Beiträge von mittendrin

    Hier bei uns gibt es einen Ortsverein vom DRC. Was die dort für rassetypische Arbeit leisten, kann ich nicht beurteilen. Aber ich finde es ganz gruselig, dass selbst Trainer von dort die Krise kriegen, wenn Herr Geordy nur seine Zahnreihe freilegt, weil seine Individualdistanz unterschritten ist. Selbst ein Hauch von Aggression ist irgendwie nicht erlaubt, da ist Hund gleich ganz, ganz böse.

    Wenn das also Dein erster Hund sein sollte und sich das dort ebenso anläßt, dann fände ich einen Hundeschulkurs anderswo auch nicht verkehrt. Kann man ja zwischendurch, nebenbei einschieben, wenn Hund schon etwas älter ist. Ist nicht verkehrt, wenn Hund und Mensch lernen, dass so ein Verhalten nicht unbedingt untypisch ist und auch nicht bedeutet, dass der Retriever gleich gefressen wird.

    Der passende Collie kann das auch, vorzugsweise ein Amerikaner aus der passenden Zucht. Aber man wird etwas ausgiebiger suchen müssen, als beim klassischen Gebrauchshund.

    Wenig Jagdtrieb, wenn dann gut lenkbar. Mit Artgenossen gut verträglich.
    Größentechnisch liegt der Rüde eher über 60cm, hat aber trotzdem nur knappe 30 kg. Hündinnen entsprechend weniger. Bewegung reicht ihm völlig (im Sommer sollte man Joggen und Radfahren aber in die kühleren Tageszeiten legen), was fürs Köpfchen hätte er gern, aber da kann man ihn meist für alles begeistern.

    Gartentechnisch ist Fin hier der "auf dem Thron liegende". Der ruht unauffällig und läßt alles passieren, was immer passiert oder sich eben wie ein normaler Passant benimmt. Aber wer nicht in die Sackgasse gehört, der wird beobachtet, uU auch begleitet. Und wer sich auffällig benimmt, wird auch ernsthaft verbellt (da lohnt es sich immer, gucken zu gehen). Er ist freundlich am Zaun oder auf der Straße zu Nachbarn, wenn sein Mensch dabei ist. Ist er allein im Garten, läßt er sich weder locken, noch jemanden durchs Tor, auch dann nicht, wenn er die Leute kennt.
    Draußen hatte er als Junghund die Tendenz nach vorne zu gehen und selbst zu entscheiden. Das hat er aber zügig gelernt, dass Mensch sowas entscheidet. Der zeigt heute hauptsächlich Präsenz über Körpersprache (und da wird das Plüschi sehr wohl vom menschlichen Gegenüber sehr ernst genommen) und uU kann er auch eindrucksvoll knurren und/oder verbellen. Nein, einen wirklichen Ernstfall hatte ich noch nicht. Aber so lange es nicht wirklich ans Eingemachte geht, bin ich da guter Dinge. Fin hat ne große Portion Selbstbewußtsein und ist kein schnell zu beeindruckendes Sensibelchen.

    So ganz grundsätzlich ist es mein Anliegen, niemals mit Hund unangenehm aufzufallen. Wenn ich also Hunde mit in die Öffentlichkeit nehme, dann so, dass ihr und mein Verhalten tadellos ist.
    Und das sind natürlich die Collies. Die haben ein gutes Image, machen ein hübsches Bild ;) und wissen sich zu benehmen. Die sitzen auch öfter mal vor Läden rum (ohne zu stören) und kennen irgendwie mehr Leute als ich.

    Allerdings hat ja auch ein Eddie ein Leben. Nun streßt den Öffentlichkeit sowieso dermaßen, dass ich ihm das schon um seiner selbst nicht antue, wenn es auch anders geht. Aber manchmal denke ich, dass er auch einfach ein Recht auf etwas hat. Momentan z.B. ist es ja doch wirklich warm und Eddie ist nicht besonders hitzetolerant. Wir haben aber den Sunder mit viel Wasser und zugänglichen Stellen für Hund alle paar 100 Meter. Eddie legt sich da dann gerne ins flache Wasser zum Abkühlen. Nun ist natürlich auch Ferienzeit und Touristen sind unterwegs. Nicht so gut für Eddie, weil er dann doch hin und wieder in Schrei-Arien ausbrechen muß. Aber die schlimmsten Kritiker der Elche, haben selber welche (yep, da nehm ich mich nicht aus, aber meine Prioritäten liegen irgendwie anders). Leute mit Rad und Kind und Fernglas - die haben ein bedauerndes Lächeln für den Eddie. Aber die Hundehalter, die sind total intolerant und angep....t, weil ein schreiender Eddie bedeutet, dass sie ihren unangeleinten Hund im NSG nun doch mal wenigstens am Halsband nehmen müssen. Was lerne ich daraus? Der Hundehalter-Tourist hier ist im Urlaub und eine Einschränkung seines Hundes kommt weder im NSG in Frage, noch weil es womöglich einen aus der Norm fallenden Hund gibt. Nun, ich benehme mich dann immer noch nicht daneben, aber mein Bedauern dafür, dass ich mit Eddie unangenehm auffalle und anderen etwas abverlange, hält sich in Grenzen.

    Natürlich gibt es Merle mittlerweile recht häufig, aber die Frage war ja, warum es auf einmal so gehypt wird. Und für den Durchschnitts-Hundeinteressenten (nicht die Forumsmenschen) ist es definitiv immer noch was Besonderes.

    Ich finde, merle ist schon ziemlich lange häufig und nicht mehr besonders.

    Und beim Durchschnittsmenschen (ich nehme jetzt mal an, das ist einer, der nicht sonderlich informiert ist), begegnet mir selten jemand, der überhaupt weiß, was merle ist. Geordy geht ja hier in aller Regel als xfache Mischung durch, weil er eben so "eine bunte Maserung" hat. Dass das eine besondere Fellfarbe ist, die nicht zufällig entstanden ist, weiß da überhaupt nie jemand.