Beiträge von McChris

    Nachdem Du mich weiter vorn in Bezug auf diese Situation völlig aus dem Zusammenhang gerissen zitiert hast, muss ich mich hier auch noch mal zu Wort melden.

    Ich verwehre mich energisch dagegen, dass Du meinen Text so interpretierst, als hätte ich Dir den Rat gegeben, Deinem Hund in solch einem Moment einen Klaps, Backpfeife, oder was auch immer zu geben.

    Nein, denn solch vom Halter selbst verschuldeten Situationen, in denen der Hund vom Halter unter maximalen Streß gesetzt wird und der Hund zu solch einer Reaktion regelrecht gezwungen wird, gehören definitiv nicht dazu.

    Du hast Deinen Fehler ja selbst eingesehen.

    Wenn du meinen Beitag noch einmal ganz im Zusammenhang liest, wirst Du vielleicht Deine Meinung ein wenig revidieren können.

    Ich propagiere nicht die "Hau drauf-Methode", sobald irgendwas nicht klappt, aber ich sehe auch keinen Weltuntergang darin, wenn ein Hund in einer ENTSPRECHENDEN Situation mal körperlich in einer Intensität gemaßregelt wird, die einen "Huch-Effekt" bei ihm erzielt, ihm aber keine Angst, keine Schmerzen, kein Mißtrauen gegenüber dem Halter verpaßt.

    Über die ENTSPRECHENDE Situation habe ich jetzt länger nachgedacht, denn wie ich geschrieben hatte, kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wann das letzte Mal einer meiner Hunde eine "Backpfeife" bekommen hat.

    Ich weiß, dass es im Zusammenhang mit einer zwischenhundlichen Auseinandersetzung war, als einer der Hunde zwar zunächst auf das Nein reagiert hat, aber doch wieder angesetzt hat, weiterzustänkern, als ich den anderen Hund gerade auf Verletzungen hin anschaute - zack, kam die Backpfeife. Sehr herzhaft, sehr wirkungsvoll und absolut ohne physische und psychische Folgeschäden für den Hund.

    Meiner Meinung nach völlig in Ordnung in diesem Moment.
    Und zwar - langsam und zum Mitschreiben - aus dem einfachen Grund, dass ein Hund in solch einer Situation durchaus mal nicht normal ansprechbar ist.

    Die Backpfeife war wesentlich geringer in ihrer Intensität als das, was die Hunde da vorher miteinander veranstaltet haben.

    Sie erfolgte emotionslos und prompt.

    Ich bin jetzt mal so fies und behaupte, dass dieser Hund in dem Moment wesentlich weniger Streß hatte, als der Hund, der Angst vorm Bürsten hat und in einer Situation, die für ihn in dem Moment einfach zu viel war, dazu gezwungen war, sich gegen seinen Halter zur Wehr zu setzen. Denn mein Hund war danach völlig normal.

    Nach dieser Hunde-Auseinandersetzung haben wir die Konsequenzen gezogen und das Haltungs-Management der Hunde umgestellt.

    Seitdem ist so eine Backpfeife nie wieder nötig gewesen.
    WENN aber, würde ich das genauso emotionslos, prompt und beherzt tun, wie damals.

    LG, Chris

    Zitat

    Es ist ein Tier ! wahrscheinlich hat er eine Spur aufgenommen.

    Mein zweites Pudelchen ist mir öfter hinter einem Hasen her, deswegen hat das doch mit der Bindung nix zu tun.

    Jetzt seh mal deinen Hund was er ist - ein Hund - und feier seinen Geburtstag ;)

    *unterschreib*

    Ich feier mit und nehm den Kaffe schwarz, bitte. Ich hoffe, Du hast genug Geburtstagstorte!

    Mal im Ernst - sowas passiert nun mal und man kann eine noch so gute Bindung zu seinem Hund haben, es passiert trotzdem.
    Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass Du als Mensch mit einer Kaninchen-Spur konkurrieren kannst (es wird Frühling, da ist das Wild unterwegs wie sonst was...), oder mit dem Geruch einer läufigen Hündin, oder was auch immer...

    Es ist alles gut ausgegangen - das ist doch das Wichtigste.
    Und dieser Mann war sowas von nett, alle Achtung.

    Kopf hoch.
    Schleppi dran.
    Das wird schon.

    *kaffeschlürf*
    LG, Chris

    Zitat

    Wie Du mit Deiner dementen Hundeomi ums Haus geflitzt bist und die Dogge verständnislos aus dem Fenster schaute :smile: ... so denke ich an Jenni.

    Hallo Ihr Lieben,

    unsere Jenni-Oma ist schon mal vorausgelaufen.

