Das Kleeblatt ist für Erna UND die Urne
Beiträge von Estandia
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Jetzt, die Woche im Urlaub waren wir täglich abends essen. Und fast jeden Abend ist es vorgekommen, dass Bucky irgendwann, ohne erkennbaren Grund, irgendwen angeblafft hat.
Aber ich sehe kein Muster. Mann, Frau, dick, dünn, alt, jung, als dabei.
Ich versteh es nicht und kann die Ursache einfach nicht herauslesen.
Wenn ich wüsste, was der Auslöser ist, könnte man ja vorab entsprechend reagieren. Aber wenn ich nun bei jedem überreagiere, dann macht es das ja nur schlimmer.
Jemand eine Idee???
Ich kann nur sagen, Stressoren addieren sich über den Tag. Wenn du sagst, fast jeden Abend kommt irgendwas vor, dann nimm den Hund (vorerst) nicht mehr mit oder schau genau hin, was tagsüber passiert und ob der Hund sich (wahrscheinlich) hier und da (mehr als sonst) aufregen musste.
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Es war ganz unmöglich, an diesem Tage einen Spaziergang zu machen. Am Morgen waren wir allerdings während einer ganzen Stunde in den blätterlosen, jungen Anpflanzungen umhergewandert; aber seit dem Mittagessen – Mrs. Reed speiste stets zu früher Stunde, wenn keine Gäste zugegen waren – hatte der kalte Winterwind so düstere, schwere Wolken und einen so durchdringenden Regen heraufgeweht, daß von weiterer Bewegung in frischer Luft nicht mehr die Rede sein konnte.
Ich war von Herzen froh darüber: lange Spaziergänge, besonders an frostigen Nachmittagen, waren mir stets zuwider: – ein Greuel war es mir, in der rauhen Dämmerstunde nach Hause zu kommen, mit fast erfrorenen Händen und Füßen, – mit einem Herzen, das durch das Schelten Bessie's, der Kinderwärterin, bis zum Brechen schwer war, – gedemütigt durch das Bewußtsein, physisch so tief unter Eliza, John und Georgina Reed zu stehen.
Die soeben erwähnten Eliza, John und Georgina hatten sich in diesem Augenblick im Salon um ihre Mama versammelt: diese ruhte auf einem Sofa in der Nähe des Kamins und umgeben von ihren Lieblingen, die zufälligerweise in diesem Moment weder zankten noch schrieen, sah sie vollkommen glücklich aus.
Charlotte Brontë – Jane Eyre
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Matt Hill – Lamb
"Als Lastwagenfahrer Dougie Alport einen tödlichen Anschlag auf den Hauptsitz seines Arbeitgebers verübt, löst seine Tat in seiner Frau Maureen eine Trauer aus, die ein Geheimnis zu lüften droht, das sie jahrelang vor ihrem Sohn Boyd verborgen hat. Ein Umzug in den Norden, um neu anzufangen, ist für Maureen die beste Lösung. Doch als die Wände zu schimmeln beginnen und seine Mutter ihm entgleitet, beschließt Boyd zu fliehen und findet Trost bei einem neuen Freund auf einer Mülldeponie am Rande der Stadt. Dort macht er eine verblüffende Entdeckung, die Boyds neues Leben auf den Kopf stellt und ihn zwingt, sich mit seiner Mutter, ihrer Vergangenheit und seiner Zukunft auseinanderzusetzen."
Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Am Anfang steht Dougies Anschlag und sein Weg dahin, was es aus seiner kleinen Familie macht und welche Konsequenzen Maureen und ihr Sohn daraus ziehen. Danach erfährt man etwas über Maureens Vergangenheit und wie sie und Dougie sich kennengelernt haben. Schlussendlich geht es um Boyd, der versucht in der Welt klarzukommen und schließlich feststellt, dass seine Mutter jemand war, den er kaum kannte ...
