Beiträge von Sundri

    Moin,

    also, ich hab bestimmt nie unter meinem Hund gestanden und bei uns ist schon klar, wer der Chef ist, aber so ein Welpe ist wie ein kleines Kind, das würdest Du doch auch nicht allein zu Hause lassen?

    Dein Hund hat Stress und zwar hohen Stress, sonst würde er nicht so weinen. Stress und Angst sind aber keine Umgebungsparameter für Lernen ansich. Niemand lernt unter Stress, da führt einfach nur dazu, entweder durchzudrehen oder passiv zu erstarren.

    Ich gehöre durchaus zu den Hundemenschen, die meinen, alles was ein Hund je können muss, sollte er mit einem halben Jahr kennen gelernt haben oder können - aber nicht vollkommen....

    Hund pinkeln nicht aus Trotz, Katzen können einem so zeigen, das sie unzufrieden sind, aber Hunde tun dies nicht. Ein Welpe braucht seine Zeit zum Trocken werden wie ein Kind. Das dauert und unter Stress dauert es länger, weil kein Vertrauen in die Lernsituationen gegeben ist.

    Er läuft Euch nach, aus Angst allein zu sein - Hunde sind Rudeltiere und junge Hunde sind ebenso wie ein kleines Kind verlassen, wenn sie allein sind. Sie erahnen das und reagieren mit Weinen und Furcht, je länger er allein ist, desto größer wird seine Angst und, wenn alles schief geht, lernt er durch das weinen auch "wenn ich lange genug weine, dann kommen sie ja wieder" und dann hast Du einen Kreislauf, den keiner will und der immens schwer aufzulösen ist.

    Ein Wolfskind wäre mit 11 Wochen allein in der Wildnis (und er weiß nicht, das sein zu Hause keine Wildnis ist) verloren, gefährdet und in akuter Gefahr. Also weint es, damit die Eltern wieder kommen.... genau das tut Euer Kleiner.

    Noch setzt er sich nicht durch..... noch lange nicht, Klar, was er nicht soll muss man ihm zeigen, aber er braucht viel mehr Zeit als es erst mal scheint. Das Wichtigste aber, er versteht Dich nicht, er wird auch Deine Sprache nicht lernen also musst Du als Mensch seine lernen und ihm zeigen, was er tun soll und das liebevoll.... konsequent, ja, aber ohne Strenge. Es dauert bis er weiß, was Du von ihm willst. Und, 4 Stunden allein sein - das versteht er nicht....

    Sundri

    Zitat

    Nein nein er meinte keine 5.000 Stunden bei sich :-) Der Geschäftsidee wäre schon kreativ :headbash:

    Er meinte das im Sinne von Zuhause immer das was man in der HuSchu lernt zu wiederholen.

    Ich persönlich kann mir nicht vorstellen das man (leicht überspitzt) ein paar mal Sitz macht und der Hund es in jeder Situation macht. Sprich nur weil er Sitz im Haus kann heißt es noch lange nicht, dass du auf einem Spaziergang Sitz rufst wenn da ein Reh ist und der Hund sitzt :-)

    Okay, nein ich unterscheide zwischen einem Sitz zum Anleinen, damit es raus gehen kann und einem Sitz im Freien unter Ablenkung. Beides sind für mich sehr unterschiedliche Momente, denen ich auch Rechnung trage und in denen ich durchaus Unterschiede mache.

    Wobei mein Ersthund sitzt, wenn ich das sage, egal wo, egal wie oder aus welchem Grund und mein Zweithund als ehemaliger Straßenhund mich doch hinterfragt und erst mal nachfragt "warummmmm?" (natürlich nicht in echt, aber er ist schon autark und "hinterfragt" Anordnungen - nicht das es ihm etwas nützen würde....) Aber wenn ich dann etwas lauter nur "Hey!" sag, dann sitzt auch er und daher denk ich mir, er weißt schon ziemlich gut, was das bedeutet - er tut es nur nicht.

    offtopic
    Sundri

    Zitat

    zu den Wiederholungen

    Mein Trainer hat gesagt, dass ein Hund ca. 5.000 Wiederholungen braucht damit er ein Komando richtig verstanden und zuverlässig ausführt.

    LG

    Das haut mich dann aber doch um, sehr geschäftstüchtig, Dein Herr Trainer...... ehrlich, mein Zweithund hat genau drei mal gebraucht um das Kommando "Sitz" zu begreifen und es auf Sichtzeichen seitdem zuverlässig ausgeführt. Immer...... das Wort kam etwas später hinzu, weil ihm Sprache als Solches einfach fremd war.

    Ich glaub nicht, das unsere Hund so blöd sind. Nie nicht.

    Sundri

    P.S. abgesehen davon halte ich jemanden, der so mit einem Welpchen umgeht für nicht ganz frisch..... 15 Minuten im Platz bleiben - allein so etwas zu fordern - zeugt nicht von gesundem Menschenverstand. Das wäre ja so, als verlangte man von einem Kleinkind, sich sein Buch bitte selbst vorzulesen.

