Beiträge von McChris

    Zitat

    bzw war nicht nötig, weil ein Schritt auf ihn zu, gereicht hat, aber ich werden OT :D)

    Vorweg - solche Schritte auf den Hund zu, nutze ich auch gern, um Nachdruck zu verleihen und ggf. als "Verleide-Taktik".

    Das liest sich doch einfach prima!
    Weiter so!

    Du hast so völlig unspektakulär geschrieben, dass Dein Hund sich "steif" gemacht hat und Du ihn dann angeleint hast...

    Dabei habt Ihr doch gerade da einen Riesenfortschritt gemacht - DU hast es rechtzeitig erkannt...

    LG und weiter solche Erfolge!

    Chris

    Ein älterer Hund WIRD irgendwann typische Altersbeschwerden bekommen.

    Die einzige Möglichkeit für eine "höhergelegte" Wohnung ist ein Haus mit Fahrstuhl.

    Wenn ich mir meine Hunde-Omi so ansehe - alte Hunde müssen häufiger mal zum Pieseln raus - und dann 6 - 8 Mal täglich einen arthrosekranken Hund aus dem 3. Stock runter und wieder rauf....

    Nö. Geht nicht.

    LG, Chris

    Hallo,
    ich antworte mal als Tierphysiotherapeutin.

    Solche Hunde muss man bei der Physiotherapie im Grunde austricksen und mit sanftem Zwang dazu bringen, das geschonte Bein wieder zu belasten. Erst dann kann man den Muskelaufbau angehen.

    Meine Frage wäre in erster Linie, wie es mit der Sensibilität im geschonten Bein aussieht.

    Ohne das ganze Video gesehen zu haben (DSL-Light...) würde ich den Schwerpunkt bei Deinem Hund darauf setzen, zunächst die normale Funktionsfähigkeit des geschonten Beines wieder her zustellen. Durch die schiefe Haltung passen sich Bänder und Sehnen an, verkürzen sich und irgendwann geht dann an dem Bein gar nicht mehr viel.

    Deshalb würde ich Dir - unabhängig von Deiner ursprünglichen Frage nach einer Orthodese - dringendst Physiotherapie empfehlen, um die Beweglichkeit des rechten Beines zu erhalten.

    Passive Bewegungsübungen
    Aktive Bewegungsübungen
    Schwimmen, Schwimmen, Schwimmen
    Isometrische Übungen zum Muskelaufbau
    Übungen zur Nervenstimulation
    Tricks und Kniffe, um den Hund dazu zu bringen, das Bein zu benutzen (ein häufiges Phänomen auch nach Kreuzband-OP´s übrigens)

    In Eurem Fall würde allenfalls eine Konstruktion helfen können, die z. B. bei Ferkeln eingesetzt wird, um die Hüfte etwas zu spreizen. Das Problem bei solchen Schienen ist aber, dass diese meist eine sehr statische Angelegenheit sind und somit der gewünschte Effekt des Muskeltrainings ausbleibt.

    Vielleicht schreibst Du mal ein wenig genauer, was genau für Physiotherapie Ihr bisher gemacht habt und mit welchen "Überlistungen" Ihr gearbeitet habt, um das geschonte Bein wieder einzusetzen?

    LG, Chris

    Zitat

    Aber würdest du die Leinenführigkeit mit einem Würger üben????! :???:

    Wenn die Grundeinstellung zum Thema Leinenführigkeit stimmt, ist es m. M. nach völlig egal, was der Hund um den Hals hat. Weil dann NIEMALS Zug auf den Hals kommt.

    Ich beurteile HH weniger danach, WAS sie für Hilfsmittel benutzen, sondern WIE sie sie benutzen.

    Ein Hund, der über Monate hinweg keuchend an der Leine seine Halter durch die Gegend zerrt, hat größere Probleme, als die Frage, welches Halsband er trägt.

    Leute, die keine Ahnung haben, was sie mit einem Würger anrichten können, sollten die gar nicht erst in die Finger bekommen. Und möglichst auch gar keinen Hund haben.

    Aber Leute, deren Hund zwar ein Würgehalsband trägt, dieses aber gar nicht anfassen, weil sie um dessen Wirkung Bescheid wissen - warum denn nicht?

    In der Pferde-Szene gibt es auch immer wieder ähnliche Diskussionen, über die Stangengebisse beim Westernreiten oder um die Benutzung von Reitgerten. ICH benutze eine Gerte als Verlängerung meines Armes, um dem Pferd ganz feine Signale zu übermitteln - andere benutzen eine Reitgerte, um ihr Pferd damit zu verprügeln.

    Ist deshalb die Reitgerte schlecht? Nö, das ist einfach ein toter Gegenstand. Aus dem grobe, dumme Menschen etwas brutales machen und aus dem nachdenkende Menschen ein wertvolles Hilfsmittel machen.

