Mir ging´s jetzt auch um die Verhältnismäßigkeit.
Faktisch kann ich mit einem Halti einen viel größeren Schaden anrichten als mit einem Teletakt. Das IST schlichtweg so. Und ich finde, das sollte man im Hinterkopf behalten.
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Neues Benutzerkonto erstellenMir ging´s jetzt auch um die Verhältnismäßigkeit.
Faktisch kann ich mit einem Halti einen viel größeren Schaden anrichten als mit einem Teletakt. Das IST schlichtweg so. Und ich finde, das sollte man im Hinterkopf behalten.
Man könnt ja jetzt mal ausführlich drüber diskutieren, welchen Schaden ein Hund jeweils mitnimmt bei:
- gezielt sparsamem oder aktivierendem Einsatz eines Teles
- aktivierendem Einsatz eines Stachel
- "mit der Schnauze ins Häufchen drücken weil der Welpe auf den Teppich gemacht hat"
- Schnauzgriff
- Alphawurf
- Nackenschütteln
- unsachgerechter Haltinutzung
Es wird immer ein so wahnsinniges Theater um Teles und Stachel gemacht. Und das während hier täglich(!) massive vorwiegend psychische Tierquälerei geschildert wird, vollkommen ohne Unrechtsbewusstsein, gekoppelt mit Aussagen wie "der Hund verarscht mich" oder "hinterhältig" oder "aus Trotz" oder auch immer wieder unter dem Mäntelchen "Dominanz".
Ich habe hier schon gelesen wie blutigsten Laien zu einem Halti geraten wurde. Vollkommen ohne Unrechtsbewusstsein.
Was soll mir denn jetzt größere Sorgen machen?
Ein Hundesportler, der seit Jahren und Jahrzehnten Hunde führt, die offenkundig bester Verfassung und Psyche sind - man sieht das ja durchaus - und offenbar auch keinerlei Scheu vor ihrem Besitzer haben, der mir aber steckt, dass er manche Dinge mit Tele aufbaut.. oder irgendeinen völlig Kompetenzfreie 0815 Hundehaltende Person, die ein Halti für eine gute Alternative zur Erziehung hält und schwere Verletzungen und bleibende Schäden am Hund riskiert?
Ich denke, in dieser Thematik ist insgesamt viel zu viel Politik und viel zu wenig Sachverstand unterwegs.
Das zeigt der Vergleich Tele und Halti imho mit am besten.
Reine Politik.
Hä?
Der Hund ist 7 Monate alt?
Welche Rasse?
Woher? (Tierheim? Vorgeschichte?)
Geht ihr zur Hundeschule?
Wie hast du das Abrufen aufgebaut?
Eine "was ein Hund im Alter von X können soll" Skala gibt es nicht. Das ist von Hund zu Hund verschieden.
ZitatLeute, wenn ich so runtergemacht würde, würde ich auch nix mehr schreiben!
...wenn ich mir als erwachsener Mensch zwei Gebrauchshunde anschaffe, denen ich nicht gerecht werden kann, weil ich ja noch ein Haus habe und 11 Papageien und x andere Sittiche, den zweiten nachdem ich eindeutig bewiesen habe, dass ich schon mit dem ersten heillos überfordert bin, mich dann ohne Erziehung aber körperlich mit diesem fast erwachsenen Gebrauchshund anlege, irgendwann zwangsläufig gebissen werde und dann tatsächlich der Überzeugung bin, mit dem Hund stimme irgendwas nicht, dann muss ich damit rechnen, dass andere erwachsene Menschen mir eine gewisse Hirnlosigkeit attestieren.
Und wenn die Gutste auf die zahllose Ratschläge und Tips in ALLEN Threads, die sie so erstellt hat, irgendwann mal eingegangen wäre, dann wär man gar nicht an diesem Punkt.
Jetzt mal weit weit weg von Stadttraining, Menschenmengen und dergleichen...
Zwei Dinge fallen mir auf:
1. Der Faktor, der sich in den Situationen maßgeblich ändert, in denen die Hunde unsicher werden, bist Du.
In der HuSchu trägst du quasi die Verantwortung nicht alleine, es sind andre Leute da, die das Ganze "managen".
Im Garten bist du natürlich auch entspannt - kann ja nix passieren.
Aber in sämtlichen Situationen, die du als schwierig beschreibst, bist du mit dem jeweiligen Hund allein...
2. Tschuldige, wenn das barsch klingt, aber du kannst doch mit einem so unsicheren Hund kein Menschenmengentraining machen...
Entgegen anderslautender Gerüchte klappt dieses "ich setz den Hund einfach mittenrein und warte, bis er sich beruhigt" nicht.