    Moin,

    könnt ja sein, das Dein Hund ein ehemaliger Straßenhund ist? Ich erinnere mich an die erste Zeit mit Diego, Spanier....

    Spazierengehen? - Bist Du irre - warum das denn - total überbewertet - lass mich wieder rein, aber fix.... da drau0en ist alles neu, das muss gefährlich sein, lass mich rein......

    Geschäfte erledigen? - Schau mal wie fix das geht, rüber über die Straße ins Grün, Beinchen hoch, einen Meter weiter, Häufchen -können wir jetzt wieder rein gehen?

    Laufen in der Sonne? Bist Du irre? Bei 20° und Sonne legt man sich *insGraswerf* unter die Hecke und geht nicht weiter - da macht man Siesta - herum laufen? Meine Güte wo bin ich hier bloss gelandet.

    Im Dunkeln gehen? Bist Du irre? Weißt Du nicht was da draußen alles herum läuft? Im Dunkeln muss man sich verstecken, möglichst etwas über dem Kopf, weil einem sonst der Himmel auf den Kopf fällt.... also so was, *wunder*

    So liefen die ersten Wochen ab, bis Diego Spaß am Spaziergang hatte verging ein gutes halbes Jahr.... es sei denn, er war ohne Leine..... da begann der Spaß sofort (war aber viel zu gefährlich) und wurde daher nicht freiwillig probiert.

    Geholfen hat uns unser Ersthund, denn an dem klebte Diego in der ersten Zeit wie ein Schatten..... also, mein Tipp, zum Gassi gehen einen souveränen Hund suchen und dem Neuzugang zeigen, das draußen etwas Schönes ist. Und Geduld, Geduld, noch ein bisschen Geduld und wieder Geduld..... das wird schon. Heute muss ich nur fragen "wollen wir raus gehen" dann beginnt er sofort, sich zu freuen.

    Ziehen ist so eine Sache, die wenigsten Straßenhunde sind leinenführig, meiner ist sogar sehr Harthalsig, der zieht wie ein Karrengaul und wir vermuten, das er einige Zeit angebunden gehalten worden ist. Er lässt sich nicht über Halsung führen, immer noch nicht. Aber ohne Leine lassen kann mordsgefährlich werden..... also, vielleicht eine längere und dann sehen was passiert. Oder schön füttern, mit Leckerchen locken?

    Diego hat allerdings nie, nicht ein einziges Mal drinnen gemacht, es musste draußen sein - immer. Darüber war ich ganz schön froh. Wenn es möglich ist, sollte man die Angst ignorieren - wsa solls, wenn er mit Dir mitgeht, mach keine Experimente, geh mit ihm - vielleicht geht er in einem Monat mit Deinem Mann?

    Viele Straßenhunde haben erst einmal kein Vertrauen in Männer - das waren die Bösen in ihren Leben - Diego hat lange gebraucht bis er meinen Liebsten so vertraut hat, wie er es heute tut - wir haben oft gesagt, das ist ein Frauenhund.... erst mal geht es auch nicht ums Bestätigen in irgendeiner Angst, sondern um das Erlernen notwendiger Dinge und mit wem? Find ich, ist zweitranging.

    Viel Erfolg
    Sundri

    Moin,

    kommt ein bisschen aufs Alter an, Welpen oder sehr junge Hunde haben noch nicht eine so lange Konzentrationsdauer und können noch nicht sehr lang im Fuß an der Leine laufen oder ohne zu ziehen, stehen zu bleiben oder vorzupreschen.

    Ich bin die ersten Wochen mit meinem Hund an der Leine so gegangen, das er nicht ziehen konnte - also in seinem Tempo, gerannt ist er dabei allerdings nicht und so oft es möglich war, waren wir im Gelände und er ohne Leine.

    Im März ist er geboren und Mitte Mai begannen die Ausbildungskurse, da hat er es dann gelernt, aber, wie gesagt, nie für sehr lange Strecken, denn das können sie noch nicht.

    Sundri

    Moin,

    das sehe ich nicht so, hier fragt die Enkelin wie sie die Oma unterstützen kann, aber sie erwähnt nun nicht, das diese das nicht mehr könne oder wolle?

    Ich geh mal davon aus, das die früheren Hofhunde auch nicht anders gehalten worden sind, als der neue Hund?

    Und, wäre ich 80 und fit würde ich auch nicht darüber nachdenken ob ich morgen nicht mehr kann..... sondern davon ausgehen, das ich kann und will.

    Sundri

    Moin,

    natürlich hat "weich" werden durchaus auch mit dem Alter zu tun - aber ich kenne genügend junge Hundebesitzer, denen die Hundis auf der Nase herum tanzen, aber so was von.....

