Beiträge von Sundri

    Zitat

    Was meinst du mit "ich darf irgendwann immer los"? Für Trial-Hunde gilt nämlich: Ob der Hund bei einem Trial zum Apport geschickt werden darf, bestimmen die Richter, und wenn der Hund eigenmächtig apportiert, ist er draußen.

    Das ist schon klar, aber außer bei einer Prüfung, wird jeder Hundeführer darauf achten, das jeder seiner Hunde zum Einsatz kommt. Ich würde nie auf die Idee kommen, drei Hunde dabei zu haben und jedesmal den gleichen Hund los zu schicken. Von daher verknüpft jeder Hund irgendwann "ich komme dran, ganz sicher...." das ist auch ein Lernziel und erleichtert dem Hund das Warten.

    Eine leise Stimme gehört auch für mich zur Jagdhundeausbildung dazu, ich muss mich, in Gefahrensituationen oder brenzligen Momenten steigern können.... was glaubt ihr, ist mein Hund zusammen gezuckt, als er, ohne Fuchs, von der Fährte zurück kam und ich los brüllte? Hätte ich immer eine laute Stimme, hätte das nichts bewirkt - meine Stimme ist ein ganz wichtiges Instrument in der Ausbildung und eines, das die meisten überhaupt nicht wahr nehmen.

    Liebe Grüße
    Sundri

    *lachendaufdemBodenroll* so schöööööön, also ehrlich.... aber Geschichten mit Hund und potentiellem Partner kann ich auch beisteuern.

    Erstes Date, Verabredung zum Waldspaziergang.
    Er erklärt, das er Hunde liebt und Hunde ihn.
    Ich bin gespannt, sag noch, ist ein bissel matschig draußen...
    Treffen am Auto, er trägt Cowboystiefel *fallum*
    Klappe auf, Malik hebt den Kopf.
    Er "Hallo Du Feiner, komm mal her, ja komm doch mal her....."
    Malik schaut woanders hin, volle Ignoranz
    Er macht nen Tänzchen vorm Auto und lockt den Hund
    Malik krabbelt über den Rücksitz und springt aus der Fahrertür
    "Vollidiot" deutlich denkt mein Hund "Vollidiot"
    Wir gehen los, Malik ignoriert ihn, wie er noch nie wen ignoriert hat.
    Er jammert über die schmutzigen Wege, seine Stiefel werden schmutzig
    Ich denke "ach, das ist aber putzig.... wie überraschend"
    Zurück beim Auto
    Er "ich will Dich unbedingt wiedersehen........."
    Malik empört "Wuff" (er hat noch nie wen angebellt)
    Ich, öh mal sehen, ich hab in nächster Zeit unglaublich viel zu tun!


    Neuer Versuch.
    Zweites Date,
    Ihn mit Malik an der Leine im HBF in Hannover abgeholt
    Mein Hund scheint ein besseres Männerbild zu haben, als ich.
    Er sieht uns, beugt sich runter, huschelt den Hund.
    Malik kriegt sich nicht mehr ein, wedelt wie wild, freut sich,
    wirft sich hin.... bekommt Leckerlie
    Ich *staun*
    Wir gehen raus, ich "Fuß!"
    Malik geht an seine Seite ins perfekte Fuß....
    Ich *mirfehlenalleWorte*

    So ist es geblieben, die treulose Tomate ist übergelaufen,
    wir sind verheiratet, trotz dreier mitgelieferter Töchter.
    Glücklich, sher glücklich, alle....

    Heute sieht das so aus,
    ich stehe morgens auf, klettere aus unserem Hochbett.
    Malik hebt die Braue "Hey Chefin...." bewegt sich nicht.
    Der Liebste dreht sich im Bett.
    Malik springt aus dem Stand auf alle Viere
    tanzt unterm Bett
    "Der Chef ist wach, der Chef ist wach, komm runter Du...."
    er dreht sich im Kreis
    ich steh fassungslos (überflüssig denkt das Tier, da bin ich mir sicher) daneben.
    No way - erzählte man mir nicht, Hunde seien treu?
    Meiner nicht....

