Zum Thema den Hund nicht halten können und deswegen ein Zug-Stachelhalsband verwenden :
Ich bin nur 1,50 cm groß, wiege 40 kg und habe zwei Hunde die zusammen 50 kg auf die Waage bringen und ich komme mit beiden zusammen klar und das alles mit Geschirr!!!
Am Anfang ist einfach die richtige Technik angesagt wenn ein "Reiz" erscheint: an den Rand gehen und in´s Halsband oder Geschirr greifen und warten bis der Reiz weg ist!
Die Gefahr der nagativen Verknüpfung durch den Druck/Zug/Schmerz durch ein solches Halsband (mitlerweile gibts ja auch die "tollen" Geschirre mit dieser brutalen Machart) auf Halter und anderen Menschen/Tieren ist einfach zu groß!
Trainer die so etwas benutzen haben einfach keine Ahnung den Haltern beizubringen wie sie auf welche Situation wie zu reagieren haben!
Vor 18 Jahren haben wir auch noch ein Zughalsband benutzt:
Nach mehrmaligen Anlegen (wobei der Hund auch dadurch nicht Leinenführig wurde) knurrte mich meine Dackeln an, wenn er dieses Ding sah.
Ich benutzte es nie wieder und bin bis heute froh, denn bisher sind alle anderen Hunde ohne solche Hilfsmittel leinenführige Hunde geworden!
Diesen Spruch mit der starken Hand ist total veraltet:
Natürlich gibt es Unterschiede bei den Rassen in Größe und Charakter, trotzdem haben alle Hunde die gleichen Lernmechanismen!
So erkläre ich meinen HH die Sache mit dem Leckerlie:
Stellt euch vor ihr geht jeden Tag den gleichen Weg zur Arbeit.
Plötzlich ist da eine Baustelle und ihr könnt diesen Weg nicht nehmen, die anderen kennt ihr aber auch nicht!
Dann endeckt ihr ein Hinweisschild: Zur Arbeit
Ihr folgt diesen Schilden und kommt tatsächlich auch dort an wo ihr hin wolltet.
An dem darauf folgenden Tag, wisst ihr schon ungefähr wo ihr lang müsst, sichert euch aber immer wieder über die Schilder ab.
Nach mehrmaligen Wiederholungen kennt ihr schon den Weg und guckt nicht mehr auf die Schilder!
Die Hinweisschilder sind in dem Fall des Hundes Leckerlies, die ihm sagen: das was du machst ist richtig.
Wenn ein Hund für ein Verhalten verstärkt wird, wird er es öfters, länger oder intensiver zeigen!
Und so setzt man das jetzt in die Praxis um:
Der Hund hat durch die Faulheit, Dummheit, Nachlässigkeit oder Unwissenheit der Menschen gelernt, wenn ich ziehe komme ich dahin wo ich will!
Deswegen müssen wir diese Verknüpfung umkonditionieren: Wenn sich die Leine strafft bleibt man sofort stehen, damit der Hund nicht zum Erfolg kommt.
Man wartet ab, bis der Hund die Leine lockert.
Umso weniger Hilfen man dem Hund gibt (zurück ziehen) umso schneller lernt er wie er das selber machen kann (rückwärts gehen, näher herankommen, langsamer werden oder eine Pfote zurück setzten).
Auf keinen Fall Rucken!
Wenn die Leine sich lockert (es ist dem Hund überlassen, wie er das macht, s.o.) weiter gehen und den Hund loben und belohnen, wenn er an lockerer Leine neben uns läuft.
Das sind am Anfang Sekunden, deswegen muss das Lobwort aufgeladen sein!
Gerade am Anfang muss man schon mal ein paar Minuten warten und freche Hunde könne auch schon mal anfangen zu bellen oder in die Leine reinspringen, das muss alles ignoriert werden.
Wir dürfen nie vergessen, der Hund würd ja nicht nur für die lockere Leine belohnt (wir können ihn ja nicht sagen: wenn die Leine locker ist wirst du belohnt) sondern auch für alle anderen Reize (der Vogel der im Himmel fliegt, der Wind der ihm um die Schnauze weht, die Sonnne die aufm Pelz bruzelt).
Durch viele Wiederholungen weiß der Hund was belohnt wird: die lockere Leine!
Die Belohnungen werden langsam abgebaut, wenn der Hund das allternativ Verhalten bei straffer Leine zeigen kann.
Weitergehen, wenn die Leine locker ist, reicht dann als Belohnung.
Sogar bei meiner tauben Hündin klappt das, wo ich ja nur mit direkten Verstärkern (Futter/Spiel) und nicht mit Brückensignalen/indirekten Versträkern wie Lob/Clicker arbeiten kann.
Ein Geschirr ist einem Halsband vorzuziehen, ich denke nicht das ein Hund mit abgeschnürrten Hals lernen kann!
Viele HH kommen zu mir, wenn sie Probleme mit der Leinenführung haben und erzählen mir das alles andere wie Leinenruck, Zuggeschirr-Halsband, Stachelwürger usw. nichts gebracht haben. Meißten haben sich dadurch Ängste und Aggressionen an der Leine entwickelt!