1. Ich fühl mich grottig des wegen, mein Gott, ich hab meinen Hund geschlagen!
In der Liebe, im Krieg und bei Hunde-Auseinandersetzungen ist alles erlaubt... Wassereimer in der Wohnung geht schließlich schlecht und mal ganz ehrlich: Hat es ihm wirklich viel ausgemacht?
Man kann "kämpfende" Hunde nun mal nicht auseinanderstreicheln....
Vergiß Dein schlechtes Gewissen ganz schnell und such lieber nach einer Lösung, dass es gar nicht mehr dazu kommt.
2. ich weiß nicht, warum er das macht, warum seine Toleranzschwelle bei ihr so niedrig ist, unser Hündin kann sich neben seinen Platz, auf den Platz oder direkt neben sein Futter setzen, ohne das was passiert.
Ein Gasthund ist und bleibt ein Gasthund.
Da ist das Gefüge zwischen den Hunden immer ein wenig wackeliger, als in festen Hundegruppen. Und auch bei Hunden spielen so Sachen wie Sym- und Antipathie eine große Rolle - was die eine darf, darf die andere noch lange nicht...das ist also alles im "Normbereich".
Die Kleine ist total fertig... ich hab echt schiß, das meine Ellis ihren Hund nicht mehr am Stück wieder bekommen.
Wie hat denn der Rüde reagiert, BEVOR die Auseinandersetzung wirklich los ging? Hat er "warngeknurrt", als sie zu dicht ran kam? Wenn ja, hat sie die Ohren da auf Durchzug gestellt oder ist sie zurückgewichen?
Aber ich verstehs nicht.
Hunde kommunizieren ja im Grunde fortwährend miteinander - schon lange vor dem ersten Knurrer, bzw. der Attacke spielt sich da einiges an ganz feiner Körpersprache ab - z. B. kann es sein, dass der Rüde zunächst mal als Ausdruck des "genervtseins" eine starre Körperhaltung einnimmt, die Hündin drohend anblickt, mit der Lefze zuckt, irgendsowas...
Versuch mal, die Hunde noch viel genauer zu beobachten.
Btw hat sie ohne unseren schon mehrere Angriffe von hauptsächlich größeren Hunden hinter sich, die vorher alle nie aufgefallen sind, eigendlich ihre Spielgefährten waren.
Ich stelle mir Eure JRT-Hündin ähnlich vor wie unseren Yorkie-Mix. Ein "typischer" Terrier, der gnadenlos seine körperliche Unterlegenheit wegignoriert, dezent größenwahnsinnig ist ("Ich bin da, wir können anfangen...) und Subtilitäten in der Hundesprache gern einfach übersieht, wenn er denn unbedingt etwas haben will.... Ein Hauch Dickfelligkeit, gepaart mit unrealistischer Selbstüberschätzung, einem für den kleinen Hund viel zu großes Löwenherz und so gar kein Gespür dafür, wann hund sich so richtig in Gefahr begibt...
Für meine anderen Hunde ist unser Yorkie vermutlich ein "distanzloses Pack". Mit dem man gelegentlich auch mal Tacheles reden muss.
Das allerdings ist UNSER Job. Wir Menschen müssen uns darum kümmern. Denn - wenn unser Yorkie das Warn-Knurren unserer Dogge geflissentlich überhört und die Dogge zu Phase 2 übergehen müsste, dem warnenden Abschnappen, dann wäre Holland ja schon in Not.
Also müssen wir Menschen immer wieder dem Yorkie die Grenzen zeigen. Anfangs häufiger, später seltener, da reicht dann auch ein "Leute!" aus dem Nachbarzimmer...
Also müßt Ihr ein wenig mehr Augen und Ohren offen halten, auf "Genervt-Sein" des Rüden achten und die Hündin dann auch mal des Feldes verweisen.
Wenn die Hündin schon häufiger mal von anderen Hunden angegangen worden ist, spricht das für mich sehr dafür, dass sie auf die Warnungen der anderen eben dickfellig nicht reagiert hat.... Auch da muss man als Halter immer hellwach sein, um rechtzeitig eingreifen zu können.
Aber um zum Thema zurück zu kommen: Rüden sollten doch keine Hündinnen angreifen oder? Unser Trainer hat gesagt, Rüden dürften sowas nicht, die müßten sich alles gefallen lassen. Ist das wirklich so?
Nö. Oft sind Rüden Hündinnen gegenüber ein wenig toleranter - aber das zu pauschalisieren kann in die Hose gehen.
Euer Rüde ist ein ganz normaler Hund, der sich halt mal zur Wehr setzt, wenn ein anderer es zu doll treibt.
Das mit dem Fressen fast aus dem Maul klauen ist ein herrliches Beispiel - soweit würde ich es gar nicht kommen lassen.
Am Anfang ist das viel Arbeit, dem Terrier-Mädel Grenzen dessen zu zeigen, was erlaubt ist, aber es wird im Lauf der Zeit immer leichter.