Beiträge von McChris

    Für ein gezieltes Training ist es fast schon zu spät.
    Da brauchts etwas mehr Anlaufzeit - neben den berüchtigten Geräusch-CD´s, auf die manche Hunde allerdings gar nicht reagieren, gibt es dank YouTube u. A. noch die Möglichkeit mit Videos von dort zu üben. Und in manchen Gegenden gibt es auch im Sommer Veranstaltungen mit Böllern und Feuerwerk.

    Wobei der Schießstand bei Euch sicher schon sehr von Vorteil ist.

    Ansonsten - unsere "neuen" Hunde, die wir dahingehend nicht einschätzen können, werden Silvester/Neujahr grundsätzlich wieder wie in der Anfangszeit doppelt gesichert, also Leine an Halsband und Brustgeschirr.
    Unsere Hunde kommen mit nach draussen - weil wir bei den Pferden im Offenstall so eine Art Stallwache machen. Die Pferde haben zwar keine Knaller-Probleme, aber da ist überall Heu und Stroh.

    Unsere Angsthündin reagiert gut auf das DAP_Halsband, sie bekommt ein homöopathisches Angstmittel und in der Jacke sind noch die Notfalltropfen.
    Sie ist letztes Jahr etwas unsicher gewesen, hat sich aber von unserer Lagerfeuer-Stimmung einlullen lassen.

    Unsere Wollschweine kriegen übrigens jeder einen Eimer Bier - die schlummern dann selig schnarchend.

    Wenn ich befürchten würde oder es wüßte, dass einer der Hunde richtig Panik schiebt, würde ich Rücksprache mit dem TA halten - allerdings sollte man mit Beruhigungsmitteln immer unbedingt einen Probelauf machen, da manche Hunde leider paradox drauf reagieren.

    LG, Chris

    Zitat

    Leinenführigkeit würde ich definitiv nicht über Futter aufbauen.

    Bezieht sich das jetzt auf den Beitrag von Blacky?

    Denn den sehe ich gar nicht als Training der Leinenführigkeit, sondern einfach als Aufmerksamkeitstraining und als Hilfe für den Hund, sich verstärkt am ihm noch fremden Halter zu orientieren.

    Durch die "Futtergaben" ist einfach der Anreiz für den Hund sehr groß, sich immer mal wieder zum Halter umzusehen - das kann man dann prima bestätigen, verbal, sowie mit eßbaren Motivationsobjekten.
    Dass der Hund beim anfänglichen Dauer-Futter-Beschuss praktischerweise immer hübsch ganz in der Nähe bleibt und meist die Leine gar nicht ausreizt, ist lediglich ein angenehmer Nebeneffekt, den man sich aber klugerweise auch gleich prima in Sachen Leinenführigkeit zu Nutze machen kann.

    Ich arbeite in den ersten Tagen mit einem neuen Hund auch sehr gern mit sehr viel Futter - damit kann man im Turbo ein "schau" oder bei mir synonym dazu den Namen des Hundes einführen, was die Kommunikation sehr rasch sehr viel leichter macht. Dann habe ich innerhalb von 2,3 Tagen einen Hund, der beim Erklingen seines Namens begeistert zu mir schaut.

    Grad bei Hunden, die noch nicht viel können, ist der Halter, der schon allerkleinste gute Verhaltensweisen des Hundes positiv bestätigt, im Vorteil - viele solcher Hunde müssen ja nicht nur die einzelnen Kommandos und das kleine 1x1 für den Hund lernen, sondern oft auch grundlegende Dinge, wie sich überhaupt erst einmal am Menschen zu orientieren.

    LG, Chris

    Dann frag ich mich man bloss, wieso meine Wollschweine im Todesfall aus seuchenrechtlichen Gründen in der Tierkörperverwertungsanstalt entsorgt werden müssen, wenn 50 Meter weiter theoretisch ein totes Wildschwein vor sich hingammeln könnte....

    Erst vor einigen Ausgaben gabs im Landwirtschaftlichen Wochenblatt einen Artikel, wie verendete Rinder per Hubschrauber von den Almwiesen geborgen werden - weil die aus seuchenrechtlichen Gründen nicht einfach da verwesen dürfen.

    Und gerade, WENN eine Wildsau tatsächlich mal einen leidlich natürlichen Tod stirbt, sollte der Jagdpächter doch in seinem Revier darüber Bescheid wissen wollen - denn die wenigsten Wildsäue kippen doch vor Altersschwäche um.

