Beiträge von mittendrin

    Dann mache ich doch mal Seelenstriptease :D


    Ich lebe mit meinen Depressionen seit über 20 Jahren mal gut und mal weniger gut. Ja, ich hab früh angefangen und ich habe irgendwann gelernt, dass ich wahrscheinlich immer mal wieder gefährdet bin für eine neuerliche Phase.


    Vor allem in solchen Phasen habe ich übrigens auch Probleme mit Menschen und gehe dann nicht ohne Hund aus dem Haus. "Mehr" Schutztrieb finde ich dafür aber eher hinderlich. Meine Hunde haben bisher alle gespürt, wenn ein Mensch mir Probleme bereitet hat und die können klasse splitten, einfach ein bißchen Distanz schaffen. Maxe, als Collie-Mix, kann auch sehr schön für Sicherheit sorgen, wenn Männer distanzlos werden. Der setzt sich einfach neben mich und knurrt ganz leise. Für die "normale Menschheit" reicht das vollkommen als Abschreckung. Wer darüber hinausgeht, schlägt auch den Hund tot.


    Mir sind meine Hunde, auch im Hinblick auf die Depressionen, sehr wichtig. Sagt auch jeder Therapeut und Freunde sowieso. Dennoch habe ich immer im Blick, dass es meinen Hunden gut geht und sie nicht in erster Linie für mich da sind. Das ist eher so ein nettes Abfallprodukt.


    Wenn ich in eine Phase rutsche, dauert es in aller Regel nicht lang bis zum Klinikaufenthalt. Von daher ist es mir wichtig, dass meine Hunde eine gesunde Mischung aus Beschäftigung, Auslastung und aber auch Ruhe lernen. Die gehen durchaus mal einen Tag nicht spazieren, damit sie lernen, mit solchen Tagen zurecht zu kommen.


    Außerdem ist es wichtig, dass für solche Fälle ein soziales Netz bereit ist. Ich bin ja verheiratet, das heißt, die Hunde sind auf jeden Fall versorgt. Es gibt darüber hinaus aber auch Freunde, die z.B. TA-Besuche oder andere Dinge übernehmen. Auch dafür ist ein menschenfreundlicher Hund sehr viel besser geeignet.
    Das brauche ich dann, damit ich mich auch meinen Klinikaufenthalt konzentrieren kann. Wenn ich da hocke und noch zusätzlich drüber nachdenken müßte, wie es den Hunden geht... worst case, wäre das.


    Also, der Therapieeffekt des Hundes ist sicher unbestritten. Schon allein deshalb, weil Bewegung antidepressiv wirkt. Aber machen darf Mensch das mMn nur, wenn das Lebewesen Hund im Vordergrund steht. Den positiven Effekt, den darf er dann kostenfrei mitnehmen.

    Joa, das kann Maxe-Opi auch gut :roll:
    Alle Hunde sind spätestens da, wenn der Mixer in Aktion tritt (für die Gemüsepampe). Solch Mixer ist ja nicht wirklich leise und das Tamtam, welches ein hungriger Junghund veranstalten kann noch dazu...
    Aber Maxe hört nix mehr und scheinbar verlässt ihn auch sein Körpergefühl. Heute muß ich ihn nämlich meist suchen und auf die Futterzeit aufmerksam machen. Aber dann hat er es schnell kapiert und spurtet :lachtot: in die Küche.

    Ich bin ja nun nicht so der Impffan, aber eine vernünftige Grundimmunisierung finde ich wichtig.


    Geordy ist 3 mal geimpft für Staupe und diesen Kram. Tollwut bekommt er aber erst im Oktober das erste Mal (nach dem Zahnwechsel).


    In Folge lege ich auf Leptospirose und Zwingerhusten keinen Wert mehr. Tollwut gibt es alle 3 Jahre (ist schon seit ein paar Jahren auch fürs Ausland gültig). Staupe und Co. werde ich sicher noch mal die Titer überprüfen lassen und dann schauen, was an Impfe noch nötig ist.

    Ich hatte neulich ein Seminar/Workshop bei Dr. Gansloßer. Zu diesem Thema kann man eine ganze Menge lernen :smile: Z.B. gibt es einen dauerhaften erhöhten Adrenalin-/Noradrenalinspiegel, wenn um die Zeit der Entwöhnung von der Mutter, die Welpen an Proteinmangel leiden. Daraus folgend gibt es ja auch erhöhte Aggressionsbereitschaft.


    Tryptophan zur Erhöhung des Serotoninspiegels über die Ernährung kommt in Ei und vor allem in Innereien vor. Mais soll man bei solchen Hunden auf keinen Fall füttern, weil der wohl bei der Umwandlung stört (ich habe das nicht so ganz genau mitgeschrieben, sorry) Allerdings hat er sicher nichts davon gesagt, dass man da kohlenhydratreich füttern soll - das hätte ich behalten.