Grade wenn Hunde unsicher gegenüber portionierbaren Dingen sind - Menschen SIND portionierbar - dann baut man das langsam auf. Er ein Fremder zu Hause, auf dem eignen Grund und Boden, wo der Hund eine gewisse Sicherheit hat.
Dann mal EIN Fremder kontrolliert beim Gassi. - natürlich jeweils ein andrer Fremder.
Wenn der Hund schon derart aufgezogen ist, dass er keine Leckerchen mehr annimmt, war´s schon zuviel. Dadurch machst du es bestenfalls noch schlimmer.
Dann:
Wie sieht es sonst mit dem Selbstbewusstsein bei den beiden aus?
Wie sieht es mit dem Körpergefühl aus?
Sind die beiden durchweg unsicher oder ausschließlich im Bezug auf Menschen?
Wie verhalten sie sich dir gegenüber?
Sonst wende dich doch mal aktiv an Leute, die tendenziell keine Anfängerhunde halten..
Also Diensthundeführer, Gebrauchshundeführer... Betonung liegt auf Führer. Nicht Halter.
Also ganz platt: Du könntest mal auf den Hundeplätzen rings um deinen Wohnort rumfahren wenn die z.B. VPG-Training haben und dort den Ausbildungswart ansprechen. Der kennt ja i.d.R. seine Pappenheimer und kann dir sagen, wer tendenziell schwierige Hunde hält.
Und so hangelst du dich dann durch, via Mund-zu-Mund-Empfehlung.
Irgendjemand kennt immer irgendjemanden..
ZitatDiese Hunde äussern ihre Aggressionen auf versteckte und verdrehte Art und Weise, indem sie zum Beispiel besonders devot oder bindungsunfähig sind oder Zerstörungswut haben etc.
Sorry, aber das ist so einfach nicht richtig.
Besonders "devote" Hunde sind schlicht unsichere Hunde. Und ein unsicherer Hund ist unterm Strich gefährlicher als einer mit zuviel Selbstbewusstsein, allein schon weil Mensch das zu gern völlig falsch einschätzt. Wir sind Fluchttiere. Hunde nicht.
Bindungsunfähig... wie genau stellst du dir denn einen "bindungsunfähigen" Hund vor?
Zerstörungswut wiederum hat mit Aggression wenig zu tun. Hunde, die Dinge ausseinandernehmen sind entweder frustriert, unterfordert, ängstlich oder einfach missverstanden.
Dass Hunde z.B. gerne mal bei Dingen das Innen nach Außen drehen ist absolut normal und natürlich - so zerlegt man geschlagene Beute..
ZitatEs wird in einem Link, den Tanja eingesetzt hat, beschrieben, dass 40 % aller Hunde verhaltensauffällig sind und deshalb glaube ich, ziemlich viele von uns Hundebesitzern sind davon betroffen, mehr oder weniger. Diese Typen habe ich absichtlich übertrieben, damit es einleuchtender wird.
Ich würde die Zahl sogar noch für vorsichtig geschätzt halten, aber Hundebesitzer sind davon erst in zweiter Linie betroffen, in erster Linie sind sie genau dafür verantwortlich! Diese Hunde kommen nicht auf die Welt und "geraten dann nicht gut", sondern werden - teils systematisch - in die Verhaltensauffälligkeit hineingeschoben.
Mir gefällt die Opferrolle nicht, in die der Hundebesitzer hier gebracht wird.
ZitatWie Du dann Deinen Hund beschreibst, ist nochmal was anderes, da dies aussergewöhnliche Situationen beschreibt, Schrecksituationen etc., in denen natürlich der Hund wie ein Hund reagiert.
Sehe ich anders.
Ich habe hier jetzt mit Absicht offensichtliche Situationen herangezogen um die Range an "kann immer passieren, bei jedem Hund, egal wie "lieb" der ist" abzubilden.
Mein Hund hing schon mehr als einmal beinah jemandem im Gesicht, der sie gestreichelt hat. ICH kann meinen Hund lesen, ICH weiß, dass sie - objektiv betrachtet und aus ihrer Perspektive - durch den jeweiligen Menschen bedroht wurde und sich gewehrt hat. Aber wenn jemand den Hund in diesem Moment nicht lesen kann, dann kommen solche Interpretationen raus wie "..hat urplötzlich ohne jede Vorwarnung gebissen, obwohl sie sich vorher noch hat streicheln lassen."
Nein, hat sie nicht. Sie ist "nur" nicht zurückgewichen. Das entspricht nicht ihrer Art. Für ihre Verhältnisse hat sie ganz klar zu verstehen gegeben, dass sie das nicht will - der Mensch hat es halt einfach nicht begriffen.