    Deshalb hab ich heute nen spanischen Streuner, der liebt mich, der sitzt unter`m Bett
    und erzählt mir was..... was Liebes, das kann ich sehen und das tut mir gut.

    Aber Recht hat mein Hund gehabt, mein Liebster ist der allerbeste Mensch den ich kenne....

    Also, vertrau Deinem Hund.

    *lächelnde* Grüße
    Sundri

    Moin,

    ich mag diese Gruppen von arbeitenden Springern auch unglaublich gern, oder auch Gruppen von anderen apportierenden Hunden, irgendwo hab ich mal Labradore gesehen, die so arbeiten, sehr spannend.... und die bringen ja, wie kaum andere Hunde, das apportieren angewölft mit. Ich kenne auch welche auf der Fährte, 48 Stunden (eine wirkliche Herausforderung für jeden Hund und ganz hohe Schule), aber ihr eigentlicher Job besteht eben im Apportieren nach dem Schuß.

    Wobei das harte Rucken an der Leine, damit der Hund nicht los läuft ist auch ganz schön heftig..... grad bei einer so schmalen Halsung finde ich das nicht gewaltfrei. Der sitzt am Ende zu Beginn nur, weil er das Rucken nicht mag, auch nicht schön. Das verschwindet zwar mit zunehmender Erfahrung (ich darf irgendwann immer los), ist aber, meiner Meinung nach, nicht gewaltfrei aufgebaut.

    Es gibt so viele spezialisierte Jagdhunde, auch eine Meute von Podencos ist unglaublich spannend, oder die Lebendstellenden Jagdhunde aus den wirklich heißen Ländern, die das Wild am Platz binden, bis der Jäger da ist. Lundehunde - heute kaum noch im Einsatz, aber eben ganz große Spezialisten, Lebendapportierer, ihnen fehlen sogar bestimmte Zähne.... es gibt für jede Jagdart (und ich finde nicht jede gut) spezielle Hunde.

    Unsere Vollgebrauchsjagdhunde, Vorsteher, Stöberer und Apportierer, die auf alles ausgebildet werden, sind nur ein Zeichen an unsere angepasste Zeit. Früher war Jagdhundehaltung höfisch, da gab es Hundemeister und die Besten lagen zu Füßen ihres Herren (Wild war auch in der Ernährung eine wichtige Ressource), heute ist das alles anders, da haben Jäger einen Hund, obwohl sie nur 4 mal im Jahr zur Staatsjagd gehen und kein eigenes Revier besitzen, da fehlt tägliche, praktische Übung und wenn es nur ein schlichter Reviergang ist.

    Ich glaube, das Vermeidung, gut praktiziert mehr bewirkt als jahrelanges Wattebauschwerfen, wie Welsh Aussie beschreibt, manchmal reicht ein einziges Mal für ein ganzes Leben.... das geht auch anders, ein Bekannter hatte sich einen Münsti geholt, 8 Wochen alt, total süß..... der läuft draußen im Garten frei herum und nähert sich einem Busch, schießt eine Amsel raus und greift den Welpen an - weil sie darin brütete - der hat sich so erschreckt, das er Zeit seines Lebens eine höllische Angst vor Amseln hatte. Nur vor Amseln! Das war nun nix was irgendein Jäger brauchte, einen Hund der vor Amseln reißaus nahm.... die gibt`s ja auch überall und das hat manches Mal für Lacher gesorgt. Zum Glück war mein Bekannte selbstbewusst und nahm das nicht persönlich und hat seinen Hund nicht unter Druck gesetzt.... er hat alles mögliche versucht, das rückgängig zu machen, hat aber alles nicht geholfen, von daher....

