Beiträge von Ziggy

    Ansage machen? Nein.
    Ich tutter zwar zwischendurch rum, aber eher für mich.

    Wenn die Diva Emmy Kleinteil ihre morgendliche schlechte Laune hat, frage ich sie schon, ob Madame von Pups ihren Schönheitsschlaf noch nicht beendet hatte. Aber nicht böse, oder so.

    Ich versuche vorher zu intervenieren. Wird ein Signal nicht ausgeführt, ist es mein Fehler. -> zu nah am fremden Hund, zu spät reagiert, Selbstbelohnung ist in dem Augenblick höherwertiger als das, was ich biete, Löffelchen aufgebraucht, usw.

    Klar, gibt es hier auch ein Nein, aber das ist positiv aufgebaut und ich zeige den Damen, was ich stattdessen möchte. Wird dies ausgeführt, jibbet Party.

    Ach ja, da ja einige schrieben, ihre Hunde sind resistent. Ja, das ist so. Emmy Kleinteil hat genauso reagiert. Sie stumpfte ab. Mich nervte es irgendwann, dass ich lauter werden musste. So zeigte mir Emmy, das schimpfen und motzen genau nichts bringt. Ich fing an, mich mit positiver Verstärkung zu beschäftigen und habe noch mal von vorne angefangen. Was uns weitaus mehr gebracht hat, und immer noch bringt, im alltäglichen Leben.
    Und, es gibt einfach gewisse Verhaltensweisen die kann ich akzeptieren und versuche nicht ewig dran rumzudoktern, da es eh nichts bringt. Und diese "Macken" sollen die Damen behalten.

    Versucht ihr euch abzulenken wenn ihr traurig seid? Wenn ja, womit?

    Bei mir ist es auch arbeiten. ;)
    Wenn ich auf Arbeit bin, bei meinen Bew. und meinem Team, kann ich mich wunderbar auf andere Dinge konzentrieren.
    Doof nur, das Demenzerkrankte wahnsinnig sensibel sind und genau spüren, wenn es dir nicht gut geht.
    Aber, sie fragen nicht. Sie nehmen dich in den Arm und das hilft auch ungemein.

    Ich fange auch an, mich zu Hause mit irgendwas zu beschäftigen. Etwas, wo ich mich richtig konzentrieren muss. I.R. irgendwas medizinisches bei mir. Suche mir Studien raus, oder erarbeite mir selbst was.

    Bei den meisten Hunden, die ich gehen lassen musste, hatte ich immer den Vorteil, dass noch ein Hund hier ist, der weiterhin versorgt werden möchte. Die Aufgaben verschwinden nie ganz. Man trauert zusammen und hilft dem anderen Hund über die Trauer hinweg.

    Bei Maya hab ich auch recht lange gebraucht.
    Ich weiss nicht, ob sie vorher Selbstversorger war. Auf jeden Fall, als sie 14 Tage durch Romanshorn irrte, muss sie sich ja von irgendwas ernährt haben.

    Ich hatte hier den Vorteil, dass Jäger Fleischreste auslegen. So konnte ich mit Maya angeleint hin und mit ihr trainieren, mir das anzuzeigen.
    Ab irgendeinem Zeitpunkt konnte ich sie abrufen. Okay, manchmal, gerade beim Stall, wird es wirklich schwierig.

    Wenn hier mal wer eine Maus oder so verspeist, sehe ich das nicht ganz so tragisch.

    @sommerli,

    Das ist wirklich eine harte Geschichte. Es tut mir unendlich leid.
    Gerade, wenn Mensch oder Tier so aus dem Leben gerissen werden, ist es besonders schlimm.

    Bei einem Seniörchen bereitet man sich irgendwie darauf vor. Was heisst vorbereiten? Mein, man hat es im Hinterkopf, und trotzdem ist es genauso sch**** , wenn es dann soweit ist.

    @Couchpotato,

    Ich glaube, beim ersten eigenen Hund ist es besonders schlimm. Soll nicht heissen, dass man es bei den nachfolgenden Tieren besser wegsteckt. Aber der erste eigene Hund... wenn ich an mein Rackertier denke... das ist jetzt 16 Jahre her und trotzdem laufen mir zwischendurch immer noch die Tränen.

    Ich räume auch immer erst mal alles weg. So nach und nach kann ich dann anfangen gewisse Dinge wieder vorzuholen. Und, ich erinnere mich immer gerne an die lustigen Dinge. Die halte ich mir dann immer wieder vor.
    Wenn es bei Emmy mal soweit ist, was hoffentlich noch Jahre dauert, werde ich immer wieder sagen: " ich habe noch nie so einen morgenmuffligen und biphasischen Hund gehabt. Else Kling. "


    Ich bin dazu übergangen, Halsband behalte ich hier und das, was ich wirklich nicht mehr brauche, und noch gute Qualität hat, spende ich dem Tierschutz.