    LG, Chris

    Das Wichtigste ist dabei, dass man realistisch genug bleibt, um seine räumlichen, finanziellen, menschlichen Fähigkeiten ehrlich einschätzen zu können.

    Wir haben für uns festgestellt, dass 5 Hunde neben unseren anderen Tieren DAS sind, was wir problemlos leisten können, um allen (uns inklusive) in allen Bereichen gerecht werden zu können.

    Mehr würde uns an unsere Grenzen führen. Und deshalb gibt es eine "Ideal-Besetzung" auf unserer Ranch, die im Moment erreicht ist und deshalb herrscht AUFNAHMESTOPP (bloß unterlaufen von einem zugelaufenen Stallkater)

    LG, Chris

    Das ist doch auf jeden Fall schon mal ein guter Re-Start!

    Ich hab noch ein wenig nachgedacht, wie ich das "damals" alles mit Janosch allmählich aufgebaut habe. Ich weiß noch, dass ich ihm anfangs das Stöbern/Spuren/Fährte aufnehmen unterwegs komplett untersagt habe - da kam dann immer das Weiter. Das Weiter habe ich bei nicht-prompter Befolgung "körpersprachlich" durchgesetzt, indem ich ein zwei "Stampf-Schritte auf ihn zu gemacht habe. Es (das Stöbern) ihm aber auf übersichtlichen Wiesen erlaubt habe. "Lauf" - alles im anfangs sehr engen ca. 5m-Radius um mich rum. Dabei kamen dann immer wieder "Test-Abrufe" in Form von HIER mit der allergrößten Belohnung für einen Jäger, nämlich der sofortigen Wieder-Freigabe nach einem Lekkerli.

    Das hat Janosch die Lern-Erfahrung gebracht: Es ist gar nicht schlimm, wenn ich zwischendurch abgerufen werde, ich hol mir dann ein Lekkerli ab (auf das er auch problemlos hätte verzichten können) und darf gleich wieder los....

    Unterwegs sind meine Hunde es eh gewöhnt, dass sie den Weg nicht verlassen sollen. (immer wieder konsequentes Abrufen)

    Im Laufe der Zeit habe ich allmählich den Aktionsradius vergrößert - das war noch mal ein komplizierterer Schritt, weil Janosch schon auf die 5 Meter eingeschossen war. Da gab es dann an der "Grenze" immer die aktive Freigabe meinerseits durch "Lauf".

    Und im Laufe der Zeit habe ich Janosch die Mäuse-Jagd wieder erlaubt.
    Mäuse-Buddeln ist zwar auch Jagdverhalten, unterscheidet sich aber genügend von der Hetzjagd, um dem Hund als Ausnahme verständlich zu bleiben.

    Warum Mäuse erlaubt? Weil Janosch nun mal ein leidenschaftlicher Jäger ist und dafür geradezu geboren ist. Nach einer halben Stunde Mäuse-Buddeln - mal mit, mal ohne Erfolg - habe ich einen rundum zufriedenen, völlig verklärten Hund, einfach einen Hund, der das tun durfte, wofür er da ist. Das KANN und WILL ich ihm nicht komplett verbieten. Und da wir sowieso eine Mäuseplage haben, macht Janosch sich in Sachen biologischer Schädlingsbekämpfung nützlich.

    Und es ist ein besonderer Anblick, einen hochkonzentriert arbeitenden Hund bei der Arbeit zu beobachten.

    Auch beim Mäuse-Buddeln gibt es ganz klare Regeln: Abrufbarkeit, und es wird nur auf unserem Land gebuddelt.

    Ich habe den Eindruck, dass Janosch dadurch, dass er einen Teil seines Jagdtriebes auf diese Art ausleben darf, dafür bei anderen Wildsichtungen einfach "ansprechbarer" bleibt.

    Was das Üben der eigenen Beobachtungsgabe angeht, hört es sich zwar blöd an, aber da kann man sich selbst beim Beobachtungs-Streifzug mit einem Jäger "schulen" lassen, wenn man denen erklärt, dass man mit einem jagdlich orientierten Hund unterwegs ist und deshalb möglichst viel über Wildverhalten lernen will, können die wirklich hilfreich sein! Falls es Park-Ranger bei Euch gibt, die auch. Oder man geht mal in einem naturnahen Wildpark auf Beobachtungsposten, um die Geräusche kennenzulernen, die die Tiere so machen.

    Janosch hat bei mir so einiges umgekrempelt, aber es hat sich gelohnt.
    Ich habe gelernt, an seinem Verhalten abzulesen, ob er Rotwild im Visier hat oder Hasen, ob er Mäuse entdeckt hat, oder eine Katze. Und all dieses Wissen macht den Umgang mit ihm unendlich viel leichter.

