Beiträge von McChris

    Hallo Eve,
    für mich liest sich das jetzt so, als hätte Dein Hund nur gelernt, dass er sich IRGENDWIE hinlegen soll, wenn das Platzkommando kommt.

    Dein Hund scheint nie gelernt zu haben, WIE das Platz eigentlich genau aussehen soll...(z. B. ein promptes sich Hinlegen)

    Das ist ein häufiges Versäumnis, das halterseits entsteht, wenn man kein klares Ausbildungsziel vor Augen hat.

    Ich beschreib mal, wie bei uns das Platz aufgebaut wird:

    Zunächst warte ich auf die passende Gelegenheit, in der der Hund sich eh hinlegen will....
    Nutze dies dann schamlos aus und unterlege das Sich-Hinlegen des Hundes mit der Kombination aus Hör- und Sichtzeichen. Immer dann, wenn der Hund sich eh grad hinlegt...Dann gibt es noch ein Fein.... und dann lasse ich den Hund aufstehen... danach darf er nach der Freigabe wieder tun, was er will...

    Wenn das einige Male - vom Hund angeboten - so gelaufen ist, beobachte ich und achte darauf, wann der Hund sich demnächst ganz bald hinlegen will - und sage Platz und gebe das Sichtzeichen, BEVOR er Anstalten macht, sich hinzulegen...Lob, klar, sobald der Hund sich hinlegt...auch da lasse ich ihn (auch wenn er sich gerade zum Dösen hinlegen wolte..) nochmal kurz aufstehen...mit einem speziellen Freigabe-Kommando...

    Nächster Schritt - ich sage Platz und gebe das Sichtzeichen, wenn der Hund sich eigentlich gar nicht hinlegen will - weil er immer gelobt wurde, wird er es nun aber trotzdem machen...Tut er es...PARTY.

    Und ab jetzt kann ich erst wirklich anfangen, an dem Kommando zu arbeiten.

    Denn mein Hund weiß prinzipiell schon mal, dass er sich auf das Hör/Sichtzeichen Platz hinlegen soll. Und HIER seid Ihr glaube ich, stehen geblieben in der Ausbildung....

    Aber wir wollen das ja noch verfeinern.

    Deshalb gibt es jetzt unterschiedliche Lob-Abstufungen für die Ausführung.
    Eine prompte Ausführung - Party.
    Eine zögerliche Ausführung - ruhiges Lob. Irgendwann wird die zögerliche Ausführung gar nicht mehr gelobt, sondern aufgehoben und das Ganze noch mal von vorn...Prompte Ausführung = Party...
    Gelichzeitig achte ich darauf, dass der Hund erst aufsteht, wenn ich es ihm erlaube. Das geht in kleinen Schritten. Anfangs hole ich ihn wieder hoch, bevor er selbst auf die Idee kommt aufzustehen. DAnn verlängere ich sekundenweise das Intervall, in dem er liegenbleiben soll...dann entferne ich mich schrittweise weiter von dem Hund (woraufhin aber die Liegedauer wieder verkürzt wird...)

    Ich mache es dem Hund anfangs so leicht wie möglich. Und gebe ihm quasi erst gar nicht die Gelegenheit NICHT zu hören...

    Und steigere auch erst ganz allmählich die weiteren Anforderungen.
    Hab ich bisher vor dem Hund gestanden und das Kommando gegeben, üben wir nun von der Seite. Dann, wenn ich hinter dem Hund stehe. Dann, wenn der Hund grade was anderes machen wollte, dann, wenn ich zwei Meter vom Hund entfernt bin.
    Dann übe ich die Liegedauer weiter.
    Dann die Entfernung aus der ich das Kommando gebe.
    Dann übe ich unter leichter Ablenkung.
    Dann unter immer stärker werdender Ablenkung.
    Dann über ich unter leichter Ablenkung das Liegenbleiben bis zur Auflösung des Kommandos.....

    Usw. Usf.

    Erst, wenn ich das alles in klitzekleinen Mini-Schritten aufgebaut habe, kann ich von meinem Hund erwarten, dass er das Platz auf Sicht/und-oder Hörzeichen (ich übe beide Signale übrigens auch einzeln....)tatsächlich soweit verallgemeinert hat, dass er es unter großen Ablenkungen, auf größere Entfernung durchführen KANN.

    Und DANN erst schleiche ich ganz langsam die Lob-Party aus und lobe nur noch auf einem normalen Level....

    Wie geschrieben, ich glaube, dass Ihr an einem Punkt einfach hängengeblieben seid, als Ihr dachtet, Eure Hündin hätte das Platz grundlegend verstanden... hatte sie aber noch gar nicht...

    Also - erst noch weiter üben.

    LG, Chris

    Und nochmal - ich suche noch typische Zeitungsinserate von Vermehrern.
    Um Beispieltexte aufzulisten, hinter denen sich Vermehrer verbergen.

    Hier bei uns im Käseblatt werden gern tschechische Doggen und weitere Rassen unter einer identischen Telefon-Nummer zum Schleuderpreis angeboten....

    Wer hat noch Texte?

    LG, Chris

    Zitat

    Nochmal meine Frage: Wie ist es in der abgesperrten Hundezone? Mit oder ohne Schleppleine?

