Hallo Pubär,
ich antworte mal in meiner Eigenschaft als Tierphysiotherapeutin.
Was die Schmerzmittel angeht, gibt es verschiedene Varianten. Das Rimadyl ist eigentlich mittlerweile durch besser verträgliche Präparate abgelöst worden.
Variante eins ist, man tastet sich an den Schmerzmittelbedarf des Hundes heran. Nicht immer wird tatsächlich die für die kg/KG angegebene Menge benötigt, gerade "chronische" Schmerzhunde kommen oft lange Zeit mit geringerer Dosierung aus.
Variante zwei ist, man probiert z. B. pflanzliche Schmerzmittel aus - im Hundebereich ist das etwa Dexboron (Zusammensetzung läßt sich nachgoogeln...), das oft bei noch nicht allzu starken Schmerzen hilft und gut verträglich ist.
Variante drei ist: Man klärt ab, woher genau die Schmerzen kommen. Du hast nicht geschrieben, wo genau die alte Fraktur war, aber das Vorhandensein einer alten Fraktur bedeutet nicht automatisch Schmerzen in diesem Gebiet. Wenn die Fraktur nicht allzu "krumm" verheilt ist und das Bein versteift ist, muss das nicht unbedingt Schmerzen mit sich ziehen. Ich weiß auch nicht, wo jetzt genau die Arthrose sitzt - im betroffenen Bein oder im vielleicht überlasteten gegenüberliegenden Bein. Wenn das ganze Geschehen schon so lange her ist und die Sehnen verkürzt sind, kann man noch ein wenig versuchen, da gegenzuarbeiten, aber die Erfolgsaussichten, die Sehnen wieder "lockerer" zu kriegen, sind recht gering.
Sehr hilfreich kann die Austestung von Wärme- oder Kälteanwendungen sein. Ebenfalls hilfreich, gerade bei Arthroseschmerz ist Magnetfeld. Auch die bereits genannte Akkupunktur ist etwas, wo viele Schmerzhunde sehr gut drauf ansprechen. Mit Vermiculite D6 als Kur, etwa 2 mal jährlich kann man versuchen, die Arthrose auszubremsen und weiteren Überlastungsschäden vorbeugen. Dazu gibt es hier einen noch aktuelleren Thread in der Suchfunktion.
Dass Ihr Physiotherapie fest einplant, finde ich sehr gut - so könnt Ihr rechtzeitig Überlastungen erkennen (oft haben solche fast-Dreibeiner Rückenprobleme) und erst einmal sehen, ob aus dem steifen Bein noch was "rauszuholen" ist.... Auch im weiteren Verlauf sind regelmäßige (quartals- oder halbjährliche) Kontrollen durch einen Physiotherapeuten sinnvoll, weil man als Halter, den den Hund täglich sieht, schleichende Verschlechterungen oft gar nicht bemerken kann. "Nette" Physiotherapeuten zeigen einem als Halter auch viel, was man selber für seinen Hund tun kann.
Wenn Euer Hund nach allen Versuchen dennoch dauerhaft ein Schmerzmittel braucht, wäre es eine Überlegung, den TA nach einem Magenschutz zu fragen. Manchmal kommt man einfach nicht drumrum, aber Ihr habt ja zunächst noch einige Möglichkeiten, die Schmerzmittelgabe durch andere Therapieformen zu ersetzen.
Meine Dogge Ares war auch so ein Kanditat, mit Fraktur des Kniegelenkes als Welpe, allerdings mehreren Op´s die dazu dienten, das steife Bein in eine bessere Position zu bringen. Er konnte lange Zeit mit alternativen Maßnahmen gut laufen und hat (er starb wegen etwas völlig anderen) nur gelegentlich mal Schmerzmittel benötigt.
Ich drück Euch und Eurem Wuffel die Daumen, dass Ihr ein paar schmerzlindernde Maßnahmen findet.
PS Reizstrom klappt nicht bei jedem Hund, kann aber erstens durch Förderung der Durchblutung und zweitens durch Umprogrammieren des Schmerzempfindens durch Überlagerung (gate-control) auch sehr hilfreich sein. Laßt das einfach durch die Physiotherapie austesten, was bei Eurem HUnd am besten hilft.
Liebe Grüße, Chris