Als "Moos-bedeckter Mystery-Horror" beschrieben, liest sich die Geschichte, wie ich fand, leicht dahin, die Narrative ist melancholisch, eigentlich nicht spannend aber halt mysteriös, die Welt nicht ganz greifbar, scheinbar dystopisch. Es gibt nur wenige wichtige Charaktere, die Handlung ist reduziert aber es passieren eine Reihe an Dingen, die man ganz platzieren kann. Am Ende findet Boyd seine Erklärung, welche echt gruslig ist, und seinen Platz in seiner Welt.
Claire Vaye Watkins – I love you but I've chosen darkness
"Eine Schriftstellerin, die ihren Mann und ihre kleine Tochter zurücklässt, nimmt einen Flug nach Reno, um dort einen Vortrag zu halten, und hat außer einer Milchpumpe und einer postpartalen Depression nicht viel dabei. Ihre vorübergehende Flucht vor den häuslichen Pflichten und die Gelegenheit, alte Freunde wiederzutreffen, verwandelt sich in einen ausgedehnten Ausflug aus der Enge von Ehe und Mutterschaft und einen scheinbar bodenlosen Abstieg in die Vergangenheit. Tief in der Mojave-Wüste, in der sie aufgewachsen ist, begegnet sie ihren Geistern auf Schritt und Tritt: der ersten Liebe, deren Selbstzerstörung sie immer noch verfolgt; ihrem Vater, der Mitglied des Charles Manson-Kults war, der berühmtesten Sekte in der amerikanischen Geschichte; ihrer Mutter, deren Lebensfreude mit jedem Jahr abnimmt. Sie kann nicht in der Zeit zurückgehen, um irgendetwas davon wiedergutzumachen, aber was genau ist ihr Weg nach vorne? Allein in der Wildnis, beginnt sie endlich, sich in der Welt zurechtzufinden."
Autofiktion in seiner reinsten Form, nenn ich das mal. Liest sich unglaublich schnell, super interessant, die Dialoge und Beschreibungen unfassbar gut. Claire hatte eine schwer zusammenfassbare Kindheit und Jugend, die geprägt war von der amerikanischen Wüste, Drogen, Sex und unzählbaren Freund- und Bekanntschaften. Jetzt, kurz nach der Geburt ihrer Tochter, muss Claire sich selbst stellen und herausfinden, welches Leben sie führen will.
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Phillippe Besson – Lie with me / dt. Hör auf zu lügen
"Philippe ist 17 Jahre alt und ein Außenseiter. Als hochbegabter Sohn des Schuldirektors, der wenig Kontakt zu den Mitschülern hat, lebt er in einem französischen Provinznest. Er fühlt sich von seinem Klassenkameraden Thomas, einem geheimnisvollen und charismatischen Winzersohn, angezogen und ist ganz verblüfft, als dieser sein Interesse erwidert. Thomas wird seine erste und große Liebe. Eine Liebe, die nur im Verborgenen gelebt werden darf und die für Thomas tragisch endet, weil er, geprägt durch die ländlichen Konventionen, seine sexuelle Identität sein Leben lang verleugnen wird."
Erzählt aus Phillipes Sicht, 40jährig und gestandener Autor, der in einer Hotellobby ein Interview gibt und aus den Augenwinkeln einen Mann sieht, der ihn an seinen Jugendfreund erinnert. Er gibt seinem Impuls nach und eilt dem Mann hinterher, um zu sehen, wer er ist. Eine ganz einfühlsame und authentische Geschichte, ohne Kitsch oder viel Romantik, eher zurückhaltend, wie die beiden Protagonisten. Hat mich sehr an "Tin Man" und "On earth we're briefly georgeous" erinnert mit einem noch stärkeren Autobiografie-Touch. Mich persönlich hat es sehr berührt, wie nuanciert und unterschiedlich queere Liebe ist und (aus)gelebt wird, gerade in einem Alter, wo man sich (noch) allem und jedem scheinbar unterwerfen muss, man sich verbiegen muss, bis man in ein Bild passt, in die Familie und die Zwänge der Gesellschaft und der Zukunft einen zu brechen vermögen.
