Beiträge von McChris

    *keuch*
    Jetzt hab ich mich durch alle Seiten gekämpft...

    Mir liegen ganz besonders die Beiträge von Sleipnir am Herzen, leider konnte ich bloss einen grün bömmeln, verdient hätte es eigentlich jeder einzelne.

    Warum ich die so gut, so richtig und so wichtig finde - ganz einfach, weil in jedem dieser Beiträge ein Maß an ganz natürlicher Souveränität zum Ausdruck kommt, das jeder HH "eigentlich" mit sich bringen sollte.

    Je gefestigter der HH in seinem Wesen ist, desto authentischer kann er in seinen Reaktionen sein. Und DANN, aber auch nur dann, kann auch mal eine kurze, emotionslose körperliche Maßregelung, z. B. in Form einer mehr oder weniger herzhaften Backpfeife (bei einem Mini in anderer Dosierung als bei einem Großen) zum Erfolg führen - nämlich einem Hund, der klipp und klar verstanden hat, dass er gerade vorher einen entscheidenden Schritt zu weit gegangen ist und einem Hund, der diese Maßregelung akzeptiert hat und dennoch zukünftig nicht mißtrauisch, ängstlich oder scheu reagiert.

    Mir liegt die Argumentation fern, sich daran zu orientieren, wie Hunde untereinander miteinander umgehen, aber manchmal ist ein Blick über diesen zwischenartlichen Tellerrand doch ganz hilfreich. Wenn Hunde sich untereinander maßregeln, ist das durchaus auch mal sehr heftig - aber fast immer (wenn dann meist ein Versehen) ohne körperliche Beschädigung und in dem Moment Geschichte, in dem die Maßregelung Wirkung gezeigt hat, nämlich der gemaßregelte Hund in seinem Tun aufgehört hat. DANACH sind die Herrschaften sofort wieder ein Arsch und eine Seele.

    Da hat keiner ein schlechtes Gewissen, da ist keiner stundenlang sauer aufeinander, da wird keiner weggesperrt, da hat keiner Herzklopfen vor Wut, da bricht keiner vor Scham in Tränen aus und zweifelt an seinen Fähigkeiten als Hund....

    Die HH unter uns, die soviel mit ihren unangebrachten Emotionen im Umgang mit Tieren zu kämpfen haben, sind dann auch die, die sich gerade ganz besonders vor solchen Maßregelungen hüten sollten, denn emotional angehauchte, ZU wütende, unbeherrschte, zu menschlich gedachte Maßregelungen KANN ein Hund nicht verstehen, für ihn wandelt sich der HH nur in ein plötzlich völlig unberechenbares Wesen, gegen die ein Hund sich je nach Mentalität um so vehementer zur Wehr setzt, oder aber aufgrund der unangemessenen Härte, die hinterher mit noch unangemessener menschlicher Liebe kompensiert wird, durch Mißtrauen und Scheu umgeht, weil DEM DA kann man nicht mehr über den Weg trauen.

    Ich persönlich glaube, dass vielen HH das Natürliche im Umgang mit Hunden (Tieren allgemein) verloren gegangen ist.

    Klar, dass Leute wie Sleipnir oder Tanja und auch einige andere, so wie auch ich selbst sich keine Gedanken um solche Maßregelungen machen müssen - solche HH haben einfach über die Jahre hinweg oder von Natur aus ein feineres Gespür für die Angemessenheit von Maßnahmen und auch für die vorher viel subtiler ablaufenden Problementwicklungen.
    Wir bringen uns oft gar nicht erst in solche Problemsituationen, weil wir ihre Entstehung bereits als "zarten Keimling" wahrnehmen und viel früher dagegen angehen. Und vor allem, ohne großartige, im Umgang mit Hunden und anderen Tieren - viel zu menschliche Emotionen.

    Solche Emotionalität im Umgang mit Hunden verwirrt diese nur - statt ihnen Regeln und Grenzen aufzustellen, die den Hunden Sicherheit geben, werden Hunde von zu emotionalen Menschen nur verunsicherheit und verlieren ihre wichtige Orientierung am Menschen.

    Ich für mich kann mich nicht daran erinnern, wann einer meiner Hunde zum letzten Mal einen beherzten Klaps bekommen hätte - es ist ewig nicht vorgekommen. Aber wenn ich es für nötig hielte, hätte ich keine Skrupel, auch mal eine "non-verbale" klippe und klare "Ansage" zu machen, dass grad eben der Punkt X überschritten wurde.

