde sehr gut drauf ansprechen. Mit Vermiculite D6 als Kur, etwa 2 mal jährlich kann man versuchen, die Arthrose auszubremsen und weiteren Überlastungsschäden vorbeugen. Dazu gibt es hier einen noch aktuelleren Thread in der Suchfunktion.

    Dass Ihr Physiotherapie fest einplant, finde ich sehr gut - so könnt Ihr rechtzeitig Überlastungen erkennen (oft haben solche fast-Dreibeiner Rückenprobleme) und erst einmal sehen, ob aus dem steifen Bein noch was "rauszuholen" ist.... Auch im weiteren Verlauf sind regelmäßige (quartals- oder halbjährliche) Kontrollen durch einen Physiotherapeuten sinnvoll, weil man als Halter, den den Hund täglich sieht, schleichende Verschlechterungen oft gar nicht bemerken kann. "Nette" Physiotherapeuten zeigen einem als Halter auch viel, was man selber für seinen Hund tun kann.

    Wenn Euer Hund nach allen Versuchen dennoch dauerhaft ein Schmerzmittel braucht, wäre es eine Überlegung, den TA nach einem Magenschutz zu fragen. Manchmal kommt man einfach nicht drumrum, aber Ihr habt ja zunächst noch einige Möglichkeiten, die Schmerzmittelgabe durch andere Therapieformen zu ersetzen.

    Meine Dogge Ares war auch so ein Kanditat, mit Fraktur des Kniegelenkes als Welpe, allerdings mehreren Op´s die dazu dienten, das steife Bein in eine bessere Position zu bringen. Er konnte lange Zeit mit alternativen Maßnahmen gut laufen und hat (er starb wegen etwas völlig anderen) nur gelegentlich mal Schmerzmittel benötigt.

    Ich drück Euch und Eurem Wuffel die Daumen, dass Ihr ein paar schmerzlindernde Maßnahmen findet.

    PS Reizstrom klappt nicht bei jedem Hund, kann aber erstens durch Förderung der Durchblutung und zweitens durch Umprogrammieren des Schmerzempfindens durch Überlagerung (gate-control) auch sehr hilfreich sein. Laßt das einfach durch die Physiotherapie austesten, was bei Eurem HUnd am besten hilft.

    Liebe Grüße, Chris

    Hallo, ich hab auch so "Abbruchbirnchen" und u. a. ein Hundebett in der Form wie auf Deinem Bild gefunden, aber aus Kunstleder, statt Polyester und bisher ist es seit Monaten unzerstörbar (und super gut zu reinigen). Gab´s bei Ebay zu erschwinglichem Preis unter "Hundebetten"....

    LG, Chris, die sich immer wundert, wieviel Füllung in so ein Hundebett reinpaßt....

    Hallo Ihr´s,
    kretaner - hast Du schon mal den Link zum Trhead von Wildsurf irgendwo weiter oben gelesen? Ihr Hund hatte panische Schußangst und sie das Glück, einen Schießstand ganz in der Nähe zu haben....Was sie da beschreibt, ist ein wunderbares Beispiel fürs Gegenkonditionieren, vielleicht kannst Du Dir dort ein paar Ideen rausfischen.

    sandelo - so ganz hab ich das mit dem auf die Leine setzen noch nicht kapiert, beim ersten Lesen hatte ich es als angelerntes Alternativ-Verhalten interpretiert (mit hoher Konzentrationsstufe, bis der Hintern die Leine "trifft"), aber das mit der Sicherheit verstehe ich (noch) nicht, kannst Du es nochmal irgendwie anders erklären? Ansonsten finde ich es toll, dass Ihr drei immer weiter Fortschritte macht...