    Und ich kenne auch den Hype der vor jagdlichen Prüfungen statt findet, den persönlichen Ehrgeiz der Jäger (die meisten sind eben Männer und "mein Haus, mein Auto, mein Hund" scheint irgendwie genetisch veranlagt) die vergessen dann schnell mal, das ihr Hund eben nur ein Hund und kein Jagdgebrauchsgegenstand ist. Die besserene Hunde sind eben nicht die mit den vielen Punkten (da wird eben doch viel unter klinischen Bedingungen gelernt) sondern die, die später im Jagdbetrieb täglich ihren Hund stehen. Und da muss ich sehen, was mir wichtig ist, einer, der jede Fährte findet oder einer der alles apportiert? Hunde haben ebenso wie wir Stärken und Schwächen. Ich wähle aus, für mich, mein Wild, mein Revier.

    Hündinnen werden sehr oft nur auf Prüfungen geführt, sie gehen in die Zucht, sollen zeigen, welches Potential sie haben und gehen seltend im Jagdbetrieb und den täglichen Bedingungen. Find ich fragwürdig....

    So, Euch erst mal einen schönen Tag
    Sundri

    P.S. Welsh Aussie, Dankeschön. Es gibt für mich einen deutlichen Unterschied zwischen Gewalt in der Erziehung und dem Mittel Vermeidung in der Anwendung. Klug gemacht, sollte so etwas nur ein einziges Mal bewusst, gezielt und ordentlich aufgebaut statt finden, danach nie wieder - die meisten aber haben sowas von "Hah, dem zeig ich es jetzt aber mal" in sich und dann wird`s brutal...... und im Grunde sind es Führerfehler, die so angegangen werden.

    Hej,

    ich weiß leider nicht, wann und wo Du arbeitest, aber ich hab mit meinem Hund früher das gleiche Problem gehabt (ein wenig anders, er hatte keine Trennungsängste, ich hab ihn verbotenerweise gehalten und wollte ihn nicht allein zu Hause lassen, weil mir das Risiko das er anschlägt oder so, zu groß war.) und mir fiel nichts anderes ein, als ihn im Auto zu halten.

    Das stand bei meienr Chefin auf dem Hof, ich konnte aus dem Fenster sehen und hatte ihn immer im Blick. Der Hof gehörte zu meiner Arbeitsstelle, Hundchen war angeleint, lag im Kofferraum, hatte Decken und im Winter, als es sehr kalt war, hatte ich auch zwei ganz große Lavatherm Kissenim Austausch, er lag zugfrei und beobachtete das Treiben auf dem Hof einer Tierarztpraxis. Freundete sich sogar ein wenig mit der Hofkatze an, die sich an seinem Wassernapf vergriff....

    Ansonsten ist ein geschlossenes Auto auch eine Möglichkeit, wenn es irgendwo in Ruhe stehen kann - und nicht 1000 Leute den Hund stören. Ich finde da nichts bei, andere lassen ihren Hund in einer Box, da bietet ein ganzes Auto mehr Raum....

    Viele Grüße
    Sundri

    Moin,

    niemand muss hier irgendwen ins Reich der Legenden schicken, aber Hundeausbilder, die die Hegewald Prüfung ablegen (bei der es, zumindest zu meiner aktiven Zeit noch so war, das man Katzen für die notwendige Härteprüfunf bereit hielt, falls der Hund das nicht bereits unter Zeugen irgendwo anders erledigt hatte) die finde ich doch zweifelhaft..... man nennt das bei den DD legal, weil nur Hunde mit Härtenachweis züchten dürfen - nun ja.... ist natürlich auch etwas, von dem man die Öffentlichkeit weitgehend ausschließt.

