Beiträge von Fusselflitz

    Och Leute, ganz im Ernst, wenn ihr von etwas wirklich nichts wisst, dann spart euch doch auch spekulative Werteurteile,...


    Schussfest werden Hunde u.a. im Kontext VPG gemacht. Da geht es schlichtweg darum die Schreckhaftigkeit der Hunde vor lauten Geräuschen (Feuerwerk, knallender Auspuff, Umfallender Kram) möglichst abzustellen.


    Im Grunde das Gleiche wie eine Krachflasche, nur etwas lauter und fortgeschrittener.



    Dass auf einem Platz Hunde auch Schussfest gemacht werden, gibt für meine Begriffe keinen Aufschluss über die qualität des HuPla, bestenfalls dafür, dass dort VPG gemacht wird und da könnte man jetzt draus schlussfolgern "Aha, kein Fido-mach-mal-Sitz"-HuPla, da kann man richtig was lernen und bis zur BH kommen, wenn´s denn passt.


    Grundsätzlich wird auf einem HuPla GAR nichts mit einem Hund veranstaltet, was der Besitzer nicht möchte.


    Und wenn ein Hund so schreckhaft ist, ist es gar keine schlechte Idee, ihn in kontrolliertem Umfeld an andere Menschen, Hunde und Geräusche zu gewöhnen.

    Der einzige Grund, aus dem viele Hunde das nicht tun ist, dass es aberzogen wurde oder die Hunde von sich aus schon völlig verzüchtet sind.


    So - genau so - lernen Hunde sich besser kennen.
    Also ist es ja nur logisch, dass Hund versucht auf diesem Wege auch andere Menschen besser kennen zu lernen.


    Zudem, wie erwähnt, diverses dazukommen kann, das es noch interessanter macht: Periode bei der Frau, Schwangerschaft..


    Hunde haben verdammt gute Nasen.
    Es gibt Berichte von Hunden, die Hautkrebs bei ihren Besitzern "gefunden" haben - und das sicherlich nicht optisch.

    Also mit Knurren-Verbieterei bin ich grundsätzlich extrem vorsichtig..


    Der eine Hund begreift es, der nächste knurrt einfach nicht mehr sondern geht gleich drauf los, wenn mal was ist.


    Wie reagieren denn die anderen Hunde drauf?


    Ich würde ggf. sogar soweit gehen erst zu unterbrechen, wenn es tatsächlich kippt.

    Sach mal bist du sicher, dass dein Hund knurrt und nicht brummt...?


    Irgendwie hab ich grade das Bild eines brummenden, bisschen ruppig spielwütigen Kerls vor dem inneren Auge..


    Wie reagieren die anderen Hunde drauf?
    Wenn deiner wirklich knurrt, sie stellt, dann sollten sie es in der Regel spiegeln.. bei nem wirklich knurrenden Hund unterwirft sich der andre nämlich nicht sondern sucht abstand..

    Ich gehe da voll mit den Vorschreibern..


    Du packst aktuell nicht mal einen Hund gesundheitlich - da kommt man eigentlich nicht auf die Idee, sich noch einen dazu zu holen, vor allem wenn der Ersthund schon nicht rund läuft.


    Ich finde, der einzig wirklich verantwortliche Tipp, der hier zu allererst kommen muss, ist: Such dem Welpen ein vernünftiges Zuhause, wo man ihm gerecht werden kann.


    Du kannst es nicht.


    Und nach 3 Wochen verpackt der Hund das garantiert noch reichlich gut.

    Ein ganz wichtiger Punkt wird einfach (willentlich?) regelmäßig nicht gesehn:


    Kein Mensch kann 1zu1 kommunizieren wie ein Hund.


    Selbst WENN es genug Hunde gibt, die andere spielerisch im Nacken packen, ist kein Mensch imstande das einem Hund gegenüber klar zu kommunizieren.


