Zitat
jetzt ist mir erst das ganze ausmaß der geschichte klar. 
Nun habe ich mal ein wenig in Deinen älteren Beiträgen "rumgelesen" und festgestellt, dass sich grundsätzlich eher wenig gebessert hat.
Was Du in all dieser Zeit schon an Höhen und Tiefen, letztere vor allem, erlebt hast, ist der absolute Hammer.
In irgendeinem Deiner Beiträge hast Du Dich zwar entschieden dagegen verwehrt, mit diesem Hund überfordert zu sein, aber ich lese aus so vielen Deiner Beiträge eine grundsätzliche Unsicherheit im Umgang mit Deinem Hund heraus, dass sich mir die Frage stellt, ob Ihr beide, Du und Dein Hund, den Punkt X, an dem eine Neu-Orientierung noch möglich gewesen wäre, nicht schon längst überschritten habt und ob Eure Situation nicht schon so festgefahren ist, dass es für alle Beteiligten heilsamer wäre, sich zu trennen.
Ich mein das in keinster Weise böse, bitte versteh mich nicht falsch.
Aber ich lese, wie sehr Ihr Euch beide im Grunde rumquält - Du, weil Du immer verzweifelter nach einer Lösung für Eure Probleme suchst, ohne sie bisher gefunden zu haben und Dein Hund, weil er orientierungslos ist, viel zu wenig Regeln und Grenzen kennt und immer mehr lernt, sich Menschen durch Schnappen vom Leib zu halten.
Mit Unsicherheiten bei Dir meine ich in erster Linie, dass Du viele Dinge, die Dein Hund so bietet, fehlinterpretierst, nicht richtig darauf reagierst, dass Dir die Erfahrung für solch einen Hund derzeit einfach noch fehlt und dass Du Dich von Deinem Hund mittlerweile so hast aus dem Konzept bringen lassen, dass ich fast glaube, dass Ihr beide gemeinsam nicht mehr weiterkommt.
Für einen Hund mit "Problemen" kann manchmal ein Besitzerwechsel sehr heilsam sein - wenn bei anderen Haltern in neuer Umgebung vom ersten Moment an klare Grenzen aufgestellt, die der Hund zu befolgen hat, kommen die Tiere damit leichter zurecht, als wenn dies im alten Zuhause geschieht, mit einem Halter, den der Hund doch vorher die ganze Zeit gut in der Pfote hatte.... da probiert hund es dann bei "Richtungswechseln im Umgang" erst recht noch mal verstärkt aus (und eine Verstärkung beim Abschnappen wäre das gezielte Beißen) und da gehört dann eine Konsequenz und Selbst-Reflexion des Halters in den Umgang hinein, die Du - glaube ich - momentan gar nicht leisten kannst.
Das Zwicken und Schnappen und Anspringen zieht sich bei Euch jetzt so lange hin, Ihr habt nur wenig erreicht bisher - denk mal ganz im Stillen für Dich - gar nicht unbedingt hier - aber vor allem ganz ehrlich mit Dir selbst darüber nach, ob Du und Dein Hund wirklich das Dream-Team seid, dass Du Dir vermutlich in der Hundehaltung vorgestellt hast.
Eure Probleme miteinander schaukeln sich ganz allmählich hoch - wenn Du so weitermachst, wie bisher, kommt die nächste Problemsteigerung eher als Du denkst, Dein Hund nimmt Deine Unsicherheiten wahr und reagiert in der einzigen Weise darauf, die ihm bleibt - indem er Deinen "Führungsanspruch" immer mehr in Frage stellen wird.
Laß es nicht zu einer wirklichen Katastrophe kommen.
Aus meiner Sicht gibt es nur noch zwei Möglichkeiten - entweder eine absolut professionelle Begleitung durch einen Hundetrainer mit intensiver Arbeit an Eurem Problem, mit einem Umdenken Deinerseits in Sachen Hund, mit einem Lesen und Lernen in Sachen Hundeverhalten, mit viel Zeit und auch eingem an Geld, das in Deine und die Ausbildung Deines Hundes fliessen wird...
Oder, Du stellst fest, dass Ihr beiden nicht glücklich miteinander seid, dass Du diese nötige Ausbildungsarbeit und das Selber-Lernen nicht leisten kannst, dass Dir die Zeit fehlt, Dich ganz intensiv mit der Problematik zu beschäftigen - dann sei Euch beiden gegenüber so fair - auch wenn es noch so schwer fällt und zieh die Konsequenz daraus.
LG, Chris