Meine Püppi wurde damals durch eine OP im Alter von 12 Jahren plötzlich fast vollständig taub. Sie konnte nur noch hören wenn man den Mund ganz fest an eines ihrer Ohren drückte und richtig brüllte. Sie lernte zwar sehr schnell (in 2 Wochen) fast alle Befehle in Zeichensprache, aber ich konnte sie nicht mehr ohne Leine laufen lassen, weil sie sich dann nicht häufig genug umdrehte. Dadurch ist sie mir zwei Mal fast abhanden gekommen. Sie lief nämlich einfach weiter und geriet in Panik, weil sie mich nicht finden konnte. Man muß dazu wissen, dass ich in einem E-Rollstuhl draußen unterwegs bin, der nunmal nur ein gewisses Tempo fahren kann und auch wenn Püppi durch ihr Alter nicht mehr die Schnellste war, so war sie so doch für mich unerreichbar.
Diese Erlebnisse waren ganz schrecklich und als sie dann gestorben war, hab ich einige Male davon geträumt das sie vor mir weggelaufen ist. In diesen Träumen war sie erst neben mir und wurde dann immer schneller. Irgendwann kam ich dann nicht mehr hinterher, ich schrie in Panik und bat sie aus ganzem Herzen doch stehen zu bleiben, aber sie entfernte sich immer mehr. Irgendwann konnte ich sie nur noch aus der Ferne sehen, als sie eine Brücke überquerte und dann ganz aus meinem Sichtfeld verschwand. Meistens wurde ich dann von meinem eigenen Gebrabbel und Geheule wach und war tagelang durch den Wind, weil alles wieder hoch kam. 
Dieser Traum war natürlich sehr symbolisch und leicht zu erklären. Zum einen hab ich die Ängste die ich vor ihrem Tod hatte verabeitet und zum andern ihren Verlust.
Außerdem hab ich auch oft geträumt, dass ich wußte das sie sterben und ich sie verlieren würde. Das waren ganz verzweifelte Träume, weil ich mich so machtlos gefühlt habe.
Erst vor ein paar Wochen habe ich geträumt, dass ich alleine spazieren war und sie plötzlich bei mir war, als mir die fremde Umgebung Angst machte. In diesem Traum wußte ich das sie tot ist, ich prüfte sogar ihren Herzschlag. Aber sie war trotzdem wie lebend. Das gruselte mich gar nicht, ich war einfach froh das sie da war. Als ich dann wieder in bekannte Gefilde kam, lief sie mir wieder weg, was ich natürlich schrecklich fand.
Für mich war es allerdings wie ein Zeichen... "wenn du Angst hast, bin ich bei dir... auch wenn du mich nicht sehen kannst". Das war sehr tröstlich!
Neulich hab ich mich während einer Autofahrt mit meiner Mutter über diesen Traum unterhalten und dabei mal wieder sehr geheult. Da meinte ich auch nochmal, "Püppi wird immer bei mir sein und uns wird immer ein Band verbinden, auch wenn ich sie nicht sehen kann" und genau in dem Moment als ich das ausgesprochen hatte sah ich bei einem geparkten Auto ein großes Herz im Schnee auf der Windschutzscheibe. Natürlich hat das jemand da in den Schnee mit der Hand gemacht, aber es war trotzdem wie eine Bestätigung und hat mich sehr gerührt. Seitdem ist meine Trauer um sie nicht mehr so schmerzhaft und ich hab vor ein paar Tagen sogar einen schönen Traum mit ihr gehabt. Ich durfte sie streicheln und ich konnte ihr Fell richtig spüren. Sie hat "gelacht" und wir waren einfach nur glücklich. 