    Und wie weit die beiden Damen nun mit anderen Hunden kommen, lasse ich offen. Ich kenne Vizlas, die sind eine ganz besondere Sorte Mäuse, da reicht schon das erheben der Stimme und sie sinken in sich zusammen..... meiner würde sich hinlegen und gemütlich denken "So, fertig für heute!", der Vizla meiner Ausbilderen war beim selben Ton zu Tode betrübt....

    Zudem habe ich mehrere Hundetrainer detailliert beobachtet und ich hab immer das Gefühl gehabt, das sie weitaus mehr "können" als sie zeigen - mehr tun auch, als sie zeigen wollen.

    Und ja, Jagdhunde arbeiten häufig weit weg von einem, sie müssen selbstständige Entscheidungen treffen und manchmal auch gegen Befehl (wenn der Jäger mal nicht peilt, das da was los ist) losgehen, und sie probieren es alle, lieber etwas anderes zu tun, als schon wieder das gleiche.... ich erinnere mich an meine VGP, da hatten in der Nacht Sauen gegraben, an der Stelle, an der der Fuchs lag und die waren noch nicht weit, wir hatten große Probleme, die Hunde zum Apport zu bewegen.... und grad hier weiß mein Hund auch ganz genau, wieweit mein Einwirkungsbereich geht, da gibt`s Spezialisten, die gehorchen auf`s Wort, im 30 mtr. Umkreis um den Führer, aber wehe sie sind drüber, da geht nichts mehr..... und sie wissen auch, Schleppleine (damit arbeiten wir zu Beginn beim Apport) heißt immer "unter Kontrolle", so einige gehen ab und durch, samt Schleppwild, wenn die weg ist - alles neue Herausforderungen, an dessen Ende aber stehen muss "SO nicht!"

    Zwangsapport ist für mich auch ein stetes wiederholen des gleichen Tuns, ich bin jemand, der meint, wenn die Aufgabe geklappt und ung gut gelaufen ist, wiederhole ich sie vielleicht noch einmal, aber heute dann nicht wieder. Soll meinem Hund ja nicht langweilig werden.... Wir haben in großen Gruppen apportieren gelernt, weil ein Hund auf einer Gesellschaftsjagd vielleicht doch an anderen Hunden vorbei muss, an anderen Jägern vorbei muss und weil Beuteneid durchaus häufig vorkommt, man kann so etwas üben. Bei Gruppen klappt das nur, weil sie gelernt haben, das jeder dran ist, zu seiner Zeit real life und im Training.

    Und ja, jung anfangen..... Malik kam mit 9 Wochen auf die Wiese zum Welpenjagdhundekurs und als er 12 Wochen alt war, ging`s in die jagdliche Ausbildung, er hat seinen Schuß am Wasser bereits im Oktober als Jüngster mit Bravour bestanden..... und hätte in seinem ersten Jahr mit auf die Gesellschaftsjagden gehen können, aber ich fand ihn zu jung für das Getümmel im Staatsforst und hab noch ein Jahr und zwei Prüfungen gewartet; ein Jahr später war er erwachsener und nicht mehr so stürmisch. Mit vier Monaten hat er seine erste lebende Ente (ungeplant, sie war verletzt) gefangen und gebracht - und wollte sie nicht, weil es das erste lebende Wild für ihn war, abgeben. Da hab ich auch nicht zugesehen..... sondern stand dicht am Wasser, als er angeschwommen kam... mit ernster Ansage klappte es dann auch.

    Wenn man früh mit der Ausbildung beginnt können sich auch eher wenig Fehler einschleichen, es gibt auch erstaunlich viele Hundehalter und -schulen, die meinen, da beginnen wir dann mal erst, wenn der Hund wenigstens ein halbes Jahr alt ist....

    Und die andere Seite ist, das viele Hunde gar nicht mehr das breite Repertoire ihrer Ausbildung brauchen, wenn sie fertig sind, die Vorsteher sind zwar Vollgebrauchsjagdhunde, aber nicht jeder Jäger hat jedes Wild und jede Möglichkeit zur Arbeit. So fällt dann das ein oder andere auch wieder runter.

