Moin,
ich kenne das Problem aus der Eltern-Kind Beratung, es gibt Eltern, die legen unglaublich viel Wert auf Essen und Kinder, die gar nicht so viel benötigen, wie ihre Eltern glauben und dann beginnen die seltsamsten Dinge abzulaufen.... Da wird mit Knete am Tisch gespielt, während man dem Kind die Brotstückchen in den Mund schiebt, da wird laufend Essen angeboten - man geht miteinander Baden und dabei wird gefüttert - es ist absolut unglaublich,auf welche Ideen Eltern kommen.... Komischerweise essen diese Kinder in anderem Umfeld oftmals ganz vernünftig und ohne Probleme.
Aber ich kenne durchaus Kinder unter einem Jahr die es schaffen zwei - drei Tage nichts zu essen, der absolute Machtkampf! Den sie mit schöner Regelmässigkeit gewinnen, solange sie dabei ausreichend zu trinken bekommen - auch durchaus kein Problem, nur die Eltern stehen am Rande des Wahnsinns....
Ich selbst hab einmal so ein Tageskind betreut, das durfte am Tisch mit Wasser planschen, damit es nicht merkte, das es etwas zu essen bekam,nebenbei...... ich hab mir das drei Tage angesehen und dann beschlossen, a. mit Essen wird nicht gespielt, b. beim Essen wird nicht gespielt und c. wer nicht isst, ist satt - Essen beiseite gestellt, Kind ins Bett gebracht. Zum Nachmittag etwas angeboten..... und die Zwischemmahlzeit zwischen 2. Frühstück (ja ja, es gab da zwei Frühstücke) und Mittagessen ausfallen lassen und siehe da - bei mir aß das Kind.... keine Unmengen, aber das war auch gar nicht notwendig.
Das Geheimnis liegt hier im "Kein Aufhebens machen von schlechten Angewohnheiten" je mehr Aufwand Eltern betreiben, desot mehr begeben sie sich in einen Machtkampf und den können sie nicht gewinnen. Je weniger Aufhebens sie machen, desto mehr normalisiert sich das auf Dauer. Natürlich, mit dem Kind kann ich reden (falls es Dich beruhigt, red mit Dir) ich kann sagen "wir spielen nicht mit dem essen" oder "wenn Du keinen Hunger hast, Du musst gar nichts essen" und eben auch "Hej, Du darfst was essen, ist das nicht toll?"
Die Parallele die ich ich wahr nehme ist, Du machst unglaublich viel Aufhebens um das Thema Futter - probierst, dies und jenes.... auf mich wirkt es so,als sei dies Thema Euer Lebensmittelpunkt und für anderes ist kein Raum.... Natürlich muss da was vorgefallen sein, etwas, für Dich auch durchaus unbedeutendes..... das ein Hund den Raum verlässt, wenn es Futter gibt ist sehr ungewöhnlich.
Kannst Du Dir vorstellen, Deinen Hund mal eine ganze Weile gar nicht daheim zu füttern? Er soll sein Futter komplett in der HuTa bekommen und zu Hause machst Du gar keine Anstalten den Napf auch nur anzusehen?
Gib ihm die erste Woche einfach nichts zu Hause, kein Angebot (außer den Leckerchen unterwegs zum lernen und so....) im Haus.
Und dann mal sehen, was sich tut.... verändert..... denk nicht mehr an fressen - wenn tiersärztlich alles abgeklärt ist, das ist wichtig - probier das einfach mal aus.
Wenn es klappt, wiederhole es eine zweite Woche, damit sich eine Routine herausbilden kann - und dann würde ich versuchen ihn wieder daheim zu füttern. Anderer Platz - Futter hinstellen - nicht beachten (Auch nicht den Hund beobachten was er tut
) und stehen lassen.... wenn er nicht ohne Dich sein will, stell es in Deine Nähe, so das Du ncihtr drauf siehst, hintere Sofaecke oder so - beachte es nicht, sieh einfach nicht hin. Es darf dann auch durchaus etwas Leckeres sein.
Und, wenn es Dir möglich ist, such Dir einen Leihhund (die sollten sich schon kennen und vertragen), der eventuell sein Fressen bei Dir bekommt, neben Deinem Hund, wenn das anregend ist - könne es durchaus sein, das man so die Muster die sich bei Euch verfestigt haben, brechen kann.
Und, das Futter stehen lassen..... möglichst über Nacht.
Vielleicht ist das eine Idee, ansonsten viel Erfolg - ich stell mir das sehr schwierig vor, weil man ja doch das Beste für sein Tier möchte.
LG Sundri