Beiträge von McChris

    Hallo nochmal,
    nun ja, sich selbst auch erschrecken ist ja nur menschlich...

    Vielleicht kannst Du nach dem eigenen Schreck recht fix noch ganz deutlich für den Hund selbst "entspannen" - so nach dem Motto "HUCH!", Ach, war ja nix und betont lang-laut-deutlich mit Lippenbremse ausatmen?

    Was ich in Beispiel 1 nicht nachvollziehen kann - weil ich mir die Situation aber auch räumlich nicht vorstellen kann - wer, wann, wo war - ist, warum Du auf den Hund zugerast bist und sie nicht stattdessen zu Dir gerufen hast?
    Kommt mir vor, so als erster Gedanke, als hättest Du selbst in diesem Moment ein wenig "Streß" vermittelt, weil Du so durch die Gegend gedüst bist.

    Ansonsten - Ihr habt schon so große Fortschritte gemacht! Alles auf ein Mal geht nicht, aber Ihr habt es doch offensichtlich schon geschafft, dass die Hündin sich an Euch orientiert und Eure Hilfestellung annimmt. Der Rest wird da schon noch kommen!

    LG, Chris

    Hallo,
    ich bevorzuge eine "wilde" Mischung aus verschiedenen Umgangs-Methoden, die ich je nach Situation bei unserer "Ex-Angsthündin" angewandt habe.

    Nur "Augen-zu-und-durch/Ignorieren" wende ich allerdings bei ANGST eher selten an, weil ich die These vertrete, dass ein "panikender Hund" nicht auch noch das Gefühl haben sollte, er sei der einzig "Sehende unter den Blinden", der als Einziger die vermeintliche Gefahr wahrnimmt...
    Im Gegenteil, gerade anfangs, habe ich unserer Hündin geholfen, indem ich ihre Angstauslöser "bewertet" habe, mit einem "Ach, das ist nix, komm weiter" in wegwerfendem Tonfall - so hatte der Hund ein Verhalten, an dem er sich orientieren konnte.

    Bei aufflackernden Unsicherheiten, wenn der Hund sich noch nicht so ganz schlüssig ist, ob er in sein Angstverhalten verfallen soll oder nicht, neige ich mittlerweile weitaus eher zum Ignorieren, denn da holt sich unser Hund die Entscheidung, ob er eine Situation als angstauslösend interpretieren will oder nicht, aus der Beobachtung unseres Verhaltens und wenn wir da einfach unbeeindruckt weitermachen, kippt der Hund vom "GRat der Entscheidung" wieder auf die "alles im grünen Bereich"-Seite zurück...

    Ganz konkrete Angstauslöser konditioniere ich anfangs gegen. Um dann irgendwann - wenn der Hund statt Angst nur noch "Unwohlsein" in dieser Situation zeigt, in den "Stell Dich mal nicht so an -Modus" zu verfallen.

    Manchmal wird auch regelrecht desensibilisiert.

    Es gibt soviele Möglichkeiten, an Angstauslösern zu arbeiten - über die Entfernung zum Reiz, über die Intensität des Reizes und über die Dauer des Reizes - ich glaube, es kommt sehr darauf an, dass man als Halter recht flexibel agiert (nicht immer nur reagiert!) und sich situativ für an den jeweiligen Hund angepaßte Methoden und deren "wilden Mischungen" entscheidet.

    Manche Reize müssen auch mal ausgehalten werden.

    Ich für mich unterscheide an den Reaktionen des Hundes, was ich ihm gerade zumuten kann. Am ehesten trifft es vermutlich die Unterscheidung in "Unwohlsein/Unsicherheit", "Angst" und "Panik", um daran auszumachen, wie ich für meinen Hund in dieser Situation reagiere.

