Herr Geordy war als Junghund mit Außenreizen dermaßen überfordert, dass der auch in einem ganz normalen Hundeschulkurs durchgekläfft hat. Das Problem dabei waren nicht die einfachen Übungen, die konnte er trotzdem. Aber Hund hat ja auch mal Pause und Ruhe konnte er in solchen Situationen halt gar nicht.
Der hat also erstmal im Verein abseits an Gruppentraining teilgenommen und wir haben uns dann langsam näher getastet. Fortgeschrittene Übungen, wo es eben auch auf Genauigkeit und/oder Position halten ankommt, waren dann durchaus auch ein Problem. Außerdem gabs dann Stadttraining und ich habe jedes Turnier, jede Hundeveranstaltung in der Nähe mit ihm als Besucher besucht. Er mußte halt vorrangig lernen mit diesem ganzen Tohuwabohu zurecht zu kommen. Das hat lange gedauert. Aber heute merkt man da wirklich gar nichts mehr von. Der kann jetzt ganz gechillt rumsitzen und gucken.
Wo er heute noch Probleme mit hat auf Turnieren, ist meine Verfassung. Ich bin halt gern total im Prüfungsstreß. Völliger Quatsch, aber nicht so leicht abzustellen. Wenn ich mich gut im Griff habe, die Bedingungen gut sind (Startplatz zeitig und nicht erst nach Stunden von Wartezeit), dann läuft der prima. Wenn ich total hochgedreht bin, dann schludert Geordy seine Übungen hin. Aber er macht alles richtig, würde er sagen
Letzteres Problem hat übrigens auch Finlay, wobei man das bei ihm nicht so offensichtlich merkt. Der ist von Haus aus ja ganz anders und hat mit Außenreizen so gar kein Problem. Aber wenn ich deutlich gestreßt bin, wird er total langsam. Der macht dann immer noch alles ganz akkurat und ordentlich, aber mit etwas Pech sind wir aus der Zeit, weil Herr Hund entschleunigt, als wäre er jenseits der 15 Jahre angekommen.
Na und mein eigener Streß wird tatsächlich nur mit Übung besser. Mit meiner Einstellung hat das nichts zu tun, denn Bestplatzierungen brauche ich nicht. Ich bin ganz zufrieden, wenn wir nicht auf dem letzten Platz landen.