    Das würde ich aus dem Bauch raus entscheiden - wenn Du es schaffst, sie nur abzurufen, wenn sie dann auch wirklich kommt - gönn ihr den Freilauf dort. Das hilft sicher auch Dir, die SL-Zeit zu überstehen.

    Musst halt nur besonderen Augenmerk drauf legen, WANN Du sie dort abrufst. Also nicht im schönsten Spiel, nicht, wenn sie grad auf irgendwas furchtbar konzentriert ist, etc. Wenn´s mal an einem Tag ganz blöd läuft, kannst Du in sicherem Gelände auch einfach zu ihr gehen und sie abholen - egal was, nur nicht abrufen und sie auf die Idee bringen, dass das HIER eine Kann-Option ist...

    LG, Chris

    Zitat

    meine hunde gehen generell immer erst zum gesicht und dann zum hintern. und das scheinen sie auch von ihrem gegenübr zu erwarten... :???:

    Solche kleinen, unterschiedlichen "Dialekte" kommen durchaus vor - das liegt einfach dadran, dass Hunde in der Phase, in der sie die Feinheiten der innerartlichen Kommunikation lernen, ja unterschiedliche "Lehrer" hatten.
    ZU lange darf z. B. bei meinem Podenco auch niemand am Hintern schnuppern, kurz ja, aber dann ist auch gut.

    LG, Chris

    Oft sind solche Vermittlungen ja zunächst auf Probe.
    Und nur weil jemand nicht mit einem eifersüchtigen Rottweiler klar kommt, bedeutet das nicht automatisch, dass er als HH nun so gar nichts taugt.

    Vielleicht sind diese Leute besser für einen ängstlichen Hund geeignet - jeder hat da doch ganz individuelle Begabungen. Und wenn auch nur für problemlose Hunde...

    Ich finde da nichts verwerflich dran, solange die Rückgabe relativ bald geschieht und solange man absolut ehrlich dabei ist.

    Immerhin hat jetzt ein anderer Hund eine Chance.

    Das Wort "Umtausch" ist natürlich unglücklich gewählt, aber auch da würde ich gar nicht zuviel rein-interpretieren.

    Hoffen wir, dass der Rottweiler noch eine neue Chance bekommt. *daumendrück*

    LG, Chris

    Zitat

    Da du schreibst das ganze habe sich vor einigen Wochen abgespielt, weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie du die Anzeige jetzt formulieren willst.

    So problematisch sehe ich das gar nicht - wenn man beschreibt, dass man zunächst den eindruck hatte, dass die HH das Problem energisch angehen wollten, nun aber feststellt, dass sich nix tut, kann man auch Wochen später noch um Hilfe bitten.

    Entweder schildert man den Vorfall bei der Polizei und fragt um Rat, es muss ja nicht immer sofort die Anzeige sein, oder tut selbiges beim OA. Eine ANFRAGE, wie man sich in solch einer Situation verhalten soll, ist durchaus eine angemessene Verhaltensweise, auch noch Wochen später.

    LG, Chris

    Hallo,
    erstmal meinen Respekt dafür, wie besonnen Ihr damit umgegangen seid.

    Wenn ich solche Anfälle von Realitätsverlust bei HH feststelle (der hat ja gar nicht gebissen, wir unternehmen erst was, wenn er noch mal jemanden beißt...), rollen sich meine Fußnägel vor Zorn auf...

    Ich würde noch genau ein einziges klärendes Gespräch mit dieser Nachbarin (in Anwesenheit des vielleicht etwas einsichtigeren Ehemannes) führen und ihr klar machen, dass sie SOFORT etwas zu unternehmen hat und zwar NICHT NUR einen Maulkorb anzulegen hat, sondern mit Hilfe eines Hundetrainers dieses Problem angehen MUSS.

    Wenn dann weiter Uneinsichtigkeit besteht, geht der nächste Weg zum OA oder zur Polizei.

    Rücksicht auf Nachbarschaft ist hier fehl am Platz. (Nimmt sie die denn?)

    LG, Chris

    Mit einem Extra-Gruß an den tapferen 4-Jährigen!

    Hallo Meli,
    ich bin Tierphysiotherapeutin und arbeite ja nun mal mit genau solchen Hunden wie Deinem Struppi.

    Hunde können das Laufen nach solchen Geschichten "neu" lernen, wie Du schon schreibst aus den Reflexen heraus, das s. g. "spinal-walking". Nun macht Dein Struppi so offensichtliche Fortschritte, dass ich mir vorstellen kann (und es auch schon oft erlebt habe), dass auch die Kot-Inkontinenz durch "Training" soweit in den Griff zu bekommen ist, dass sich Eure Lage noch weiter bessern wird. Feste Fütterungs-Zeiten und absolut feste Gassi-zeiten können den Darm soweit trainieren, dass der Kotabsatz regelmäßig stattfindet, sprich dann, wenn Dein Struppi gerade draußen auf der Wiese rumstapft.

    Ich empfehle Euch weiter Physiotherapie bis zum Abwinken. Das Schwanken beim Gehen wird im Laufe der Zeit immer besser werden.
    Gewinn - mit dem Wissen im Hintergrund, dass sich der Kotabsatz noch einspielen wird - Abstand davon, dass Struppi "traurig" schaut, wenn mal was daneben geht, Hunde merken unsere Stimmung sehr gut und das färbt auf sie ab.

    Dein Struppi ist ein kleiner Kämpfer - halte Du auch noch ein wenig durch.

    LG, Chris