    Ich bin aber selbst sehr fasziniert von Gruppen apportierender Hunde, vielleicht weil ich die Arbeit dahinter sehe, und nicht glaube, das entsteht von allein..... mein Ausbilder hat immer gesagt "ein, im Apport gut durchgearbeiteter Hund, apportiert einfach alles.... tut er es nicht, mangelt es an der Ausbildung!" und so ist es, egal ob ich meinen Schlüssel verloren hab, oder in Schweden der Frisbee unauffindbar ist, oder sonstwas, er findet es und bringt es. Es muss kein Wild sein, ich glaube, das macht den Unterschied." Und bis heute tauschen wir, Frolic gegen Beute, wie immer die auch aussehen mag....

    Sundri

    Moin,

    das hört sich aber gar nicht gut an - bist Du mal in einer Tierklinik vorstellig geworden?

    Ich könnte mir vorstellen, das die Infektion daher kommt, weil a. der chip ungünsig gesessen hat oder b. etwas verunreinigt gewesen ist, oder c. Dein Hund allergisch darauf reagiert?

    Nur weil etwas noch nicht vorgekommen ist, muss das ja nicht heißen, das es keine Zusammenhänge gibt.

    Unser Diego hat vor seiner Kastra einen Hormonchip bekommen, wir hatten überhaupt keine Probleme in dieser Hinsicht.

    Viele Grüße und gute Besserung
    Sundri

    Moin,

    natürlich ist es das, wer da behauptet, das sein Hund zu 100% im Gehorsam steht, der lügt.... der schwindelt nicht, der lügt.... trotzdem halte ich eine sorgfältige und nachhaltige (also nicht nur lernen für die Prüfung und dann alle fünfe grade sein lassen - wie es viele tun) für eine Lebensversicherung. Und, nachher im Alltag alles weiterhin üben, nicht Jahre brach liegen lassen (oder im Sommer) und dann meinen, das sitzt noch.

    Als ich vor 12 Jahren begann mein Hundchen auszubilden war ich, a. als Frau, b. als Noch-Nicht-Jägerin (ich hab mit meinem Hund angefangen) und c. als Vertreterin sanfter Methoden und Anhängerin gewaltfreier Erziehung eine sehr seltsame Erscheinung auf dem Hundeplatz......

    Und, obwohl mein Hund vieles sehr viel schneller lernte als die Hunde, die Druck bekamen, zog keiner der Anwesenden seine Schlüsse daraus und dachte um. Ich wurde belächelt.... ich sprach leise mit meinem Hund, arbeitete viel mit Sichtzeichen (will ja keinen Krach im Revier haben) und ich war ganz schön stolz auf mein Hundchen, der die meisten Sachen mit Bravour erledigte. Da standen andere auf der Leine, damit der Hund auch liegen blieb, ich konnte weg gehen ;)

    Füchse sind so eine Sache, ich glaube für mich, Hunde tragen sie nicht gern, weil sie zu nah an ihnen sind - sie sind Verwandte - und nicht nur einfache Beuteobjekte. Sie sind keine Beute - also ein Hund würde eher alles andere fressen, als den Fuchs und mir ist im meiner aktiven Zeit nur ein einziger Hund begegnet, der Füchse ausgesprochen gern brachte und ganz heiß auf sie war - war auch komisch. Alle anderen taten dies, weil man es von ihnen verlangte. Und, da grade beim Fuchs viel mit Druck gearbeitet wird, steigt der Widerwille beim Hund, ich denke, da gibt es Zusammenhänge, über die viele nicht nachdenken. Da muss man auch den Charakter seines Hundes im Blick haben und sehen, was er braucht.

