Beiträge von Wakan

    :yau: Alt-ruhrpottlisch geht ja noch.

    Nerviger finde ich die Wortwahl die Kinder, junge Mütter und alte Frauen gemeinsam haben:

    Tut der was? Klar tut der was. Er tut immer irgendwas. Täte er das nicht, wäre er tot.

    Oder-

    Beißt der? Klar, jeder Hund beißt. Welcher Hund lutscht schon sein Fressen?

    Ganz toll finde ich: Oh, ist der niedlich. Darf ich den mal streicheln? - Ich renn ja auch nicht zu jeder und frage: Boa ey, sind das pralle T..., darf ich mal...?

    Ein Hund hat selbstverständlich das Recht sein Futter zu verteidigen.
    Einem Hund das Futter wegzunehmen ist keine Frage der Rangordnung sondern eine völlig unangemessene Erniedrigung.
    Wer sein Vertrauensverhältnis zu dem Hund endgültig ruinieren möchte, der übe das ruhig fleißig.
    Für den Fall das ihm wirklich etwas weggenommen werden muss, Gift zum Beispiel, kann man die Wegnahme durch Tausch gegen Leckerli oder eine attraktive Aktivität trainieren.

    Wie würdet Ihr denn reagieren wenn Ihr am nächsten Ersten den Lohn für Eure Arbeit von der Bank holen wollt und vor der Tür nimmt Euch jemand die Briftasche weg und bedankt sich freundlich für die Spende?

    Daran liegt es nicht Chrissi.

    Die Verhältnisse in Madrid sind so viel anders nicht als in Köln und die in Barcelona nicht viel anders als in Düsseldorf.

    Ganz anders sieht die Sache aus, wenn der Hund in SP. zusammen mit 10 anderen Hunden in einem Freigehege geboren wurde und gelebt hat, in D aber allein in einer 2 Zim. Wohnung leben soll.
    Es ist auch ein riesen Unterschied ob ein Hund schon in der vierten Generation auf der Straße lebt und ihm hier in D das Futter weggenommen werden können muss und er zwangsgeknutscht wird. Er ist ja soo knuffig, da muss er auch anhänglich sein.

    Lass es mich am Beispiel Mensch erklären: Viele Leute die vom Land in die Großstadt ziehen, oder umgekehrt, haben mehr oder weniger große Probleme sich einzuleben.
    Jetzt nimmst Du einen Texaner der 30 Jahre auf der Ranch seiner Eltern gelebt hat. Keine große Ranch, eine durchschnittliche. Also ca. 25 X so groß wie Madrid. Dort lebte er mit Eltern, Großeltern, 2 Brüdern und 10 Angestellten. Den stellst Du auf den Berliner Kudamm, besorgst ihm ein 30 Quadratmeter großes Zimmer unterm Dach und einen 10 Stunden Job am Fließband. Wenn Du den dann fragst ob er Berlin genauso toll findet wie Du, wird er Dir vermutlich was auf's Ma... hauen.

    Zitat

    Hi Wakan

    schreib doch einfach mal, wie es denn deiner Ansicht nach "laufen" sollte, es gibt bestimmt, zwei, drei Leute, die dies interessieren könnte :hallo:

    Na gut Love Dogs,

    aber ich umschreibe es nur grob weil ich es für wenig produktiv halte, dieses sehr komplexe Thema in einem Forum (dieser Thread ist gemeint) zu diskutieren, in dem nur die Emotionen überkochen und die Sachlichkeit auf der Strecke bleibt. Wer sich dem Problem ernsthaft annehmen möchte, kann mich ja privat anschreiben.

    Zunächst muss man sich mit der sekundären Problematik beschäftigen und die hat mit den Tieren zunächst überhaupt nichts zu tun.
    Man muss sich volgende Fragen stellen:
    1. Welche Probleme gibt es?
    2. Wo durch werden diese Probleme verursacht?
    3. Welche Lösungen gibt es?
    4. Welche Prioritäten setze ich?
    5. Wer kann mit bei der Problemlösung helfen?
    6. Wie verschaffe ich mir Gehör, wie werde ich als Gesprächspartner attraktiv?

    Fangen wir bei 1. an. Das Grundproblem ist auf den spanischen Inseln ein anderes als in den Metropolen. In den Metropolen ein anderes als auf dem Land. In Spanien ein anderes als in Italien, in Italien ein anderes als in Ungarn, in Ungarn ein anderes als in Rumänien unsw. In unterschiedlichen Verhältnissen zu einander ergeben sich die Probleme aus 1. dynamischer Populationsentwicklung, 2.Zucht zum Selbstzweck, 3. Zucht zur Marktbedienung, 4. wirtschaftliche Verhältnisse, 5. politische Interessen, 6. durchschnittliche Haltung/Einstellung der Bevölkerung und 7. Infektionsschwerpunkte (z.B. Leishmaniose, Parvovirose, Staupe, Erlichose etc.)