    Habt Ihr auch mal den Cortisolspiegel überprüft? Der hat auch Einfluß auf Serotonin und weiteres.


    Falls Du rauchst: Nikotin dockt bevorzugt an den Rezeptoren an, wo eigentlich das Serotonin andockt. Das weiß ich allerdings aus dem humanen Bereich und ich habe keinen Plan, wie stark sich das beim mitrauchenden Hund auswirkt.

    Zitat


    mittendrin
    da ich ja auch einen Kurzhaarcollie habe und das auch gelesen habe mit dem kleineren Genpool, mach ich mir einfach Gedanken... andererseits is seine Oma ein Langhaarige Colliehündin, aber der MDR1 Defekt hat glaub ich nicht wirklich was damit zu tun....


    Nein, der Gendefekt tritt natürlich gleichermaßen bei Lang- und Kurzhaarcollie auf. Aber für die Zucht gibt es einfach viel mehr Langhaarige, weshalb es da einfacher sein dürfte, (+/+) Hunde zu bekommen - zumindest wenn die Züchter denn auch mal Wert darauf legen. Viel zu viele sind ja der Ansicht, die Pharmaindustrie sollte halt Medikamente bereit stellen, wo auch der betroffene Collie mit zurecht kommt :(

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    ich habe halt auch gelesen, dass es bei MDR1 (+/-) auch zu schweren Nebenwirkungen von bestimmten Medis kommen kann....


    Ich habe das Thema mit dem Ergebnis sicher nicht aus meinem Kopf verbannt und denke bei eventuellen Behandlungen natürlich immer daran. Ich bin es eh gewohnt, beim TA immer aufzupassen. Beim (+/-) Hund hat man aber immer hin ein "bißchen Hirnschranke" mal so platt gesagt.


    Und, Geordy wäre mein erster Hund, der ohne Narkose auskommen würde... Bisher war es immer irgendwann, bzw. sogar mehrfach nötig. Aber ich bin auch nicht mit gesunden Hunden gesegnet :ops: Geordy *klopfaufHolz* hatte bisher noch nichts, was hätte behandelt werden müssen. Aber wenn wir Pech haben, verbleibt einer seiner Hoden im Bauchraum und der muß dann auf jeden Fall raus.

    Eine Freundin von mir hat eine (-/-) Collie-Hündin. Diese Hündin war (imho nach Narkose) schwer krank. Ich kannte sie damals noch nicht, weiß aber, dass es wirklich auf Messers Schneide stand.
    Desweiteren stehen ja durchaus nicht nur Antiparasitika auf der Liste und Ausweichmedikamente und die Behandlung damit, sind oft Kompromisse, die die Leiden des Hundes verlängern (da spreche ich aus der Erfahrung mit einem Diabetiker, der auch oft keine Standardmedikamente bekommen kann).
    Mir war also wichtig, einen Hund mit mindestens (+/-) zu haben. Beim Kurzhaarcollie haben wir keinen großen Genpool und bei der Verpaarung müssen noch weitere Dinge Beachtung finden. So leicht ist es dort sicher nicht. Hätte ich einen Langhaarcollie gewählt, hätte ich wohl einen (+/+) Hund haben wollen.
    Geordy ist zweimal getestet worden :ops: Einmal als Welpe per Speicheltest und weil die nicht 100% sicher sind, im Alter von 5 Monaten über Blut (boah, was hat er gebrüllt). Sein Welpenergebnis hat sich aber bestätigt: (+/-).

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    Ich hab so ein Exemplar. Hat zwar viel mit seiner Vergangenheit zu tun, trotzdem hat es mehrere Tage gedauert bis er verstanden hat was der Click bedeutet ;)


    Bei Dir heben die Hundis im Gegenzug ja schon mit 3,5 Monaten das Bein. Ausgleichende Gerechtigkeit nennt man sowas :D


    Squerry: mit "blind" clicken meine ich natürlich das, was Du selbst auch beschrieben hast. Clicken, wenn Hund nicht schaut.

    Mit aktiv trennen und schimpfen wirst Du schätzungsweise keinen dauerhaften Erfolg erzielen können. Wenn mein Opi verpennt, dass Geordy und Eddie am Überdrehen sind, dann mach ich es wie er.
    Ich stelle mich dazwischen. Bewege mich ganz langsam, sage keinen Ton. Gesicht wende ich dem "aktiveren Part" zu, ist bei uns in der Regel Eddie. Das dauert einen Moment, meist muß ich meine Position auch noch verändern, aber alles ganz ruhig, nicht noch zusätzliche Hektik reinbringen. Beide trollen sich dann oft auf ihre Plätze, was ich aber nicht sage (ich bin kein Fan von "geh auf deinen Platz"). Manchmal spielen sie anschließend auch vernünftig weiter und das ist für mich dann auch ok.