Hallo,
interessante Frage...
Hunde sind sehr wohl in der Lage in "Revier"-Grenzen zu denken, um ihnen unsere menschlichen und baurechltichen Grenzen nahe zu legen, muss man sich nur ein wenig mehr ins Zeug legen...
Deine Hündin hat den Tor-Bereich, egal ob geschlossen oder geöffnet, mittlerweile akzeptiert, das habt Ihr ja auch lange genug geübt. Den Rest des Zaunes habt Ihr in gewisser Weise beim Üben "vernachlässigt", weil Ihr Euch da in Sicherheit gewogen habt...
Meine Hunde haben z. B. lernen "müssen", dass Ihr "Revier" da zu Ende ist, wo der Koppelzaun der Pferde steht. Da könnten sie problemlos durchschlüpfen oder - springen und, um die Verwirrung noch zu vergrößern, durch die Zwischenzäune dürfen sie das auch, aber nicht durch den Außenzaun, der das ganze Gelände einzäunt. Das waren - je nach Hund - einige Wochen bis Monate konsequentes "Nein", Abufen und weg vom Zaun weiterlaufen, bis das so gesessen hat, dass sie auch nicht unter großer Ablenkung gegen diese Regel verstoßen...
Genauso ist z. B. unser Zaun im Hundegarten - wo es zum Pieseln reingeht oder ins "Sommerlager" oder wo die Hunde sich aufhalten, wenn wir mit dem Bulldog rangieren - nicht wirklich Sprungwunder-Podenco-tauglich - unser Janosch könnte, wenn er wollte mit einem eleganten Sprung aus dem Stand da drüber - ABER, wir haben ein "Gentlemens Agreement" getroffen, und er bleibt innerhalb dieses Zaunes, egal, was außerhalb los ist... Das hat ein wenig Übung gekostet - intensive Beobachtung des Hundes schon rein präventiv und immer, wenn er sich dem Zaun anfangs in "eindeutiger Absicht" genähert hat, wurde er mit "Nein" belegt und vom Zaun abgerufen und anderweitig umgelenkt...
Unser Außen-Zaun ist NEIN und unser Hundegartenzaun ist NEIN.
Und da wir das Hundegarten-Zaun-NEIN nur mit dem Podenco geübt haben, die anderen sind nicht so sprunggewaltig, kann ich mir vorstellen, dass er auch der Einzige wäre, der wenn der Zaun eine Lücke böte, drin bliebe, weil da "NEIN" ist....
Je konsequenter man das übt - also nach Möglichkeit jedes Durchflutschen vermeidet - desto eher verinnerlicht der Hund das.
"Unsichtbare Reviergrenzen" - die aber durch Markierungen gekennzeichnet sind, stecken, denk ich noch in jedem Hund im "Erbgedächtnis" drin. Und im Grunde habe ich die gepieselten Markierungen nur durch ein NEIN ersetzt....
Ich denke, Dein Hund hat in Anlehnung an Version 2 gedacht - Tor verboten, aber Rest nicht, da kam ich bisher nur nicht durch, weil der blöde Zaun im Weg war...
LG, Chris