Beiträge von malimuc

    Diese Zeit der Seniorenpflege empfinde ich primär in Hinsicht auf die Sorge um den Hund als mental sehr anstrengend.

    Also immer dann wenn er akut was hat, wie eben letztens als er hinten nicht mehr hochkam, nimmt mich das so brutal mit dass ich mich selbst krank fühle. Was doof ist, aber da haperts mit der Abgrenzung.

    Ansonsten hat sich für mich eigentlich nicht so viel geändert seit er so alt ist, was daran liegt dass wir nie diese typischen Phasen der Hundehaltung durchlebt haben.

    Niedlicher Welpe/nerviges Pubertier/schon ziemlich toller Junghund/erwachsenes Träumchen mit dem alles klappt/Senior und damit wieder Einschränkung…wenn ich so drüber nachdenke gab es das alles so für uns garnicht.

    Der Schnorch war ja so knapp 5 Monate als er hier einzog und war von der ersten Sekunde an super anstrengend und einfach bekloppt - deshalb ist mir auch die Pubertät überhaupt nicht aufgefallen 🤣

    Der Grad der Beklopptheit hat sich im Erwachsenenleben ins gut händelbare entwickelt, aber es war eben ein ewiges Händeln und Sichern und Vorausschauend Agieren…entspannt geht anders. War manchmal auch Sau anstrengend…aber Spaß hatten wir trotzdem und es war eine tolle tolle Zeit!

    Jetzt ist es eben mental belastend: gehts ihm gut? Ist er glücklich? Könnte ich noch mehr tun? Er kann ja nix sagen…

    Keine Ahnung wie es heute läuft, aber als ich vor gut 14 Jahren via Online Inserat (EBay Kleinanzeigen Vorläufer) nach was Schäferhundigem „gebraucht“ suchte, wurde ich unter anderem auch von einer Polizei Ausbildungsstätte kontaktiert. Die suchten Plätze für genau solche Hunde, also dafür gezüchtet/angekauft aber dann als für den Dienst nicht tauglich rausgestellt.

    Weiß nicht mehr welches Bundesland das war, irgendwie Norddeutschland oder NRW.

    Ob die nach besonderen Qualifikationen gegangen wären? Keine Ahnung, im Erstkontakt wurde ich da nichts groß diesbezüglich gefragt…hätten sie vielleicht noch später.

    Ach so ja, in Bayern wäre das dann ein „Kategorie“ Hund gewesen, also mit bestimmten Auflagen verknüpft.

    Ich bin jetzt ernsthaft im Besitz einer Tablettenbox für Hunde 🙃 hat mir mein Freund mitgebracht nachdem er sich x mal anhören musste „hab ich dem Schnorch eigentlich heute morgen schon sein Karsivan gegeben?“

    Bei so Routinezeugs das ich jeden Tag ähnlich und oft unbewusst erledige bin ich tatsächlich manchmal nicht ganz sicher ob es heute schon gemacht wurde oder nicht…

    dragonwog warum so pampig?

    Übrigens widerspricht dein Link der Aussage meines TA keineswegs: es wurde nicht vermutet dass es zu einer Tumorzell Verschleppung kam (obwohl es gerade zum Sarkom auch solcherlei Studien gibt, dies betrifft aber naturgemäß eher innen liegende Sarkome) sondern dass sich das bereits vorhandene, tumoröse Gewebe aktiviert/in seiner Zellteilungsrate beschleunigt hat.

    Dass das nicht bei jedem Tumor/jedem Individuum so passieren muss liegt in der Natur der Sache. Vielleicht ist es auch sehr selten. Bei meinem Hund mit diesem spezifischen Tumor spricht allerdings sehr viel dafür dass es genau so war/gewesen sein könnte. Konnte man im Vorfeld nicht wissen, jetzt ist es eben so.

    Ach ja, ich hatte ja jetzt endlich den TA Termin bezüglich Sarkom am Bein.

    Die waren sehr nett und zugewandt und, wie ich meine, ehrlich - finde ich gut!

    Mit eventueller lokaler Chemo kennen sie sich nicht aus, wurde gleich offen kommuniziert. Bezüglich der operativen Entfernung meinten sie dass es grundsätzlich möglich wäre, es aber aufgrund seines Alters natürlich ein enormes Narkoserisiko gäbe. Zusätzlich könnte es natürlich auch sein dass die Wunde (ohne Sicherheitsabstand) entweder nicht mehr heilt oder durch die Entfernung ein erneutes, explosionsartiges Tumorwachstum ausgelöst wird.

    Es könnte natürlich auch alles gut gehen und ihm noch diverse, schöne Monate schenken…

    Da es ihm jetzt gerade ziemlich gut geht sind wir, ganz in meinem Sinne, so verblieben: ich lasse es jetzt so, er lebt fröhlich vor sich hin, und ich beobachte ihn wie ein Habicht bezüglich eventueller Verschlechterung.

    Sollte der Tumor aufgehen oder kurz davor stehen können wir relativ spontan quasi alles auf eine Karte setzen und das Teil entfernen. Wenn er dann bei der OP stirbt oder das Ding rasant wiederkommt hat man es zumindest versucht - aber ich habe ihm jetzt nicht seine verbliebene „gute Zeit“ geklaut. Somit hätten wir eigentlich nichts zu verlieren (außer Geld), das passt für mich.

    Übrigens wurde mir vom TA tatsächlich ganz offen meine Vermutung bestätigt dass die Biopsie im letzten Dezember wohl das rasante Tumorwachstum ausgelöst hat. Er meinte das käme nicht so selten vor, auch wenn die gängige Offizialinfo anderes sagt. Das deckt sich mit meiner Beobachtung.

    Diese Offenheit weiß ich sehr zu schätzen und weiß jetzt für die Zukunft: bei Hautveränderungen die irgendwie seltsam aussehen entweder sofort entfernen oder garnix tun. Reine Biopsie wird’s hier nicht mehr geben. Wieder was gelernt.

    Alles in allem ein positiver Termin, hat mich für den Moment sehr beruhigt.

    Und dem Wauz gehts grade echt ganz gut, der hat heute Hin- und Rückweg zum TA ganz locker zu Fuß geschafft (ca. 3km insgesamt) das ist toll!

    Wir leben in München, das dürfte wohl auch das Problem sein. Einerseits ist hier eine große TA Dichte und man hat den Luxus der 24/7 Klinik, zugleich sind die meisten Praxen mittlerweile sehr effizient aufgebaut, oft mit vielen angestellten TA und einer Spezialisierung, sehr vielen Patienten und der eindeutigen Tendenz zur Anonymisierung.

    Ich verstehe sehr gut diese Notwendigkeit, um hier wirtschaftlich zu überleben braucht’s einen enormen Umsatz, die Kosten für Miete und Lebenshaltung sind enorm - aber für den normalen Tierhalter aus „der Nachbarschaft“ der gerne so ne Art Haustierarzt hätte der ihn und sein Tier über viele Jahre kennt wird’s irgendwie immer schwieriger.

    Ach blöd alles, vielleicht bin ich auch einfach zu anspruchsvoll.