Moin,
ich wusste nicht, wie ich meinen Titel am Aussagekräftigsten wählen sollte. Es geht um Folgendes, seit gut 3 Wochen ist Don Lucas bei uns und mit ihm beginne ich, sehr differenziert über Hundeausbildung und -training nachzudenken.
Ich möchte mit diesem Hund etwas zusammen machen, er soll das ein oder andere lernen, auch diverse Kommandos und ein Maß an Gehorsam. Da ich all diese Dinge mit Malik zusammen in Ausbildungsgruppen gelernt habe, dachte ich an eine HuSchu. Auch weil ich noch andere Menschen mit Hund kennen lernen möchte und um Lucas Spiel und Spaß zu bieten. Er soll irgendwann apportieren und ich möchte draußen mit Dummys arbeiten und Suchspiele veranstalten, er zeigt bisher wunderbare Nasenarbeit, wirklich tiefe Nase, konzentriert....
Die HuSchu bei der ich mit Diego war und bei der wir soweit gute Erfahrungen gemacht haben (Straßenhunde brauchen ein besonderes Händchen), gibt`s nicht mehr, der Trainer in unserer Nähe mit Team-Balance arbeitet nicht mehr, er empfahl mir eine HuSchu bei der ich gestern mal zur Probe war.....
Nun habe ich aber ganz andere Sorgen als das was man dort machte.... klar möchte ich, das mein Hund im Fuß geht, nur - wenn ich die Leine kurz nehme, dann zieht er gar nicht sondern geht brav neben mir. Zumindest wenn wir hier ins Gelände gehen und ich ihn kurz nehme - dabei ist es auch egal, wer oder was uns da entgegen kommt.
Auf dem Platz natürlich erst mal nicht.... er war eingeschüchtert, das sah ich an seiner Rutenhaltung und an seinen Ohren.
Der Unterricht begann mit einem "Einnorden" das sollte den Hund auf mich aufmerksam machen, man geht, mit lockerer Leine mit dem Hund gradeaus und dreht sich dann auf ihn zu und wechselt die Richtung... mehrfach, bis er eben aufmerksam ist. Lucas war aber an allem anderen interessiert, es war sein erste Mal auf dem Platz überhaupt und so gab es doch Probleme.
Dann, hinter mir die Leine von Hand zu Hand wechseln und den Hund dabei dorthin ziehen, wo er hin soll, wieder ins Fuß - da habe ich dann abgebrochen - weil ich eigentlich nur sehen wollte, wie man dort arbeitet und weil sich mir der Sinn dieser Übung nicht erschloß.
Ich denke auch, wenn mein Hund noch nicht im Fuß laufen kann (wir üben das wie folgt: an bestimmten Stellen auf dem Weg ins Feld muss er bei Fuß gehen, dann nehme ich ihn kurz (aber ohne steten Zug) und sage hin und wieder "Fuß" und lobe ihn, wenn er keine Anstalten macht, sich aus dem Fuß weg zu bewegen. Hin und wieder bekommt er auch ein Leckerlie) dann muss er erst mal begreifen, was ich von ihm will. Nun neige ich zwar durchaus dazu, meinen Hund mal festzuhalten und auch standhaft zu sein, wenn er woanders hin will als ich, aber nicht dazu, ihn quer über einen Platz zu zerren...... fraglich ob er dabei lernt, was ich von ihm will.
Weiterhin, wenn ich draußen Leuts treffe, mit denen ich mich unterhalten möchte, dann bleiben wir einfach stehen, Lucas ebenso wie ich.... und er steht, leicht hinter mir, schaut sich um und bleibt dort einfach stehen, bis ich weitger gehe - kein ziehen, kein rempeln, nix, er steht - ich find das total angenehm und, es ist etwas, das er von sich aus mitbringt und anbietet. Ich hab es probiert mit dem klassichen "Sitz" aber das hält er nicht lang aus und steht wieder auf - vielleicht auch wegen des nassen Bodens (?), ich mein er kommt ja direkt aus Andalusien, möglich. Mich stört das Stehen aber nicht, er steht an der Strasse, bei Pausen - auch ohne Leine, wenn er nicht mitspielen mag.... warum also nun gefordert und bitte durchzusetzen "sitz"?
Weil der Hund tun soll, was ich von ihm will - aha - ja, das soll er einerseits in jedem Fall aber immer? Wie sinnvoll sind solche Dinge wirklich oder geht es um Macht? Ich hab grad viele ketzerische Gedanken und ich hab einen Hund, der wunderbar ausgebildet worden ist, aber hier sagte mein Trainer damals etwas für mich wesentliches "wenn eine Übung gut geklappt hat, wiederholt sie nicht.... " warum also drei mal jemanden begrüßen und den Hund sitzen lassen und "kchchchch" machen, wenn er sich dann bewegt, weil der zu Begrüßende auch einen Hund dabei hat, den ich streicheln will (seit wann will ich fremde Hunde streicheln - zumal die signalisieren "kannst Du tun, musst Du aber nicht") und dem mein Hund fern bleiben soll?
Vielleicht steh ich mir grad im Weg - und ihr könnt mir helfen oder wir diskutieren hier über solche Dinge? Muss er tun was ich will obwohl er eine Alternative im Verhalten bietet mit der ich wunderbar zurecht komme? Und ich grad gar keinen befehl geben muss, weil es passig ist, für uns Beide?
Das einzige Problem das ich momentan wirklich mit ihm habe ist, das er, wenn er von der Leine ist und auf den Wiesen sucht (die sind grad Wildfrei, weil zu feucht) nicht kommt, solange er mich sieht. Ich arbeite auch noch nicht mit Rückruf weil er den nicht kann, sondern rufe ihn nur bei seinem Namen und mit sowas wie "wo ist mein Hund?", dann muss ich mich nicht ärgern, wenn er nicht kommt und er kann nichts falsch machen - DAS will ich aber ändern und in Gebieten, in denen er mich nicht sehen kann (wobei wir hier leider hauptsächlich freie Wiesen und Felder haben) da kommt er sehr zuverlässig wieder, rast er auf mich zu, rufe ich schon mal "Hier" und es gibt ne Freudenparty - aber alles so ganz langsam nebenbei und dann schicke ich ihn auch wieder los.... nicht das er lernt, "immer wenn ich komme muss ich wieder an die Leine" kommt mal vor, ist aber nicht die Regel.
Was also tun, mich allein durchausbilden auf das, was mir wichtig ist oder ne andere Gruppe suchen?
Wie seht Ihr das?
Sundri