    Ich finde, das sind alles pauschale Urteile ohne genügen die Hintergründe zu kennen. Mein Schwiegervater z.B. geht mit seiner Dogge auf den Hundeplatz, erzieht sie richtig und ist im Haus viel nachgiebiger als mit je einem Hund zuvor. Nun sind Doggen aber auch Sensibelchen - da geht das..... aber solange es für alle gut geht? Ich denke als Hofhund hat man durchaus sein Tun, es gibt Hunde, die sind genau für diesen Zweck gezüchtet worden und glücklich mit so einer Aufgabe.

    Natürlich, alles kommt vor - Hundehalter die mit ihrem Hund nicht klar kommen, deren Hund gefährlich wird - aber liegt das am Alter? Gibt`s da Erfahrungswerte die verlässlich sind?

    Abgesehen davon, nun ist der Hund ja erst einmal da, machen wir doch das Beste daraus..... und suchen nicht nach Dingen, die schief gelaufen sind, sondern nach Möglichkeiten..... die dafür sprechen.

    By the way, bei uns gibt`s ein Altersheim, in das Haustiere mitgenommen werden und wenn die Halter nicht mehr können, ist eine Tagesstätte angeliedert, ist Personal für Spaziergänge da - ich finde das SO toll. Für alle.... Ist doch Schmarrn von wegen "wer sich nicht allein kümmern kann, der....."

    Sundri

    Moin,

    mein Malik hatte vor zwei Jahren an einem Tag zwei epileptische Anfälle, wir haben dann ziemlich schnell ein Epilepsiemedikament bekommen und sind darauf eingestellt worden.

    Diese Zeit war für uns ganz furchtbar, mein Hund veränderte sich so sehr, das ich ihn kaum wieder erkannte. Vor allem aber bekommen Hunde durch das Medikament einen unbändigen Hunger. Er fraß alles was er bekam und was er fand, selbst Tempotücher..... und er heulte vor Hunger wie ein Wolf. Wir haben nichts gefunden, was uns geholfen hat.

    Gegen 16 Uhr war es vorbei und er heulte und heulte und heulte..... es war zum davon laufen.

    Er öffnete Türen und raubte die Küche aus, die ansonsten immer verschlossen war, fraß Blumentopferde.... konnte nicht mehr allein bleiben, aufgrund es Heulens.

    Wir haben dann das Medikament abgesetzt - ausgeschlichen (mit Absprache vom TA) und es passierte nichts mehr Im Jahr darauf hatte er um die gleiche Zeit neurologische Ausfälle, konnte nicht mehr laufen, hatte schlechte Blutwerte - nach einem Cocktail von Medikamenten (niemand wusste was los war) ging es ihm besser. Nun hatte ich panische Angst vor diesem Frühjar, aber das ist an uns vorbei gegangen ohne irgendetwas. Es geht ihm blendend.

    Aber wenn es Epilepsie ist, dann schau mal hier nach : http://www.epiforum.de/forum/portal.php

    Dort kann Dir bestimmt geholfen werden, ich war damals auch dort..... aber wir haben das ja nie mehr gehabt. Getippt wurde aber auch auf Stress - auf eine Allergie - wir haben den Grund nie heraus gefunden.

    Alles Gute
    Sundri

    Moin,

    mein Schwiegervater hat sich mit Anfang 70 noch eine junge Dogge geholt, nach dem Tod seiner Frau. Für ihn der 8. Hund, glaub ich. Immer Doggen,soweit ich mich erinnere..... ich denke auch, dass das Wohl des Menschen höher steht und ja, auch junge Leute sterben, geben einen Hund ab - aus vielerlei Gründen.

    Die alte Dame kann auch 90 werden, wenn sie sich fit hält und der Hund ihr Leben verschönert. Es wird sich ein Platz für den Hund finden, sollte es nötig sein.

    Und ja, im Tierheim bekommt man keinen Hund mehr, wenn man so alt ist - find ich auch nicht richtig - ältere Hunde und ältere Menschen könnten so gut zu einander passen und für viele Menschen ist so ein Tier ein wichtiger Halt.

    Natrülich gibt es immer Fälle, in denen die Halter überfordert sind - ob das immer etwas mit dem Alter zu tun hat? Mag ich gar nicht sagen. Aber wenn Platz da ist, Hilfe und auch Erfahrung? Warum nicht?

    Sundri

    P.S. vielleicht kann man im Gemeindeblatt einen "Paten" für den Hund suchen, wenn es der Oma gefällt. Jemand, der für den Hund eine Bezugsperson wird und vielleicht da ist, falls das mal nötig wird? Meine Freundin aus Dresden macht nämlich genau das, einer alten Dame den Hund für Spaziergänge abnehmen..... und sich um ihn kümmern, wenn sie nicht kann. Sie würde ihn auch nehmen, sollte das nötig sein. Es gibt doch viele, die sich einen Hund wünschen und keinen halten können - erst einmal?