    LG, Chris

    Leg ich ein Veto ein:

    Wenn die Näpfe inklusive Wasserspiegel hoch genug sind, geht das problemlos. Da wird der Trichter um den Napf drapiert und geschlabbert.
    Ich achte immer drauf, dass die Herrschaften zwei- dreimal mit dem Ding getrunken haben und dann ist gut.
    Trotzdem kein Grund für mich, die Dinger rund um die Uhr drauf zu lassen.

    LG, Chris

    Ja, das sind häufig die "Gewissensentscheidungen", auf die es leider nie so recht DIE Antwort gibt....

    ICH mach es so:
    Ich sehe mir das jeweilige Hunde-Duo an, das da grad zugange ist.
    Ist es eine "normale" Kabbelei unter Hunden, die eher übermütig spielerisch verläuft, lasse ich sie machen, hab aber ein Auge, oder eher ein Ohr drauf, ob irgendwas kippelig wird.
    Wird es in irgendeiner Art und Weise zu bunt - grad bei Junghunden - und macht der "bekabbelte" Hund den Eindruck, dass nun mal langsam gut ist, mach ich mein Eingreifen davon abhängig, ob der bekabbelte Hund das auch ohne mich regelkonform lösen kann oder nicht...
    Ist es ein sowieso sehr zurückhaltender Hund, bei dem es lange dauert, bis er mal Grenzen setzt, greif ich ein.
    Ist es einer, der selbst rechtzeitig "Bescheid" sagt, lass ich es laufen.

    Grad bei Junghunden, die eh momentan ein paar Grenzen kennen lernen müssen, greif ich eher ein, wenn ic h merke, dass es dem Sparringspartner zu viel wird, einfach, damit der Jungspund mal merken darf, dass der HH auch bei "hündischen Dingen" mitmischt...

    Wenn der Junghund mit seiner Grobheit etwas erreichen will, z. B. einen besonderen Liegeplatz ergattern, schreite ich ein.

    Alles in allem ist da sehr viel Bauchgefühl gefragt.

    LG, Chris

    Hallo,
    auch erwachsene Hunde können sich noch eng an ihre neuen Menschen binden.

    Wenn Du Dich ernsthaft für einen schon erwachsenen Hund aus dem Tierschutz interessierst, solltest Du Dich - wenn ich das so richtig verstanden habe - als noch Neuling in der Hundehaltung nach einem Hund umsehen, der aus relativ "normalen" Gründen im Tierheim gelandet ist (Scheidungsopfer, Abgabe wegen Umzug oder was auch immer) - jedenfalls keinen "Problemhund", der besonders ängstlich, verhaltensauffällig, etc. ist.

    Dafür bietet sich ein Tierheim in Wohnortnähe am besten an - dort hat man die Möglichkeit, sich in aller Ruhe mit dem Hund vertraut zu machen, vielleicht erst einige Male mit ihm dort spazieren zu gehen.

    Die Tierpfleger geben sich erfahrungsgemäß alle Mühe, korrekte Aussagen über die Eigenschaften der Hunde zu machen, aber dabei musst Du bedenken, dass Hunde sich in der TH-Situation oft anders benehmen, als dann später daheim und vor allem, dass ein Großteil des Benehmens vom Halter abhängt. Als Beispiel, wenn ein Terrier in den richtigen Händen (souveräner, selbstbewußter Mensch, der genügend Einfühlungsvermögen besitzt, um das Beste aus dem Terrier herauszuholen) ist, ist er ein Traumhund, in den falschen Händen (keine Führungsqualitäten des Menschen, mangelnde Fähigkeiten, Grenzen zu setzen, mangelnde Auslastung des Hundes), kann ein Terrier zum Terroristen mutieren... Es liegt also zum größten Teil am Halter selbst, ob sein Hund ein Traumhund wird - auch und gerade bei schon erwachsenen Hunden.

    Ich persönlich würde Dir tatsächlich zu einem Dackel oder Terrier raten - das sind beides Hunderassen/Rassegruppen, die viel von ihrem Halter fordern, um Traumhunde werden zu können.

    LG, Chris

    Auch wenn das Hallen-Training nur Platz-Training bei schlechtem Wetter ersetzen soll - ich persönlich halte davon nichts.