TJ Klune – The House in the Cerulean Sea / dt. Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte
"Linus Baker ist ein vorbildlicher Beamter. Seit Jahrzehnten arbeitet er in der Sonderabteilung des Jugendamtes, die für das Wohlergehen magisch begabter Kinder und Jugendlicher zuständig ist. Nie war er auch nur einen Tag krank, und das Regelwerk der Behörde ist seine Gute-Nacht-Lektüre. Linus' eintöniges Dasein ändert sich schlagartig, als er auf eine geheime Mission geschickt wird. Er soll das Waisenhaus eines gewissen Mr. Parnassus', das sich auf einer abgelegenen Insel befindet, genauer unter die Lupe nehmen. Kaum dort angekommen, stellt Linus fest, dass Mr. Parnassus' Schützlinge eher etwas speziell sind – einer von ihnen ist möglicherweise sogar der Sohn des Teufels! In diesem Heim kommt Linus mit seinem Regelwerk und seiner Vorliebe für Vorschriften nicht weit, das merkt er schnell. Eher widerwillig lässt er sich auf dieses magische Abenteuer ein, das ihn auf der Insel erwartet, und erfährt dabei die größte Überraschung seines Lebens ..."
Ich hab hier von gemischten Reviews gehört, die einen fanden es toll, die anderen langweilig. Für mich hat es absolut funktioniert, eine wirklich erfrischende, urkomische aber auch traurige, herzerwärmende Geschichte über eine bunt zusammengewürfelte Familie, voller Liebe und Unterstützung füreinander. Ich lese echt nicht oft Cozy Fantasy, aber wenn mir wieder eine unterkommt, dann bitte gerne wieder so.
Die nächsten Fünf auf meinem SuB
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Ich bin mir nicht sicher, ob ich unseren nächsten Hund versichern werde. Ich glaube das werden wir dann ad hoc entscheiden, wenn wirklich klar ist was für ein Hund (oder zwei) einziehen wird und wie unsere Lebenshaltungskosten dann aussehen werden.
Ich hatte über 16 Jahre lang einen Hund, der fast 19 geworden ist. Der hat in seiner ganzen Lebenszeit rund 3.100 € an TA-Kosten verursacht, 1.500 € davon im letzten Lebensjahr (teilweise nach neuer GOT). Beim nächsten Hund würde ich aber glaube trotzdem einiges anders machen, so wie regelmäßig die Zähne oder so. Das wird aber alles die Zukunft zeigen.
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Adrian Tchaikovsky – Children of Time / Kinder der Zeit (Band 1 der Zeit-Saga Trilogie)
Es war einmal ...
... eine experimentierfreudige aber größenwahnsinnige Wissenschaftlerin, die einen halbwegs brauchbaren Planeten im Universum findet und ihn durch Terraforming der Erde angleichen lässt, um ihn bewohnbar zu machen. Hernach will sie ein paar Affen aus dem Orbit hinabschießen und jene dann einem eigens entwickelten Nano-Virus aussetzen, das binnen weniger Generationen diese Affen zu einer superintelligenten, menschenähnlichen Spezies heranreifen lassen soll. Das Experiment gilt als erfolgreich, sobald diese Spezies auf konstant herab gesandte Radiosignale reagiert, sie versteht und richtig beantwortet. Doch die Geschichte wäre ja nur halb so spannend, wenn alles nach Plan laufen würde. Besagte Affen schaffen es durch ein blödes Missgeschick leider nicht auf den Planeten, das Virus aber schon. Der Planet ist nicht ganz unbewohnt und so manifestiert sich das Virus in einer anderen Art von Wirt und beginnt pflichtbewusst seine Aufgabe, koste es was es wolle, diese nun zur vorherrschenden, alles regierenden Rasse auf dem Planeten werden zu lassen.
Ungezählte Jahre später nähert sich Raumfrachter Gilgamesh diesem Planeten, verspricht er doch beste Voraussetzungen, um menschliches Leben anzusiedeln. Das Frachtschiff ist bis unter den Rand gefüllt mit den letzten, sich im Tiefschlaf befindenden, überlebenden Menschen einer zerstörten Erde. Dieser Planet ist die letzte Chance, die Menschheit wirklich zu retten, säße da nicht vormals erwähnte Wissenschaftlerin wie eine Klucke auf ihren Eiern im Orbit des Planeten, bereit alles abzuschießen was sich ihrem Experiment nähert. Ihr doch egal, ob da die letzten überlebenden Menschen ihrer einstigen Heimat kommen, die Menschheit an sich ist ja eh überbewertet...
