Beiträge von Sundri

    :ops: da werd ich ja ganz verlegen.....

    Ich glaube, man braucht einen Trainer, der sich mit Straßenhunden auskennt, keinen klassischen..... der meint, so einen Hund behandeln zu können, wie einen hier gezogenen. Das funktioniert nicht.

    Bei Diego musste es zudem unbedingt ein Frau sein. Viele Straßenhunde fürchten sich vor Männern, je dunkler (Südländisch eben) diese sind, desto mehr erinnert das wohl an früher. Im Ausland sind es oft Männer die brutal und mit Gewalt gegen streunende Hunde vorgehen....

    So hat sich Diego in Spanien eben meinen Töchtern angeschlossen und sich, wie ich heute weiß, lange vor meinem Ex gefürchtet. Er hat sich auf die Matte vor der Tür gelegt, dort geschlafen und sich gefreut, wenn die Mädchen kamen, aber Reißaus genommen, wenn er deren Papa war.... noch heute hat er dunklen Typen gegenüber ein weit größeres Misstrauen als hellen.... bis er meinen Liebsten akzeptiert hatte und ihn aus tiefstem kleinem Hundeherzen liebte, hat das ganz schön lange gedauert.....

    Also, auch die Wahl des Trainers stellt da ganz andere Ansprüche. Ich hab zwei Trainerinnen hier gehabt, hab auch so, glaub ich wenigstens, eigenen Hundeverstand. Malik hab ich ausgebildet und durch alle Prüfungen geführt... als Jagdhund, so gut es ging nur mit Ermutigung aber eben an den passenden Stellen auch durch Förderung oder Hervorrufen des Meideverhaltens. Ich glaub nicht so recht an Kuschelerziehung bei Hunden.

    Es muss jemand sein, der nicht festgelegt ist, sondern der offen für Neues ist, der vielleicht auch einfach mal neue Wege ausprobiert, der Phantasie hat und der vor allem nicht meint "DAS muss jetzt aber so funktionieren!" Der sieht, wenn der Hund überfordert ist und der dann einlenken kann. Und, der wie meine Trainerin auch erkennt "das lernt er einfach nicht....." ohne wirklich Methoden zu wählen, die ihn eher brechen und die mich dann ermutigt hat, das einfach so zu lassen und, durch mein immer gleiches Reagieren einen langsamen Lerneffekt aufzubauen...

    Wie gesagt, jetzt, gute zwei Jahre später, da hört er schon auf das was ich sage und manchmal, manchmal macht er es auch, nicht immer - aber immer öfter. Den Gehorsam den ich bei Malik fordere, der würde Diego einfach scheu werden lassen.

    Ungeduld, auch im Ton erschreckt meinen Hund.... wenn ich sauer bin, so richtig, dann kann ich sagen was ich will, säuseln, liebkosen, schnuppe - er sieht an meiner Körperhaltung (besser als Malik das je konnte) "mit Chefin ist nicht gut Kirschen essen" und verzieht sich, möglichst weiter unter sonst was.... also, Ungeduld zerstört Vertrauen.... gleichmässiges Verhalten und Konsequenz schafft Sicherheit. Jedenfalls glaub ich daran.

    Auch wenn wir zu Hause zanken, mit drei Teenies ist das nicht zu vermeiden, ist er derjenige, der dann rastlos durch die Wohung geht und dem man ansieht, das er am allerliebsten jetzt ganz weit weg wäre...... dabei spricht ihn einfach niemand an..... er ist auch derjenige, der dann zu allen einzeln hingeht und beschwichtigt...... während es Malik nur tangiert, wenn der Liebste und ich zanken.....

    Versucht mal, die wörtlichen Kommandos mit Zeichen zu ergänzen.... das klappt bei uns ganz hervorragend, ich muss nicht schreien, wenn er zum 28 mal aus seinem Korb kommt, weil ich Schulbrote mache und er ab und an eines haben darf (ein altes), es reicht wenn ich mich steif mache, aufrichte und einfach in den Korb zeige..... aber hurtig..... und das klappt besser als reden.