    Ein Beispiel zu den Punkten 2 & 3. Polen. Wirtschaftlich sehr schwach. Hauptproblem- private Nachzucht zum Selbsterhalt. Großes Interesse an Welpen. Relativ niedriges Bildungsniveau.Häufigste Infektionskrankheiten- Parvovirose & Staupe.
    Wenn man also in Polen etwas erreichen will, muss man in erster Linie den Rentnern eine finanzielle Alternative bieten. So lange jedes dritte Rentnerehepaar bis zu 10 Würfe pro Jahr produzieren muss um überhaupt zu überleben, wird auch weiter gezüchtet werden. Die Infektionskrankheiten können nur dann beherrschbar werden, wenn die Tierheime komplett auf absolute Infektionspräventions ausgelegt werden und jede Überbelegung vermieden wird.

    Ganz anders die Situation in Andalusien (SP). Hauptproblem ist dort die Jagdhundezucht und die Entsorgung der Hunde nach zwei bis drei Jahren. Wirtschaftlich ist man dort unabhängig und das Bildungsniveau ist laut PISA sogar höher als in D. Wirtschaftlicher Druck und wirtschaftliche Attraktivität sind dort keine adequaten Mittel. Überzeugungsarbeit ist aussichtslos und würde nur im Laufe einiger Generationen spürbare Veränderungen schaffen. Der einzige Weg ist also der Rechtsweg- Schaffung von geeigneten Gesetzen und ein Hinwirken auf deren Durchsetzung.

    Tatsache ist einfach, das selbst auf noch so lange Sicht, ohne die Einbindung der politisch verantwortlichen, überhaupt nichts erreicht werden kann. Dazu muss man aber eine qualitativ hochwertige Arbeit abliefern und diese Qualität auch mit nackten Zahlen beweisen.
    Das beginnt schon bei den Tierheimen und der Infektionsprävention. Schon bei der Auswahl der Grundstücke wird nicht auf die thermischen Gegebenheiten geachtet. Weder bei der Wasserentsorgung, bei der Auswahl der Baustoffe, bei der Bauausführung, bei der Bepflanzung,noch bei der Beleuchtung werden die Lebensbedingungen der Sandmücke als Infektionsträger der Leishmaniose berücksichtigt. Die hygienischen Bedingungen sind häufig desolat, die Versorgungslage der Tiere und die Qualifkation des Personals ebenso. Tatsächlich könnte die Infektionsrate mit Leishmaniose um bis zu 75% vom Istwert reduziert werden [Information durch Thorsten Nauke /Parasitologe der Universität Bonn]. Man vermittelt Rassehunde wie DSH, Dobermann, Husky und etliche andere Rassen nach D, obwohl gerade diese Rassen zu Tausenden in hiesigen Tierheimen sitzen. Man vermittelt fast alle kleinen Hunde nach D, obwohl diese zu einem hohen Anteil auch in SP. vermittelt werden könnten. Das macht die TSV's unglaubwürdig und disqualifiziert sie für Gespräche mit politisch verantwortlichen Personen. Wenn man sich- und das tut man- dann auch noch gegenseitig Inkompetenz und tierschutzwiedriges Handeln vorwirft, ist das der sicherste Weg niemals etwas zu bewirken.

    Wie gesagt, nur ein Anriss.

    Keine Frage, wenn es Deinen Hunden bei Dir gut geht ist das toll für Deine Hunde. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass an deren Stelle andere Hunde in genau die Situation geraten sind, aud der Deine Hunde befreit wurden. Auch nicht darüber, das es vielen Importhunden hier noch schlechte geht als in ihrer Heimat, weil sie mit dem Leben in D nicht zurechtkommen.
    Aber egal wie viele Hunde man nach D holt, es ändert nichts an der Situation in XXX. Jetzt nicht und auch nicht auf lange Sicht. Und "Tierschutz" sollte doch eigentlich bedeuten, das man echte Verbesserungen für die Tiere erreichen möchte und konsequent darauf hinarbeitet. Dazu muss man aber belegbare Fakten schaffen und nicht immer nur die Symtome bekämpfen.

    Ich könnte etliche Vorschläge machen, wie langfristig etwas erreicht werden könnte. Aber wozu? Die Leute wollen "jetzt" Erfolge, wollen "jetzt" ein gutes Gefühl. Wirklich informieren will sich kaum jemand.

    Wenn Du wirklich konstruktiv über die Problematik diskutieren willst, können wir das gerne privat tun.

