Hallo Alex,
in der Humanmedizin gibt es regelrechte Schmerz-Sprechstunden, wo erfahrene Anästhesisten passend für den jeweiligen Patienten eine Schmerzmedikation zusammenstellen, die gerade bei eher chronischen Schmerzen die Lebensqualität geradezu dramatisch erhöht.
Durch meine Tierphysiotherapie weiß ich, dass in der Tiermedizin meist nur die "gängigen" Medis gegeben werden, oft bloss nach Schema F...dabei gibt es noch so viele andere Möglichkeiten...
Ehe ich einen Hund, der schmerzarm bis schmerzlos noch Lebensqualität hätte, einschläfern lasse, würde ich ihn nochmal in einer richtig guten Tierklinik vorstellen, die auch Erfahrung mit anderen Schmerz-Konzepten haben.
Was in der Tiermedizin auch oft völlig vernachlässigt wird, ist der s. g. Magenschutz bei Schmerzmedikation - gerade bei Cortison. Sobald ICH wegen einer Autoimmunerkrankung Cortison bekomme, bekomme ich vollautomatisch auch ein säureblockendes Medikament zum Magenschutz.
Bei Hunden ginge z. B. Sucralfat, eine Suspension, die ca. 30 Minuten vor dem Füttern gegeben wird. (rezeptpflichtig)
Dass ein Hund aufgrund von Schmerzmedis an Sodbrennen, Übelkeit und Appetitlosigkeit leiden soll/muss, leuchtet mir nicht ein. Und wenn wir aus der Humanmedizin die Problematik der Nebenwirkungen bei vielen Schmerzmitteln kennen, können wir solche grundlegenden Erkenntnisse auch auf unsere Tiere anwenden.
Es gibt ein sehr gutes Fachbuch zu diesem Thema - "Schmerzmanagement bei Klein- und Heimtieren", da sind verschiedene Ansätze der Schmerztherapie sowohl für Akutschmerz, als auch für chronische Schmerzen beschrieben.
Ein anderes Schmerz-Management, ggf. auch unterstützt durch Magnetfeld, GI, physiotherapeutische Maßnahmen, wäre für mich vor der Entscheidung zum Einschläfern, ein Punkt, auf den ich mich stürzen würde.
LG, Chris