Zitat
Hallo,
(jetzt schreibt der Freund (also das Herrchen von Enco. Entschuldigt, dass meine Freundin das mit der Antwort falsch gemacht hat, sie ist das erste Mal in einem Forum.)
So nicht! Man gibt seiner Frau/Freundin und heimlichen Herrin nie und nimmer die Schuld an irgend etwas. Selbst dann nicht, wenn die Anschuldigungen berechtigt sind. Als Gentleman nimmt man die Schuld grundsätzlich auf sich. Ein bis zwei Beziehungen später hast Du das auch begriffen. :blume:

Aber zurück zum Hund: Ich habe zwar mit meiner ersten Annahme offenkundig daneben gelegen, aber ich bin mit den Einschätzungen und Vorschlägen einiger meiner Vorredner überhaupt nicht einverstanden.
Euer Hund hat gemäß Deiner neuen Beschreibung ganz offensichtlich Angst. Das könnte (die Vorgeschichte kennst Du ja nicht) folgende Ursachen haben:
1. Erhebliche Angst- und/oder Stresszustände der Mutterhündin während der Trächtigkeit.
2. Zu frühe Entnahme aus dem Wurf.
3. Strsszustände während der Sägephase und/oder der Grundsozialisierung.
4. Bindungsprobleme durch mehrmalige Abgabe.
5. Erhebliche Beziehungsprobleme bzw. aggressive Auseinandersetzungen (auch verbal- die Emotionen sind ausschlaggebennd) bei den Vorbesitzern u.a.
Das wirst Du kaum beurteilen können. Also muss man das beste daraus machen.
Bitte verkneife Dir dem Hund einen "Klapps" auf die Schnautze zu geben. Das kennt ein Hund als Maßregelung nicht. Auch als Imitation des Fanggriffs/biss bringt das nichts. Der Hund reagiert aus Angst. Da wäre ein Fangbiss/Fanggriff völlig unangemessen, da er ein Fehlverhalten rügt und auch nur bei Welpen und sehr jungen Hunden angewandt wird.
Gegen das Füttern aus der Hand ist grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn man an einen Hund nicht anders herankommt. Das ist bei Euch aber nicht der Fall. Füttert ihn ruhig ganz normal aus seinem Napf, an seinem Platz. Ihr könnt das Vertrauen aber dadurch stärken, in dem es das Fressen nur dann gibt, wenn er sich vorher eine Belohnung abholt. Er holt sich das Leckerli, dafür geht ihr mit seinem Napf zu seinem Fressplatz, bekommt sein Fressen und wird vollständig in Ruhe gelassen. Später gibt es das gleiche Leckerli dafür, das er sich den Napf wegnehmen lässt. Er lässt ihn sich zwar wegnehmen wie Du/Ihr schreib(s)t, aber das erhöht die Bindung noch zusätzlich.
Lasst ihn auf seinem Platz vollkommen in Ruhe. Versucht mal seine Individualdistanz zu ermitteln. Die wird unter gar keinen Umständen unterschritten. Wenn er was will, muss er zu Euch kommen.
Nehmt als Leckerli etwas intensiv riechendes und gut portionierbares. Rohen Pansen oder Fleisch- Schinkenwurst. Besorgt euch eine Gürteltasche, füllt sie und lasst sie an, auch im Haus.
Du hast geschrieben, er verkricht sich bei Deinem Freund unter dem Tisch. Ist das umgekehrt auch so oder knurrt er nur Dich an?????
Der, den er anknurrt füttert und trägt die Gürteltasche mit den Leckerli's.
Schmiert die Leine mit dem Leckerli ein und behaltet sie grundsätzlich in Eurer Nähe. Wenn er dran schnuppert gibt es ein Leckerli. Aber nicht immer. Bitte wechseln. Leckerli gibt es mal einfach so, mal für's anleinen lassen, mal für's anleinen mit anschließendem Ausgang. Keine Regelmäßigkeit aufkommen lassen.
Wenn Euer Hund draußen ganz normal ist, legt das den Schluss nahe, das er in geschlossenen Räumen schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das könnte pure Langeweile sein, wäre aber allein nicht ausschlaggebend.
Versucht doch mal, vorausgesetzt Ihr könnt, mit ihm so lange unterwegs zu sein bis er nicht mehr kann. Er sollte so platt sein, das er kaum noch fressen will und eigentlich nur schläft. Er soll sein Zuhause als den einzigen Ort empfinden, an dem er mal in Ruhe schlafen kann.
Das ist natürlich auch wieder nur eine Ferndiagnose und kann entsprechend fehlerhalft, auch falsch sein. Seid aber bitte trotzdem Vorsichtig mit Hundepsychologen. Jeder darf sich so nennen.
PS. Gibt es bei Euch irgendwelche offen ausgelebte Spannungen in der Beziehung? Z.B. Äeger zwischen Euch, mit den Schwiegereltern, mit dem Chef etc. Auch die emotionale Disposition von einem von Euch könnte zu erheblichen Irritationen des Hundes führen. Leittiere sind immer erhaben und streiten nicht. Nur als Anhaltspunkt.
Gruß
Wakan