    Um aber noch diese Frag mal meine zwei ( Deiner Meinung nach hochwahrscheinlich )
    Illegalen aus Spanien, ob sie lieber bei mir auf dem Sofa liegen, oder
    tot wären bzw. weiterhin im Gitterkäfig leben würden.
    Frage zu beantworten: Frag mal die zwei Hunde die an Stelle Deiner beiden in der Perrera sitzen, ob sie nicht lieber frei wären.

    Zitat

    Zitat:
    Eine Perrera hat Platz für 100 Hunde und tötet vielleicht 30 Hunde pro Woche. Punkt.
    Es werden also 30 Hunde pro Woche von der Straße geholt.
    Wenn jetzt Tierschützer 30 Hunde pro Woche aus der Perrera holen und weiterhin 30 Hunde getötet werden, dann werden 60 Hunde pro Woche von der Straße geholt. Es sterben also nicht weniger Hunde, sondern mehr.


    Das ist ja mal eine Milchmädchenrechnung....wenn Du selber nachrechnest merkst Du auch dass da was nicht stimmt. Wenn weiterhin 30 Hunde pro Woche getötet werden dann sterben auch nicht mehr Hunde als vorher.....

    Doch Dobby,

    weil die Frequenz insgesamt steigt. Wenn Platz auf der Strasse frei wird, wird dieser auch wieder von Hunden besetzt, die später gefangen und getötet werden.

    @ Roxybonny & gisa

    Rechnet doch mal selbst nach.

    Eine Perrera hat Platz für 100 Hunde und tötet vielleicht 30 Hunde pro Woche. Punkt.
    Es werden also 30 Hunde pro Woche von der Straße geholt.
    Wenn jetzt Tierschützer 30 Hunde pro Woche aus der Perrera holen und weiterhin 30 Hunde getötet werden, dann werden 60 Hunde pro Woche von der Straße geholt. Es sterben also nicht weniger Hunde, sondern mehr.

    Lest mal. http://de.wikipedia.org/wiki/Populationsdynamik

    Und dazu käme noch die Nachzucht/Nachbestellung aus marktstrategischen und finanziellen Gründen.

    Ganz platt ausgedrückt: Barcelona bietet Ressourcen für ca. 75.000 Hunde, Bukarest für ca. 50.000 Hunde. Unabhängig davon, wie viele Hunde nun getötet und gerettet werden, Barcelona wird immer ca. 75.000 und Bukarest ca. 50.000 Hunde haben.

    Super! Fünf Welpen ohne Mutter oder anderes adultes Tier.
    Die welpen lernen in einer der wichtigsten Entwicklungsphasen "nichts". Fünf Berner die ihr Leben lang schwere soziale Defizite mit sich rumschleppen. Bravo! :bindagegen: :angry:

    Das Thema ist doch immer wieder spannend.
    Argument 1. Die Tierschutzorgas leisten Aufklärungsarbeit. Gegenargument. Die Tierschutzorgas unterhalten Tierheime in denen die Infektionsrate mit Mittelmeerkrankheiten höher ist als in städtischen Perreras.
    Argument 2. Es muss an der Menthalität der Menschen etwas geändert werden. Gegenargument.Warum? Das Problem wird doch exportiert.
    Argument 3. Wenn die Tiere nicht gerettet werden, werden sie getötet. Gegenargument. Wenn sie gerettet werden, werden statt dieser Hunde andere Hunde getötet. Fakt ist, jeder der ein Tier dort rausholt tötet indirekt ein anderes.
    Argument 4. die Tiere haben in vielen Perreras nichts zu fressen. Gegenargument. In vielen Tierheimen auch nicht. Oder woher kommen die zahllosen Hilferufe?
    Argument 5. In den Perreras sind sie in viel zu kleinen Boxen eingesperrt. Gegenargument. In den überbelegten Tierheimen bringen sie sich gegenseitig um.

    Das ließe sich noch erheblich weiter ausbauen. Ausnahmen gibt es immer, aber im Grundsatz wird nichts anderes als eine Problemverlagerung zur Gewissensberuhigung betrieben. Wen stört es da noch das die Hundeimporte "fast" ausnahmslos illegal sind? Wenn man so viel GUTES tun will kann man sich die Paragraphen ja aussuchen. Gesetze sind ja nur für die ANDEREN gültig.

    Es ist wirklich faszinierend zu erleben, das es in keinem Wirkungsbereich der mit Tieren arbeitet, so viele Tierrechtsverstöße gibt wie ausgerechnet im Tierschutz. Und dann kürt man sich auch noch gegenseitig zum Helden und glaubt ernsthaft den Tieren einen Gefallen zu tun. Und die Wenigen Ausnahmen die es gibt, kann man im wahrsten Sinne des Wortes an einer Hand abzählen.

    Gruß
    Wakan