Beiträge von malimuc

    Ich lebe seit 20 Jahren in der Stadt mit Hund und habe kein Auto - aus Gründen.

    Gebe aber ehrlich zu dass ich es hie und da vermisse und habe eher das Gefühl dass es immer schwieriger wird aufs Auto zu verzichten, egal ob Hund oder nicht.

    Öffentlicher Nahverkehr wird immer maroder und sorry, auch gefährlicher. Parkanlagen werden zunehmend überlaufen, gefühlt jeder Honk hält nen Hund kümmert sich aber null um Erziehung, dank Nachverdichtung tummeln sich immer mehr Menschen auf engsten Raum, Geschäfte der Direktversorgung schließen und konzentrieren sich fürderhin in Einkaufszentren am A… der Welt.

    Also ja, ich könnte jeden verstehen der sein Auto nutzt um es sich mit Hund leichter zu machen, auch für so Banales wie Gassi. Auch wenn ich’s nicht gut finde.

    Ich wollte noch einen Einwurf bringen, eher allgemein und nicht nur auf Alice bezogen.

    Hier haben ja ein paar geschrieben, sinngemäß, ihre Hunde sind auch ohne Halsband unterwegs weil sie das „nicht brauchen“.

    Kann ich voll nachvollziehen, so kann man wirklich denken wenn bisher nie was passiert ist.

    Persönlich sehe ich ein Halsband beim Gassi auch mit perfekt reagierendem Hund eher analog zur Haftpflichtversicherung: braucht man idealerweise nie im Leben, hat man trotzdem. Einfach für den Fall der Fälle. Wenn es am Ende eines hoffentlich langen Hundelebens zur Erkenntnis kommt dass es all die Jahre unnötig gewesen war - um so besser.

    Bei meinem hat sich irgendwie der Schlaf- Wachrhythmus verschoben, vor allem in Sachen Hunger. Aber schon seit über einem Jahr (er wird im Herbst 14).

    Er weckt mich jede Nacht so zwischen 3:00 und 4:00, selten mal später. Dann hat er Hunger, schaufelt sein Frühstück rein, kurz pieseln, dann wieder schlummern bis alle wach sind. Ist belastend, ich kippe Abends oft schon gegen acht um vor Müdigkeit. Aber wat soll’s, es geht ihm sonst echt gut, das ist ein großes Geschenk!

    Ich könnte mir vorstellen dass die TE jetzt einen Erkenntnisprozess durchläuft. An deren Ende die Tatsache steht dass wir in einer hochverdichteten Umwelt leben, in der jeglicher Hund immer und zu jeder Zeit maximal vorausschauend geführt werden muss weil‘s sonst zur Katastrophe kommen kann - und da gilt eben mittlerweile die Devise Zero Tolerance, vor 20 Jahren hätte das Ergebnis/die Auflage durchaus anders aussehen können.

    Fachanwaltlicher Beistand ist aber unbedingt anzuraten und kein rausgeschmissenes Geld, weil es ohne durchaus mit etwas Pech juristisch eskalieren kann. Auch wenn der Sachverhalt erstmal klar scheint und das Kind schon in den Brunnen gefallen...es könnte noch schlimmer kommen, ohne guten Anwalt ist man da chancenlos.

    Davon ab aber, quasi als Fazit für die Zukunft: sichern, sichern, sichern und vorausschauen agieren (auch wenn’s manchmal ätzend ist). Jede noch so blöde Dämlichkeit der Umwelt gedanklich durchspielen und einkalkulieren. Auch wenn’s für andere auf den ersten Blick hie und da übertrieben erscheint - ist es nicht, denn wenn’s knallt zahlt den Preis der Hund. Ist ja jetzt schon so eingetreten, aber für die Zukunft macht es Sinn daraus zu lernen.

    Es macht nämlich einen Riesenunterschied ob etwas zur amtlichen Auflage geworden ist oder freiwillig und selbstbestimmt im Vorfeld ergriffen.

    Ich möchte mal etwas positives übers Alter berichten. Neben vielen anderen Baustellen war mein Schäfermix immer ein absoluter Angsthund was Gewitter und Feuerwerk angeht - und ich meine wirklich echte Angst bis Panik!

    Das hatte sich über die Jahre immer mehr gesteigert, Sommer und Gewittersaison waren der Albtraum (Silvester eh). Am Schluss war es soweit dass er schon auf leichten Wind und Regen reagiert hatte und wenn irgendwo gefühlt 100 km entfernt vermutlich gerade ein Gewitter am Start war. War ein Gewitter auch nur im Bereich der Möglichkeit musste immer jemand zuhause sein, denn er hat dann versucht sich ein Loch zu graben zum Schutz…auch durch Wände.

    In jedem Raum steht hier ne Unterschlupf Möglichkeit zum reinkriechen, zum Teil aufwendigst selbstgezimmert und ausgepolstert, aus Vollholz…

    Und vor ca. einem Jahr wars vorbei, von einem Tag auf den anderen - die Angst war weg, einfach weg. Komplett.

    Ich vermute eine Schwerhörigkeit (taub ist er aber nicht) aber es ist trotzdem wie ein Wunder. Bei all seinen Baustellen und Spinnereien war das immer mein größter Wunsch für ihn: keine Angst mehr. Geglaubt daran habe ich nie.

    Jetzt geht draußen Sturmmässig gerade die Welt unter und er liegt hier im WZ entspannt am schlummern, vorhin waren wir Gassi. Silvester war er am Höhepunkt der Knallerei kurz mal eigenständig draußen und hat gegen die Hecke gepieselt. Das ist so unfassbar toll!

    Also manchmal gibt es wirklich kleine Wunder.

    Solche Geschichten wie oben beschrieben, also Hund gehts durch medizinische Intervention im Nachgang schlechter als besser, sind wirklich schlimm. Ich hoffe sehr ihr bekommt sie wieder gut aufgepäppelt!

    Kenne ich auch aus eigener Erfahrung, speziell mit dem jetzigen Senior. Muss nicht für jedes Hund/Mensch Team so stimmen, aber ich habe dadurch mein Verhalten deutlich geändert und bin sehr naja zurückhaltend was invasive Eingriffe aber auch Medikamente angeht. Starke Abwägung Kosten/Nutzen im Vorfeld (wobei mit Kosten eher nicht das finanzielle gemeint ist).