Also ich hab mit meiner Schnappschildkröte mit Leuten die "Hunde totaaaaaaal lieb haben!!" viel größere Schwierigkeiten als mit Leuten, die da zurückhaltender rangehn.
Beiträge von Fusselflitz
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Tschuldige wenn ich am Schmunzeln bin..
Du hast ihm "gezeigt, dass das ein netter Mensch ist", indem du den Mann- so versteh ich dich - umarmt hast?!.. sowas versteht ein Hund nicht.
Umarmen und sehr enger Körperkontakt ist ohnehin so ein Ding, das Hunde oft erst mal nicht einschätzen können. Sie versuchen dann nicht selten sich dazwischen zu drängen oder fangen an wild zu beschwichtigen, weil sie glauben, es läge ein Konflikt vor.Hunde können durch schlechte Erfahrungen Macken mitbekommen und von Dingen getriggert werden, die wir gar nicht ohne weiteres begreifen können. Da gab es schon die wildesten Geschichten, angefangen von "jeder, der Kaugummi kaut" über "jeder, der einen Schirm hält" bis hin zu "jeder, der nach einer bestimmten Creme riecht".
Zudem kann es sein, dass euer Hund auf minimale Eigenarten in Körpersprache und Mimik dieser "ungeliebten" Leute reagiert, die ihr gar nicht mitbekommt. Meine zum Beispiel kann in eine Dreiergruppe reinlaufen, sich von zwei Leuten begeistert streicheln lassen und den oder die Dritte Fremde, da ist dann schlagartig vorbei.. da gehn die Ohren zurück, die Rute verschwindet, die Lefze zuckt und wenn ich dann nicht schnell bin, wird geschnappt.
Liegt an der Körpersprache. Meine reagiert extrem sensibel auf - auch angedeutetes - Vorbeugen und Blickkontakt.
Beobachtet doch mal genau was die MENSCHEN machen, die der Hund nicht mag. Nicht den Hund. Den hört ihr ja
Wenn er sich partout an eine Person gewöhnen soll im Sinne von aktiv drauf zugehn, drück demjenigen Fleischwurststückchen o.ä. in die Hand und weise an, dass derjenige den Hund nicht ansieht(!) geschweigedenn anfasst, einfach komplett ignoriert und ab und zu ein Fleischwurststück fallen lässt. Mit der Zeit sollte der Hund dann näherkommen.
Wenn es reicht, wenn er denjenigen nicht anbellt, kannst du´s schlichtweg verbieten.
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Und grundsätzlich für die Zukunft:
Den Hund irgendwo hinziehen/schieben/bringen, auf irgendwas zeigen und Pfui sagen ist völlig sinnfrei und kann beim falschen Hund mittelfristig zu Verhaltensauffälligkeiten führen.
Wenn der Hund etwas macht, was er nicht soll, dann hast du ein paar Sekunden Zeit zum einwirken. Tust du das nicht, dann verknüpft der Hund auch das was du tust nicht mehr mit seinem Handeln, egal worauf du zeigst. Ein Hund ist kein Primat, der versteht das nicht.
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Bez. Dominanz etc. bezog ich mich auf den Beitrag von Madagaskar
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Och um Himmels Willen die Mär vom dominanten Hund ist so tot, die stinkt schon nicht mehr.. dieses ganze Rudelchefgelaber... da krieg ich inzwischen wirklich Kopfschmerzen von! Es ist schlichtweg widerlegt!! Und dass Hunde Ressourcen verteidigen ist auch vollkommen normal und hat nichts, aber auch gar nichts mit Dominanz zu tun, sondern allem voran mal damit, dass der Hund als Rudeltier und Beutegreifer selbstverständlich Ansprüche gelten macht und ggf. durchsetzt oder aufgibt...
Wenn ich dann höre der Hund darf keinen Beschützerinstink entwickeln, Ressourcen gibt´s bei mir schon zweimal nicht - dann hole man sich doch um Himmels Willen ein Kaninchen statt einem Hund, nur um dem dann mit aller Gewalt das Hundsein aberziehen zu wollen!
Und ja, ich bleibe mit allem Nachdruck dabei, dass DEIN Hund angefangen hat.
Die Hunde haben kommuniziert. Explizit der dort HEIMISCHE Rüde hat eindeutig kommuniziert und DEIN Hund hat sich trotz dessen im übertragenen Sinnen frech verhalten. Der wusste ganz genau was kommt, wenn er halbwegs sauber sozialisiert wurde und hat es drauf ankommen lassen.Vergleichsszene:
In einer Wohnung lebt ein Pärchen.