    UND ich habe ihn einfach als Jäger akzeptiert. Und bin mir im Klaren darüber, dass wir seinen Jagdtrieb nur deshalb unter Kontrolle haben, weil Janosch ganz feste Regeln hat, an denen er sich orientieren kann.

    LG, Chris

    [quote="Moglie"]

    du hast also die leine jedesmal neben ihn geklatscht, wenn er nicht gehört hat? hm... könnte ich ja mal mit einem schlüssel oder so probieren... neuerdings mach ich es ja so, dass wenn er nicht auf weiter hört, geh ich hin und nehme ihn am geschirr mit. Der kleine Fuchs fängt aber grad an, ab und an seine Zähne um meine Hand zu legen... hoffe ja, dass es nur aus Verwunderung ist, was da nach ihm greift..

    Das "jedesmal" war gar nicht so häufig. Janosch ist zwar durchaus auch ein sehr eigenständiger Hund und kann auch mal meine Entscheidungen hinterfragen, ist aber auf der anderen Seite sensibel genug, sich von solchen Verleide-Taktiken beeindrucken zu lassen. Der Klatscher der Leine auf den Boden gab mir jeweils den "Huch-Effekt" beim Hund, in dem er sich ganz kurz an mir orientiert hat und DANN musste paßgenau das Kommando HIER kommen. Ich habe ihn niemals abgeholt, weil ER in dem Moment einfach den aktiven Part hatte, ich denke einfach, ein Hund lernt besser, wenn er etwas aus eigenem Antrieb macht (ruhig mit Nachhilfe :lol: ). Voraussetzung dafür war allerdings, dass das HIER schon sehr gut saß. Bis auf bei Wildkontakt halt.


    ja, das gefühl hab ich eben auch... dass ich sowieso machen kann was ich will... und ein halbe sau in der tasche haben kann... wenn ein hase kommt, würde er mich dafür verkaufen bzw einen hügel runterziehen :sauer:

    Wenn man DAS erst einmal verinnerlicht hat, fällt es einem aber auch leichter, damit umzugehen. Finde ich.


    hm wie hast du das dann gemacht, als du nichts mehr gesehen hast, also morgens oder abends? hast du ihn dann nur an der kurzen leine geführt, also 2m? Das Problem mit dem Wild ist, ich sehe es NIE... er sieht Dinge, wo meiner Meinung nach einfach keine sind. Ich hab das Gefühl er rennt manchmal präventiv schon mal los, damit er das "ding" das gar nicht da ist, fangen kann, falls es da ist... (so ein wirrwarr)
    Vielleicht sollte ich mir eine Brille holen? :???: Ich sehe immer nur die Katzen...

    Gespenster wird er nicht sehen, davon gehe ich mal aus. Da hilft vielleicht auch erst nur Üben, üben, üben - erkennst Du das Zirpen einer Maus, wenn Du sie hörst? Hörst du das Rascheln im Laub, wenn ein Kleintier durchhuscht?
    Anfangs beim Üben ist Janosch ab der Dämmerung angeleint gelaufen.
    Da kann man dann schon seine eigene Beobachtungsgabe schulen und den Hund beobachten. Im Lauf der Zeit entdeckt man Ansätze zum Witterung/Sicht aufnehmen schon immer früher.
    Wenn Deiner loslaufen will, kannst Du das ja vermutlich schon kurz vorher erkennen und DANN muss schon der Abruf samt Verleiden, wenn er nicht hört, kommen. '"Früherkennung und richtiges Timing".

    ich mache das schon so, dass ich versuche ihn komplett über meine Stimme zu lenken... deswegen zieh ich ihn auch in den allermeisten fälle nie mit der leine weiter, wenn er auf ein "weiter"meinerseits nicht hört, sondern geh hin, nehme ihn am geschirr mit.
    ich ziehe ihn auch nie zu mir her, wenn das abrufen nicht klappt... vorher fluche ich oder pack ihn dann ein und bring ihn zu meinem ausgangsort.
    Wie oft ist dir dein Hund stiften gegangen, wenn ich fragen darf? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das funktionieren könnte mit Moglie... wie gesagt, oft sieht er dinge, wo einfach keine sind. er stöbert eben auch total viel... ich müsste ihm grad die nase hochbinden...
    vielleicht kannst du mir ja sagen, wie du damit angefangen hast...

