Beiträge von Fusselflitz

    Ich les hier immer "wieder".. wurde denn jemals das Abrufen unter Ablenkung aufgebaut? Oder kommt sie zu Haus, wenn man sie vom wohnzimmer in die Küche ruft und das soll jetzt auch draußen klappen?


    Abrufen muss man aufbauen.


    Du brauchst ein klares Signal, das NUR dafür steht. Ein "Hundename" ist zum Beispiel kein klares Signal, weil du es vermutlich 239 mal am Tag sagst. "Fido sitz", "Fido aus", "Fido, wo ist der Ball?", "Fido komm!" - der Hund kann das nicht ausseinanderhalten. Und dass sie ab und an guckt, kommt, wenn du gehst - ihr also zeigst durch Verhalten, was du vorhast - spricht dafür, dass sie einfach gar nicht weiß, was du willst.


    Dass die andren Hunde kommen, wenn du leckerchen hast, ist merkwürdig - denn normalerweise sollst du mit den Dingern ja nicht winken, sondern sie erst dann zücken, wenn der Hund auch kommt..

    Bitte immer klar unterscheiden zwischen einem Hund, dem gezielt Apathie beigebracht wird, damit seine Menschen ihre Ruhe haben - das ist dann Kategorie "wie gehen 2 Stunden am Tag spazieren, ansonsten soll er schlafen" und einem Hund, der vernünftig ausgelastet wird, dadurch eben auch "hellwach" ist und entsprechend solide Erziehung braucht.


    Ich halte dieses "Hund hochdrehen" und "muss Ruhe lernen" für grundsätzlich problematisch und steh damit hier auf relativ einsamem Posten.


    Dass ein Hund ausgelastet und beschäftigt wird ist eine gute Sache - gleichzeitig ersetzt das keine Erziehung. Im Gegenteil. Und ein Hund, der Füße jagt, auf Tische springt und seine Menschen einfach so lange nervt - steigernd - bis er bekommt, was er will, offenbar kein wirkliches Abbruchsignal kennt etc. dessen Problem ist weniger die Auslastung sondern vielmehr mangelnder Grundgehorsam und normale UO für den Alltag.


    Dass nahezu alle Hunde irgendwann Ruhe lernen müssen, einfach weil die Begeisterung darüber, beim Menschen zu sein, etwas überdreht, ist keine Frage.


    Da sprechen wir von der Verantwortung des Hundehalters. Ein Hund ist eben teils wie ein Kind, das selbst nicht weiß, was ihm gut tut. Wenn der Hund seinen Schlaf nicht mehr bekommt vor lauter Toben, Spielen und Wuseln, dann muss man ihm das beibringen, so wie man Kinder eben auch um 8 ins Bett schickt, auch wenn sie das doof finden.


    Aber eines muss immer klar gezeichnet sein: Die Grenze zwischen Ruhe, die der Hund braucht und lernen muss und anerzogener Apathie.


    Ich würde dein Programm lassen, wie es ist. Wenn es den Hund nicht überfordert - wieso nicht?


    Dass er Ruhen lernt steht auf einem ganz andren Blatt.
    Und dass er vor allem "Nein" lernt auf einem wieder anderen.

    Ich versteh ja immer diese Tendenz nicht, Hunden die Bällchen und was man so alles jagen kann, zu verwehren, nur weil es einem zu anstrengend ist, das ganze ordentlich zu steuern. Und man kann es steuern.


    Wenn natürlich der Hund keinerlei Spielen kennt außer einem fliegenden Ball und langweiligen Spatziergängen in Zeitlupentempo und das auch nur dreimal in der Woche, dann bricht bei der Gelegenheit alles nach Draußen - logisch.


    Aber diese gebetsmühlenartige Wiederholung der Aussage, alle Hunde, egal welche Rasse, egal welche Auslastung, egal welche Haltungsumstände, müssten um Himmels willen davon abgehalten werden wirklich mal Trieb und Power zu entwickeln - wenn ich diese übergewichtigen, vollkommen energiefreien mittelalten Retriever und Labradore und wasesnichtallesgibt dann komplett unbeteiligt neben ihren ähnlich gelagerten Herrchen und Frauchen beim Spazierengehn treffe, dann kommt mir Mitleid hoch. Und das nicht für die armen, gestressten Herrchen und Frauchen.

    Na wenn du das Problem in vollem Umfang erkannt hast und dich so gut auskennst - lös es doch.


    Von "der arme Hund, erziehen ist doch so brutal, lasst ihn doch einfach" spricht kein Mensch. Ich hab hier auch keinen Schoßhund, keine Angst.


    Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ein Hund in einer komplett neuen, ungewohnten Umgebung Zeit braucht, um sich einzugewöhnen. Bevor der richtig angekommen ist, pfuscht man nämlich nur an einzelnen Symptomen rum. Wie der Hund wirklich tickt, zeigt sich erst, wenn er gelandet ist.