    Viele Grüße
    Sundri

    Hej Morticia Motte,

    ja, haben wir.... Diego unterscheidet nur, zwischen Freund, da freut er sich, jammert und will spielen und quietscht gotterbärmlich und Unbekannt oder Feind. Unbekannt ist Feind, da wird in die Halsung gesprungen, gebellt, gedroht und Mr. Universum markiert. Dabei ist Diego kastriert, macht aber nix....., die Erzfeinde von Malik hat er gleichfalls zu Feinden erklärt, obgleich er sie vorher (wenn er sie einzlen traf, zu Beginn) ganz nett fand.

    Leider neigt Malik dazu, angefeindete Hunde ebenfalls anzumachen, so dass ein Spaziergang mit Beiden mitunter einer Kathastrophe gleich kommt. Während bei Malik alles vorbei ist, wenn der andere Hund vorbei ist, würde Diego hinterher gehen und zerrt auch noch eine Weile nach.... Während Malik Hunde, die von hinten kommen, kaum wahr nimmt, legt sich Diego auf die Straße und betreibt Wegelagerei, sobald er sie sieht. Er guckt also auch ganz anders, als Malik das tut. Für den spielt sich alles vorn ab.....

    So oft es geht, gehen wir zu zweit, jeder einen Hund..... Einzeln kann ich die "Drohung" wehe Du bewegst Dich aus meinem Radius aufrecht halten, bei zwei Hunden geht das nicht - dabei war Malik früher aus solchen Pöbeleien ohne Leine sogar abrufbar.... davon ist heute nichts mehr da. Kommt uns jemand entgegen (kann auch ein Fahrrad sein) geht es ab ins "Fuß" (dem Hund sagen, was er tun soll..... auch hier!) und wehe wehe, er bewegt sich da raus...... da gibt`s kurze Leine und egal wo er hin will, ich halte ihn einfach nur fest. Alles andere, Ablenkung, Richtungswechsel und was Trainer noch so anbieten nutzt rein gar nichts. Selbst die allerschönsten Leckerlie für die man sich an anderer Stelle glatt zum Affen machen würde - sind draußen mal so gar nicht spannend.... no way.

    Es gibt solche Hunde, sagte meine Trainerin, "möglich das sich das im Laufe der Jahre ändert, aber erst mal eher nicht." Also gehen wir möglichst zu einer Zeit, in der wenig los ist, zum Glück leb ich auf dem Land und kann das.... aber es bedeutet auch, immer schneller zu sehen,als mein Hund und möglichst unbeeindruckt zu sein. Keine Angst oder Unsicherheit zeigen...... die liest er schneller aus meiner Körpersprache heraus, als ich sie reflektieren kann - und natürlich bestätigt ihn das auch....

    Viele Grüße
    Sundri

    Moin,

    ich glaube fest daran, das Hunde, die nicht in unserem Kulturkreis liebevoll gezüchtet und aufgewachsen sind, eben gaaaannnz anders sind. Und vor allem, das sie anders bleiben.

    Diego hat auf der Straße gelebt und in Andalusien mit jungen Pferden gespielt, er hat junge Vögel und Kaninchen gefangen und gefressen - und, wenn es nichts gab, auch Pferdeäpfel.... das tat er hier auch, bis er irgendwann begriffen hatte, Ees gibt zu Hause was Besseres!"

    Ich hab noch keinen Hund erlebt, der so bemüht um Kommunikation ist, wie Diego - da weicht er mein Herz auf... er plappert regelrecht (steht vor einem, und öffent und schließt die Schnauze, wie beim plappern halt), das ist einfach nur süüüß... und natürlich lernt er auch, indem ich darauf reagiere, verstärkt er dies Verhalten, wenn er mir etwas mitteilen möchte.