    Ist schon ein wenig "Die drei ??? und das Rätsel um die tote Wildsau"-mäßig. :lol:

    LG, Chris

    Als ich vor Jahren große Probleme mit einem Jagdpächter hatte, der damals für mein Land in Niedersachsen zuständig war, war mit der Jagdbehörde auch nicht wirklich zu reden. Damals hab ich mich an die hier gewandt:
    http://www.abschaffung-der-jagd.de/

    Da gab es Antworten auf meine Fragen.

    Jetzt nicht nur Antworten in die Richtung, die diese Initiative gern hätte, sondern einfach nur sachliche Antworten.

    Hier im Forum ist ja auch der ein oder andere Jäger aktiv - durchaus welche von der "anständigen" Sorte, die können Dir bestimmt auch sagen, ob das so in Ordnung gewesen sein sollte. im Hirsch-verprügelt-Jäger-Thread z. B. - jetzt hab ich extra nachgesehen: Sundri ist z. B. sehr aktiv und sehr offen für Erklärungen für Nicht-Jäger:
    https://www.dogforum.de/profile32611.html

    LG, Chris

    Zitat


    Was die Hunde aus dem Süden betrifft: ich hatte schon einige Kunden, die ihr Herz an diese Hunde verloren haben und dann wahnsinnig enttäuscht waren, weil der Hund keine Dankbarkeit zeigt, weil er nicht verschmust ist und weil er jede Gelegenheit nutzt, weg zu laufen.
    Diese Hunde sind nicht selten mit der Menschenwelt einfach überfordert.

    Überlebenskampf hin oder her, ich glaube trotzdem, dass Hunde, die von Geburt an "wild" leben, gut auf uns verzichten können und lieber täglich ums Überleben kämpfen, als sich durch Leine und irgendwelche unverständliche Gesetze von uns festnageln zu lassen.

    Solche Dinge sind für mich - wobei ich Dir Deine Meinung gar nicht absprechen oder ausreden will! - oft eher ein Zeichen, dass diese Hunde nicht wirklich bei den für sie geeigneten Menschen gelandet sind. Um mit solchen Hunden glücklich werden zu können und umgekehrt, damit solche Hunde mit uns Menschen glücklich werden können, muss man andere Maßstäbe als die "deutscher Hund aus deutscher Zucht auf deutschem Hundeplatz"-Ansprüche haben, oft einen gänzlich anderen Umgang mit den Hunden pflegen und eben ihnen auch einen großen Teil ihrer Eigenständigkeit lassen - das steht aber sehr häufig völlig konträr zu den Ansprüchen, die der "normale" Hundehalter an die Hundehaltung hat.

    LG, Chris

    Zitat


    Und genau so fühlt es sich an: Sie ist gerne bei uns, sie liebt es, stundenlang gekrault und geknuddelt zu werden, sie genießt das Futter und die Kauknochen ... Aber sie braucht mich als Mensch nicht. Sie käme auch alleine durch.

    Für mich ist genau das die Grundlage jeder wirklich funktionierenden "Beziehung" - egal jetzt, ob mit Mensch oder Tier.
    Man WILL zusammen sein, aber man muss nicht zwangsläufig.

    Eigentlich die schönere Variante, als Abhängigkeit jeglicher Art.

    Meine Hunde bräuchten uns auch nicht (mal Recht und Gesetz bei Seite lassend...), selbst der Yorkie könnte sich genug Mäuse fangen - aber sie sind gerne mit uns zusammen. (Außerdem haben wir so schöne Kuscheldecken, die gibts draussen nicht... :lol: )

    Die Eigenständigkeit und das Besondere im Wesen des Hundes zu erhalten, ihn nicht als Kuscheltier ohne Raubtierambitionen zu mißbrauchen, ich finde, darin liegt die wahre Kunst der Mensch-Hund-Gemeinschaft.

    Die Straßen-Hund-Geschichte wird m. M. nach sehr häufig sehr "romantisiert" - das ist ja nun kein Pfadfinder-Sommer-Camp, sondern ein oft grausamer Überlebenskampf. Das versuchte oder erfolgreiche Weglaufen einiger dieser Hunde als enormen Freiheitsdrang zu interpretieren, halte ich für fragwürdig. Da wird m. E. nach mangelnde Umweltsicherheit mit Freiheitsliebe verwechselt.

    LG, Chris

    LG, chris