    Manchmal tut Mensch und Tier eine Art "Winterpause" in der Platzarbeit gar nicht so schlecht. Zum Sacken lassen, zur Besinnung, zur Reflektion über das, was man erreichen will. Und überhaupt.

    Und für mich gehören Tiere (ob Pferd und Reithalle oder Hund und Trainings-Halle) einfach nach draußen.

    LG, Chris

    Ich komm jetzt mal mit einer ganz unbedarften Frage dazu, die ich als "Ich-habe-keine-Kinder-Mensch" stelle:

    Kann es sein, dass Eure Tochter da irgendwas "fehlverknüpft" hat in Sachen Hund? Dass Ihr sie versehentlich - so als Nesthäkchen und noch dazu mit dieser Krankheitsgeschichte immer unbewußt in ihren Ängsten bestätigt habt?

    Ich stelle mir das - wirklich ganz unbedarft - ähnlich vor wie bei Hunden, denen man verbal auch nichts erklären kann und die von UNSEREN Reaktionen abhängig sind, um Situationen richtig interpretieren zu können.
    Wenn man die Lütte dann immer versehentlich in ihren Hunde-Ängsten bestätigt hat und auch mit 4 Jahren ist sie vermutlich mental noch nicht so weit, dass man mit ihr über ihre Hunde-Ängste wirklich reden kann, dann schafft man sich im Laufe der Zeit einen Teufelskreis aus Ängsten.

    Wenn man sich schon vor einem eher ruhigen älteren Hund fürchtet, stelle ich mir einen wuseligen, wilden und in großen Teilen noch unberechenbaren Welpen für solch einen Menschen wie den puren Horror vor....

    MEINE Lösung wäre tatsächlich, den Welpen vermutlich wieder abzugeben, noch hat Nala die besten Chancen, eine andere, nette Familie zu finden und dann professionelle Hilfe in Form eines Kinder-Psychologen hinzuzuziehen, um gezielt an diesem Problem zu arbeiten.

    In einem Hundeforum denkt man natürlich auch an den Hund, deshalb wäre eine Entscheidung zur Abgabe Nalas baldmöglichst zu fällen, so traurig das auch zunächst ist.

    Ein Hund muss die Chance haben, eine Bereicherung für alle zu sein, das ist für Nala momentan nicht gegeben und ich glaube, mit Euren eigenen Versuchen der Gewöhnung an den jungen Hund, werdet Ihr so nicht weiterkommen.

    Ich drück Euch die Daumen,
    LG, Chris

    Zitat


    aber - ich habe ein riesiges problem - ich weiß nicht, wie ich meinem man begreiflich machen soll, dass wir eigentlich nicht mehr warten können.

    Das wird nur ganz direkt, aber lieb-sachlich gehen. Wenn er den Hund so liebt, wird er ihn nicht weiter leiden lassen wollen.

    Ich umarm Dich mal - nichts ist so schlimm, wie die letzte Zeit vor der Entscheidung zum Einschläfern. Ist die Entscheidung erst getroffen, geht es mir besser. Ich hoffe, das ist bei Euch dann auch so.

    LG, Chris

    Mein fieser Tipp an die Nachbarn: nach Neuseeland ziehen und sich da ein Gehöft kaufen, wo der nächste Nachbar ein paar Meilen entfernt lebt.... :D

    Mal ehrlich - das kann ja wohl kein Entscheidungskriterium sein.

    Sucht Euch aus, was EUCH besser liegt,

    LG, Chris

    Zitat


    Wenn ein anderer Hund wütend angestürmt kommt, genauso energisch auf ihn zu gehen, sich groß machen und richtig laut und tief - verschwinde oder hau ab - sagen.

    Gaby, Idefix und ihre schweren Jungs

    Damit bin ich bisher auch immer am besten "gefahren", wobei das "laut und tief" fast am Wichtigsten ist, also kein schrilles Gekreische sondern einfach ein energischer, bestimmter Tonfall, der dem anflitzenden Hund in Kombination mit der Körpersprache signalisiert "Die weiß was sie will und meint es ernst..."

    Ein einziges Mal - als der angreifende Hund von hinten kam - und schon unseren Dackel-Mix schüttelte, habe ich mir mit einem beherzten Tritt in den Hundehintern beholfen. Da sind meine eigenen Hunde mir dann näher, als fremde.

    LG, Chris