    Aber die Anforderungen an ihn müssen ihm angepasst werden, manches kann er jetzt, zum Beispiel nicht wie irre in die Halsung springen, wenn vor uns ein Vogel auffliegt, aber eben auch nur, wenn ich den Vogel vor ihm gesehen hab und das Ganze mit einem scharfen und bestimmten "NEIN!" beendet hab, bevor er los läuft. Immerhin, heute dreht er die Ohren in meine Richtung, wenn ich spreche.... draußen.... zwei Jahre später. Was mir immer noch zeigt, das Wichtigste im Umgang mit ihm ist Geduld, Geduld und noch mal Geduld.....

    Neulich hatten wir ein besonders schönes Erlebnis, mir ist die Leine aus der Hand gefallen und er hatte das sofort spitz und war auf und davon, ungebremst, alles Rufen half nicht (mach ich auch nicht, hinter ihm her brüllen......) allerdings waren wir auf einem Weg unterwegs, den er zwar gut kennt, der aber nicht so blickweit ist und er kam doch tatsächlich schauen, wo ich denn war? DAS war ganz neu, ansonsten ist er in solchen Momenten auf und mindestens drei Stunden davon... diesmal aber kam er regelmässig nachsehen und so hab ich mich versteckt.... da kam er dann doch soweit nah, das ich die Leine wieder aufnehmen konnte. Mir zeigt das, das manche Dinge sehr sehr lange dauern..... und es gibt mir die Hoffnung, das es vielleicht eines fernen Tages möglich sein könnte, ihn ohne Leine laufen zu lassen....

    Manches dauert eben einfach länger.... und bis dahin hilft es dem Hund zu sagen, was er tun soll. *kicher* das klappt übrigens bei Kindern ebenso gut. "Lass das" hilft nie so gut wie "Geh bitte um die Pfütze herum", Komischerweise tun die Knirpse das, während ein "Geh nicht durch die Pfütze" genau das zur Folge hat....

    Lächelnde Grüße
    Sundri

    Moin,

    ... ein Feuerwehrauto (Polizei, Krankenwagen) mit eingeschalteten Martinshorn an eurer Wohnung vorbei fährt?

    Malik heult mit wie ein kleiner Wehrwolf.... Diego spitzt nur die Ohren...

    ... eine Blechdose plötzlich scheppernd auf dem Boden fält?

    Malik schaut auf, Diego erschreckt sich und geht dann los, um zu sehen, ob man die Dose fressen könnte..

    ... ihr ihnen ein Stück Schokolade vor die Schnauze haltet?

    Schnuppern und weiter gehen, beide finden Schokolade (überhaupt alles an Süßkram außer Keksen) doof.

    ... sie alleine zu Hause sind und ein für die Hunde fremder Mensch die Wohnung aufschließt?

    Tobsuchtsanfälle, Knurren, Drohen und Gebell..... DAS geht gar nicht. Wozu auch.

    ... wenn auf einem Spaziergang (Hund freilaufend) ein Hase oder Reh 5 Meter vor dem Hund über den Weg rennt?

    Beide wären wech........... Malik allerdings abrufbar, Diego nicht.

    ... euch ein Betrunkener entgegen kommt? (Frage bezieht sich auf den unsicheren Gang des Menschen)

    Beide würden ihn verbellen und anknurren, Malik nach vorn gehend, Diego eher rückwärts gerichtet. Noch schlimmer werden von Malik allerdings Menschen verbellt, die sich hinter einem Busch oder so verstecken.

    ... ihr euch eurem Hund gegenüber auf dem Boden setzt und ihn in die Augen schaut?

    Dann gehen beide weg..... und zeigen Anzeichen von Beschwichtigung.