    Apportieren muss, das glaube ich fest, immer positiv aufgebaut werden, ansonsten kann ich mich (da steh ich zu) auf meinen Hund nicht verlassen, aber er muss auch lernen, das er immer bringen muss, wenn ich ihn los schicke.... mein Hund kam einmal ohne Fuchs zurück, da hat`s aber nen Anschiss gegeben.... und da ich sonst immer leise spreche war das ein ganz besonderes Highlight für meinen Hund, der ging aber zurück wie gejagd..... das mein ich, wenn ich von Druck spreche.... ich glaube nicht, das es irgendwen gibt, der das nur positiv aufgebaut schafft.....

    "och mein Liebchen, keine Lust gehabt, dann geh doch noch mal bitte..... aber husch...." Ph!

    Ich erinnere mich an einen Hund in der Ausbildung, der durch gar nix ins Down zu bekommen war, ging das Wild ab, war der Hund weg..... no way, was haben die alles versucht, Schleppleine, Anbrüllen, Stachelhalsung, nix.... eines Tages, es war Januar, ging er wieder hinter dem Hasen los. Herrchen pfiff und wie der Zufall es wollte, in dem Moment, indem er den Pfiff überhörte (man sah das an einer leichten Anspannung im Körper) trat er auf eine zugefrorene Furche, überschlug sich, krachte auf den Acker und lag..... ich kenn keinen Hund, der anschließend so zuverlässig liegt, wie dieser.... der legt sich noch im Pfeiffen mitten im Sprung runter. Also Vermeidung ist schon, klug angewendet, eine Alternative.

    Und leider sind die meisten Jäger die ich kenne, Herbstjäger - der Hund sitzt das ganze Jahr im Zwinger, wird zur Jagdt raus geholt, einmal ordentlich verhauen, damit er weiß, wo es langgeht und das war`s dann.... wieviele Jäger kennt ihr wirklich, die täglich mit ihren Hunden raus gehen? Ich bin immer total überrascht, wenn hier Jagd ist, wer doch alles einen Hund hat... erstaunlich und traurig.

    Sundri

    Moin,

    die Sache mit dem Zwangsapport wird es ebenso lange geben, wie Eltern ihre Kinder mit Strafe erziehen - wenn es bei den Kindern nicht klappt, wie dann beim Tier? Wobei man auch da uneins sein kann, wann beginnt Zwangsapport und wie sieht er aus, für die einen ist jede Form den Hund zum Halten zu bringen, Zwang....

    In der jagdlichen Ausbildung arbeitet man zuerst mit Dummies bzw. Apportln aus Holz, das Tragestück wird häufig mit Fell umwickelt, damit der Hund sich daran gewöhnen kann. Dann folgen Dinge, die sich nicht konstant verhalten, etwa PET Flaschen, die mit Wasser gefüllt sind (echtes Wild hat keinen "Griff" in der Mitte), der Hund muss lernen, das jedes Stück in einer für ihn leichteren Art und Weise aufgenommen wird, denn nach dem Aufnehmen darf er es nicht wieder ablegen. Wir arbeiten mit Gewicht, Apportl die, nach und nach, damit der Hund Muskulatur zum Tragen aufbauen kann, schwerer werden. Einen 4,5 Kg Fuchs über 400 mtr. tragen ist harte Arbeit... der bewegt sich beim Tragen, schwankt und schleift, hängt im Gebüsch, muss über Gräben gebracht werden - erfordert also ein hohes Maß an Arbeitseinsatz. Es dauert lange, bis ein Hund das alles kennt und je sorgfältier ich vorgehe und je besser ich meinen Hund kenne, desto erfolgreicher werden wir als Team sein.