    Eigentich ist es eher anders.Trauer bremst, macht depressiv, schwach.

    Wie es richtig geht, kann man bei "Butterkuchenfeten" beobachten.
    Erst sind alle extrem betroffen, dann gibt es Kaffee und Kuchen und ein Schnäpschen.
    Und *schwups* ist die Trauergemeinde in Hochstimmung.

    Das Leben geht weiter. Und nur so sind wir überlebensfähig.

    Und wodurch entsteht eine depressive Verstimmung?
    Richtig-> Emotionen. ;)

    Als Säugetier lebst du über Emotionen. Natürlich gibt es die Rationalisten, ich zähle mich bei vielen Dingen auch dazu, die ihre Emotionen nicht immer ausleben und unterdrücken.
    Und dann gibt es noch die emotionalen Menschen. Die, die in bestimmten Situationen keinr Maske aufsetzen müssen. Ich bewundere sie übrigens.

    Die TS, scheint mir, von ihrem Post ausgehend, zu versuchen, dass ganze rational zu betrachten.
    Einerseits um die Trauer zu verarbeiten, andererseits um die Emotionen zu unterdrücken? Da sie weh tun.

    Deswegen mein Hinweis zum 4 Phasen Model.
    Es hilft Trauer zu verarbeiten. Sie muss gelebt werden. Und, und das finde ich ganz wichtig für die TS., sie sieht, dass es kein dauerhafter Zustand ist.

    Ich komm nicht ganz nach...

    Der Hund ist jetzt 1Jahr alt? Im besten Hormonchaos- Alter und soll jetzt kastriert werden?
    Hmm.... :/
    Das der eine Hoden raus muss wenn er nicht absinkt, klar, aber warum gleich komplett kastrieren? Der Hund muss doch erst mal erwachsen werden.
    Erziehung und Management wäre hier mein Mittel der Wahl.
    Den Hund erst mal ankommen lassen, Stressauslöser vermeiden... aber doch nicht gleich "schnipp schnapp Eier ab"

    Ach ja, meine Kleinteile sind übrigens auch kastriert. Emmy markiert draussen schlimmer wie manch Rüde, Maya toppt das Ganze, sie kontrolliert danach gleich, ob auch ja alles nach Mayapipi riecht und Emmy kann stundenlang ihre Plüschraupe berammeln.
    Dominanzproblem.... :ugly:

    Trauer ist immer ein emotionaler Prozess. Ohne Emotionen bist du als Säugetier nicht überlebensfähig.
    Wenn du, bedingt durch deine Trauer, ein paar Konzepte lesen willst.
    Elisabeth Kübler Ross und Verena Kast mit dem 4 Phasen Modell.

    Vielleicht hilft dir eine Abhandlung über den Trauerprozess um zu schauen wo du stehst und wie die Verarbeitung stattfindet.

    Und jetzt die empathische Seite. Trauer und Verlust ist... sch*****....
    Auf Arbeit ist es ok für mich, da gehört es dazu.
    Aber im eigenen Umfeld?
    Weisst du, ich hab immer gesagt, wir Tierhalter haben eine masochistische Ader. Du weisst, dein Tier lebt nicht so lang 10 -20 Jahre, und trotzdem holt man sich wieder eines.
    Denn es geht nicht ohne. Und jeder braucht seine eigene Zeit. Und die Zeit solltest du dir nehmen.

    @02wotan,

    Lies bitte noch mal genau was du geschrieben hast.
    Du schreibst, das sogar Reflexe vergessen gehen. Reflexe können nicht vergessen werden. Parasympathikus und so.
    Stammhirn und so.

    Ob deine Schwiegermutter mit 100 noch durchs Heim flitzt? Keine Ahnung. Unsere älteste Bew. Ist 102 und körperlich fit.
    Je nachdem, in welchem Alter die Demenz, resp. der Verdacht auf eine Demenz vom Alzheimertyp auftritt.
    Um so jünger, um so gravierender und steiler der Verlauf. Warum das so ist, darauf hat die Wissenschaft bis heute keine eindeutige Antwort.

    So, und nun fertig OT.

    Wir sind nur ahnungslose Betroffene, die nie mit den Ärzten gesprochen haben.Macht aber nichts.

    Ich bin nur ne ahnungslose Arbeitnehmerin in einem Kompetenzzentrum für Demenz. Habe nur ein paar Weiterbildungen und Fachtagungen besucht. Habe mich auf dieses Krankheitsbild spezialisiert, eigne mir im Selbststudium Wissen an, erarbeite Kompetenznachweise und mache demnächst den Abschluss CAS Demenz.
    Macht auch nichts.