    Gruß Sundri

    Moin,

    als unser Diego hier vor gut zwei Jahren aus Spanien angekommen ist, haben wir auch diverse Probleme feststellen können. Klauen was immer man fressen kann.... egal woher, egal wie....

    Meine Ansicht nach hilft bei so etwas nur eines, nichts aber auch gar nichts herum liegen lassen und - wenn wir essen, muss der Hund auf seinen Platz. Da Diego damit entsetzliche Probleme hatte, im Korb liegen, während wir essen und ich bis zu 20 Mal aufgestanden bin und ihn wortlos zurück geführt hab, hab ich ihn irgendwann aus purer Verzweifelung während des Essens fest gemacht. Das klappte dann, festgemacht, lag er im Korb und rührte sich nicht. Heute bleibt er dort.... versucht aber immer noch, sich ständig davon zu schleichen. Ich weiß, das kann verdammt mürbe machen.

    Noch heute neigt er sehr wohl dazu, zu tun, was man fordert und dann, zwei Sekunden später das zu machen, was er mag. Bleiben? Ist für ihn extrem schwer..... nur nicht in der HuSchu, da bleibt er bis ich ihn rufe, aber zu Hause? "ich war in meinem Korb" scheint er zu sagen "und, das reicht doch wohl....." Wir arbeiten daran....

    Er hat da auch einen anderen Charakter als unser Ersthund, wenn ich den irgendwohin schicke, dann bleibt er dort, bis ich ihn wieder rufe. Aber erstklassig, der käme nie auf die Idee, einfach zu machen was er wollte..... Ehemalige Straßenhunde aber tun dies sehr sehr häufig. Sie sind es gewöhnt, für sich zu sorgen und sie können das auch. Sie haben ein Wissen darum, das sie auch ohne uns klar kommen würden....

    Diego weiß genau, das Sofa ist tabu..... wir erwischen ihn nie darauf, hören aber immer, wenn er runter springt..... Malik würde sich nie trauen, auch nur eine Pfote auf`s Sofa zu legen, selbst einer Einladung würde er nicht folgen. Zu oft runter geflogen.... Diego allerdings würde bei einer Einladung nicht zögern, aber mal so gar nicht.

    Bei uns liegt kein Spielzeug herum.... zum Einen, weil Malik nicht spielt und zum anderen, weil Spielzeug etwas ist, mit dem ich mit dem Hund spiele, oder die Kinder - aber wir beginnen und wir hören auf. Herumliegen fordert ja nur das kaputt machen heraus..... Unsere Aktivitäten finden draußen statt..... drinnen ist Ruhezone.... oder Kopfarbeit, wenn die Kinder mit ihm spielen, von allen möglichen Kommandos über "Rolle" bis "Tot" ist drinnen alles möglich und danach ist er auch ruhebedüftig....

    Wir haben zwischen unseren Hunden den einen oder anderen Kampf gehabt, ich hab mich da so weit es geht heraus gehalten, ihre Rangfolge (ich glaube an diese Rangfolge und auch an Rudelverhalten bei Spaziergängen zwischen eigenen und ständigen Begleithunden) machen sie untereinander aus. Sie haben genug Plätze, die sie eigenständig aufsuchen können, nur in der Küche gibt es feste gebunden Plätze und dort dulde ich kein Tauschen..... auch kein Aufhalten unter dem Tisch, vor der Tür oder sonstwo..... Korb und fertig. Der heiß begehrte Platz unter meinem Schreibtisch ist immer für den, er als erster drunter liegt..... allerdings, wer unter meinem Schreibtisch knurrt - fliegt raus. DAS ist mein Platz, fertig. Mag sein, das ist falsch, aber ich hab damit keine weiteren Probleme.

    Ansonsten dürfen sie sich nicht überall bewegen, Bad, Fernsehzimmer und Kinderzimmer sind Tabu..... da ich ihnen helfen kann, diese Grenzen zu wahren, sind die Türen zu. Übergreifender Gehorsam ist etwas, woran ich nicht glaube..... und daher helfe ich ihnen einfach, das zu schaffen, indem ich die Türen schließe, oder kein Essen herum liegen lasse oder....