    Janosch ist mir bloss ein einziges Mal bei Wildsicht aus der Hand gegangen. Dann kam sofort die SL, an der ich und der Hund verzweifelt sind, weil es keine wirklichen Erfolge gab und dann kam die Arbeit über den Aktionsradius des Hundes mit Verleiden des Nicht-Gehorsams. Und da hab ich es MIR so leicht wie möglich gemacht und Übungssituationen gesucht, in denen nicht zu viele Verführungen gelauert haben. Eben aus der Kenntnis von Wildtier-Verhalten heraus. In gefährlichen Tageszeiten ist Janosch anfangs konsequent an der Leine geblieben, Freilauf gab es dann zu anderen Tageszeiten. Wenn ICH zu abgelenkt war oder bin, geht es notfalls auch an die Leine, denn ich muss mich wirklich immer auf den Hund konzentrieren.

    Die Arbeit, bis ich Janosch soweit "lesen" konnte in seinem Jagdverhalten, und die Vergrößerung des Aktionsradius, so dass Mensch und Hund tolle Spaziergänge haben können, hat sicher gut 2 Jahre gedauert. Aber davor war schon lange Freilauf in übersichtlichem Gelände und zu "guten" Tageszeiten möglich.

    Noch ein interessanter Aspekt: Wenn wir auf unserem Land bei landwirtschaftlichen Aktivitäten unterwegs sind, die Hunde also mitarbeiten, ist es vollkommen egal, ob da Rehe aus dem Wald kommen. Da machen wir sozusagen als Mensch-Hund-Gruppe unseren Job und Hunde sind noch genügend auf einen Gruppen-Zusammenhalt zum eigenen Erhalt "geimpft", dass es in diesem Moment mehr zählt, als der Jagdtrieb.

    LG, Chris

    Zitat

    Aber deiner ist ja auch ein Sichtjäger.

    Ich fürchte man nur, dass unser Janosch die Rassebeschreibung der Podencos nur mangelhaft überflogen hat... Janosch spurt auch auf Hasenfährten, Wildschwein- und Reh-Fährten, auch wenn sein Hauptaugenmerk schon auf der Sichtung liegt.

    Aber, was ich eben wirklich wichtig finde, ist, dass man sich darüber im Klaren sein sollte, dass man ab einem bestimmten Niveau der Jagdleidenschaft einfach keine GEGENmotivation mehr finden kann.

    LG, Chris

    Und nochmal zum besseren Verständnis, wie Janosch und ich an seinem Freilauf gearbeitet haben, ein kopierter Text von mir in einem anderen Beitrag:

    Ich gehöre ja zu den bekennenden Schlepp-Leinen-Legasthenikern, zum einen mag ich, wenn ich mit mehreren Hunden unterwegs bin, nicht so viel Gedöns bei mir tragen und zum anderen war ich nach den bisher einzigen Schlepp-Leinen-Versuchen mit dem rumhüpfenden Podenco zum Schluß jeweils von oben bis unten in dieses DING (Stephen King "Die Schleppleine") verheddert...

    Also gab es bei meinem Podenco Janosch und mir Schlepp-Leinen-Training OHNE Schlepp-Leine....

    Wie?

    Indem ich über den Atkionsradius des Hundes um mich herum gearbeitet habe.
    Indem ich tatsächlich IMMER die Umgebung ab-scanne. (Da nimmt die Pseudo-Sicherheit der Schlepp-Leine einem viel an Übungsmöglichkeiten)
    Indem ich gelernt habe, meinen Hund genau zu beobachten und Jagdverhalten quasi entdecke, bevor mein Hund selbst es merkt...(auch da nimmt die Schlepp-Leine einem die Notwendigkeit zu und man steht dumm da, wenn die Leine dann kürzer wird oder ganz ab soll...)
    Indem ich viel über das Wild und sein Verhalten gelernt habe und dementsprechend weiß, WANN es "gefährlich" wird...

    Indem der Aktions-Radius meines Janosch`je nach Tagesform größer oder kleiner ist. (Das wird ganz automatisch zu Beginn des Freilaufes getestet, fliegt der Podenco im Sprung zu mir herum auf das HIER, ist ein "guter" Tag, zögert er leicht, bleibt er näher dran). Diesen Aktionsradius haben wir - ähnlich des Schlepp-Leinen-Trainings - allmählich immmer weiter vergrößert, nur eben unter dem Aspekt, dass ich mich IMMER hundertprozentig auf Janosch konzentrieren musste, ganz ohne die "Pseudo-Sicherheit" der Schleppleine.

    Für mich ist die Schlepp-Leine eine verführerische Sicherung, die die HH dazu bringt, gewisse Nachlässigkeiten in der Beobachtung des Jägers und der Umgebung einschleichen zu lassen - und plötzlich steht man dann ohne SL da und wird in Sachen Beobachtungs-Gabe ins kalte Wasser geschmissen...

    WENN ich mit SL arbeiten würde, dann so, wie ich mit anderen Leinen auch arbeite, nämlich als wären diese aus einem aller-dünnsten Bindfaden, der beim kleinsten Zug reißt. Nur so kann man - meine Meinung - den Hund wirklich im Griff haben...

    LG, Chris