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Ich seh das aber auch so!
Natürlich...und das ist die wichtige Voraussetzung, obliegt es mir als Elternteil Hund und Kind so zu managen, dass der Hund weder ständig gepiesakt oder bedrängt wird! Aber auch Eltern sind keine Maschinen und haben ihre Augen nicht überall...
Und wenn das Kind nun aus Versehen über den Hund stolpert oder sich an den schlafenden Hund kuschelt etc... es gibt ja so viele Dinge, die da passieren können bzw. die kleine Kinder sich ausdenken...dann kann der Hund doch nicht einfach zuschnappen...
Das wär doch echt der absolute Super-GAU...und ich könnte mir nicht vorstellen dauerhaft mit einem HUnd unter einem Dach zusammen zu leben, bei dem ich ständig auf der Hut sein muss...
Das ist auch meine Meinung.
Aber mit ein paar Zusatz-Erklärungen:
Obwohl wir keine Kinder haben, werden alle meine Hunde so erzogen/ausgebildet, dass sie lernen, kleine Menschen-Wesen mit ihrem manchmal arg sprunghaftem Verhalten als TABU zu akzeptieren.
Das bedeutet für mich, dass ich tatsächlich von meinen Hunden erwarte (nachdem sie es gelernt haben!), dass sie von einem Kind mehr "ertragen", als von anderen Menschen und dass sie ihre natürliche Handlungskette dahingehend abändern, dass nach dem WARN-Knurren kein WARN-Schnappen kommt, sondern dass das WARN-Knurren der Auslöser für den Hund ist, sich aktiv aus der Situation zu entziehen. Meine Hunde durften das lernen und dieses Lernergebnis ist auch auf andere Situationen übertragbar - meine 4 fitten Hunde haben es problemlos auch auf den Umgang mit unserer dementen Hunde-Oma übertragen - wenn die "Blödsinn" macht, stehen die anderen auf und gehen woanders hin.
ABER und dieses ABER ist sehr wichtig - ich verschließe nicht meine Augen davor, wenn Kinder (oder erwachsene Menschen) meine Hunde in Bedrängnis bringen, sondern ich beobachte Kinder + Hunde sehr genau und wenn einer der Vierbeiner Zeichen der Überforderung zeigt oder ein Kind sich grob daneben benimmt, schreite ich selbstredend ein und hole den Hund aus der Situation UND erkläre auch dem Kind, was da falsch gelaufen ist.
Ein Beispiel dafür, wie schnell was sein könnte, obwohl ALLE drumrum drauf achten, hatte ich neulich schon mal erzählt:
Besuchskind gibt den im Sitz vor ihm wartenden Hunden Reste seines Brötchens. 3 Hunde haben schon, der 4. wartet ganz gespannt... Kind hät Hund 4 das Brötchenstück hin, Hund bewegt die Schnüß Richtung Brötchen und fasst vorsichtig zu - Kind überlegt es sich anders, zerrt am Brötchen, ICH so
, murmel ein leises "Tauschen", Hund läßt los und kriegt ein dickes Lob + Lekkerli, verdient hat er es sich...
Ich habe die pragmatische Ansicht, dass wir mit all unseren Tieren nunmal in einer Menschenwelt leben und ich sehe meinen Job als HH in erster Linie darin, meine Hunde auf diese Menschenwelt vorzubereiten.
Aber ich lasse sie nicht allein damit.
LG, Chris