    Diego hatte große Angst vor Menschen und war doch erstaunlich Distanzlos. Während ich eigentlich nur Hunde kenne, die einen mit einem winzigen Abstand beschnuppern, steckte er einem die Nase sonstwohin.... kam er von draußen, sprang er mir schlicht in den Rücken. Was hab ich alles ausprobiert...... am Ende hat ein sich ihm zuwenden und eine drohende Haltung "Wag es ja nicht daran auch nur zu denken" geholfen... heute begrüßt er mich und geht dann auch seinen Platz. Das Stupsen verbitte ich mir, notfalls mach ich auch mal die Tür zu..... heute stupst er nicht mehr, wenn er etwas möchte, sondern er sitzt und hat mich im Auge - das kann ich gut ignorieren.

    Das Hinterherlaufen hab ich irgendwann auch unterbunden...... durch in den Korb schicken.... ich war nicht sicher, ist das Angst, das ich gehe oder Kontrolle...... es gab auch Tage, da hab ich einfach die Tür hinter mir zu gemacht.... und heute ist das alles kein Problem mehr.... aber, so wie Malik, der hier geboren ist, bei Menschen aufgewachsen und sozialisiert ist, der keine bösen Erfahrungen gemacht hat - SO wird Diego niemals werden.... muss er auch nicht.

    Manches ist machbar mit ihm, anderes wohl nicht, Freilauf wird ihm nie möglich sein..... aber besser hier an der Leine als in Spanien in der Tötungsstation.....

    Sundri

    P.S. Du darfst Deinem HUnd helfen indem Du ihm sagst, was er tun soll.... keine Alternativen wie "geh weg" das würde meiner nie verstehen, eindeutige klare Anordnungen "Geh auf Deinen Platz" hingegen sind klar und eindeutig..... da weiß er, was er tun soll.....

    Moin,

    Terrier sind, wenn der Halter konsequent ist, relativ einfach zu erziehen..... ich kenne viele, die hören auf`s Wort und sind manchmal sogar ganz leichtführig.

    Allen gemein ist allerdings eine gute Auslastung. Sie wollen arbeiten und haben ungeahnte Power. Das heißt, Auslauf allein genügt nicht. Ich amüsiere mich immer über die Halter, die ihre Hunde endlos hochtrainieren und dann am Stöhnen sind.... Sie müssen gefordert werden, durch Spiel und Beschäftigung.

    Sprich, wenn mein Hund den Garten umgraben würde, käme er allein nciht raus. So einfach ist das.

    Wenn ich den Jagdtrieb nicht fördern wollte, käme er allein nicht raus, denn dann jagt er, so wie bei Dir, unkontrolliert, alles was sich bewegt und powert sich einfach hoch und höher. Will ich das nicht, muss ich handeln und es unterbinden.

    Ich weiß aber auch um das "Auschalten von Ohr und anderen Sinnen" wenn die Terrier einmal losgelassen sind... ich hab einen ähnlich veranlagten Hund, der draußen einfach auf Durchzug schaltet.... die Folge, weil ich nicht will das er Nachbars Hühner jagt, alle Katzen munter macht und vor jedes Auto springt, er muss an der Leine bleiben. Geht nicht anders....

    Im Haus allerdings ist das anders, da ruht er viel und wird von der Familie beschäftigt, mit allerlei Spielchen.... seine "geistige" Auslastung erfolgt drinnen, soweit das möglich ist.

    An der Leine zerren oder in die Halsung springen ist bei meinem Hund auch ein Problem, ich hab mir ein Hilfsgeschirr besorgt, seitdem zerrt er nicht mehr.... springt aber, sobald das Huhn vor uns über die Straße pilgert, unverändert rein, no way.... es sei denn ich sehe das vorher und untersag ihm dies durch Kommando, dann geht`s, aber nur, solang er noch nicht los gestürmt ist.

