Zitat@ Wakan
Warum hast du Hunde die du nicht leiden kannst?
Ich würde mir keinen Hund zulegen den ich nicht mag, da ich die Bedenken hätte das es der Hund stark merkt und darunter leidet.
(Ich hab im Moment nur einen Hund und hatte auch immer nur einen, darum kann ich es mir schwer vorstellen, wie es ist wenn man mehrere Hunde hat und dann auch noch welche nicht leiden kann. Hatte zwar eine Zeitlang einen Zweitenhund dabei aber den hab ich auch sehr gerne gehabt, jedenfalls die meiste Zeit ;-))
Ich habe überhaupt andere Gründe zur Hundehaltung. Gaby und ich nehmen den Ausschuß den nichtmal mehr die Tierheime haben wollen.
Poco, so heißt der Hund den ich nicht mag, wurde von einem Tierschutzverein aus Mallorca importiert. Gaby hat den Auslandstierschutz damals noch unterstützt. Als Poco dann in D war hat man einen Schnelltest gemacht. Ergebnis: Lieshmaniose positiv. Gaby hatte damals noch nicht viel Ahnung von Leish. und hat es als gegeben hingenommen. Bei der gründlichen Untersuchung beim TA in D hat man dann auch noch einen Herzfehler festgestellt. Die Leute die Poco bei der Tierschutzorga bestellt hatten wollten ihn deshalb nicht mehr und der importierende Verein fühlte sich auch nicht mehr zuständig. So ließ man Gaby im Regen stehen, mit einem Hund den sie schon wegen seiner Größe nicht hätte haben wollen.
Poco ist ein Ekelpaket von Kläffer, hat mit seinen knapp 4 Kg ein Maul am Kopf wie Cerberos persönlich und ist durch und durch ein Streuner übelster Sorte. Ein echter Straßenköter.
Dann haben wir noch Khan. Ein Jagdhundmix aus Ungarn. Tierschützer holten ihn nach D um ihn operieren zu lassen- ein Bein ist massiv deformiert. Er saß den größten Teil seines Lebens in dem TH in Ungarn. Als er dann in D war winkte die Pflegestelle sofort ab. Khan war nach drei Tagen immer noch nicht stubenrein. Wen wundert es? Er musste seine Pflegestelle deshalb "sofort" verlassen. Die andere Pflegestelle hatte aber nur eine Woche Urlaub. So waren wir innerhalb von neun Tagen die dritte Stelle. Aus solchen Gründen bin ich ein erklärter Feind unqualifizierter (§11 TSG) Pflegestellen. Als er kam, schätzte man ihn auf 5 bis 6 Jahre. Unsere Tierärztin schätzte ihn auf mindestenz 8 Jahre. Entsprechend seiner Größe, Rasse, körperlichem Zustand unsw. billigte unsere Tierärztin Khan eine Lebenserwartung von ca. 11 Jahren zu. Hätten wir ihn nur als Pflegehund behalten, hätte Khan eine unbestimmte Zahl von Operationen über sich ergehen lassen müssen und das über einen Zeitraum von mindestens 1 bis 1,5 Jahren. Er hätte also mindestens ein Drittel seiner verbleibenen Restlebenszeit unter Operationsschmerzen bzw. postoperativen Schmerzen leiden müssen, ohne die realistische Chance, mit dem operierten Bein jemals besser laufen zu können, als mit dem verkrüppelten. Wir haben uns mit der Orga verständigt das Khan bei uns bleibt um ihm diese Tortour zu ersparen. Khan brauchte über 6 Monate bis er ein Loch buddeln konnte, fast 8 Monate bis er Mäuse fangen konnte (er wusste nichts damit anzufangen) und ist nach 1,5 Jahren immer noch nicht stubenrein. Khan konnte niemals etwas lernen. Seine Intelligenz ist verkümmert und er hat im Vergleich das Lernvermögen eines Kindes mit Down Syndrom (Mongolismus). Er ist ein vollständig unvermittelbarer Hund.
Das sind zwei Beispiele für das Klientell von Hunden die wir, wenn wir die Möglichkeit haben, aufnehmen. Wir nehmen die Hunde, die Tierschützer aus blindem Aktionismus unbedingt retten müssen und dann an ihre fachlichen, logistischen und finanziellen Grenzen stoßen. Und diese Hunde kann man sich nicht aussuchen. Nur in so weit, das wir die Hunde nehmen, bei denen es am unwahrscheinlichsten ist das sich jemand andere ihrer annimmt oder bei denen die Gefahr am größten ist, dass sie weiter in falsche Hände geraten und immer wieder weitergereicht werden.
Vom Tierschutz als solchem haben Gaby und ich uns inzwischen fast vollständig verabschiedet. Wir machen da weiter wo die lieben Tierschutzkollegen aufhöhren.
Mit den Katzen ist es genauso. Unsere Katzen sind alle unvermittelbar. Sie stammen von Gnadenhöfen die durch die Veterinärämter zwangsweise geschlossen wurden oder sind von den Tierheimen erst garnicht aufgenommen worden. Auch sie sind alle körperbehindert, verhaltensauffällig, chronisch krank oder sonswie unvermittelbar.
Aber eins ist sicher, kein Tier wird benachteiligt oder spürt gewisse Unterschiede in unsere emotionalen Haltung ihnen gegenüber.