    Die beschriebene Szene da oben hat auch zu dem gestrigen Abend gepaßt.
    Jenni, die schon auf eine ganz besondere Art auf diese Welt hier gekommen ist, indem sie einer nach der Stallarbeit gemütlich eine rauchenden Chris aus der Mutterhündin vor die Füße gepurzelt ist, hat sich auch auf eine bizarr-komische und gleichzeitig schöne Art hier verabschiedet.

    Das Einschläfern war wirklich ein Einschläfern.
    Wir waren ja vorangemeldet und recht gefaßt, weil es einfach die richtige Entscheidung war.
    Jenni bekam ihren Venenkatheter - das war der einzige kurze Moment, wo sie ein wenig gejammert hat, weil sie mit solchen Dingen nichts mehr anfangen konnte. Dann bekam sie das überdosierte Barbiturat, legte ihren Kopf in Schlafposition, hat noch zweimal, so wie sonst beim Einschlafen auch, laut geschnarcht, vollgefuttert mit Hühnchen und dann war sie nicht mehr da.

    Wir sind mit ihr heimgefahren, haben sie zu den anderen Hunden gelegt, damit die wissen, was los ist und haben mit den anderen Hunden noch eine ganze Weile um sie rum gesessen.

    Danach kam die "Beerdigung". Unsere Ranch ist ja groß genug, dass unsere Kleintiere alle dort Platz haben. Das Grab hatten wir, weil ich mir wegen der langen harten Winter hier Gedanken gemacht hatte, schon im Spätherbst vor dem Bodenfrost ausgehoben. Man gut, denn hier liegt noch Schnee, auch wenn es mächtig taut.

    Nur, es war schon stockdunkel draußen und bis zum Grab sind es einige hundert Meter über den Koppeltreibweg.
    Der Liebste hatte einige große Säcke Blumenerde mitgebracht - weil der Aushub noch eingefroren war.
    Dazu mussten wir Jenni, einen Eimer zum Abschöpfen, Stroh zum Auspolstern, Lampen und Schaufeln mitnehmen - schon eine kleine Expedition.
    Selbst für unsere Geländewagen war die Strecke nicht befahrbar, noch Schnee, darunter schon schmierig angetaute Erde - also entschlossen wir uns, zu Fuß dort hin zu laufen. Der Liebste hat die Blumenerde-Säcke auf einen Schlitten gepackt, Schaufeln und anderen Kram draufgebunden und ich, ich hab Jenni, in eine Decke eingekuschelt auf den roten Bob gelegt und dann ging die Prozession nach hinten los.

    Erst durch den Pferdeauslauf - dann durchs Tor auf den Koppelweg.
    Begleitet von dem aufgeregten Schnauben der Pferde sind wir nach hinten gestapft, ich mit Jenni im Bob vorweg, der Liebste, mächtig mit dem großen Gewicht der Blumeneerde kämpfend, ächzend hinterher.

    Jenni ist mir ein paar Mal mit ihrem Bob in die Hacken gesaust.
    Und ich musste unterwegs einige Male deshalb leise lachen.
    Jenni hatte es immer furchtbar eilig früher - und das hat einfach zu ihr gepaßt.
    Und sie war immer ein fröhlicher Hund - deshalb hat es auch zu ihr gepaßt, auf dem Weg zu ihrem Grab leise lachen zu müssen.

    Dann haben wir sie im Dunkeln begraben.
    Ein wenig Licht kam durch den Mond und die Sterne dazu, die vom Schnee reflektiert wurden.
    Ganz da hinten, so mitten drin in der Natur.

    Das war skurril und gleichzeitig ergreifend schön.

    Jenni liegt jetzt neben unserer Dogge Ares und Katze Pepe - an einer Stelle, an der man weit über das Fichtelgebirge sehen kann. Wo der Milan kreist und Feldhasen rumhoppeln. Da, wo im Sommer eine Bank steht, wenn wir mal unsere Ruhe von allem haben wollen.

    Zurück sind wir Hand in Hand, ich den Bob, der Liebste den Schlitten hinter sich herziehend.

    Der Weg zu der Entscheidung, sie einschläfern zu lassen, war schlimm.
    Aber als die Entscheidung getroffen war, waren wir ruhig, fast friedlich, weil es sich einfach richtig angefühlt hat.

    Nun sind wir zwar bedröppelt und traurig, aber bei einem so alten Hund, der tatsächlich ein langes, ein wirklich langes, immer glückliches Leben hatte, ist es einfach, ihn leichten Herzens vorauslaufen zu lassen.

    Machs gut, Jenni.