    Ich würde im Garten den Raum begrenzen..... einen Teil abtrennen und ihn dort buddeln lassen, den anderen Teil würde ich nur im Beisein betreten und das Buddeln unterbinden. Er sollte keine Gelegenheit haben, Mäuse zu jagen.... zumindest nicht, wenn Du das nicht willst.

    Was das Auto anjagen betrifft, auch das würde ich möglichst unterbinden, durch Abtrennen, so das er das nicht mehr kann.

    Das Wichtigste scheint mir jedoch, das er zur Ruhe kommt.... also sich nicht hochpowern kann, auch durch drinnen bleiben und in den Korb müssen, und durch ausreichende Beschäftigung. Suchspiele, Apportieren oder Agility. Wenn ich Dich so lese, hab ich den Eindruck, dass Dein Hund unterbeschäftigt ist.

    Liebe Grüße
    Sundri

    Moin,

    unser Diego litt ganz entsetzlich und wir mit ihm, er heulte, als Nachbars Liebste läufig war ab Morgends 5 Uhr bis Nachts gegen 23 Uhr und schlief dann total erschöpft ein....... es war nicht auszuhalten, zumal unser Ersthund, der nie weinte, sich davon mitreissen ließ und wir am Ende am Rad drehten....

    Ich hab Diego erst einmal chemisch kastrieren lassen, um zu sehen, wie sehr er sich verändert, ob es Wesensveränderungen gibt oder so - aber er blieb der liebenswerte Hund, der er ist und war und als die chemische Keule dann nachließ, haben wir ihn kastrieren lassen und nur ihn....

    Ja, Malik fand ihn superspannend und wollte ihn besteigen und alles mögliche, aber Diego hat ihm klar die Kante gezeigt und nach einer Weile war der Spuk vorbei..... keine Spannung, kein Gezicke, nur Ruhe.... Diego interessiert sich immer noch für Nachbars Liebste, aber er weint nicht mehr und leidet vor allem nicht.

    Ich würde das ausprobieren und zwar, vorerst auch nur mit dem Hund, der davon betroffen ist. Schon daran kann man dann sehen, wie es wird. Auch bei der Chemischen Kastra war Diego für Malik total interessant und auch da hat Diego sich die Annäherungen komplett verbeten und wir konnten sehen, wie es denn so ist, mit einem intakten Rüden und einem anderen....

    Viele Grüße
    Sundri

    Moin,

    mein Hund durfte früher auch nicht nach oben weil ich ihn in den Kinderzimmern schlicht nicht haben wollte. Und in Schweden darf er eine Hausseite nicht betreten, weil eine unserer Mitbewohnerinnen eine Hundehaarallergie hat und wenigstens in ihrem Schlafraum (das Haus ist auf der Seite gallerieartig offen) soll sie keine Hundehaare haben.

    Er ging aber trotzdem hoch und immer nur dann, wenn wir nicht da waren.....

    Doppelseitiges Klebeband ist eine gute undhilfreiche Idee, so hat meine Freundin ihrerm Hund das heimliche Schlafen auf dem Sofa abgewöhnt, nachdem die Hexe da einmal einfach kleben blieb und ein Donnerwetter bekam... vorher hat man sie ja nie erwischt..... auch bei Katzen hilft es, wenn sie immer auf Motorhauben hüpfen.....

    Meinem Hund haben wir es durch Zufall abgewöhnt, irgendie hatte er nicht mitbekommen, das einer von uns daheim geblieben war und oben an der Treppe saß.... als er hochschlich hat mein Mann einen Stapel CD Hüllen (leere) gegen die Wand über ihm geworfen... er hat sich fürchterlich erschrocken und hat dannach nie mehr einen Fuß auf die Treppe gesetzt.

