[quote="Moglie"]
du hast also die leine jedesmal neben ihn geklatscht, wenn er nicht gehört hat? hm... könnte ich ja mal mit einem schlüssel oder so probieren... neuerdings mach ich es ja so, dass wenn er nicht auf weiter hört, geh ich hin und nehme ihn am geschirr mit. Der kleine Fuchs fängt aber grad an, ab und an seine Zähne um meine Hand zu legen... hoffe ja, dass es nur aus Verwunderung ist, was da nach ihm greift..
Das "jedesmal" war gar nicht so häufig. Janosch ist zwar durchaus auch ein sehr eigenständiger Hund und kann auch mal meine Entscheidungen hinterfragen, ist aber auf der anderen Seite sensibel genug, sich von solchen Verleide-Taktiken beeindrucken zu lassen. Der Klatscher der Leine auf den Boden gab mir jeweils den "Huch-Effekt" beim Hund, in dem er sich ganz kurz an mir orientiert hat und DANN musste paßgenau das Kommando HIER kommen. Ich habe ihn niemals abgeholt, weil ER in dem Moment einfach den aktiven Part hatte, ich denke einfach, ein Hund lernt besser, wenn er etwas aus eigenem Antrieb macht (ruhig mit Nachhilfe
). Voraussetzung dafür war allerdings, dass das HIER schon sehr gut saß. Bis auf bei Wildkontakt halt.
ja, das gefühl hab ich eben auch... dass ich sowieso machen kann was ich will... und ein halbe sau in der tasche haben kann... wenn ein hase kommt, würde er mich dafür verkaufen bzw einen hügel runterziehen :sauer:
Wenn man DAS erst einmal verinnerlicht hat, fällt es einem aber auch leichter, damit umzugehen. Finde ich.
hm wie hast du das dann gemacht, als du nichts mehr gesehen hast, also morgens oder abends? hast du ihn dann nur an der kurzen leine geführt, also 2m? Das Problem mit dem Wild ist, ich sehe es NIE... er sieht Dinge, wo meiner Meinung nach einfach keine sind. Ich hab das Gefühl er rennt manchmal präventiv schon mal los, damit er das "ding" das gar nicht da ist, fangen kann, falls es da ist... (so ein wirrwarr)
Vielleicht sollte ich mir eine Brille holen?
Ich sehe immer nur die Katzen...
Gespenster wird er nicht sehen, davon gehe ich mal aus. Da hilft vielleicht auch erst nur Üben, üben, üben - erkennst Du das Zirpen einer Maus, wenn Du sie hörst? Hörst du das Rascheln im Laub, wenn ein Kleintier durchhuscht?
Anfangs beim Üben ist Janosch ab der Dämmerung angeleint gelaufen.
Da kann man dann schon seine eigene Beobachtungsgabe schulen und den Hund beobachten. Im Lauf der Zeit entdeckt man Ansätze zum Witterung/Sicht aufnehmen schon immer früher.
Wenn Deiner loslaufen will, kannst Du das ja vermutlich schon kurz vorher erkennen und DANN muss schon der Abruf samt Verleiden, wenn er nicht hört, kommen. '"Früherkennung und richtiges Timing".
ich mache das schon so, dass ich versuche ihn komplett über meine Stimme zu lenken... deswegen zieh ich ihn auch in den allermeisten fälle nie mit der leine weiter, wenn er auf ein "weiter"meinerseits nicht hört, sondern geh hin, nehme ihn am geschirr mit.
ich ziehe ihn auch nie zu mir her, wenn das abrufen nicht klappt... vorher fluche ich oder pack ihn dann ein und bring ihn zu meinem ausgangsort.
Wie oft ist dir dein Hund stiften gegangen, wenn ich fragen darf? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das funktionieren könnte mit Moglie... wie gesagt, oft sieht er dinge, wo einfach keine sind. er stöbert eben auch total viel... ich müsste ihm grad die nase hochbinden...
vielleicht kannst du mir ja sagen, wie du damit angefangen hast...
Janosch ist mir bloss ein einziges Mal bei Wildsicht aus der Hand gegangen. Dann kam sofort die SL, an der ich und der Hund verzweifelt sind, weil es keine wirklichen Erfolge gab und dann kam die Arbeit über den Aktionsradius des Hundes mit Verleiden des Nicht-Gehorsams. Und da hab ich es MIR so leicht wie möglich gemacht und Übungssituationen gesucht, in denen nicht zu viele Verführungen gelauert haben. Eben aus der Kenntnis von Wildtier-Verhalten heraus. In gefährlichen Tageszeiten ist Janosch anfangs konsequent an der Leine geblieben, Freilauf gab es dann zu anderen Tageszeiten. Wenn ICH zu abgelenkt war oder bin, geht es notfalls auch an die Leine, denn ich muss mich wirklich immer auf den Hund konzentrieren.
Die Arbeit, bis ich Janosch soweit "lesen" konnte in seinem Jagdverhalten, und die Vergrößerung des Aktionsradius, so dass Mensch und Hund tolle Spaziergänge haben können, hat sicher gut 2 Jahre gedauert. Aber davor war schon lange Freilauf in übersichtlichem Gelände und zu "guten" Tageszeiten möglich.
Noch ein interessanter Aspekt: Wenn wir auf unserem Land bei landwirtschaftlichen Aktivitäten unterwegs sind, die Hunde also mitarbeiten, ist es vollkommen egal, ob da Rehe aus dem Wald kommen. Da machen wir sozusagen als Mensch-Hund-Gruppe unseren Job und Hunde sind noch genügend auf einen Gruppen-Zusammenhalt zum eigenen Erhalt "geimpft", dass es in diesem Moment mehr zählt, als der Jagdtrieb.
LG, Chris