    Hunde packen im Nacken und schütteln, um zu töten. Das tun übrigens nicht alle Rassen. Wenn man sich die gebisse und Kiefer verschiedener Rassen genauer betrachtet, stellt man fest, dass einige Rassen (Pitbull, Boxer etc.) zum beispiel zur Kehle gehen in Tötungsabsicht. Diese Hunde schütteln praktisch nur im Spiel, weil es für sie keinen Sinn macht. Sie töten, indem sie die Luft abdrücken mit dem Gebiss. Daher auch dieser "nicht loslassen" Tick, den man z.B. bei Pits kennt.


    Andere Hunderassen schütteln praktisch grundsätzlich in Tötungsabsicht, vor allem weil ihnen die Kraft im Kiefer fehlt, lange festzuhalten.


    Auch bedenken sollte man bei all den "mein Hund macht das zum Spaß, also ist es wohl ein Spiel"-Beiträgen, dass es erschreckend viele Hunde gibt, die zu hündischer Kommunikation nur noch marginal oder gar nicht in der Lage sind..


    Meine zum Beispiel kommuniziert wie ein lebendes Handbuch mit sämtlichen Details. Und genau das verlangt und erwartet sie auch von anderen Hunden. Gegenüber Hunden, die das einfach nicht tun resp. können reagiert sie sehr misstrauisch bis offen ablehnend.


    Ich bin der festen Überzeugung, dass sie sofort auf einen Hund losgehen würde, wenn der sie im Nacken packt.. sie fände das absolut nicht spielerisch sondern würde es als sehr sehr ernsten Angriff werten und entsprechend reagieren.


    Dazu kommt, dass viele Haushunde in der Kommunikation das Stadium von Welpen praktisch nicht überschreiten.. das sind Beobachtungen, die man auch in diversen Büchern etc. nachlesen kann. Insofern kommunizieren und agieren Hunde anders als Wölfe, weil sie sich nicht benehmen wie erwachsene Wölfe.


    Und Welpen untereinander packen sich z.B. im Spiel im Nacken, weil sie dadurch eigentlich etwas üben - das töten von Beute - aber viele Haushunde entwickeln sich hier einfach nicht final aus, werden praktisch nie "erwachsen". Dadurch bleibt es im Spiel vorhanden.


    Zuguterletzt:


    Ein Hund, der nach vorangegangener Kommunikation einen anderen im Nacken packt ist immernoch eine ganz andere Situation als ein Mensch, der sich über einen Hund beugt, ihn im Nacken greift und schüttelt. Zumindest für den betroffenen Hund. Denn während er im schlimmsten Fall a) dem Hund kommunizieren kann, dass er aufgibt bzw. sich wehren kann, interessiert es b) Menschen in 90% der Fälle keinen Meter, ob der Hund signalisiert, dass er aufgibt bzw. wann er das tut, weil - damit sind wir bei meinem vorherigen Beitrage - der Mensch meist gar nicht fähig ist, diese Signale zu deuten, denn könnte er das, hätte er zum Nackenschütteln schon gar nicht greifen müssen.

    Und - noch hinzufügend - es ist schlichtweg KEIN angemessenes Mittel. Niemals.


    Was ich da teils schon gelesen habe.. wenn der Welpe auf den Teppich macht, wird er geschüttelt.. wenn der Hund wegläuft und dann wiederkommt, wird er geschüttelt...


    Eine Situation, in der ich ein Nackenpackschüttelthema irgendwie als angemessene Reaktion akzeptieren würde wäre eine Situation, in der ich den Hund vor allem deshalb am Nacken packen muss, weil ich ihn sonst nicht halten kann - siehe Thema ungesicherter Hund. Und in der ich ihn halten MUSS.


    Da haben wir aber prompt eine Situation, bei der ich fragen muss: Wie kann das passieren? Wie kann mein Hund ungesichert(!) in eine derart kritische Situation geraten, noch dazu wenn ich dabei bin?

    Ehrlich gesagt finde ich das Programm, das der Hund in 8 Wochen jetzt durchhat (Sitz, Platz, Bleib, Komm, Hol Kaffee...) schon reichlich viel...


    Er kennt das jetzt - sitzende Kommandos sind was anderes, die kriegt man in 8 Wochen nicht hin.


