Zitat
Aber wenn ich zum Beispiel ein Fehlverhalten ignoriere und dann an der Stelle ein anderes verhalten abfrage und belohne, dann sage ich doch meinem Hund auch, nein falsch mach so richtig, auch wenn ich dazu kein Abbruchkommando konditioniere.
Ignorieren ist ja negative Betrafung und Bestrafung mindert ein Verhalten oder lässt es ganz erlöschen.
Und je nachdem wie ich dem Hund das Kommando "nein" beigebracht habe, ist es auch fast änhlich.
Ich beschreibe das noch mal was Shoppy gesagt hat (jetzt aber nur die Bestrafung):
Wird ein Verhalten bestraft, so mindert sich das Verhalten oder erlischt ganz.
Wir unterscheiden zwischen pos. und neg. Bestrafung.
Wobei neg. heißt, wir nehmen etwas (gewünschtes) weg und pos. wir tun etwas (unangenehmes) hinzu.
Ich kann das Nein auf zwei Arten Aufbauen:
1. Ich nehme ein Lecki in die Hand, wenn der Hund rangehen will, schließe ich die Hand und sage nein.
Der Hund lernt dann, nein heißt: ich komme nicht zum Erfolg, ich probier es erst gar nicht und etwas gewünschtes wird mir genommen, wenn ich dieses und jenes Verhalten zeige.
Hier nehme ich etwas gewünschtes weg, wenn der Hund ein (Fehl-)verhalten zeigt = negative Bestrafung.
2. Ich kann ein Lecki auf den Boden legen, wenn der Hund ran geht, Nein sagen und ihn mit einen Wasserstrahl abschrecken.
Der Hund lernt dann: Nein heißt, lass das, es wird sonst unangenehm.
Hier tu ich etwas (unangenehmes) hinzu, wenn der Hund das (Fehl-)Verhalten zeigt.
Wenn wir jetzt die Nr.1 mit dem ich ignoriere-das-Anspringen-des-Hunde-damit-er-keine-Aufmerksamkeit (was er ja haben will und was hier als Belohnung fundiert) bekommt vergleicht, dann sind das die gleichen Lerntheorien.
Das Kommando Nein dient hier als Brückensignal.
Das gleiche würde auch mit der Nr. 2 gehen, wenn die Personen den Hund nicht ignorieren würden, sondern pos. Bestrafung einsetzen würden.
Bei der pos. Betsrafung ist der Nachteil, dass sie Bestrafung immer härter ausfallen muss oder so schockierend, dass das Verhalten sofort erlischt.
Und es können negative Verknüpfungen entstehen (Person bestraft = böse).
Die neg. Bestrafung kann nur eingesetzt werden, wenn das Verhalten nicht selbstbelohnend ist (Jagd ist selbstbelohnend, wird durch ignorieren nicht gemidert oder gelsöcht ).
Für viele ist es einfacher, den Hund ein Nein beizubringen und das einzusetzten, als den Hund "direkt" das Verhalten abzugewöhnen (wer stellt sich als Freiwillger zum Anti-Anspring-Kurs als Testperson hin???)
Zum Thema Hunde untereinander:
Wenn ein Welpe sich einem erwachsenen Hund mit Beute nähert und der Hund knurrt, wird der Welpe erstmal weiter gehen und dann eine Ansage bekommen.
Beim zweiten Mal reicht die Drohung schon aus und der Hund wird nicht näher kommen.....
Oder zwei Hudne spielen miteinader, der eine ist zu grob, der andere quitscht und beißt den anderen.
Der Hudn wird beim nächsten Mal nicht mehr so grob sein und bei Qutischgeräuschen sofort sein Verhlaten unterbrechen und abhauen.
Das ist klassische Kondiotinierung!