    Chris & Jürgen vom Wild-Bunch-Team

    hallo Ihr Lieben,
    denkt heute abend mal an uns, da sind wir mit der Oma Jenni beim TA und haben uns schon zum größten Teil zum Einschläfern entschlossen.
    Mal sehen, was die TÄ meint.

    Sie hat so abgebaut in den letzten paar Tagen, das ist fast unglaublich.

    Ich habe jetzt einen Termin, den ich absolut nicht canceln kann.

    Aber - Jenni und ich - wir haben ihr gesamtes und einen großen Teil meines Lebens miteinander verbracht, da wird uns die drei Stunden jetzt wohl keiner krumm nehmen.

    Und den Rest des Tages ist dann Jenni-Special angesagt, mit Hühnchen und Kuscheln bis wir los müssen.

    Traurige Grüße,
    Chris

    Wenn Ihr Euren Hund wirklich mitnehmen wollt, würde ich das Alleinebleiben dann erst in der neuen Wohnung in der für den Hund komplett neuen Situation üben - Urlaub mindestens von einem von Euch vorausgesetzt.

    Ich glaube, dass der Hund DAMIT besser zurechtkommt, als wenn Ihr momentan unter seinen bekannten Bedingungen damit anfangt, da hätte ich durchaus Verständnis für den Hund, wenn er weiß, dass die Hündin 2 türen weiter ist, wenn er da keinen Bock zum alleine bleiben hat...

    Hunde sind sehr anpassungsfähig. Er wird das schon lernen.

    LG und viel Erfolg,
    Chris

    LG, Chris

    Mit einem fiesen Grinsen behaupte ich, dass das neumodische Gerede über die Pubertät der Hunde von bequemen HH erfunden wurde, die eine gute Ausrede für ihre nur mangelhaft erzogenen Hunde brauchen.... ;)

    Schließlich kann niemand von einem HH erwarten, dass er gegen so Naturgewalten wie die Pubertät ankommt... :D :D

    Dumm nur, wenn die pubertären Phasen dann mehrmals pro Jahr über Jahre hinweg wiederkommen....

    Irgendwas stimmt da nicht! :lachtot:

    Fiese Grüße,
    Chris

    Zitat

    Schon mal bei einem Menschen einen Notfall gehabt? Wenn ich mit einem meiner verletzten Kidis oder mit meinem Mann in der Notaufnahme im KH gelandet bin, war immer die erste Frage:" Haben Sie die Versicherungskarte dabei?" Da konnte das Kind halb sterbend oder blutend in meinen Armen liegen, aber erstmal war die Versicherungskarte wichtig. Ohne ging nichts. Wo sind wir angekommen? :o

    Aus der Praxis heraus hat das leider häufig auch mit der zunehmenden Technisierung der Abläufe zu tun.

    Ohne Karte keine Daten, ohne Daten lassen sich viele Dinge nicht mal eben schnell regeln, wie z. B. Aufträge für ein Notfall-CT oder Röntgen oder Labor...

    Egal, was in unserer Notaufnahme angemeldet ist, einer von uns ist immer mit der Datenerfassung beschäftigt - das ist total bescheuert, "früher" konnte man unbeschriftete Blutröhrchen ins Labor geben und bekam unter "Notfall 001" die Ergebnisse - das darf heutzutage nicht mehr sein, da muss alles zuzuordnen sein.

    Der Verwaltungskram dauert oft länger, als die Behandlung. Aber da können die Kliniken auch nicht viel zu.

    LG, Chis

    Zitat

    Blöde Situation! :headbash:

    Umso mehr du dich aber in die MK-ist-doof Situation reinsteigerst, umso schlimmer wird es für deinen Hund, sie merkt ja schon deine Abscheu dagegen. :sad2:

    Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt dabei.

    Als ich vor Jahren mal völlig verzweifelt nach einem sicher eingezäunten Grundstück für den Freilauf meines damals noch jagdleidenschaftlichen Podencos gesucht habe, habe ich Kontakt zu einem Firmen-Besitzer in einem Industriegebiet aufgenommen, dessen riesiges Firmengelände sicher eingezäunt war wie fort Knox. Mit ganz viel Wiese.

    Am WE, wenn dort nix los war, durfte ich meinen Hund dort frei rennen und toben lassen (Haufen einsammeln war Pfadfinder-Ehrensache!) - zusammen mit anderen Windis...Ich habe den Schlüssel fürs Tor bekommen und ab und an mal Kekse und Kaffee für die Mitarbeiter "gespendet".

    Wäre so etwas nicht vielleicht eine Idee für Dich - wo Kaja mit Hundekumpels ohne MK spielen und toben könnte?

    Mit MK nur am Rande dabei zu sein, wäre wohl für fast alle Hunde zutiefst frustrierend.

    LG, Chris