Beiträge von Wakan

    Zitat

    Dann sollte ich vielleicht noch anmerken das Rocky ein "Flaschenkind" ist. Die Mutter ist bei der Geburt verstorben

    !!!! Das ist ein das ganze Leben bestimmender und unter Umständen die Folgegeneration stark beeinflussender Umstand! !!! Ist zumindest der Wurf zusammen geblieben und hat man einen adulten Hund dazu gestellt?

    Dann ist er ja wirklich ein kleiner Drecksack. :)
    Zu Hause ist demnach ja wirklich alles OK. Er hat also die Erfahrung gemacht, das er draußen mit seinem Verhalten durchkommt. Außerdem scheint er eine Notwendigkeit zu sehen seine Recourcen zu verteidigen.

    Ich versuche mal zusammenzufassen was Du bist jetzt erzählt hast.
    Jeden Morgen Spaziergang mit.. und Hund
    Eltern + Hund
    Schwester + Kinder

    Das sind incl. der Hunde 8 Bezugspersonen exclusiv Deines Mannes.
    Das würde ich an Deiner Stelle für eine gewisse Zeit- vielleicht vier bis sechs Wochen- drastisch reduzieren. Eine Ursache "könnte" sein, das er auf Grund der ständigen Ablenkung und der Freiräume keine Notwendigkeit sieht Dich zu respektieren. Ich bin nicht dabei und kann es also nicht mit Sicherheit sagen.
    Die Spaziergänge mit der Frau und ihrem Hund würde ich bis auf weiteres halbieren, also nur jeden zweiten Tag. Und auch bei diesen Spaziergängen bleibt er an der Leine. Von der Leine kommt er nur wenn der andere Hund ein begehrtes Gut (Stock/Ball/Leckerli/ ???) erhält oder findet, ohne das Deiner Rabatz macht. Macht er Theater wird der Spaziergang sofort und kompromisslos abgebrochen.

    Bei Deiner Schwester das gleiche Vorgehen. Gespielt wird mit Dir, nicht mit den Kindern. Dort kommt er nur von der Leine wenn er etwas dafür tut. Du könntest z.B. auch ein Leckerli auf den Boden legen und den Fuß drauf stellen. Lass ihn einige Minuten mit den Kindern spielen. Kommt er auf Zuruf gibt es das Leckerli. Kommt er nicht oder spielt sich auf, gibt es auch kein Leckerli, er kommt an die Leine und sein Tag ist gelaufen.

    Bei Deinen Eltern kannst Du es auf die Spitze treiben. Je nach dem wie gut der Hund Deiner Eltern erzogen ist, kannst Du folgendes versuchen: Lass beide Hunde sich gegenüber stehend Sitz machen. So 80cm Abstand sind OK. Binde sie notfalls an- Deinen sowiso. In die Mitte kommt ein Teller mit Fleischwurststückchen (schön klein) oder einem anderen Ultraleckerli. Setz dich auch in die Mitte. Das erste Leckerli gibt es für lau. Für jedes weitere müssen die Hunde etwas tun (natürlich nur was sie auch können). Der Befehl wird immer an beide Hunde gerichtet. Wer ihn befolgt bekommt auch etwas. So lange er Theater macht, wird er ignoriert.

    Mach auch einige Spaziergänge mit ihm alleine. Der Zweck der ganzen Übungen ist der, ihm seine alternativlose Abhängigkeit von Dir zu verdeutlichen. Von anderen Leuten, also Schwester, Kinder, Gassibegleitung und Eltern kommt überhaupt nichts positives mehr! Auf jeden Aufstand erfolgt die sofortige Bevorzugung anderer (Hunde).

    Unterstützend noch die Tips meiner Vorredner/Schreiber beherzigen und in sechs Wochen hast Du einen ganz anderen Hund.

    Gruß
    Wakan

    Herzlich Willkommen Eve mit Rocky und ebenso herzlichen Glückwünsch zu dem kleine, etwas verdrehten Hund.

    Zu erst mal eine Frage. "Welcher Tiefflieger hat Euch denn den Mist mit dem Nackenbiss erzählt? Den Nackenbiss gibt es nur in drei Versionen: 1) durch die Mutter wenn diese ihre Welpe nicht anders fassen kann um sie zu einem anderen Ort zu tragen; 2) als Maßregelung, wobei der Biss aber nur angedeutet, aber niemals durchgeführt wird (kommt selten vor) oder 3) in Tötungsabsicht- verbunden mit einem Schütteln.
    Dein Mann hat dem Hund also suggeriert ihn töten zu wollen. Diese Reaktion war absolut übertrieben und trägt nicht eben dazu bei ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.

    Das gilt auch für die Unterwerfung - in Rückenlage bringen. Das machen Hunde auch nicht. Hunde werfen ihre Gegner zwar auch um, aber in Rückenlage bringen diese sich selbst um ihre Unterwerfung zu signalisieren.

    Bitte macht diese Fehler nicht wieder. Der Hund empfindet dieses Vorgehen als unangemessen. Der einzige mit Sicherheit zu erwartende Erfolg ist der, das Euch der Hund für absolut inkompetent hält und deshalb niemals zuverlässig höhren wird.

    Zu dem Trainer: Ein Trainer dem zu einem nichtmal sechsmonatigem Hund nichts anderes als ein Sprühhalsband einfällt ist an Inkompetens und Unverstand absolut nicht mehr zu überbieten. Dem Typ sollte es per Gerichtsbeschluss untersagt werden, sich Hunden auch nur zu nähern.