    Das ist Vermeiden, ansonsten plädiere ich für Verbauen, irgendetwas, was schnell geht.... bei snaftmütigen Hunden reicht vielleicht einfach eine große Schaumstoffmatte, die rutscht, wenn er sie betritt? Oder ein angefertigtes Podest, das die erste Stufe einfach abdeckt? Und das man sonst als Regal an die Seite stellt?

    Gruß
    Sundri

    Moin,

    mir scheint das Wegsperren als die momentan sicherste Variante - ich hab ja auch einen Strassenhund aus Spanien, der klaute zu Beginn alles was fressbar war..... heute fixiert er noch Bröckchen, die herab gefallen sind - aber er wartet mittlerweile auf sein Kommando...... das war ein zwei Jahre dauernder Weg.

    Geknurrt hätte er allerdings niemals.... er hat zu viele schlechte Erfahrungen gemacht, auch heute noch klemmt er seine Rute, wenn er in der Küche etwas herab gefallenes holen darf (sonst darf er die Küche nicht betreten).

    Ich bin ein großer Freund von begrenztem Raum und genau das würde ich zu Beginn empfehlen, begrenzten Raum. Hund - Küche - dann eben nicht. Notfalls woanders hinbringen oder fest machen..... Wohnzimmer? Muss man drüber nachdenken - kann man ebenfalls begrenzen, bei uns geht das, weil wir zwei davon haben, ein kleines Fernsehzimmer, das für meine Hunde tabu ist und ein großes, in welchem sie sich frei bewegen..... zuzüglich dem Schlaf- und Arbeitszimmer haben sie so genug Platz, Esszimmer nur, wenn sie sich in ihrem Korb aufhalten. Und am Anfang hab ich ihn 25 mal hintereinander in den Korb gebracht und teilweise auch angebunden...... heute ist das alles nicht mehr nötig. Er kommt ins Zimmer, schaut sich um und geht in seinen Korb. Auch das ist begrenzter Raum.... Ich würde einfach im Wohnzimmer erst mal nichts mehr essen. Die beste Variante ist, dem Hund die Möglichkeiten zu nehmen.

    Als ich feststellte, das Diego alles klaut was auch nur fressbar ausschaut, wanderte als erstes der Mülleimer in eine Höhe an der Wand, die nicht erreichbar ist und ich ließ einfach nichts mehr liegen......... und aus war`s mit der Dieberei..... mir scheint, der Hund hat zu lange für sich selbst sorgen müssen?

    Daran würde ich arbeiten, begrenzte Räume und dann Geduld, und noch mal Geduld und ein wenig mehr Geduld.... bis unser Diego fest verankert hatte, das es jeden Tag etwas zu fressen gibt und er auf seinen Napf warten kann, hat es ein gutes halbes Jahr gedauert...... man darf den Hund auch ablenken, mit einem Kauknochen oder so etwas, da lernt er a. das er auch etwas bekommt und vielleicht hilft es beim ablenken? Es sollte aber etwas sein, das ihn länger beschäftigt, kein Leckerlie und den Kauknochen immer bevor er knurrt.....

    Und was die Jagdhunde betrifft, solches Verhalten entsteht, meiner Meinung nach, nur durch Langeweile, der Hund sucht sich, weil er keine hat, eine eigene Beschäftigung..... einen Wachtrieb haben die meisten immer noch, Mannschärfe allerdings nur noch Weimaraner. Und - die wenigsten Beißvorfälle passieren mti Jagdhunden..... und die "alten" Jäger? Das erledigt sich mit den nächsten Jahren von selbst. Ts.....

    Liebe Grüße
    Sundri (dieselbsteinenJagdhundführt)

    P.S. mein Hund lebt allerdings mit mir, denn er ist mein Partner, das ganze Jahr nicht nur in der Jagdsaison. Bei solchen Haltungen stimmt doch was nicht.