Beiträge von woodyfan

    Remus scheint ein tief traumatisierter Hund zu sein. Es kann Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis er seine Ängst ganz oder zum Teil verliert. Das Misstrauen Männern gegenüber wird er vielleicht nie ablegen können. Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: die Ängste und Unsicherheiten zu managen, so gut es geht, oder den Hund in einen reinen Frauenhaushalt abgeben.

    Aufmerksamkeitsentzug von deiner Seite finde ich ziemlich grausam. Du bist die Bezugsperson, an dir orientiert sich Remus. Wenn er das verliert, wird ihn das nicht sicherer machen.
    Ich halte die Lösungsvorschläge, die bereits kamen, für sinnig. Dein Freund sollte sich Remus gegenüber offen,aufmerksam und freundlich, aber distanziert verhalten. Es gibt ja schon Phasen, wo sich Remus auf ihn einlassen und in seiner Gegenwart entspannen kann.
    Ich würde auch einen weiteren Trainerversuch starten, vielleicht findet ihr jemanden, der schon mit Angsthunden gearbeitet hat.

    Das ist aber eine traurige Entwicklung! Ich würde jetzt nicht daran denken, die Hündin einschläfern zu lasse und bin auch sehr erstaunt darüber, wie leichtfertig hier einige dazu raten. Offenbar hat sie noch Lebensqualität, ist jung und bisher nicht schmerztherapeutisch behandelt worden. Ich würde die weiteren Untersuchungsergebnisse abwarten und es dem Verein überlassen, ein neues, ebenerdiges Zuhaus zu finden.

    Lieben Dank, Manfred, für deinen sehr ausführlichen Kommentar mit so vielen Denkanstössen, z.B. die Nutzung eines Halsbandes für das Leinentraining. Ich habe jetzt leider keine Zeit, um ausführlich zu antworten, das kommt aber noch. Die Barfmenge erhöhe ich ab heute um 30 g und besorge mir nachher Trainigsfutter, wahrscheinlich ist getrocknete Rinderlunge eher geeignet. Liebe Grüße!

    Hallo, ihr Lieben! Seit Sept 18 lebt Lili bei mir, eine Dackelmix-Hündin aus Bulgarien. Sie wurde mit ihren Welpen auf der Strasse aufgelesen und in eine Pflegestelle nach D vermittelt. Ihr Alter wird auf 2 Jahre geschätzt, bei der Rasse vermute ich eine Mischung aus Dackel und JRT. Ich bin total begeistert, wie stressfrei der Alltag mit Lili klappt. Sie fährt, natürlich nach einer ausgiebigen Morgenrunde, mit mir in`s Büro und verhält sich dort wirklich vorbildlich! Im Haus ist sie eher ruhig und relaxed, allerdings sehr wählerisch mit ihren Schlafplätzen, es muss unbedingt das Sofa sein... und kuscheln abends beim Fernsehen ist für sie das Größte! Alleine bleiben für einige Stunden ist auch kein Thema.

    Aber...nach einigen Wochen Gassi mit Schleppleine habe ich Freilaufversuche gewagt. Sie bewegte sich, wenn ich sie abgeleint hatte, in einem Radius von ca. 50 m, gerne im Unterholz, weil man da ja so schön nach Mäusen buddeln kann! Auf Zuruf kam sie und wurde mit Futter belohnt. Es ist mir aber nicht gelungen, sie in meiner unmittelbaren Nähe zu halten. Dann kam der Super-Gau: Lili witterte ein Reh und war blitzartig verschwunden, die Schleppleine hatte ich in der Hand, sie konnte sich losreißen. Nach einer Stunde Suche lief sie mir quasi vor die Füße, registrierte das aber nicht und wollte weiterflitzen. Zum Glück konnte ich sie abfangen und anleinen, seitdem ist Freilauf gestrichen. :( : Wie würdet ihr an diesem Problem arbeiten?

    Weiteres Thema: Lili ist extrem verfressen und ich habe das Gefühl, sie wird nie richtig satt. Sie bekommt Fertigbarf, 130 g täglich, sie wiegt derzeit 9,5 kg. Sie frisst unterwegs einfach alles, was sie kriegen kann, und ich muss höllisch aufpassen, was sie sich einverleibt. Ihre "Beute" schluckt sie rasend schnell hinter und ich schaffe es nicht mehr, es ihr abzunehmen. Tauschen würde sie schon, aber meistens bin ich nicht schnell genug...wie geht ihr mit mit solchen "Staubsaugern" um? Kenne ich von meinen anderen Hunden so gar nicht...

    Insgesamt ist Lili eine sehr energische, witzige und kluge kleine Hündin , die genau weiß, was sie will! Nicht zu vergleichen mit den eher scheuen und zurückhaltenden Hunden, die ich vorher hatte. Ich finde das toll und habe viel Freude an ihr, aber sie stellt mich auch vor neue Herausforderungen. Wie lastet ihr eure jagdlich interessierten Hunde aus? Ich dachte an Fährtentraining, weil sie ständig die Nase in irgendwelche Erdlöcher steckt. Will to please hat sie übrigens gleich null...

    Hundeschule wäre auch möglich, ich wollte ihr aber erst Zeit zum Eingewöhnen geben. Ein Problem wäre noch die Leinenführigkeit, da tun wir uns auch schwer. Sie zieht nach allen Seiten, es könnte ja irgendwo eine alte Pommes liegen! Das ist sehr nervig, habe es auch mit Futterablenkung versucht, klappt aber nur bedingt.

    Mein Mitgefühl hast du, ich habe auch einen traumatisierten Angsthund zuhause, der in den ersten Wochen nicht einmal die Wohnung verlassen wollte. Wir haben jeden Tag versucht, die "Herausforderung" ein wenig, also minimal, zu steigern. 50 m , mit Leckerlispur, lief irgendwann. Nach einigen Jahren klappte eine vertraute, kurze Runde, es gab aber immer wieder Zusammenbrüche, wo Zazi sich, im wahrsten Sinne des Wortes, auf den Boden legte und nicht mehr aufstand. Gedunld ist unglaublich wichtig, und keine Anforderungen stellen, die der Hund nicht erfüllen kann oder möchte. Lösen geht auch im Garten, wenn ihr einen habt. Vorschläge wir Rucksack oder Hundeanhänger müsstest du ausprobieren, hat bei uns überhaupt nicht funktioniert.
    Freu dich über kleine Fortschritte, für einen traumatisierten Hund sind es Meilensteine. Unser Hundetrainer hat uns bestärkt, dass nichts muss, aber alles kann!
    Ich würde nur kleine Runden auswählen, zu Zeiten, wo möglichst wenig Hundebegenungen zu erwarten sind.
    Viel Glück... und viel Erfolg!

    Meiner Ansicht nach verhält sich dein Welpe altersentsprechend! Dir ist hoffentlich klar, dass der Parson Russell ein Jagdhund ist, der sehr intelligent und arbeitsfreudig ist, d.h., er sollte artgerecht ausgelastet werden. Meinen Nachbarn haben sich auch einen PR Welpen angeschafft, der jagdlich geführt wird. Das Kerlchen ist ein echtes Energiebündel, und die Power muss richtig kanalisiert werden, sonst hast du einen hypernervösen Hibbel im Haus!

    Ich finde es ganz toll, dass ihr so selbstlos geholfen und einen unbekannten und kranken Hund aufgenommen habt, Respekt! Wenn sie aber dein Herz nicht erobert hat solltet ihr mit allen Kräften versuchen, ein gutes Zuhause zu finden, wo sie uneingeschränkt angenommen wird.