    Zudem muss man bei verängstigten Hunden immer darauf achten, dass sie umkonditionieren aus einem "ich tu ja was du willst, nur tu mir nichts" hin zu einem "ich tu, was du willst, weil ich was davon habe", sprich positive Bestätigung kennenlernen.


    Eine gewisse Lerngeschwindigkeit kann bei einem Hund durchaus auch darauf hindeuten, dass er schlicht Angst davor hat, was passiert, wenn er nicht "funktioniert".


    Daher langsam..
    Erst Vertrauen, dann Kunststückchen.


    Und ich halte es wie diverse hier schon geschrieben haben: Von Fremden muss mein Hund sich nicht einfach angrapschen lassen. Schnappen darf sie allerdings auch nicht, wenn der andere sie nicht massiv bedrängt. Sie hat auszuweichen.


    Wenn ich es kann, schütze ich meinen Hund vor Fremden. Vor allem vor Kindern, die kann sie nämlich nicht ab.

    Mir geht bei diesen ganzen "ich tu jetzt mal so als wär ich ein Hund, dann bin ich hipp"-Geschichten vornehmlich aus einem einzigen Grund immer wieder die Hutschnur:


    Zu 95% kommen solche Kisten von Leuten die relativ offenkundig unfähig sind, eine laufende Kommunikation mit ihrem Hund aufzubauen. Da wird der Hund dann zum Tamagochi mit AN und AUS Schalter.


    Kein Hund der nicht verhaltensgestört ist fällt aus für einen andren Hund unersichtlichen Gründen plötzlich über ihn her und packt ihn im Nacken. Schütteln oder nicht ist da gar nicht ausschlaggebend. Es geht einfach IMMER eine Kommunikation voraus. Hunde untereinander kommunizieren ununterbrochen. Nur weil wir das mitunter nicht übersetzt kriegen, negiert das nicht die Existenz dieser Kommunikation.


    Und jetzt kommt da ein Mensch, der sich ärgert, weil sein Hund in irgendeiner situation nicht funktioniert, wie er soll. Lösung: AUS-Schalter, am besten im Nacken packen, noch besser schütteln, damit er auch ganz genau weiß, dass er das nicht darf.


    Ohne Kommunikation. Ohne jede Chance für den Hund das zu vermeiden. Und warum? Weil der Mensch zu faul ist, sich soweit mit seinem Hund auseinander zu setzen, dass er schon minuten vorher signalisieren kann "das will ich nicht, hör auf damit". Da wird stattdessen der Hund eben laufen gelassen bis der "Hammer" für den Hund aus heiterem Himmel kommt.


    Und deshalb bin ich grundsätzlich für eine Sachkundeprüfung als Voraussetzung für die Hundehaltung. Damit der ein oder andre sich klar wird, wie wenig Ahnung er wirklich hat, BEVOR ein Hund drunter leidet.



    P.S.:
    @wenn mein Hund auf die Straße gelaufen ist, dann...


    Dann ist schon alles schief gelaufen, denn bis du ihn von der Straße wieder runter hast - am besten rufst du ihn noch und wenn er kommt, ja DANN schepperts - verknüpft er deinen Ausraster schon lange nicht mehr mit dem auf-die-Straße-laufen

    Es kann ja gut und gerne irgendwas passiert sein, wovon ihr nicht entfernt etwas ahnt bzw. das IHR gar nicht wahrgenommen habt..


    Und sei es, dass irgendwo in der Nachbarschaft ein Kofferraum geschlossen oder geöffnet wurde, als sie grad irgendeine negative Erfahrung gemacht hat.


    "nicht drauf eingehen" wurde ja schon angesagt. Mit jedem "aber schaaaaatz, es ist doch gar nicht schliiimm.. na kooomm" macht man sowas um ein vielfaches schlimmer.


    Das Locken kann auch ganz schnell nach hinten losgehn. Ihr lockt den Hund. Hund kommt partout nicht. Ihr gebt irgendwann auf - Hund kriegt die Wurst, denn sonst müsste man sie ja wegwerfen.


    Hund lernt "Wenn ich nicht in die Nähe des bösen Autos gehe, egal was passiert, werde ich belohnt"