    Regelrechte Panik ist für mich zunächst einmal ein absoluter "Notfall", in dem mein Bestreben dahingeht, den Hund möglichst sofort aus dieser Situation herauszuholen oder die Situation möglichst rasch für den Hund deutlich erträglicher zu machen. Fast egal, wie. Bei langanhaltender Panik müssen die Systeme des Hundes notfalls auch medikamentös runtergefahren werden, um DANACH planmäßig, gezielt dran arbeiten zu können.

    LG, Chris

    Hallo,
    ich finde Deine Übungsansätze im Prinzip ganz passend.

    Du machst Dir recht viele Gedanken zu den einzelnen Situationen und betrachtest alles sehr reflektiert. Das Einzige, wobei Dir evtl. ein Trainer helfen könnte, wäre noch einmal beobachtend einzuschätzen, ob Deine Interpretation mit der "Schrecksekunde" hinhaut oder nicht. Und gleichzeitig noch mal einen Blick auf Deine Reaktionen zu werfen - ob das Timing stimmt, ob sie grundsätzlich passen, ob der Hund sich in der "Schrecksekunde" an Dir orientiert.

    Ich würde vermutlich so weiterüben, wie Du es beschrieben hast - mit Kindern in der Nähe trainieren, gezielt mit zweibeinigen "Therapeuten" üben (dann ggf. zur Sicherheit für alle mit MK) und etwas später noch gezielt die Farbe ROSA ins Spiel bringen....

    Und dann in großen Teilen einfach die Zeit und die Gewöhnung an das "Sprunghafte" bei Kindern arbeiten lassen.

    LG, Chris

    Zitat

    Aber im Moment gehe ich von starken Schmerzen aus und dementsprechend werden beide Hunde voreinander geschützt, der Streß so gering wie möglich gehalten. Ich will mir ja nicht noch unnötige negative Verknüpfungen dazu schaffen.

    Meiner Meinung nach ist das ein sehr guter Ansatz und auch für mich wäre das in dieser Lage der einzig vertretbare Ansatz.

    Ich drück Euch die Daumen, dass Ihr bald mehr wißt!

    LG, Chris

    Das allererste, was mir einfiel beim Lesen, wurde schon mehrfach genannt:
    Hirntumor/Hirnmetastasen.

    Aber auch Schmerzattacken und/oder cerebrale Durchblutungsstörungen können solche Beißattacken auslösen.

    Ein guter Hundeneurologe wäre mein erster Ansprechpartner.

    LG, Chris

    Hallo,
    mir gefällt es, dass Ihr Euch auch nach längerer Zeit noch für Hunde aus Euren Würfen verantwortlich zeigt.

    Zu der "neuen" Hündin - es ist ja schon mal ein gutes Zeichen, dass die Hunde sich in Eurer Anwesenheit offensichtlich ganz gut benehmen im Umgang miteinander.

    Solange die Neue noch so "verstört" wirkt, was ja kein Wunder ist, würde ich die Phasen, in denen die Hunde "allein miteinander" sind, drastisch begrenzen, sie ggf. in meiner Abwesenheit trennen oder in "harmonische" Pärchen aufteilen.

    Ein - hoffentlich nur momentan - unsicherer, verstörter Hund bietet sich als "Mobbing-Opfer" für die anderen, die ihre Gruppendynamik dann so richtig ausleben, regelrecht an, deshalb würde ich das harmonische Miteinander in meiner Anwesenheit bestätigen und jegliches Mobbing verhindern, indem ich die Hunde in meiner Abwesenheit nicht einfach "machen" lasse, sondern sie ggf. solange trenne.

    Um mehr dazu schreiben zu können, bräuchte es etwas mehr Infos von Dir - genauere Beschreibungen, WIE die Hunde miteinander umgehen.

    Alles andere - Futterumstellung, Wieder-Einleben bei Euch, braucht einfach noch etwas Zeit.