    Und in der Phase von einem "dominanten Rüden" zu sprechen, halte ich für - gelinde gesagt - gewagt.


    Der Hund ist einfach nur unerzogen. Das hat mit Dominanzgehabe gar nichts zu tun.


    Und "möglichst schnell" geht bei Hunden schon mal gar nix.
    Man kann nicht an Punkt X ansetzen, nur weil der jetzt grade stört. Dann muss eben der Mensch mit seinem Stress klarkommen - der Hund hat andre Probleme.


    ERST Grunderziehung mit Vertrauensaufbau. ERST dran arbeiten, dass der Hund sich an mir orientiert, dass er Sitz kennt und auch kann, dass er halbwegs weiß, was er darf und was gar nicht geht.


    Wenn ich den Hund natürlich bei der Konstellation einer Situation aussetzen, in der ein Dutzend "darf er nicht" aufeinandertreffen und ich weiß ganz genau, ich krieg es aktuell noch nicht geregelt, dann lass ich es und fange am Anfang an, indem ich meinem Hund ein sauberes Absitzen beibringe, damit ich es später benutzen kann. Oder ich fange damit an, meinem Hund beizubringen, auf mich zu achten, damit ich ihn später dazu auffordern kann.


    Aber "hilfe, ich will mit meinem mir noch fremden, komplett unerzogenen Hund durch die Innenstadt laufen, aber er hampelt an der Leine rum und kläfft alle an" ist einfach kein Problem, das den Hund betrifft, sondern nur und ausschließlich den Menschen.


    Und zum Thema Menschen anspringen - wie kommt er so nah an Fremde Menschen ran?


    *kopfschüttelnd*

    Jetzt mal langsam...



    Wie sprechen hier von einem ehemaligen Straßenhund, der seit 4 Wochen (!!!) irgendwo ist - also noch nicht mal angekommen?!?!


    Das sind so Infos, die könnten gern gleich mitgeliefert werden.


    Der Hund ist doch noch gar nicht wirklich gelandet! Die ganze Situation ist doch für das arme Tier komplett weltfremd! Ein Leben drinnen.. mit Menschen.. regelmäßiges Futter....


    Und wer bei einem solchen Hund empfiehlt, irgendwas zu werfen, wenn er nicht spurt, der - sorry - hat keine Ahnung von Hundeerziehung.


    Eine Hundeschule, in die Hunde "zur Erziehung gegeben" werden kann ohnehin nicht besonders kompetent sein.


    Und dass der Hund nach 4 Wochen kein sauberes "Sitz" beherrscht geschweigedenn bei Fuß laufen kann oder dergleichen ist vollkommen normal.


    Ihr solltet eigentlich damit beschäftigt sein, mit dem Hund ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, anstatt euch mit Teilen der Erziehung zu beschäftigen, die der Hund noch gar nicht können KANN.

    Und wenn der Grund in einer organischen Störung oder einer massiven Fehlprägung liegt - dann ist es immernoch ein Grund.


    Zudem auch scheinbar grundlose Aggressivität keine Absolution für den Halter mit sich bringt, nicht daran zu arbeiten. Und man kann an nahezu allen Verhaltensproblemen arbeiten.


    Es gibt genug Hunde, die eigentlich hätten eingeschläfert werden sollen weil zu gefährlich, die am Ende bei sehr erfahrenen, versierten Haltern irgendwann an Altersschwäche gestorben sind, ohne je wieder zu beißen.


    Das werden dann zwar nie Schmusehunde oder dergleichen, aber auch die kann man handlen. Und zwar ohne sich selbst zerbeißen zu lassen.

    Ich rate euch zu was ganz simplem: Erziehung.


    Und ich würde ehrlich gesagt zunächst mal die Trainerin wechseln, denn wer mit einem solchen "Handbuch-Problem" überfordert ist, der kriegt es wohl kaum in den Griff.. dass DU rausfinden musst, wo das Problem liegt und ihr SAGEN musst, was sie doch bitte tun soll, kann ja nicht wirklich angehn.


    Eine gute Hundeschule - wie sieht es damit aus?


    Ihr reagiert ja auf dieses vollkommen normale Verhalten auch reichlich überfordert.. da fehlt es imho an Grundverständnis, was ein Hund wann tut und warum.


    Fixieren ist nichts negatives. Wir gucken ja auch wie gebannt, wenn wir was faszinierendes entdecken.


    Was dein Hund aktuell tut - Stehenbleiben, Ohrenstellen, Rute senken und nicht mehr bewegen, ist eine deeskalierende Geste. Reglosigkeit ist ganz typisch. "Schau, ich beweg mich nicht.. ich tu dir nichts.. ich will keinen Streit". Die Rute wuselt irgendwo zwischen "ich mach keinen auf große Hose, wir können ganz ruhig miteinander umgehn" und einer gewissen Unsicherheit.


    Hat dein Hund Kontakt zu andren Hunden? Also richtigen? Mit Spielen und Toben? Da könnte eine Hundeschule auch gute Dienste leisten..