Und so wohnt der Leser einer epischen Achterbahnfahrt bei, hier wird in großen und kleinen Schlachten Geschichte geschrieben, in Zeitraffer, über Tausende Jahre, über zig Generationen und alles ist super interessant, teils saukomisch, zynisch und voller wichtiger Fragen und Themen, niemals kitschig oder absurd. Wirklich ganz große und schlaue Science Fiction, getragen durch wenige, (aus dem Tiefschlaf) wiederkehrende, nachvollziehbare Charaktere, einem guten Pacing durch relativ kurze Kapitel mit abwechselnden PoVs. Am Ende kommt zusammen, was auf lange Sicht zusammentreffen musste, das Experiment ist geglückt.
Ich hatte großen Spaß an der Sache, man kann den Band auch als Stand Alone lesen, das Ende ist befriedigend aber ohne Cliffhänger in der Art, dass man jetzt unbedingt sofort Band 2 lesen müsste. Großer Pluspunkt ist einfach, dass dieses Buch ohne viel Exposition oder Techniktermini auskommt, man muss keine 100 Science Fiction Bücher gelesen haben oder Trekkie sein um hier durchzusehen oder sich die Welt vorstellen zu können. Ich fand, ganz großes Kino!
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Hallo, ich (m/24) befinde mich aktuell noch im Studium. Allerdings "liebäugle" ich schon seit Längerem mit der Idee, einen eigenen Hund zu haben, zumal meine Eltern bereits zwei Hunde hatten und ich dadurch bereits "Erfahrung" mit Hunden habe.
Am liebsten würde ich schon gerne mindestens einen mittelgroßen Hund haben (wir hatten mal einen Berner Sennenhund, aber der gehört natürlich schon in die Kategorie "sehr groß").
Allerdings ist es als Single schwierig, da ich beruflich bedingt den Großteil des Tages nicht zu Hause sein kann und ich mir auch nicht sicher bin, ob ich die Option für Home-Office bekommen werde. Gibt es hier denn alleinlebende Singles und wenn ja, wie macht ihr das mit der Hundehaltung (über Home-Office?).
Ich war 26 und Single als ich mir meinen mittelgroßen Hund angeschafft habe, allerdings erst nachdem mein AG gesagt hat, er fände nen Hund im Büro schön. Nur aufgrund der Erlaubnis meines AG habe ich überhaupt erst nach einem Hund gesucht. 10 Jahre und 2 Arbeitgeber später war ich in der Situation, den Hund nicht mehr in ein Büro mitnehmen zu können und musste zudem lange pendeln. Also musste ein Sitter her solange wir keine neue Wohnung gefunden hatten. Das ging A ins Geld und B hatte ich kaum noch was vom Hund. Später als ich den Hund wieder in ein Büro hätte mitnehmen können, war ich ganz froh, dass ich es nicht mehr musste und er sein Seniorendasein schön zu Hause verbringen konnte – da der neu hinzugekommene Ehemann Home Office machen konnte.
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Das Problem hatte ich mit HEX auch, die ersten zwei Drittel waren schon ganz solide, dann fiel es ab. Ich werde mir November auch mal gönnen wenn ich es sehe
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Wir wohnen auch mit Hund in einer von Vonovia vermieteten Wohnung. Allerdings war diese Wohnung beim Einzug vom Hund noch im Eigentum eines anderen Anbieters.
War hier auch so. Hab glaube mit Hund 10 Jahre bei Vonovia verbracht, gab nie Probleme, hat auch keinen interessiert was für ein Hund das war bei der Übernahme.
Ich hatte aber auch nie Probleme mit Vonovia an sich. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich Vonovia aber Tatsache (auch) meiden.