Hallo Ihr Lieben,
ich brauche mal Erfahrungen von Euch in Sachen "nächtlichem Wandern bei dementen Hunden".
Jenni ist dement, lebt in ihrer eigenen Welt und hat in allen Sinneswahrnehmungen extrem nachgelassen.
Sie ist noch in Etappen 2 bis 2,5 Stunden am Tag mit draußen, bei Temperaturen unter 0°C in einen Hundemantel eingepackt. Draußen marschiert sie in sicherem Bereich auf imaginären Traumpfaden ihre Runden, macht aber einen zufriedenen Eindruck dabei und ist auch "ansprechbar" (im Sinne von, sie erkennt mich irgendwie, wenn ich mich hinhocke und kommt dann, um Streicheln und Lekkerli abzustauben). Wenn wir tagsüber wieder reinkommen, marschiert sie zielstrebig auf ihren Rot-Licht-Liegeplatz (oben rotlicht, unten Magnetfeld - Bonus für Hunde, deren Mensch Tierphysiotherapeutin ist), plumpst dort hin und schläft.
Ganz einfach.
Nachts ist das aber völlig anders.
Nach dem abendlichen letzten Gassi und Betthupferl (gegen 21.30), "tickt" Jenni plötzlich gänzlich anders...
Da ist sie unruhig, legt sich kurz hin, springt völlig hektisch wieder auf und wandert, wandert, wandert...
Theoretisch kein Problem (außer, dass sie uns und die anderen Hundis damit in den Wahnsinn treibt....), aber abends/nachts fängt sie nach ca. 10 Minuten Wandern an, sehr "rauh" zu atmen. Sie hat eine ganz leichte Mitralinsuffizienz, die ihr normalerweise keine Probleme bereitet. Am Freitag (vorher ist unsere Leib- und MagenTÄ nicht wieder da) wird sie noch mal geschallt und abgehorcht deshalb, ob sich da etwas verändert hat (Der letzte Check ist aber auch erst 4 wochen her). Jenni hustet nicht und hat auch nicht die typischen morgendlichen Piesel-Probleme, die Herzinsuff-Hunde sonst eher so haben....
Karsivan kriegt sie schon länger.
Außerdem ist sie homöopathisch "eingestellt", was ihre Demenz und so einige andere Zipperlein angeht. Wir haben extra das "feste" Schmerzmittel (orthopädisches Polytrauma....) auf früh abends verschoben, damit wir Schmerzen und nachlassende Schmerzmittelwirkung als Ursache für die abendliche Sonder-Unruhe ausschließen können.
Momentan bekommt sie 1/2 Stunde vor dem letzten Abend-Gassi "Schlummertee für Kinder" - eine reine Verzweifelungstat von uns, die aber tatsächlich ein wenig zu helfen scheint. Wenn wir nach dem Gassi wieder reinkommen, kriegt sie nochmal von dem Tee und dann ist es ein wenig leichter....
Wir stehen nachts ca. 8 Mal auf - weil unser Hunde-Sheriff nach der Bedienung bellt.... (die anderen Hunde machen das toll mit Jenni, aber diese nächtliche Unruhe merken sie halt auch und kommen dementsprechend auch nicht zur ruhe...)
Die Hunde trennen - ist schwierig bis unmöglich.
Zum einen aufgrund unserer räumlichen Situation, da hier noch 4 Zimmer in unserem alten Resthof komplett sanierungsbedürftig sind und somit im EG nur ein großes Zimmer (derzeit das "Hundezimmer", für Jenni leergeräumt, bis auf die ganzen Liegeplätze und Teppiche, eine Mini-Küche und ein enger, schmaler Flur sind...
Oben ist alles zu offen - Treppe, etc, außerdem zu glatter boden UND Jenni reagiert sehr schlecht auf jegliche Veränderungen....
Wir haben auch schon probehalber mit der nächtlichen Beleuchtung rumgespielt, ob ihr etwas mehr oder weniger Licht hilft, aber das war nichts.
Fällt wem von Euch noch was ein, wie man diese nachts so extreme Unruhe - die Jenni auch sichtlich zu schaffen macht, aber sie ist dann nicht wirklich zugänglich für "in den Schlaf kuscheln", sie ist dann völlig neben der Kappe, irgendwie noch beeinflussen könnte?
Je nachdem, ob morgen bei der TÄ was rauskommt in Sachen Herzchen (kann ja sein, dass sie plötzlich abendlichen Bluthochdruck hat, o. Ä.), kommt dann evtl noch ein Pillecken dazu...
Aber vielleicht hat ja einer von den Altenpflegern hier noh nen tipp für uns?
LG,
Chris