Hej,
ich hab auch einen spanischen Straßenhund.... manches von dem, was Du beschreibst, kenne ich auch, manches weckt Erinnerungen...
So erinnere ich mich auch, das Diego überhaupt nicht auf menschliche Worte reagierte, egal was ich da für ein Tänzchen veranstaltete, er saß in seinem Korb und "staunte". Ich hab ganz schnell raus gehabt, das er auf Körpersprache und somit vor allem auf Zeichensprache (die kannte ich, weil ich einen Jagdhund führe) reagierte. Das Zeichen "sitz" hatte er nach dem zweiten Tag raus, das Wort noch lange nicht....
Straßenhunde mögen manche Dinge nicht, sich ihnen zubeugen z.B. - das tust Du, wenn Du ihm etwas geben willst, ihn anleinen möchtest oder ihn streicheln willst. Viele Straßenhunde haben verknüpft "hinbeugen" gleich "Angriff". Versuch es mal einfach mit kleiner machen, also in die Hocke gehen? Möglicherweise reagiert er dann besser?
Das er sich anfangs nicht lösen mochte ist völlig normal..... das hat sich ja aber auch gegeben.
Mein Diego ist zum Glück sehr verfressen (das sind Straßenhunde sehr häufig) und das macht uns vieles leichter, ich halte nicht viel von Frolic - aber er steht drauf, wie die Fliege auf ein Häufchen..... Frolic und er klebt an mir, ist also unser Superleckerchen, immer fein geviertelt und bereit. Aber draußen sind die absolut unspannend, egal was ich mache, draußen bin auch ich abgemeldet. Die ersten Spaziergägne ohne Leine waren toll - bis er eines Tages begriff, Leine ab heißt Freiheit, da kam er lange lange nicht wieder, jagte alles, was sich bewegte, rannte mehrfach über eine vielbefahrene Straße - ich bin mehrfach fast gestorben, die Autofahrer auch..... er darf nicht mehr von der Leine. Bitte sein ganz vorsichtig, es kann gut sein, das er, sobald er ein wenig Selbstbewusstsein entwickelt, weg ist - Hunde aus dem Süden sind oft so......
Das er keine Laute von sich gibt - okay, kann man drüber nachdenken, es aber wohl nicht fördern, ist ja auch nicht so schlimm, oder? Und spielen? Spielen mit Speilzeug? Das tut weder mein Großer (ausgebildetet Jagdhund) noch mein Straßenhund? Spielzeug? Och nö..... aber draußen schnappt er sich manchmal Äste und tobt damit ab, oder er spielt aktiv mit uns. Das hat aber sehr lange gedauert. Pfotenschnappen ist da sehr beliebt oder auf der Stelle auf ihn zutrampeln.... und schwups ist er dabei. Ich, als seine Chefin darf das übrigens erst jetzt allmählich, meine Kinder können das beinahe von Anfang an mit ihm machen.
Er liest vielmehr aus meiner Körpersprache heraus als mein Ersthund, der bei Menschen aufgewachsen ist. Ich kann noch so lieb säuseln wenn ich stinkig bin, er nimmt das wahr und verschwindet erst mal.... noch heute hört er eher über Körpersprache als über mein Wort, Aufgerichtet auf ihn zugehen funktioniert immer schneller als "Korb!" er ist im Mai zwei Jahre bei uns.
Es braucht Geduld, Geduld noch mal Geduld und noch ein bisschen Geduld und Zeit...... war er früher, wenn die Leine ab war, auf und davon und das ewig, kommt er heute in unübersichtlichem Gelände nach kurzer Zeit zurück und guckt wenigstens, "Hey wo biste denn...." mit Tricks, auf den Boden begeben und interessiert irgendwohin beugen, klappt es das er näher kommt, so dass ich ihn auch wieder einfangen kann. Er hat also gelernt mir zu vertrauen und zu sehen "wenn Chefin da was guckt, dann ist da auch was...." da sind dann immer Frolic.... er soll ja lernen, das ich verlässlich bin.
Also, mit dem Spielen warten...... und den Hund beginnen lassen, ihm wird das fremd sein.... Menschen bewegen sich komisch wenn sie spielen.... und vielleicht Zeichen benutzen? Uns hat natürlich der Umgang mit dem Ersthund sehr geholfen, gibt`s bei Euch die Möglichkeit für Gassibegleitung oder ähnliches?
Viel Erfolg
Sundri