    Es gibt durchaus Wild das Hunde furchtbar ungern tragen, Füchse gehören definitiv dazu - manche Hunde mögen keine Tauben, die "federn" so und sie empfinden das als unangenehm. Ein gut ausgebildeter Jagdhund soll Fallwild, also totes Wild, das er beim Stöbern findet, bringen - damit der Jäger/Revierinhaber sehen kann, was da so rum liegt. Ganz ohne Befehl, von allein, das nennen wir Bringtreue. Er muss lernen, das alles, was Wild ist (wehe er bringt ne Maus....) gebracht werden muss, immer, jederzeit... und da spalten sich auch die guten von den schlechten Hunden, lernen erstere wirklich "alles bringen was liegt" haben letztere häufig gelernt "oh, alles was nach Chef riecht (man lernt ja am ausgelegten Wild und das wird angefasst) bringe ich, den Rest lasse ich liegen", und bei der Prüfung auf Bringtreue wird ein Fuchs in unbekanntem Gelände von hinten (also ohne zu verfolgende Spur von vorn) ausgelegt - da scheitern viele Hunde... mein Hund sollte also wissen und auch gelernt haben, das ich weiß, wenn ich ihn los schicke, das da immer, in jedem Fall, was liegt! So wie ich mich auf ihn verlasse, soll er sich auf mich verlassen.

    Ein gewisser Druck gehört also schon dazu, wenn der Hund den geschossenen Fuchs z.B. nicht bringen will, kann ich ihn das nicht durchgehen lassen...... wenn er auf der Schlepp (das sind 400 mtr) von mir entfernt das Wild nicht aufnimmt, durch die Gegend wuselt und den Herrn einen schönen Tag sein lässt (das versuchen sie alle) muss ich eingreifen und ihm klar machen "Wehe Du kommst ohne!" Bei jagdlichen Prüfungen ist das der Punkt, an der der Hund durchfällt.

    Dazu kommt natürlich auch, mein Hund ist im Revier für mich unverzichtbar, er ist auch wertvoll als Arbeitsbegleiter, seine Ausbildung dauert, bis zur VGP knappe drei Jahre und ich hab viel Zeit investiert, wenn ich einen guten Hund haben will - wenn sich da nun Schwächen auftun, versuche ich eher die zu regeln, als zu sagen, okay, toller Fährtenhund, aber beim apportieren ist er ne Niete - kauf ich mir eben nen Zweiten dazu?!

    Bei den Jägern ist es wie bei allen Menschen, ein mittelmässig veranlagter Jagdhund wird in der Hand eines guten Hundeführers ein absoluter Traumhund, ein hoch veranlagter Jagdhund wird in der Hand eines mittelmässigen Hundeführers seine Veranlagungen nicht ausleben können und wird mittelmässig werden, schlechte Hundeführer haben schlechte Jagdhunde - das erleben wir aber auch täglich um uns herum, ganz ohne Jagd.

    Und alles muss geübt werden, auch das Nachsuchen auf "verloren" (herunter geschossenes Federwild im Feld) muss so geübt werden, das der bei der Suche aufgeschreckte Hase eben links liegen gelassen wird - ohne Druck ist das kaum möglich.... ohne Verleiden auch nicht.

    Mein Hund muss unter harten Bedingungen, unter Einhalten all seiner Instinkte und unter ablaufendem Beutedruck ablassen können, er muss, auf Downpfiff fallen, egal wie nah er dem Wild ist - abbrechen - und je öfter er seine Beute bereits gehabt hat (Hunde ziehen ja auch verletztes Wild runter, wenn es größer ist und bringen es zum stehen) desto schwerer wird das für ihn. Das geht nicht immer ohne Druck - mein Revier war von sehr stark befahrenen Straßen durchzogen, wenn da der Pfiff nicht gesessen hätte, hätte ich nicht lange einen Hund gehabt.

    Und ja, die Jäger die ihren nassen Hund bei der Entejagd zitternd im Gebüsch liegen haben, die mag ich auch nicht, da gibt`s Decken, Wärmekissen und Handtücher, ich will doch meinen Hund lange haben..... und nasse Hunde liegen nicht gern, die laufen um sich aufzuwärmen.... aber solche wird es leider immer geben.

    Sundri