Einfach irre was hier abgeht.
Ihr kennt mich alle als sachlichen bis einigermaßen rücksichtslosen Menschen, der wenn es um Tiere geht, oft erst höflich mit dem Hammer anklopft, bevor er mit der Tür ins Haus fällt oder sie in manchen Fällen gleich eintritt.
Schon deshalb hätte ich nie mit einer derartigen Resonanz gerechnet und mit soviel Engagement und tatsächlich persönlichem Einsatz. Und alles für zwei Leute die praktisch niemand von Euch kennt und für einige Tiere die eigentlich niemand haben will. Tatsächlich wisst Ihr doch überhaupt nichts über uns. Und trotzdem dieser wahnsinns persönliche Einsatz von Euch allen. Das berührt mich wirklich und ich muss sagen, das mir das nur sehr,sehr selten passiert ist. Mehr als "DANKE" kann ich dazu nicht sagen. Ihr seid großartig.
Zurück zur Sachlichkeit:
Wir werden nicht alle Tiere vermitteln können. Unseren Taro haben wir erst garnicht zur Vermittlung eingestellt. Er könnte nirgendwo hin. Wir haben rund zwei Jahre gebraucht, bis er sich den Bauch kraulen lies und auf Zuruf herankommt. Aber selbst das nur auf einem Gelände das er kennt mit der Sicherheit der Gruppe im Hintergrund. Harley und Lady liegen mir persönlich mehr am Herzen als Taro, aber Taro kennt und hat nur Gaby und mich und jeder andere würde wieder zwei bis drei Jahre brauchen, Taros Vertrauen zu gewinnen. Taro bleibt bei mir, wo immer das sein wird.
Was mit den restlichen Tieren passieren wird, die wir nicht rechtzeitig vermitteln können, weiß ich noch nicht.
Wir suchen zwar einen Hof oder ähnliches und einige von Euch geben sich ebenfalls große Mühe ein geeignetes Objekt zu finden, tatsächlich ist aber praktisch alles für uns unbezahlbar. Selbst wenn wir etwas geeignetes finden und über Spenden die Kaution, die Anzahlung, der Umzug etc. zusammenkäme, wir könnten den Hof alleine nicht halten und erst recht nicht so ausbauen und/oder einrichten, dass wir dort "Tierschutzarbeit" leisten könnten. Gaby ist immer noch ohne Job und bei mir wird das sowiso nichts mehr. Höfe in Gegenden in denen man auch Arbeit findet sind nicht bezahlbar und wenn Gaby irgendwo weiter weg eine Arbeit finden würde, bliebe entweder wegen der Fahrtkosten oder einer kleinen Wohnung in Jobnähe von ihren Gehalt nichts mehr übrig. Wenn ich Arbeit annehmen würde und trotz meiner körperlichen Einschränkungen behalten würde, würde man über Jahre hinweg, alles bis auf den Sozialsatz pfänden. Meine persönlichen Schulden durch Spendengelder zu bezahlen kommt erst recht nicht in Frage.
Wir haben hier jahrelang gekämpft und verloren. Aus eigener Kraft können wir keine Tierschutzarbeit mehr leisten, denn Geld kann man damit nicht verdienen, wenn man es anständig, also rechtskonform und vor allem im Sinne der Tiere machen will. Auf der anderen Seite müssen auch wir von irgendetwas leben können und mit der privaten Unterstützung, die uns bis jetzt am Leben erhalten hat, können wir auch nur noch 1 bis 2 Jahre rechnen.
Wir haben auch schon überlegt, uns gegen unsere Überzeugung, einem TSV anzuschließen, um so wenigstens weiter im Tierschutz zu bleiben. Aber unsere Prioritäten liegen bei den absoluten Loosern unter den Tieren und um diese kann oder will sich aus den unterschiedlichsten Gründen kein uns bekannter Verein angemessen kümmern. Kurz und bündig, es ist rum. Allein schaffen wir es nicht und wir haben viel Lehrgeld bezahlt, bis wir das nun endgültig einsehen mussten.
Es geht nun wirklich nur noch darum, den restlichen Tieren ein angemessenes und würdiges Weiterleben zu ermöglichen und ich danke Euch aus tiefstem Herzen, dass Ihr das möglich machen wollt.
Ganz liebe Grüße
Wakan