    LG, Chris

    Ich gehe mal davon aus, dass die Methode "zwei Mann heben vorsichtig den Hund aus dem Auto" nicht funktioniert - sei es, weil der Hund knurrt und sich keiner traut oder sei es, weil den Menschen die richtige Technik fehlt oder sei es, weil sich keiner wegen der OP (was war es denn für eine?) traut, richtig zuzufassen, um dem Hund nicht weh zu tun.

    Ich schreib einfach verschiedene Möglichkeiten auf, vielleicht ist ja was dabei, was Ihr noch nicht versucht habt: (Wobei ich aufgrund des Hilfesrufes davon ausgehe, dass Ihr "normale" Sachen schon ausprobiert habt):

    - Auto steht geöffnet in sicher eingezäunten Gelände, Rampe dran, ALLE Menschen sind ausser Sicht, und man läßt dem Hund die Zeit, die er braucht, bis er von alleine rauskommt. Vorausgesetzt, das ist mit der OP-Nachsorge zu vereinbaren.

    - ähnlich wie oben, nur diesmal sitzt EIN Mensch, zu dem der Hund besonderes Vertrauen hat, ca. 10 Meter entfernt vom Auto für den Hund sicht- und hörbar (singend/summend z. B.) und beschäftigt sich mit irgendetwas, was den Hund sonst zu Begeisterungs-Stürmen veranlaßt - Ball hochwerfen, Quietschspielzeug knuddeln, Hühnerflügel knabbern - was auch immer. Dabei vom Hund ein wenig abgewandt sein, ihn nicht ständig beobachten und mit aller Zeit der Welt abwarten.... nicht vor Anspannung die Luft anhalten, wenn der HUnd sich im Auto bewegt, sondern irgendwann, wenn er da ist, ganz beiläufig "Da bist Du ja" sagen...

    - wenn gar nichts geht, den TA anrufen und nach einem rasch wirksamen Beruhigungsmittel fragen und den Hund dann - notfalls auch mit tatkräftiger Hilfe des TA - aus dem Auto heben, wenn er bedudelt ist

    - Falls Ihr eine Tier-Rettung in der Gegend habt, dort anrufen und nachfragen, auch die sind sehr beherzt und haben geeignete Hilfsmittel (z. B. per Distanz-Stange aufschiebbare Maulkörbe)

    - Falls Ihr eine Polizei-Hundestaffel in der Nähe habt, ggf. dort mal telefonisch anfragen, ob Euch aus der Patsche geholfen werden kann


    Das sind alles nur Notlösungen, die nur aktuell weiter helfen.

    Was dahintersteckt, das muss dann dringend, wenn es dem Hund wieder besser geht, geklärt werden.

    LG, vor allem viel Erfolg
    Chris

    Liebe Moni,
    ich denk ganz doll an Euch.

    Diese alten Hunde-Mädchen sind etwas ganz Besonderes.

    Mir hat Dein Thread-Titel so sehr gefallen - das Aussuchen der Flügel.
    Püppy hat halt einen guten Geschmack und braucht für die Wahl ein wenig länger.

    Manchmal, und das halte ich für ein gnadenvolles Privileg, brauchen unsere Hunde-Senioren aber auch Hilfe dabei, ihre Flügel anzuschnallen.

    Mit dem Privileg, unsere Hunde auf den letzten Weg begleiten zu können, entscheiden wir nicht über Leben und Tod - das ist schon lange vorher entschieden worden, aber wir entscheiden über das Wann.

    Der "richtige" Zeitpunkt, den wünschen wir uns alle für unsere Hunde.
    Nicht zu früh, aber noch viel wichtiger, nicht zu spät.

    Der Weg zu dieser Entscheidung ist schlimm. Man beobachtet den Hund, man denkt nach, man wägt ab.

    Aber glaub mir einfach, wenn er da ist, dieser Zeitpunkt, dann wird Dir Dein Herz ganz leicht. Dann fühlt es sich richtig an, weil es richtig ist.
    Dann kannst Du Püppy leichten Herzens gehen lassen, weil Du sie liebst.

    LG, Chris