Hallo Alexandra,
noch mal vorweg ein paar Worte. Ich bin ja selbst seit Jahren immer wieder "Doggen-Mama"
Alle Doggen, die ich bisher kennenlernen durfte, waren sehr leichtführig und sehr leicht zu beeindrucken - eben aufgrund ihrer Sensibilität und aufgrund eines vorhandenen "will to please", der es so leicht macht, einer Dogge mit Konsequenz und viel gutem Willen fast alles beizubringen.
Keine der mir bekannten Doggen würde sich unter Druck, unter Ignorieren und unter den von Dir geschilderten Tipps Deiner Hundetrainerin von ihrer besten Seite zeigen - einfach, weil die vertrauensvolle, innige Bindung zum Halter, die Doggen wie die Luft zum Atmen brauchen, fehlt.
So produziert man Geschöpfe, die ein Schatten ihrer selbst sind, aber keine wunderbaren Hunde, die Doggen eigentlich sind, wenn man sie nur läßt.
Deshalb rate ich Dir ganz dringend, Bentleys schon geäußerten tipp, Dich nach einem Hundetrainer, der die Arbeit mit Doggen gewöhnt ist, umzusehen, zu Herzen zu nehmen.
Unsere Hundetrainerin hat uns gestern auch schon auf einen eventuellen Gendefekt hingewiesen. Was ich aber nicht wirklich glauben möchte!
Was genau für ein Gen-Defekt soll denn das sein?
Hat sie sich dazu geäußert?
Das Trainingsprogamm sieht folgendes vor: Es soll eine Generalüberholung für den Hund sein.
Eigentlich bietet Willi nur das Bild eines Junghundes, dem eine entsprechende Führung fehlt - Willi braucht keine Generalüberholung, sondern tatsächlich einfach nur klare Regeln und Grenzen. Aber alles im liebevollen Rahmen.
Hunde wie Willi sieht man zu Hunderten draußen rumlaufen - man bloß, dass die meisten weniger Gewicht auf die Waage werfen und deshalb die Probleme nicht so riesig (im übertragenen wie auch wörtlichen Sinn
) scheinen.
1. Morgens vor der Fütterung: Den Hund bürsten, als einzigen Körperkontakt am Tag. Nach der Körperpflege ihn wortlos an die Leine nehmenn und in einem separaten Raum absitzen lassen. Dann vor ihn treten und ihn mit "Willi schau her!" veranlassen, das er mit mir vier bis fünf Sekunden Augenkontakt hält. Ihn dann loben und wieder kommentarlos aus dem Raum führen und ableinen.
Was genau soll das bezwecken?
2. 2 x täglich Lektionen von insgesamt 5 - 10 Minuten. Erst etwas mit ihm üben was er schon kann, dann eine neue Übung einfügen und mit einer erfolgreichen Übung die Lektion abschließen.
Auch da - was soll damit erreicht werden?
3. Einmal am Tag für 30 Minuten ein angeleintes "langes Down" neben mir machen. Ihn nach 30 Min. mit "Genug" wieder das aufstehen erlauben.
Warum z. b. ausgerechnet 30 Minuten?
Was soll der HUnd dadurch lernen?
Was sollst Du tun, wenn er einfach aufsteht?
Und auch hier - was soll das bezwecken?
4. Schlafplatz in Schlafzimmer verlegen. Ihn dort aber dreimal täglich für mindestens 5 Minuten auf seinem Platz verweilen zulassen.
Dito - warum 3 x 5Minuten?
Den Hund niemals als Erster durch die Tür gehen zu lassen oder eine Treppe als Erster zu betreten.
Das zählt zu den Maßnahmen, die es dem MENSCHEN leichter machen, Konsequenz zu lernen und Regeln durchzusetzen.
Wie zieht Ihr das durch, wie verhaltet Ihr Euch, wenn Willi drängelt?
Kein Spielzeug mehr, kriegt er nur von mir.
Auch das soll dem Menschen helfen, Konsequenz zu leben.
Wie spielt Ihr denn überhaupt noch?
Keine Fang- bzw. Tauziehspiele, wenn er im Weg liegt durch ihn durch gehen.
Was bedeutet, durch ihn durch gehen?
Ihm auf die Pfoten zappen?
Oder ihn mit einem verbalen Kommando aufstehen lassen?
Wie reagiert er, wenn Ihr da lang wollt?
Ich könnte noch vieles mehr aufzählen.
Alle Hunde gehen mit uns in Büro, wo sie sich ruhig verhalten. Sie sind fast immer mit einem von uns zusammen. Sollten sie doch mal alleine sein, hat Willi schon 4 Sofas, Teppich sowie Sofakissen zerlegt.
hat er das Allein-Sein denn überhaupt gelernt?
Versuch immer noch ein wenig mehr zu beschreiben - wie äußern sich Eure Probleme sonst noch?
Hat Willi bis zu den Tagen, als er das erste Mal auf einen fremden Hund zugelaufen ist und geschnappt hat, den Abruf problemlos befolgt?
Befolgt er grundsätzlich Eure Kommandos und nur unter mittlerer bis größerer Ablenkung nicht?
Wie gehen die Hunde untereinander um?
Wie verhält Willi sich Euch gegenüber im normalen Alltag. Ist er "eifersüchtig", fordert er Spielen, Streicheleinheiten ein? Hat er Euch schon mal angeknurrt, abgeschnappt?
LG, Chris
Liebe Grüße