    Maxzimmer - unsere Doba hat erst durch Zugucken bei den anderen Hunden kapiert, was es mit dem spielen mit Spielzeug so auf sich hat, heute erst, hat sie die ersten Ansätze gezeigt, mal mit dem sehr verträglichen Sidney zu spielen, das waren aber nur Momente.... Ihr absoluter "Liebling" sind Renn- und Laufspiele mit mir und um mich rum, mit einem regelrechten "Clowns-Ausdruck" im Gesicht und hasenartigem Galopp um mich rum, da kann sie dann richtig albern werden... die Tage sind wir dabei volles Rohr mit den Köppen aneinandergeknallt (sprich, mich hats von den Socken gehauen) und da lag ich da auf der Wiese mit Sternchen vor den Augen und Doba verfiel wieder in ihr altes Muster, sie sackte in sich zusammen wie ein Fallschirm in der Erwartung von Schlägen, vermute ich mal... Ich also gedacht, egal, Du MUSST jetzt weiterspielen und so tun, als wär nix gewesen und nach 2 Sekunden war Doba wieder fröhlich dabei....Die Hunde sollen prinzipiell schon aufpassen, dass es nicht zu grob zugeht, aber das war ein Unfall (einer der Unfallchirurgen, die ich schon verschlissen habe, sagte mal "Schon klar, der Hund war NIEMALS schuld"....) und mir war es in diesem Moment wichtiger, Dobas Erwartungshaltung, dass jetzt was passiert, NICHT zu erfüllen...durch Hauen schon mal gar nicht, aber auch nicht durch Abbrechen des Spielens...


    Ansonsten kommen und gehen fast jeden Tag neue Ängste durchs Land...
    Jetzt, da hier der Winter eingebrochen ist, musste Doba erst mal kapieren, dass ich mit der Ohrenschutz-Deppen-Mütze zwar seltsam aussehe (wie ein alter Bauer im Ural...), aber trotzdem noch die Olle bin...Mehr Probleme bereitet ihr noch die Taschenlampe, die zum abendlichen "Haufen-Kontroll-Leuchten" benutzt wird... Da merkt man ihr richtige Angst an - im Gegensatz zur Unsicherheit bei nur unbekannten Dingen... Deshalb wird die Taschenlampe derzeit auch wieder "schöngefüttert", während sie bei allem anderen am besten selbst rausbekommt, dass alles fein ist...

    Wobei Doba bei wirklicher Angst, im Gegensatz zur Unsicherheit, auch nicht in der Lage ist, zu fressen. Da mache ich es mir leichter, in dem ich das "vor Angst nicht fressen können" zusätzlich zur Beobachtung der Körperhaltung, benutze, um die Wohlfühldistanz herauszufinden, ab der wir arbeiten können.

    Liebe Grüße, Chris

    Hallo Sandy,
    manchmal gibt es so konstruiert klingende Situationen wie z. B. Hund hat Giardien-Dünnpfiff in den Garten gemacht, Ihr habt ihn zwar weggemacht, aber ein paar Reste bleiben vielleicht ja doch kleben, Hund "zappt" da drüber und trägt es mit in die Wohnung, Katze zappt gleich im Anschluss drüber, hat leicht feuchtes Pfötchen und leckt es ab... Beispiel 2: Hund hatte Dünnpfiff, wäscht sich den Hintern, geht was trinken und Katze trinkt ebenfalls aus dem Napf... Oder man ist selbst "nei-gezappt" und die Katze schnuppert an den Schuhen.... Oder Hundi schleckt einem die Hände ab, nachdem er sich das Hinterteil gewaschen hat...sowas genügt manchmal schon - noch dazu, wo bei Katzen in Wohnungshaltung das Immunsystem nicht gar so trainiert ist, wie bei Freigängern.

    Wir desinfizieren Pferde- und Schweine-Ausläufe und eben auch den Hunde-Garten (wo sie sich auch lösen dürfen, in allen Bereichen wird der Kot täglich entfernt)) regelmäßig mit Branntkalk. Ebenso, wenn mal mehrere Hundis gleichzeitig Durchfall hatten.

    Bei vermuteten viralen Ursachen von Durchfall oder während einer Behandlung wegen Einzellern (bei uns waren es Kokzidien beim Schwein) wird das Hunde- und Katzenzubehör einmal komplett durchgewaschen, Näpfe ein paar Mal öfter als sonst mit kochend heißem Wasser ausgespült, Schuhe draußen gelassen, unsere Hände ein paar mal öfter gewaschen und dann ist der Spuk schnell wieder vorbei.

    Potentielle Infektionsquellen gibt es überall, aber bei einem ansonsten gesunden, erwachsenen Tier ist das mehr so ein lästiges Übel, das man zwar behandeln sollte, als eine wirklich gravierende Erkrankung.

    Ich hoffe, Ihr seid die "Biester" endgültig los.
    Liebe Grüße, Chris