    Da Du sonst nicht viel über Euren Umgang mit dem Hund geschrieben hast, mutmaße ich mal über die Problemursache.
    Ihr lobt zu viel und bestraft unangemessen. Dadurch hat der Hund nicht ausreichend Vertrauen zu Euch. Weil er Euch für unfähig hält sichert und verteidigt er Recourcen.
    Aber erzähle erstmal etwas mehr. Wer erzieht ihn? Wie wird er erzogen? Wann gibt es Belohnungen? Habt Ihr Kinder? Wer, was und wie alt ist Laura? Wo schläft Rocky? Was gibt es wann zu fressen? Habt Ihr viel Besuch- von wem?
    Erzähle erstmal alles was Euch einfällt. Nur mit der Beschreibung des Problems werden wir die Ursache und folgerichtig die Lösung nicht finden.

    Gruß
    Wakan

    @ Melle

    Ein Husky braucht die ständige Interaktion und Kommunikation mit Artgenossen wie die Luft zum atmen. Außnahmen sind nur die Tiere, die derart versaut wurden, das sie mit Art- oder Geschlechtsgenossen nicht zurecht kommen.
    Ein Husky ist einfach kein Hund den man in Einzelhaltung in der Wohnung halten kann ohne Verhaltensstörungen zu provozieren. Damit möchte ich Deinen Eltern nicht unterstellen, nicht alles in ihrer Macht stehende für den Hund zu tun. Aber bei aller Beschäftigung, Liebe und Verantwortungsbewusstsein ersetzt ein Mensch nicht den/die Artgenossen.

    Zitat

    Rund um die Uhr wird sich mit ihr beschäftigt. Sie sitzt keinen Moment untätig in der Gegend rum. Außer wenn sie müde ist und sich hinlegt zum schlafen.

    ??? Du hast doch geschrieben, sie macht es wenn sie alleine ist.

    Zitat

    Vielleicht hat sie auch vor etwas Angst?

    Ja, vielleicht. Zum Beispiel vor dem Alleinsein.

    Zitat

    Aber mal ganz ehrlich. Konnte man das vorhersehen?

    Ja.

    "Die" Auffangstation für Polarhunde? Die haben einen Husky in Einzelhaltung abgegeben? :bindagegen:

    Ich sehe eigentlich nur zwei Möglichkeiten.

    Noch einige weitere Husky's holen, den Garten mindestens 2,5 Meter hoch und 1,5 Meter tief einzäunen und viel Hundesport.

    Soll er ein Einzelhund bleiben hilft nur Powertraining. Zwei Tage pro Woche Lauftraining am Wagen oder am Rad. Einhundert Kilometer wenigstens. Zwei Tage Agility pro Woche und den Rest der Woche mindestens vier bis fünf Stunden täglich intensive Beschäftigung im Garten.

    Dann klappt es vielleicht.

    Das ist jetzt bestimmt keine Lösung für das Problem Deiner Eltern, aber ich kennne keine andere Lösung. Einen Husky als Einzelhund zu halten ohne sich nahezu rund um die Uhr mit dem Hund beschäftigen zu können, ist pure Tierqälerei und das rächt sich jetzt.

    Entschuldige bitte, ich meine es nicht persönlich. Wenn ich so etwas lese werde ich stinkwütend. Warum macht man sich nicht Gedanken über die Bedürfnisse eines Tieres, bevor man es anschafft? Deine Eltern haben jetzt ein riesen Problem. Von dem Problem des Hundes ganz zu schweigen. Hat das Tier nicht schon genug mitgemacht?

    Das gehört zwar jetzt nicht zum Ursprungsthread, aber ich möchte Dir dringend empfehlen mit Deinen Eltern auf einen Nenner zu kommen.

    Es ist wirklich absolut notwendig dem Hund eine ganz klar definierte Aufgabe zu stellen, die er dann selbstständig bewältigen soll/muss.

    Ich möchte Dir von einem typischen Negativfall erzählen, von dem mir berichtet wurde.

    Eine Frau in Norddeutschland therapiert, besser gesagt, sie sammelt Herdenschutzhunde. Einige Hunde liefen immer im Wechsel frei auf dem Gelände. Einer war besonders aktiv und ließ niemanden mehr auf das Gelände. Auch nicht in Begleitung der Frau. Als Konsequenz steckte sie ihn in einen Zwinger wenn Besuch zu erwarten war. Es dauerte nicht lange, und der Hund erkor den Zwinger zum schützenswerten Gut. Nach relativ kurzer Zeit ließ der Hund niemanden mehr an sich heran oder in den Zwinger- auch die angebliche Trainerin nicht. Sie konnte weder Futter noch Wasser hineinstellen, geschweige denn die Näpfe herausholen. Auch anleinen funktionierte nicht mehr.
    Keine Ahnung was daraus geworden ist.

    Ich glaube nicht das sie gleichgültig ist. Allerdings wirst Du nie soweit kommen, das Du sie zuverlässig abrufen kannst. Dazu sind Herdis nicht ausgelegt. Wichtig ist, das Du sie auf irgendeine Aufgabe konditionierst. Sie wird auf jeden Fall etwas bewachen und beschützen. Besser Du suchst aus was das sein soll. Wenn sie diese Entscheidung selbst fällt könntest Du erhebliche Probleme bekommen.

    Gruß
    Wakan

    Betrachte es mal von dieser Seite Herdenschutzhund.

    Wenn Ihr den Rabauken begegnet und es zum Kampf kommt, wirst Du garantiert auch gebissen. Dann lässt Du die Leine schon aus Reflex los.
    Als Owtscharka wird sie bei Dir bleiben um die "Herde" zu schützen. Wenn die anderen Hunde flüchten wird sie natürlich hinterherrennen. Aber in dem Fall weißt Du ja wohin.