SIE läd einen Finanzberater ein, weil sie der Ansicht ist, dass die Versicherungen einmal überprüft werden müssten. ER findet das nicht so prickelnd, nimmt es aber schweigend hin. Als der Vertreter die Wohnung betritt, schaut er sich kurz um und geht dann schnurstraks zum Kühlschrank, um sich wortlos ein Bier herauszuholen. ER glaubt, er sieht nicht richtig, geht hin, schließt die Kühlschranktür und fordert: "Das ist ja wohl nicht Ihr Ernst! Stellen sie sofort das Bier zurück!" (Dazwischendrängen)
Der Vertreter reagiert nicht, sondern öffnet in aller Ruhe die Bierdose. (Nullreaktion)
ER wird langsam wütend. "Das reicht, verlassen Sie augenblicklich meine Wohnung!" (Lefzen/Knurren)
Der Vertreter hebt die Dose und trinkt in aller Seelenruhe einen Schluck. (Nullreaktion)
Daraufhin nimmt ER den Kerl kurzerhand beim Schlafittchen und befördert ihn vor die Türe - fischt aber natürlich vorher noch die Bierdose aus des Vertreters Hand. (Keilerei)Jetzt addieren wir noch den Umstand, dass es sich um Hunde handelt, also von Moral, fragwürdigen ethischen Vorstellungen und wirren Weltsichten verschon gebliebene Lebewesen, die schlicht im natürlichen Sinne logisch handeln und zwar so, wie sie es müssen, damit ein Zusammenleben funktionieren kann.
Tada.
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Einem Bekannten ähnlich passiert.
Auf einer Wiese wird sein Hund von einem freilaufenden andren attackiert, es entwickelt sich eine Beißerei (beide Hunde 30kg aufwärts) und die Halter des andren Hundes gaben Fersengeld.
Nu is der Mann praktischer Weise Polizist und zudem geduldig. Als er den fremden Hund mit Nachdruck hatte abwehren können kamen 20(!) Minuten später die HHs zurück.
Zur Rede gestellt kam folgendes Argument: "Der Rütter hat doch im Fernsehen gesagt, dass man sich schnell entfernen soll, wenn der Hund eine Beißerei anzettelt!"
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Alles was der Hund als "zugehörig" ansieht kann vereidigt werden.
Menschen, Gegenstände, Orte, andere Hunde - das Hündinnen/Rüden-Thema läuft ja grade im andren Thread.
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Naja, Knurren ist so ne Sache.. das ist meist das erste, das MENSCH wahrnimmt, tatsächlich läuft da meist mimisch und explizit auch körpersprachlich schon ne Menge vorher ab - das muss MENSCH aber erst mal mitkriegen.
Dass ein Hund wirklich quasi grundlos auf einen andren losgeht ist - zum Glück - extremst selten. Gut, für unsereins mag der Grund nicht immer sofort ersichtlich sein. Weiß ja ich nicht, dass der heranschießende Wuff die komplette Wiese im Wald als sein Revier betrachtet etc.
Und natürlich entstehen grade dann, wenn viele Hunde frei auf einem Fleck zusammensind aber keine Rudelstruktur besteht, gerne Konflikte. Und bis Mensch da mitkriegt fliegen mitunter schon die Fetzen.
Ich finde es wichtig, dich da zu desensibilisieren. Soll heißen: In gewissem Rahmen gehören Raufereien durchaus zum normalen Umgang unter Hunden. Wenn es sich um eine Maßregelung handelt, würde ich als Mensch auch gar nicht dazwischengehen, sofern es sich vermeiden lässt. Wenn die zwei Felle es miteinander klären können, ist hinterher immerhin mit etwas Glück Ruhe. Aber dazu musst du eben unterscheiden können, ob da zwei eine Meinungsverschiedenheit ausdiskutieren, oder ein Hund wirklich mit Beschädigungsabsicht auf deinen losgeht - dann hast du allein meist schlechte Karten.
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Hat der andre Hund denn gewarnt BEVOR er auf deinen los ist..?
Was lief da vorher ab?Wo wart ihr?
Wie kamen die Hunde denn so frei zueiander?
Gabs irgendwelche blutigen Verletzungen oder war nur das Fell hier und da "feucht"gesabbert?
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Naja, eins muss klar sein - DEIN Hund hat den Streit angefangen. Nicht der deiner Mutter. Der hat - völlig hundelogisch - seine Ressource verteidigt, hat auch ordentlich agiert, wollte deinen abdrängen, hat dann gewarnt und erst als deiner dann IMMERNOCH die Frechheit besessen hat, es wissen zu wollen, kam es zur Keilerei.
Ich hätte in der Situation entweder eingegriffen, als klar war, dass deiner das Feld nicht räumt, indem ich ihn weggerufen hätte, oder - hinge von den Hunden ab - wenn die zwei sich reinsteigern, was ja dann wohl allmählich der Fall gewesen wäre.
Was in meinen Augen nicht geht, ist, erst zugucken wie dein Hund provoziert und provoziert und am Ende den andren Hund dafür bestrafen, dass er sich das nicht ewig gefallen lässt.
Immerhin haben die anwesenden Hunde die fremden in ihrem Revier geduldet - das allein würde schon nicht jeder Hund machen.
Ich seh jetzt nicht das riesen Drama, würde halt versuchen mich soweit rauszuhalten, dass die beiden Kasper sich miteinander berappeln können in Bälde - sofern der deiner Mutter nach der Aktion jetzt noch nicht völlig kirre auf deinen ist.
Wenn die zwei das nämlich nicht bereinigt kriegen, könnt ihr die zwei vermutlich nicht mehr miteinander laufen lassen - auch draußen nicht.
Aber euch muss dann halt klar sein, dass Warnungen (Knurren, Lefzen etc.) und auch Wegbeißen da nicht ausbleiben werden. Wenn man da dann sofort hysterisch wird und dazwischenspringt, kann man sich die Mühe schenken.