Also was mir an der Typenbeschreibung sofort auffällt:
Ich lese sie und denke nicht: "Erstaunlich, wie unterschiedlich Hunde sind", sondern ich sehe eine Liste von Endergebnissen bei verschiedenen Handling- und Erziehungsfehlern..
Ich bin der festen Überzeugung, dass diese "Typen", die beschrieben sind, Endprodukte sind, wenn Hunde mit gewissen Anlagen in gewissen (tendenziell nicht kompetenten) Händen landen.
In meinem Empfinden gibt es:
selbstsichere Hunde vs. unsichere Hunde
Intelligentere vs. weniger intelligente Hunde
sensible vs. weniger sensible Hunde
unabhängigere vs. eher führerorientierte Hunde
Alles weitere - wie beschrieben wurde - sind für mich Folgen von dann (ggf. falsch) erfolgter Erziehung.
Es wurde schon angerissen, wie verschieden doch die Gründe für einen Hund sein können, zuzubeißen. Und ich glaube eines der größten Probleme in diesem Kontext ist die - zunehmende - Vermenschlichung der Hunde. Ein Hund ist ein Raubtier das in entsprechenden Situationen instinktiv handeln wird. Sch.. egal wie "lieb" ich es hab oder wie sehr ich menschliche Gedanken in den Hund hineinprojeziere. Und in genau diesen instinktiven Situationen wird der Hund ggf. auch zubeißen, weil es seiner Natur entspricht.
Meine würde mir bewusst und willentlich, davon bin ich überzeugt, nie was tun. Sie reagiert auf mich in jedweden Situationen die irgendeine Aggression lösen könnten durchweg nicht aggressiv. Aber ich weiß, sie kann vielleicht irgendwann nicht anders. Weil sie sich erschreckt, aus einem Traum hoch, weil ich vom Sofa will und zack hab ich die Zähne im Bein,.. oder weil sie grade einen fremden Hund beim Spaziergang fixiert, der sie bedroht und ich meine sie just da anpacken zu müssen und zack, hab ich die Zähne in der Hand. Oder sie fängt sich irgendeine Krankheit ein, die bestimmte hormonelle Veränderungen und/oder Fehlwahrnehmung auslöst, sie erkennt mich plötzlich nicht mehr und beißt zu..
Und so unterschiedlich wie diese Situationen sind, so unterschiedlich wären auch die Signale, die sie vorher senden, angefangen von offensichtlichem Drohen inklusive Knurren, Fletschen und Fixieren bis hin zu gar keiner Warnung...
Sie ist immerhin ein Hund.
Naja, eine klassische handgestrickte Zeitbombe würde ich sagen...
Jeder macht Fehler in der Hundeerziehung. Auch erfahrene Leute lernen konstant dazu. Ich kenne Leute, die seit 30 Jahren mit Hunden arbeiten und denen ist heute peinlich, was sie noch vor 10 Jahren fabriziert haben..
Aber als Ersthund und ohne anderweitige Erfahrung brauche ich einen Hund, der solche Fehler verzeiht. So einen habt ihr da einfach nicht.
Das ist ein Hund, der durch unversierte Hände gefährlich geworden ist. Klingt hart, spiegelt in meinen Augen aber die Realität wieder.
Ich halte es für unrealistisch, dass ihr - egal mit wessen Hilfe - den Hund wirklich verkehrssicher kriegt. Vielleicht Schadensbegrenzung, so dass sich "Unfälle" verhindern lassen. Aber wirklich verkehrssicher nicht.
Ich würde es mit Ehrlichkeit versuchen.
Wahlweise dem Tierheim, der Tierschutzorga oder wo auch immer ihr die Vermittlung anstrengen wollt ganz klar erzählen, wie der Hase gelaufen ist.
Mit etwas Glück "findet" jemand den Hund.
Es gibt Leute, die sich praktisch nur genau solche Hunde holen, weil sie eben damit umgehen und die Wuffzen wieder auf Spur bringen können.
Zitat
Shit daran hab ich nicht gedacht du hast mich getroffen :rip:
Ich meinte natürlich Ressourcen verteidigen in Form von agressiven Verhalten,wie beißen und Co
...das meint sie auch
Kommt drauf an.
Gegenüber fremden Menschen und Hunden darf mein Hund seine Spielzeuge und Futter verteidigen. Da hat einfach niemand ranzugehn außer uns.
Bei mir als Ressource kommt´s drauf an.
Gegenüber Menschen als Ressource nein - tut sie aber auch nicht, wenn, dann geht da der Beschützerinstinkt mit ihr durch und das ist okay, so lang ich es sauber kontrollieren kann.
Bei Hunden kommt es auf den Hund an.
Ich signalisiere ihr, ob es okay ist.