Louise Minchin – Isolation Island
"Zehn Prominente sind angereist, um an einer zermürbenden Reality-Survival-Show teilzunehmen: zwei Wochen ganz allein auf einer abgelegenen schottischen Insel, im tiefsten Winter. Einige von ihnen sind auf dem aufsteigenden Ast, andere im Sinkflug, und fast jeder hat etwas zu verlieren. Doch die Enthüllungsjournalistin Lauren hat eine Frage: Was hat der Hollywood-Megastar Nate Stirling von seiner Teilnahme zu erwarten? Mit einem Produktionsteam, das nicht in der Lage zu sein scheint, Unfälle zu vermeiden, einem aufziehenden Sturm und dem unerbittlichen Blick versteckter Kameras werden die Kandidaten bis an ihre Grenzen gebracht, während sie versuchen, ihre Mitstreiter in den Schatten zu stellen und ihre dunkelsten Geheimnisse zu verbergen. Doch als eine Leiche gefunden wird, ist klar, dass das Spiel zu einer Frage von Leben und Tod geworden ist..."
In einem gefühlt flotten Tempo und aus Laurens (3. Person-)Sicht wird hier eine recht spannende und abwechslungsreiche Geschichte um die 10 Kandidaten, der Insel, des uralten schottischen Klosters als Unterschlupf, der Aufgaben und vor allem dem Setting einer Reality-TV-Produktion erzählt. Die unterschiedlichen Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet und interessant, das Kloster gruslig und alt und kalt und authentisch mit einem Brunnen als einzige Wasserquelle, passendem Friedhof und Glockenturm. Man merkt von Anfang an, dass die ganze Sache etwas ernster und auf Schocks angelegt ist, es gibt keinen Komfort, keine persönlichen Gegenstände, und das Lösen und Bestehen von Aufgaben hat bei Versagen drastische Konsequenzen. Ab der Mitte des Buches ändert sich die Situation für alle und der Ton schlägt um. Das letzte Fünftel nahm dann nochmal Fahrt auf und kam mit einigen guten Twists um die Ecke.
Als Debut-Thriller sehr solide und spannend, sehr zugänglich und hatte keine Längen oder unnützen Informationen. Interessant fand ich vor allem die Diskussion, wer ist man vor den Kameras, wer im Privaten, wer weiß was über den jeweils anderen und wer zeigt sein wahres Gesicht, wenn die Kameras plötzlich aus sind.